Schlimme Existenzkrise

Liebe Leute, ich habe ein Problem und bitte um Rat. Vor mehr als drei Jahren hat mir mein Ex-Freund eröffnet, er habe einen anderen, wolle aber unbedingt mit mir zusammenleben bleiben. Wir mussten damals aus der Wohnung ausziehen, haben eine große Abfindung bekommen, die er behalten hat, weil dieser Mietvertrag damals allein auf ihn war. Ich pendele gleichzeitig und bin nicht immer in der Stadt, meist nur am Wochende. Wir waren damals auch bei einem Paartherapeuten, und da habe ich immer gesagt, ich würde nur in eine neue gemeinsame Wohnung ziehen, wenn eben der neue Freund verlassen werden würde. Ansonsten würde ich das nicht wollen. Das sagte mir mein Ex-Freund auch zu. Nachdem wir dann eine neue, teurere Wohnung genommen haben, ungefähr eine Woche drin waren, sagte er mir, er möchte den Freund trotzdem behalten. Dieser forderte die ganze Zeit, dass er doch ausziehen solle, was er auch eine Zeitlang gemacht hat. Er kam aber immer wieder zurück. Der Mietvertrag auf die neue gemeinsame Wohnung ist auf uns beide gemeinsam. Ich zahle jedoch etwas weniger, sozusagen, um meinen Anteil von der Abfindung damals abzuwohnen, weil ich ja eben auch nicht immer da bin...Ich muss sagen, dass ich die ganzen Jahre eine gute Lebensgemeinschaft mit meinem Ex-Freund hatte, wir uns einfach im Alltag gut verstehen, sehr vertraut sind. Sex haben wir natürlich nicht mehr. Den neuen Freund meines Ex lernte ich nie so direkt kennen. Man hält das getrennt. Auch ich lernte ab und an jemand kennen, aber wir fanden es immer schön, mal zusammen abendzuessen etc. Die beiden haben sich, wie ich das mitbekommen habe, oft sehr gestritten, und oft ist dann mein Ex eben in die gemeinsame Wohnung gekommen. Nunja, ich bin mir bewußt, dass das nicht gut ist, wenn man etwas neues aufbauen will, dachte aber immer, dass er doch dann ausziehen müsste, und mit mir gemeinsam entscheiden, was denn aus der Wohnung wird, ob man sie in eine WG umwandelt, und wie das finanzierbar ist. Jetzt ist es nun so, dass der Freund meines Ex diesen nun verlassen hat, einen neuen hat und meinte, dass mein Ex sich ja nie von mir richtig getrennt hätte, weil er nie ausgezogen sei etc. Mein Ex verließ daraufhin fluchtartig die Wohnung hier und nun kommt es: Er fragt mich, ob ich ihm nicht helfen könnte, indem ich für 8 Wochen in die Stadt ganz gehe, wo ich auch arbeite und ein WG-Zimmer habe. Er würde meine ganzen Sachen einpacken und in den Keller räumen (was sehr schwierig ist, eine Wohnung von 125 qm, zu der sicher 2/3 meine Sachen sind). Dann will er seinem Freund, er sagt nun, seine große Liebe, beweisen, dass die Wohnung leer sei und ich nun ausgezogen sei. Wenn der dann zu ihm zurückkomme, dann könnte ich ja auch aus dem Mietvertrag ausscheiden und mir etwas neues suchen. Wenn er in 8 Wochen ihn nicht zurückgewonnen habe, dann könnte ich ja auch zurückkommen. Das sagte er mir von heute auf morgen...ich meine, ich muss arbeiten, habe sogar eine sehr stressigen und schönen job, bei dem ich eben viel auch zuhause und in der gemeinsamen Wohnung arbeite. Ich weiss gar nicht, was ich davon halten soll, und was jetzt machen. Er ist super depressiv, will nur noch diesen Freund zurückbekommen, und vermittelt mir andauernd, dass ich daran schuld sei, dass es vorbei gegangen sei mit dem...obwohl es da doch auch oft Streit war oder nicht. Ich bekomme auch ein schlechtes Gewissen, will ihm helfen, was mich auch irritiert. Ich meine, eigentlich wäre es doch an ihm, den Haushalt dann hier zu trennen, auszuziehen und sich verantwortlich dafür einzusetzen, dass ich WG-Mitbewohner finde. Sehe ich das falsch? Übersehe ich etwas? Ich fühle mich äußerst respektlos behandelt, sehr überrumpelt und hab gar keine Zeit und Lust, mir eine neue Bleibe zu suchen. Ich habe ihn mehrfach in den letzten Jahren angeboten und gesagt, dass er doch ausziehen kann, und wir es sicher gemeinsam schaffen, Mieter für die zwei Zimmer, die er vor allem nutzt, zu finden. Man muss dazu sagen, dass ich Akademiker bin, auf einer befristeten Stelle, die in 1,5 Jahren ausläuft, gerade mich bewerbe und gar keine Ahnung habe, was dann wird. Ich denke, dass ich sicher dann auch ausziehen wollen würde, in eine andere Stadt etc. Jetzt ist für mich gar nicht der Zeitpunkt auszuziehen bzw. meine ganzen Sachen und den ganzen Haushalt hier in Kartons packen zu lassen und in irgendwelche Keller stellen zu lassen. Also ich bin echt ratlos, eigentlich ist das doch unverschämt...Andererseits ist er so traurig und will seinen Freund zurückbekommen. aber das ist doch eigentlich deren Problem...oder lieg ich da falsch? Ich bin echt verzweifelt...Er hat auch viel mehr Geld und Einkommen wie ich...da kommt dann immer wieder rüber, als würde ich auf seine Kosten hier mir ein schönes Leben machen...Aber es war ja so vereinbart, und man kann doch nicht so was einfach vorschlagen...oder liege ich da falsch?

