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Schwierigste Entscheidung meines Lebens - Trennen oder Bleiben

sebastianreinke

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe mich dazu entschlossen mal anonym im Internet nach Hilfe zu fragen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Meine Freunde sagen auch alle was anderes. Ich habe schon immer Probleme gehabt schwierige Entscheidungen in meinem Leben zu treffen und jede davon war gefühlt die Allerschwierigste, aber die ist nun wirklich nicht easy.

Ich (m 31) kenne meine jetztige Freundin (w 27) seit fast 2 Jahren und seit ca. einem Jahr sind wir ein Paar. Es lief eigentlich echt immer wunderbar. Sie ist charakterlich ein absoluter Traum, wir verstehen uns unglaublich gut und haben einfach eine richtig gute Zeit miteinander. Wir haben dieselben Interessen und man kann einfach sagen, dass wir Zwischenmenschlich einfach 100% zusammen passen. Wir hatten auch noch keinen einzigen Streit, waren öfters zusammen im Kurzurlaub und sehen uns eigentlich jede Woche mindestens ein mal. Der Sex ist auch gut. Eigentlich ist alles wunderbar, könnte man meinen.

Als das mit uns angefangen hatte und wir zusammen gekommen sind, habe ich noch nicht an Kinder, Hochzeit etc. gedacht, sondern dachte mir "fühlt sich gut mit ihr an, passt!" und habe nicht weiter drüber nachgedacht. Jetzt bin ich wie gesagt aber schon 31 und in den letzten 3-4 Monaten verfestigte sich in meinem Kopf das ganz starke Gefühl, dass ich mich ziemlich bald richtig fest binden muss (mit Hauskauf, Familie, Hochzeit und allem drum und dran). Auch von Familie, Oma und Co. hört man immer wieder Sprüche wann ich denn endlich mal heirate usw.. Das setzt mich zusätzlich unter Druck.
Jetzt könnte man meinen, dass meine jetzige Freundin ja die Auserwählte für oben genanntes wäre - wäre sie einerseits auch, vor allem weil sie so ein toller Mensch ist, die perfekte Mutter wäre und wir uns einfach gerne haben. Aber irgendwie passt es meinerseits nicht 100%ig. Und ich will nun wirklich nicht oberflächlich klingen und bitte verurteilt mich nicht dafür, aber es gibt einfach ein paar Dinge, die mich stören.

Mein persönliches Hauptproblem ist unser "Bildungs"unterschied auf dem Papier. Ich habe studiert, einen Master und verdiene sehr gut. Sie hat nach dem Abitur bis heute immer nur gejobbt, also keine Ausbildung gemacht, kein Studium gemacht und verdient nur leicht über dem Mindestlohn. In Ihrer Familie ist das irgendwie normal, ich weiß auch nicht warum. Versteht mich nicht falsch, sie ist einerseits ein schlaues Mädchen, aber warum sie nach dem Abi keine Ausbildung/Studium draufgelegt hat, frage ich mich ständig. Ich frage mich daher ebenfalls seit ein paar Monaten - wie soll das mit uns langfristig funktionieren? Wie soll man sich eine gemeinsame Zukunft mit Kindern aufbauen wenn wir so einen großen Gehaltsunterschied haben? Na klar, ich könnte den Alleinversorger spielen, was ich aber nicht will. Außerdem was wäre wenn ich erkranke und arbeitsunfähig werde, dann würden unsere Kinder quasi mit Hartz 4 aufwachsen. Andere Möglichkeit wäre, dass sie jetzt noch eine Ausbildung/Studium draufsetzt, wäre bei ihrem jetzigen Arbeitgeber sogar auch easy und verkürzt möglich. ABER ich will mich auch (noch?) nicht so sehr in ihr Leben einmischen. Sie ist aktuell mit sich selbst zufrieden und hat mir auch auf mehrmalige Nachfragen gesagt, dass sie aktuell keine Ausbildung/Weiterbildung machen möchte, aber in Zukunft "darüber nachdenkt". Bisher hat sich aber nix getan und je älter wir werden, desto unwahrscheinlicher wird es eben. Ich sehe da aktuell ehrlich gesagt keinen Willen, ich habe aber das Gefühl, dass ich sie noch überzeugen könnte. Versteht mich nicht falsch, mir ist eigentlich egal ob sie studiert hat oder nicht, das Problem ist aber der Gehaltsunterschied. Ich möchte zusätzlich noch dazu sagen, dass sie während unseren 2 Jahren immer für sich selbst gesorgt hat und dies auch wollte, also ich habe sie bisher noch nicht finanziell unterstützen müssen und auch im Urlaub, beim Essen gehen und gemeinsamen Freizeitaktivitäten haben wir uns fast immer alle Kosten geteilt.

