Hilferuf: Meine Schwiegermutter und wo bleibt der Maggiewürfel?
Liebe Forumsmitglieder,
in Sachen Schwiegermutter zwar fast immer dasselbe, trotzdem brauche ich jetzt mal einen Tipp, der mich weiterbringt, motiviert, bestärkt oder unterstützt oder einfach mal ein paar liebe Worte.
Seit ca. sechs Jahren wohne ich mit meinem Mann auf einem Weingut. Mein Mann (40) und ich (40), sind (ungewollt) kinderlos und wohnen mit den Schwiegereltern (Er über 80/Sie über 70) in separaten Wohnungen, jedoch auf einem Hof. Mein Mann betreibt das Familienweingut, Schwiemu, kurz von mir „Schwiemu“ genannt, arbeitet noch fleissig mit, der Senior ist gesundheitlich nicht mehr fit, und arbeitet somit nicht mehr mit, er darf noch „mitmaulen“
Unsere Wesen:
Mein Mann verfolgt sein Ziel, arbeitet oft bis in die Nacht hinein im Keller, kümmert sich um Weinberge und Büroarbeit. Ich bin die kreative Seele, kümmere mich ums Marketing, um neue Ideen, führe den saisonalen Gastronomiebetrieb, richte die Feierlichkeiten aus und kümmere mich liebevoll um unsere Hausgäste. Zusätzlich gehe ich arbeiten, das schafft mir Unabhängigkeit. Wir sehen den Inhalt des Glases immer halbvoll, sind positiv, und Streitigkeiten gibt’s nur wegen Schwiemu. Und nun bin ich am Punkt:
Schwiemu ist fleissig, sie ist dominant und trotzdem voller Ängste, das Glas ist immer halbleer, sie ist eifersüchtig und kontrollsüchtig. Sie leidet unter enormen Aufmerksamkeitsdefizit. Ihr ganzes Leben ist bestimmt von Ängsten, was die „Leute denken und sagen könnten“. Bei 99 positiven Meinungen zählt die einzige Meinung, welche negativ oder kritisch war. Daran wird festgehalten und auch noch nach Monaten darüber geschwelgt. Ihr Mann lebt in einem fast „entmündigtem“ Zustand im Hause, gesundheitlich nicht mehr fit und darf (oder durfte) viele Sachen sowieso nicht machen (das kann der nicht) .
Schwiegersohn und die Enkel werden vergöttert – dann folgt lange, lange nichts mehr. Sie ist zuverlässig, verlässt den Hof nie länger als drei Stunden, reinigt und putzt schon fast zwanghaft. Lob kann sie nicht empfangen, natürlich auch nicht weitergeben.
Sie macht uns das Leben teilweise schon zur Hölle, dass wir uns bald selbst auf die Couch legen möchten und nach professionellem Rat suchen wollen. Warum macht Sie uns das Leben zur Hölle? Mein Mann wird verbal fast alle drei Tage angegriffen, weil sie ihm oder ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenke. Sie brüllt dann so laut, dass man sich schon über Lärmschutzmassnahmen Gedanken machen muss, denn auf Dauer ist das ja auch gesundheitsschädlich.
Ich habe alle Varianten mit ihr durch: Zuwendung, tägliche Gespräche, „Liebesentzug“, Verachtung, Süßholzraspeln …. Mache ich was, ist es nicht in Ordnung, mache ich nix, passt es auch nicht. Wir sind beide zum Fazit gekommen „Wir können Sie nicht ändern, wir müssen aber irgendwie auskommen“.
Natürlich könnte ich Romane schreiben und darüber habe ich schon nachgedacht, damit Ihr wisst, wie sich das bei uns um Alltag so abspielt – ein paar Beispiele:
Bsp.1) Eifersucht: Kommen Hausgäste, welche ich betreue, ist es schon vorgekommen, dass sie sie bewusst nicht grüsst. Es steht unter dem Motto „Wir müssen zu ihr kommen, nicht sie zu uns oder zu den Gästen“.
Bsp. 2) Kontrollsucht: Mülleimerkontrolle sowieso, rund-um Hofkontrolle mehrmals täglich, sie möchte über jeden Ablauf genau informiert sein, damit Sie das tägliche Veto einlegen kann. Sie möchte gerne vorschreiben, wie und was zu machen ist, dabei hat mein Mann das Fach studiert und sie hats selbst nicht gelernt. Ein schon fast tägliches Kräftemessen erfolgt.
