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Schulpflicht und Depression

Moneymade

Neues Mitglied
Hallo erstmal,
Erstmal zur Situation:
Ich leide seit ca. 2 Jahren an Depression, welche aus einer Anorexia Nervosa entstanden ist.
Im ganzen ersten Halbjahr der 10. Klasse habe ich gefehlt da ich durch mein Untergewciht nicht zur Schule gehen durfte.
Als es dann besser wurde ging ich auch wieder hin hatte einigermaßen gute Noten, aber auch Depression und Selbstmordgedanken. Dadurch habe ich auch im 2. Halbjahr hin und wieder gefehlt.
Nach den Sommerferien ging es etwas besser aber ich hatte immer noch vor mich umzubringen.
Jedoch merkte ich, dass ich einige Sachen nicht ganz verstehe und ich hatte Angst vor den Klausuren, Angst schlechte Noten zu sehen.
Diese Angst war schon immer ein bisschen da, da immer gute bis sehr gute Noten hatte.
Klar wird sich das nicht für immer halten.

Ich fragte mich: "Was will ich später machen? Brauche ich dazu die Schule?"
Dazu noch: Ich mache Leidenschaftlich Musik und schon damals war es mein Traum eine Band zu gründen und damit mein Geld zu verdienen.

Dann kam die Klausurphase.
Und seit dem Tag der ersten Klausur, welche vor den Herbsferien 2016 war, fehle ich wieder in der Schule.

Wegen der Depression ging ich auch zu einem Therapeuten mit dem ich mich gut Verstand bzw. verstehe.
Als mir Antidepressiva verschrieben wurden, sah ich darin die Chance für einen Suicid.
Ca. 3 Wochen danach habe ich um die 850mg Cipralex (Das Antidepressiva) genommen.
Als ich nach einer halben Stunde merkte, dass es nicht wirkt schaute ich nochmal im Internet nach und sehe:
Oh es kann mich doch nicht umbringen. Ambulanz angerufen, 2 Tage Krankenhaus Aufenthalt und dann wieder zu Hause.
Jedoch hatte sich dann etwas geändert an mir. Ich dachte mir: "Ok dann versuchste es mal mit dem Leben. Gibt mehr als genug Dinge die du tun willst",jeoch dachte ich mir auch: "Wenn ich schon Leben muss, dann so wie ich es will!"
Seit dem war ich freudiger drauf. Ich wollte die Schule verlassen, eine Band gründen und auf die Bühne.

Jedoch wurde nicht viel später über die Schulpflicht informiert die bis zum 18. Lebensjahr gilt, und dass es eine Geldstrafe gibt, wenn man diese nicht erfüllt.

Da ich Angst habe, dass meine Depression und die suizidalen Gedanken in der Schule zurückkommen möchte ich ungern zurück in die Schule.
Außerdem würde ich die Zeit lieber nutzen um Sachen lernen, die mich interessieren z.B. Japanisch, mehr Gitarre üben und Sachen lernen die mit einer Band zusammenhängen (z.B Raumakustik für Bandraum) und zeichnen.
Dabei wäre es natürlich auch noch gut nach Mitgliedern für die Band Ausschau zu halten.

Mein Vater sagte letztens: "Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach in der Schule sitzen kannst für ein paar Stunden. Du müsstet ja nicht mal wirklich etwas tun!"
Ich denke immer noch über den Satz nach, weil es einige Sachen einfacher machen würde denke ich.

Ich mein ich könnte einfach in der Schule sitzen und im Unterricht Japanisch lernen mit ein paar Arbeitsblättern die ich mit ausgedruckt hätte oder einfach mit einem Vokabelheft lernen. Ich könnte auch zeichnen lernen.

Kontra wäre:
  • Die Lehrer würden mir die Sachen vlt. abnehmen, da es nicht zum Unterricht gehört
  • Ich könnte nichts mit Musik machen (Bandmember suchen, Gitarre üben, Bandraum vorbereiten)
  • Und natürlich hätte ich keinen Zugriff auf Internethilfen für das Japanisch lernen oder Zeichnen.
Ich könnte nicht mal in meiner Wörterbuch App etwas nachschlagen.