Soll ich das mit uns beiden jetzt einfach beenden, weil ich diese Panik aktuell habe und (noch?) nicht 100%ig sicher bin, ob sie die Richtige ist, OBWOHL mich das dann selbst extremst verletzten würde, WEIL ich sie ja so gerne mag. ODER sollten wir das weiterführen und mal schauen wo sich das hin entwickelt? Wenn sich heraustellt, dass sie die Richtige ist, wäre ja alles gut. Wenn sich andererseits aber heraustellt, dass sie es doch nicht ist - bin ich dann nicht schon zu alt dafür jemanden Neues kennenzulernen? Und fühlt es sich mit der "Neuen" dann besser oder sogar schlechter an? Fragen über Fragen und eine sehr große Portion Angst spielt da mit rein. Ich muss dazu sagen, dass ich auch eine kleine Angststörung habe, welche ich aber vor ca. 4 Jahren mit Psychotherapie mehr oder weniger gut unter Kontrolle bekommen habe und diese nur noch sehr selten zum Vorschein kommt (z.B. bei Lebensverändernden wichtigen Entscheidungen wie jetzt)

Also zusammenfassend: Sie ist zwar nicht meine "absolute Traumfrau" und es steht dieser gewaltige Gehaltsunterschied im Raum. Andererseits ist die Frage natürlich, ob es überhaupt diese "absolute Traumfrau" irgendwo gibt? Wahrscheinlich kann ich da lange warten. Bisher habe ich sie in meinem Leben zumindest noch nicht getroffen.

Ich hoffe ihr versteht meine Gedankengänge. Vielleicht bin ich auch einfach nur benebelt und kann vor lauter Angst und Hormonen o.Ä. aktuell nicht mehr klar denken. Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben und/oder ihr standet schon mal vor derselben Entscheidung. Ich bedanke mich für alle Antworten.

LG,
Sebi
 
Mit 27 sollte man Ausbildung und/oder Studium vorweisen können. Hier geht es nicht um Status oder Einkommen, sondern die Gewissheit, dass man einen ggf. besser bezahlten Beruf ausüben kann - und es auch Stellenangebote gibt. Trennen muss man sich deswegen nicht, aber ein offenes Gespräch wäre angebracht.
Mit Aushilfsjobs und unsteten Beschäftigungsverhältnissen wäre ich nicht Willens eine Familie zu gründen, geschweige denn Kredite für Hausbau etc. aufzunehmen - abgesehen davon, wird es diese nur mit erheblichen Bürgschaften geben.

Stichwort(e) für dich:
"Kindesunterhalt" und "Düsseldorfer Tabelle"
 

cucaracha

Urgestein
Wenn du sie tatsächlich lieben würdest...würdest du dich nicht wegen Geld trennen wollen.

In vielen Ehen geht nur Einer arbeiten und der Andere bleibt zu Hause, macht den Haushalt und wird vom Partner mifinanziert.

Natürlich wäre es wichtig...dass sie eine Ausbildung oder ein Studium machen würde.

Aber vielleicht willst du noch mit anderen Frauen Erfahrungen sammeln und dich nicht so früh auf jemanden festlegen..