Bsp. 3) Gastronomie: Ich stehe (leider) mit ihr in der Küche, weil sie dabei sein will. Ich kann kochen, der Erfolg gibt mir mit meinem Konzept recht. Ich habe die Gastronomie aufgebaut,
in der Küche erfolgt somit auch ein Kräftemessen, nun halt mit mir. Ich lasse Schwiemu der Kommunikation wegen immer die Saucen abschmecken. Ich erhalte immer die gleiche Antwort „Da fehlt noch was – da fehlt noch ein Maggiewürfel“. Was solls – bei 10 Liter Sauce soll Sie doch Ihren Maggiewürfel (1 cm) reinschmeissen und durchrühren. Hauptsache es folgt das Fazit „Jetzt schmeckt die Sauce“, ich habe sie mit eingebunden und nur durch Ihr Tun ist es zur Perfektion geworden.
Bunte, knackige Salate sind Kuhfutter und am Abend essen die Leut sowieso nicht mehr viel und heute kommen eh keine Leute. Gott sei Dank bin ich von Optimismus geprägt und bereite immer genügend vor. Aber ist ja egal, es ist noch nie ein positives Wort von ihr gefallen – deshalb lobe ich umso mehr das Personal für die tolle Arbeitsleistung.
Bsp 4) Umgekehrte Erwartungshaltung – ich kann keine Gedanken lesen.
Wenn Schwiemu einen Wunsch hat, so läuft Sie zu meinem Mann. Dieser verweist auf mich, und sagt, wenn Du was von ihr willst, dann frag Sie selber. Da sie das aber nicht macht, oder nur wenn es unbedingt sein muss, wird in der Zeit, bis sie sich dazu durchgerungen hat, mich zu fragen, mein Mann gequält und angemault. Nein – ich kann keine Gedanken lesen, aber die Erwartungshaltung ist von Schwiemu da. Sie will was und wir sollen zu ihr kommen, um zu fragen, was sie will.
Mein liebes Forum, jetzt habe ich mal bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert …
Und so geht das immer weiter. Wir sind zumindest an einen Punkt angelangt, wo wir selber nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Und noch zum Schluss „Mein Mann hat einen A**** in der Hose“ und brüllt wie ein Löwe zurück, auch ich stelle mich immer wieder einem Streitgespräch…es nutzt nix.
Vielen Dank fürs Durchlesen,
ich freue mich auf jeden Kommentar, bevor ich das Handtuch schmeisse
Eure M.
Liebe Forumsmitglieder,
in Sachen Schwiegermutter zwar fast immer dasselbe, trotzdem brauche ich jetzt mal einen Tipp, der mich weiterbringt, motiviert, bestärkt oder unterstützt oder einfach mal ein paar liebe Worte.
Seit ca. sechs Jahren wohne ich mit meinem Mann auf einem Weingut. Mein Mann (40) und ich (40), sind (ungewollt) kinderlos und wohnen mit den Schwiegereltern (Er über 80/Sie über 70) in separaten Wohnungen, jedoch auf einem Hof. Mein Mann betreibt das Familienweingut, Schwiemu, kurz von mir „Schwiemu“ genannt, arbeitet noch fleissig mit, der Senior ist gesundheitlich nicht mehr fit, und arbeitet somit nicht mehr mit, er darf noch „mitmaulen“
Unsere Wesen:
Mein Mann verfolgt sein Ziel, arbeitet oft bis in die Nacht hinein im Keller, kümmert sich um Weinberge und Büroarbeit. Ich bin die kreative Seele, kümmere mich ums Marketing, um neue Ideen, führe den saisonalen Gastronomiebetrieb, richte die Feierlichkeiten aus und kümmere mich liebevoll um unsere Hausgäste. Zusätzlich gehe ich arbeiten, das schafft mir Unabhängigkeit. Wir sehen den Inhalt des Glases immer halbvoll, sind positiv, und Streitigkeiten gibt’s nur wegen Schwiemu. Und nun bin ich am Punkt:
Schwiemu ist fleissig, sie ist dominant und trotzdem voller Ängste, das Glas ist immer halbleer, sie ist eifersüchtig und kontrollsüchtig. Sie leidet unter enormen Aufmerksamkeitsdefizit. Ihr ganzes Leben ist bestimmt von Ängsten, was die „Leute denken und sagen könnten“. Bei 99 positiven Meinungen zählt die einzige Meinung, welche negativ oder kritisch war. Daran wird festgehalten und auch noch nach Monaten darüber geschwelgt. Ihr Mann lebt in einem fast „entmündigtem“ Zustand im Hause, gesundheitlich nicht mehr fit und darf (oder durfte) viele Sachen sowieso nicht machen (das kann der nicht) .