Kurzfassung:
War wegen Depression und anderen Sachen lange nicht in der Schule.
Möchte nicht mehr zurück wegen Angst vor Rückkehr von suizidalen Gedanken und weil ich denke, dass ich besseres tun kann.
--> Schulpflicht steht dem im Wege.

Frage: Gibt es andere Möglichkeiten seine Schulpflicht zu erfüllen ohne dabei fast den ganzen Tag zu verschwenden?
Oder ist es doch sinnvoller das Risiko einzugehen und wieder in die Schule zu gehen?

Tut mir extrem leid wegen dem langen Text ;(
Wollte nur das man mich möglichst gut versteht^^
 
G

Gast

Gast
Ich fragte mich: "Was will ich später machen? Brauche ich dazu die Schule?"

Frage: Gibt es andere Möglichkeiten seine Schulpflicht zu erfüllen ohne dabei fast den ganzen Tag zu verschwenden?
Oder ist es doch sinnvoller das Risiko einzugehen und wieder in die Schule zu gehen?
Die meisten Theorien sterben in der Praxis, wie willst du mit einer Depression den mal was leisten?
Das Leben ist Chaos und immer ein Risiko, bedeutet Lebenslanges lernen, was leisten müssen:
Dazu gehört Kraft, die haben Depressive Menschen nicht mehr.
Außenstehende können da nichts tun, wir sind nur wie so oft im Leben Beobachter, bei den meisten fehlt das Verständnis für deren Leidensdruck und Zustand.
Diese Menschen sind vollkommen isoliert, von der Umwelt abgeschnitten, das führt auf Dauer zu nicht reversiblen Zuständen.
Die meisten landen irgendwann durch einen Suizid Versuch in der Psychiatrie.
Schaffen sie es mit Medikamenten und einer Therapie wieder am Leben teilzunehmen, bleibt es ein Lebenslanger Kampf.
Depression und Angst sind nicht heilbar, damit muss man Leben.
Depressionen verlaufen in Schüben, es bleibt die Angst vor dem was war.
Man kann sie nur Zähmen, statt sie zu bekämpfen.
Weil man krankheitsbedingt eben nicht die nötige Kraft zum „Durchhalten“ oder „Kämpfen“ hat.
Man bucht das schnell unter „wieder versagt“ und fühlt sich gleich noch depressiver.
Und Zähmen heißt vor allem Kennenlernen.
Depression ist nicht etwas, was ich habe, sondern etwas, das ich tue.
Man kann Depression auch verstehen kann als Resultat eines Lebens, das aus dem Gleichgewicht gekommen ist?
Und dieses Gleichgewicht wieder zu finden, das kann kein anderer , das kann man nur selbst.
Neue Therapieansätze arbeiten mit Achtsamkeit, würd zu weit führen das hier zu beschreiben:
[...]
 
T

teman

Gast
kann sein das ich falsch informiert bin , aber deine Pflichtzeit hast du doch schon abgesessen ,
du solltest dich da nochmal informieren
 
Zuletzt bearbeitet:

Burbacher

Aktives Mitglied
Moneymade,

meine Geschichte mit meiner Depression zieht sich nahezu durch mein ganzes Leben. Sie begann mit 16/17 und blieb mir mehr oder weniger intensiv erhalten bis in meine Gegenwart.
Immer wieder gab es längere Phasen, in denen ich beschwerdefrei war, wie auch Episoden, in denen sie mich quälten.
Dabei machte ich die Erfahrung, dass ich diese Zustände besser ertrug und sie mich auch weniger plagten, je mehr ich in Kontakte und Aufgaben eingebunden war.
Ich konnte mich Menschen zuwenden, wie auch meinen Aufgaben.
Ein fester Beziehungsrahmen, konkrete Aufgaben und Beziehungen halfen mir dabei sehr.

Burbacher
 

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