Ihr könntet eine Beziehungspause machen.
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Dann rede mit ihr darüber. Was ist wenn Kinder kommen, wer bleibt dann zu Hause? Ich davon aus, dass sie zu Hause bleibt, eben weil sie auch weniger verdient als du. Das ist ja auch vernünftig oder soll der zuHause bleiben, der ds meiste Geld verdient. Wäre eine merkwürdige Denke. Sie ist dann erst mal aus dem Beruf raus und muss später sehen wie sie da wieder reinkommt. Bei uns zu Hause war es wichtig, dass meine Schwester und ich auf jeden Fall 100 % eine Ausbildung machen und die auch abschließen, was später wird, kann kein Mensch voraussehen.

Deine Feundin ist 27. Wieviele Jahren soll sie ackern, bis sie so viel verdient wie du, damit sie im Falle einer Krankheit bei dir, die Familie ernähren kann. Es weiß kein Mensch wie krank er werden kann, wenn man das voraussehen könnte, wäre die Welt viel klüger. Es ist wirklich müssig darüber nachzudenken. Wie lange soll das Studium dauern und wie lange muss sich dann arbeiten, damit sie dir gleich gestellt ist. Irgendwann ist Kinderkriegen aus und vorbei.

Soviel ich weiß, wird immer geraten eine Berufsunfähigkeitsrente abzuschließen, eben weil man nicht weiß was passieren wird.

Ich finde es von deiner Feundin leichtsinnig, keine Ausbildung zu machen. Ich weiß nicht wie es heute ist, aber ich kenne Zeiten, da waren die Menschen, die keine Ausbildung hatten Hilfsarbeiter mit wenig Lohn. Im übrigen darfst du nicht vergessen, dass Frauen bei gleicher Arbeit noch immer weniger verdienen als Männer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Reignoverme

Aktives Mitglied
Weist du, was mir zu deinem problem einfällt? Es gibt mnachmal tage, wo ich so garnicht gut drauf bin, weil mal wieder irgendwas daneben gegangen ist. Ich mich unglücklich fühle, hoffnungslos, überflüssig, mir mein leben sinnlos vorkommt. Aber in der regel hält das nicht lange an, weil ich eins weis und mir dann bewußt mache.

Es gibt auf dieser welt so unglaublich viele menschen, denen es wirklich schlecht geht. Die kein dach über dem kopf haben. In lumpen gehüllt sind, im dreck schlafen, nicht wissen, wovon sie sich morgen ernähren sollen. Die furchtbare krankheiten haben, die geliebte menschen verloren haben, oder gerade geliebten menschen beim sterben zusehen.

Und dann bin da ich. Hab n dach über dem kopf, hab zu essen, bin halbwegs gesund, kann tun und lassen was ich will, treff manchmal tolle menschen, hab so vieles, wovon andre nur träumen können. DANN wird mir ganz schnell bewußt, wie gut es mir geht und wie dankbar ich sein kann, für alles was ich habe. Das solltest du vielleicht auch mal tun.

Du hast eine freundin, von der viele, mich eingeschlossen, nur träumen können. Sie scheint ne nette, zufriedene und tolle frau zu sein. Aber anstatt dein glück zu genießen, bemängelst du, das sie nicht genug asche verdient und kein stück papier in der schublade hat? Im ernst?

Hätte sie zu arbeit und karriere die gleiche einstellung wie du, dann könntest du das mit den kindern auch erstmal knicken, weil sie wie du viel zu sehr auf den job fixiert wäre und kinder auf die lange bank geschoben hätte. Manche dinge schließen sich nämlich in der regel gegenseitig aus. Du wirst auch kaum menschen finden, die extrovertiert sind und nur zu hause hocken. Du verstehst was ich meine? Wenn du deine freundin in die wüste schickst, dann prophezeihe ich dir, daß dir das leid tun wird.
 

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