Schwiegersohn und die Enkel werden vergöttert – dann folgt lange, lange nichts mehr. Sie ist zuverlässig, verlässt den Hof nie länger als drei Stunden, reinigt und putzt schon fast zwanghaft. Lob kann sie nicht empfangen, natürlich auch nicht weitergeben.
Sie macht uns das Leben teilweise schon zur Hölle, dass wir uns bald selbst auf die Couch legen möchten und nach professionellem Rat suchen wollen. Warum macht Sie uns das Leben zur Hölle? Mein Mann wird verbal fast alle drei Tage angegriffen, weil sie ihm oder ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenke. Sie brüllt dann so laut, dass man sich schon über Lärmschutzmassnahmen Gedanken machen muss, denn auf Dauer ist das ja auch gesundheitsschädlich.
Ich habe alle Varianten mit ihr durch: Zuwendung, tägliche Gespräche, „Liebesentzug“, Verachtung, Süßholzraspeln …. Mache ich was, ist es nicht in Ordnung, mache ich nix, passt es auch nicht. Wir sind beide zum Fazit gekommen „Wir können Sie nicht ändern, wir müssen aber irgendwie auskommen“.
Natürlich könnte ich Romane schreiben und darüber habe ich schon nachgedacht, damit Ihr wisst, wie sich das bei uns um Alltag so abspielt – ein paar Beispiele:
Bsp.1) Eifersucht: Kommen Hausgäste, welche ich betreue, ist es schon vorgekommen, dass sie sie bewusst nicht grüsst. Es steht unter dem Motto „Wir müssen zu ihr kommen, nicht sie zu uns oder zu den Gästen“.
Bsp. 2) Kontrollsucht: Mülleimerkontrolle sowieso, rund-um Hofkontrolle mehrmals täglich, sie möchte über jeden Ablauf genau informiert sein, damit Sie das tägliche Veto einlegen kann. Sie möchte gerne vorschreiben, wie und was zu machen ist, dabei hat mein Mann das Fach studiert und sie hats selbst nicht gelernt. Ein schon fast tägliches Kräftemessen erfolgt.
Bsp. 3) Gastronomie: Ich stehe (leider) mit ihr in der Küche, weil sie dabei sein will. Ich kann kochen, der Erfolg gibt mir mit meinem Konzept recht. Ich habe die Gastronomie aufgebaut,
in der Küche erfolgt somit auch ein Kräftemessen, nun halt mit mir. Ich lasse Schwiemu der Kommunikation wegen immer die Saucen abschmecken. Ich erhalte immer die gleiche Antwort „Da fehlt noch was – da fehlt noch ein Maggiewürfel“. Was solls – bei 10 Liter Sauce soll Sie doch Ihren Maggiewürfel (1 cm) reinschmeissen und durchrühren. Hauptsache es folgt das Fazit „Jetzt schmeckt die Sauce“, ich habe sie mit eingebunden und nur durch Ihr Tun ist es zur Perfektion geworden.
Bunte, knackige Salate sind Kuhfutter und am Abend essen die Leut sowieso nicht mehr viel und heute kommen eh keine Leute. Gott sei Dank bin ich von Optimismus geprägt und bereite immer genügend vor. Aber ist ja egal, es ist noch nie ein positives Wort von ihr gefallen – deshalb lobe ich umso mehr das Personal für die tolle Arbeitsleistung.
Bsp 4) Umgekehrte Erwartungshaltung – ich kann keine Gedanken lesen.
Wenn Schwiemu einen Wunsch hat, so läuft Sie zu meinem Mann. Dieser verweist auf mich, und sagt, wenn Du was von ihr willst, dann frag Sie selber. Da sie das aber nicht macht, oder nur wenn es unbedingt sein muss, wird in der Zeit, bis sie sich dazu durchgerungen hat, mich zu fragen, mein Mann gequält und angemault. Nein – ich kann keine Gedanken lesen, aber die Erwartungshaltung ist von Schwiemu da. Sie will was und wir sollen zu ihr kommen, um zu fragen, was sie will.
Mein liebes Forum, jetzt habe ich mal bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert …
Und so geht das immer weiter. Wir sind zumindest an einen Punkt angelangt, wo wir selber nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Und noch zum Schluss „Mein Mann hat einen A**** in der Hose“ und brüllt wie ein Löwe zurück, auch ich stelle mich immer wieder einem Streitgespräch…es nutzt nix.
Vielen Dank fürs Durchlesen,
ich freue mich auf jeden Kommentar, bevor ich das Handtuch schmeisse
Eure M.