sept10 meinte:

Jetzt ist es nun so, dass der Freund meines Ex diesen nun verlassen hat, einen neuen hat und meinte, dass mein Ex sich ja nie von mir richtig getrennt hätte, weil er nie ausgezogen sei etc. Mein Ex verließ daraufhin fluchtartig die Wohnung hier und nun kommt es: Er fragt mich, ob ich ihm nicht helfen könnte, indem ich für 8 Wochen in die Stadt ganz gehe, wo ich auch arbeite und ein WG-Zimmer habe.

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Wollen wir eine Wette abschließen, dass die neue "Freundschaft" nicht hält? Das ist garantiert nur ein Vorwand, mit dem er deinen Ex abwimmelt und unter Druck setzt. Partnerschaften mit Konditionen haben keine Zukunft. Weisst du, warum? Weil die Erfüllung einer Kondition eine neue Kondition heraufbeschwört. Man wird langsam aber sicher zum Fussabtreter, weil man es dem Partner immer Recht machen will - und der lebt immer mit dem Gefühl, er habe nicht genug gefordert...
Ein Teufelskreis...

Dann will er seinem Freund beweisen, dass die Wohnung leer sei und ich nun ausgezogen sei. Wenn der dann zu ihm zurückkomme, dann könnte ich ja auch aus dem Mietvertrag ausscheiden und mir etwas neues suchen. Wenn er in 8 Wochen ihn nicht zurückgewonnen habe, dann könnte ich ja auch zurückkommen.

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Ich möchte hoffen, dass er nicht ausgenommen wird von dem neuen Schwarm, wenn sie zusammenziehen sollten... Aber ich würde keinen alten Strohhut darauf wetten.
Nun, das ist eine ziemlich faule Sache, meine ich. Es hängt von deiner Liebenswürdigkeit ab, nachzugeben oder nicht.

Ich meine, eigentlich wäre es doch an ihm, den Haushalt dann hier zu trennen, auszuziehen und sich verantwortlich dafür einzusetzen, dass ich WG-Mitbewohner finde.

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Wenn man gemeinsam einen Vertrag hat, dann ist es an demjenigen, der diesen Status verändert, die Kosten für die Veränderungen zu tragen, würde ich sagen.

Dein Ex hat sie nicht mehr alle, sorry...

Weil ER sein Beziehungsleben nicht auf die Reihe kriegt, sollst DU dich unsichtbar machen???

Das ist eine enorme Kränkung; er macht dich zum Hampelmann.

Der braucht mal einen kleinen Realitätscheck.

Such dir einen Nachmieter und schmeiß den egoistischen Trampel raus.

Dein Gefühl ist richtig, es ist unverschämt und nicht Dein Bier.

Klar ist er traurig. Das sind wir alle, wenn etwas zu Ende geht.

Aber wieso sollst Du alles Mögliche in Kauf nehmen für eine bescheuerte Forderung seines Ex-Freundes? Das muss er selbst regeln und kann Dich nicht damit behelligen.