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Schuldgefühle

_Andrea_

Mitglied
In den letzten Jahren drehen sich meine Gedanken häufig um Schuld. Ich fühle mich, häufig vollkommen sinnlos, für viele Dinge schuldig.

Ein paar Beispiele:

Ich fühle mich schuldig...
...nicht genug in meinem Haushalt zu tun.
...mich nicht genug um meine alten Eltern zu kümmern.
...nicht immer 100% im Job zu geben.
...nicht genug Kraft zu haben, mich nicht genügend anzustrengen.
...nicht genug Sport zu treiben.
...es nicht zu schaffen dauerhaft Gewicht zu verlieren.
...manchmal unfair gegenüber Kollegen zu sein.
...es in meinem Leben zu nichts gebracht zu haben.
...Krebs gehabt zu haben und deshalb keine Kinder bekommen zu können.
...weil ich zu feige bin Änderungen in meinem Leben in Angriff zu nehmen.

Kennt ihr das auch? Wofür fühlt ihr euch schuldig? Was tut ihr dagegen, bzw. wie kann man diese Schuldgefühle vermindern?
 

Irenicus

Neues Mitglied
Schuldgefühle sind etwas ganz schreckliches. Ich habe selbst häufig das Gefühl an vielen Dingen Schuld zu sein an denen ich aber eigentlich keine Schuld habe. Ich glaube ein Patentrezept gibt es hier leider nicht, aber ich fahre zum Beispiel ganz Gut damit Mir sehr kleine Ziele zu setzten die ich auch schnell erreichen kann. So das ich mich 'freuen' kann. Familie und Freunde sollten einen da eventuell auch mehr unterstützen? Hier vielleicht mal das offene Gespräch mit dem Partner suchen / der Familie suchen? Manchmal erwarten alle anderen viel weniger von einem als man selbst, man hat das dann vielleicht nur nicht so auf dem Schirm...?!
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Andrea, lieber Irenicus,

nachstehend meine Gedanken.... die keiner für sich als letzte Wahrheit "unterschreiben" muß.

A) Schuldgefühle können der Ausdruck einer echten Schuld sein. Wir haben definitiv in einer bestimmten Situation versagt.

B) Jedoch muß ein Schuldgefühl nicht immer mit konkretem Versagen im Zusammenhang stehen. Ich denke, wir Menschen haben einen Sinn für das Schöne, für das Gute, für das Heile, für das Perfekte. Und wenn wir diese oder ähnliche Ideale wichtig finden, dann haben wir auch den Wunsch, diesem Ideal zu entsprechen. Aber das tun wir wohl nie.

Aber wenn es doch diese Ideale gibt, wenn wir sie auch nur erahnen, leben wir dann nicht in einer Spannung zwischen unperfektem Menschen und dem Ideal? Wir könnten diese Spannung ganz leicht abbauen, wenn wir doch nur verzichten würden, uns über das jeweilige Ideal Gedanken zu machen. Aber wenn uns z.B. das Gute wirklich wichtig ist, dann können wir eben nicht den Gedanken daran so einfach verdrängen. Und dann empfinden wir auch Schuld, selbst wenn wir konkret nichts Falsches getan haben.

Schuldgefühle kann man nicht ausreden, ebenso wenig wie Gefühle der Zuneigung oder des Hasses. Von Naturwissenschaftlern habe ich dazu noch keine gute Antwort gelesen. Von Humanisten lese ich, dass Verdrängung gut sei und von Psychologen lese ich, dass Schuld kein Begriff ist, mit dem sie etwas anfangen können. Nur in der Theologie lese ich und finde dort gute Antworten über den Umgang mit Schuld, egal ob sie konkret besteht oder unkonkret empfunden wird.

LG, Nordrheiner
 

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