Interessant.
Und wie löst man dieses Thema dann in der Regel auf?
Ich kann Dir da nur aus meiner Erfahrung sprechen, ich weiß nicht, ob es sowas wie einen Leitfaden dafür gibt.
Ich hatte schon 2 Praktikantinnen, denen es so ging in der Anleitung.
Zuerst habe ich ihr rückgemeldet, was ich beobachtet habe und wir haben besprochen, inwiefern die Praktikantin das selbst wahrnimmt. Beide haben, ähnlich wie TE hier, das ebenfalls wahrgenommen. Auch mit dem Schwerpunkt auf "Abschiedsschmerz", auch etwa ein halbes Jahr vor Ende des Praktikums. Bei beiden war die Grundlage, dass sie sehr unsicher waren am Anfang (logisch) und dieses eine Kind schnell auf sie zukam und dieses Kind gleichzeitig sehr emotional-bedürftig war. Praktikantin fühlte sich gebraucht, besonders, wichtig, geliebt. Die eine war übrigens 17, die andere gerade 18 geworden.
Ich habe ihnen klar gesagt, dass sie dem Kind keinen Gefallen tun, und sich selbst auch nicht.
Dann gab es verschiedene Handlungsebenen:
*Praktikantin in andere Gruppe tun
*Praktikantin gezielt mit Kleingruppen in Kontakt bringen, also wieder eng mit mir mitlaufen lassen (bei meinen Angeboten, meinem Tagesablauf etc.)
*Gleichzeitig haben meine Kolleginnen das Kind wieder mehr zu anderen Kindern, oder Erzieherinnen, gelenkt. Eins der Kinder war mein Bezugskind, da haben wir das dann gemeinsam im Elterngespräch besprochen (Praktikantin, Elternteil, ich)
*Tränchen trocknen, immer wieder darin bestärken, dass die Praktikantin für andere Kinder genauso gut ist, immer wieder reflektieren, wie der Stand ist
In einer anderen Kita hatte meine Kollegin auch eine FSJlerin, bei der sie auch so vorgegangen ist.
In dem Alter ist oft eine Umbruchphase, ein richtiges Erwachsensein(-wollen), und wenn dann das Kind Dich als Praktikantin als besonders toll behandelt, schnappt die emotionale Falle schnell zu.