Schlechtes Abi, versaute Zukunft?

Hallo...

Seit einigen Monaten besuche ich die Oberstufe und es sieht nicht gut aus. In der 10. Klasse hatte ich einen Schnitt von 1,8 und wenn ich mich nicht jetzt irgendwie verbessere wird mein Schnitt in der Q11 umgerechnet bei 2,8 liegen. Heißt: Ich habe mich um eine Notenstufe verschlechtert.

Ich kann mich nicht verbessern. Mündlich 15 Punkte zu erreichen ist praktisch gesehen unmöglich, schriftlich (außer in Mathe) auch...

Ich sage das nicht, weil ich zu faul bin. Ich sage das, weil es stimmt. Ich kenne den ganzen Wissensstoff, damit das klar ist, nicht, dass ihr meint, ich lerne einfach nicht.

Wisst ihr, wie man dauernd 13+ Punkte bekommt? Man muss ein besserwisserisches Ar*****ch sein, der mit dem Lehrer sympathisiert, voller Energie ist und irgendwie bereits aus dem Stegreif vieles weiß. Das ist die Wahrheit. Jeder Typ, der andauern 13+ Punkte bekommt, ist so einer. Ohne Ausnahme.

Leider Gottes hängt auch vieles von der subjektiven Beurteilung zusammen (mündliche Mitarbeit). Wenn ein Lehrer dich, keine Ahnung, bereits von deinem äußeren Erscheinungsbild nicht richtig mag, hast du es verkackt. Es ist leider so... Ich sehe dies auch bei meinem anderen Freunden, die genauso gut wie ich waren und jetzt auch alles verkacken.

Dazu noch die Klausuren.... Ich weiß nicht wie, aber ich verkacke sie immer, obwohl ich alles wusste. Operatoren sind hier das Stichwort, nicht nur! Man muss praktisch sich in den Lehrer hineinfühlen und wissen, was er will. Nicht jeder hat so eine Gabe...

Ich kriege wohl ein Abi von ca. 2,6 schätze ich. Ich fühle mich momentan einfach nur "beta" und habe auch wirklich keinen Plan, was ich im Leben machen will. Ich sehe keinen Sinn mehr, etwas großes anzustreben, ich weiß nicht warum.

Ich hoffe, jemand kann mir hier Rat geben.

Zur Info: Ich gehe auf ein Gymnasium in Bayern, was so einiges bereits aussagt...

zwischen 13+ und nem 2,8er schnitt liegen noch ein paar punkte...
es ist gut, sich ab und an mal auszukotz***, aber dann mach weiter, das wird schon
zu wissen, was man werden will, ist übrigens auch ein guter antrieb und lass dir von niemanden den unsinn erzählen, dass man mit nem "schlechten" schnitt nichts studieren kann, es ist quatsch.

Ich kriege wohl ein Abi von ca. 2,6 schätze ich. Ich fühle mich momentan einfach nur "beta" und habe auch wirklich keinen Plan, was ich im Leben machen will. Ich sehe keinen Sinn mehr, etwas großes anzustreben, ich weiß nicht warum.

Ich hoffe, jemand kann mir hier Rat geben.

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Ein Abi in Bayern von 2,6 siehst du als schlecht an? Da muss ich leicht schmunzeln, sorry. Schau dir doch mal die Leistungsanforderungen der anderen Bundesländer an, vielleicht fühlst du dich dann nicht mehr als beta, sondern als release

Solange du nicht Medizin oder ein Fach mit ähnlich hohem NC studieren möchtest, sehe ich bei dem Schnitt keine Probleme für deine Zukunft.

Versaute Zukunft? Kommt drauf an.

Aber du hast doch keine Ahnung was mit dir in der Zukunft wird. Also ist es doch eher viel Rauch um Nichts.

Ich hab mein Abi vor ein paar Jahren mal komplett in den Sand gesetzt und bin von der Schule gegangen. Meine Zukunft hat's mir nicht versaut, nur meine Möglichkeiten.
Guck dir doch mal "Alphabet" an, eine sehr wichtige Doku, die unser Bildungssytem und die Leistungsforderungen aufzeigt. Ich denke ich hab mir damals zwar Möglichkeiten "genommen", aber auch neue gegeben. Gibt halt immer was zu tun.

Das Leben dreht sich, meiner Meinung nach, nicht um Wirtschaft, Kapitalsteigerung (man selbst ist auch ein Kapital) und Leistung. Und zu viele fallen in diesen Glauben, und wissen insgeheim, dass sie das auch nicht wollen. Nur die Angst, dass sie verachtet werden, aus der Gesellschaft ausgestoßen, sozial gehemmt werden, sie keine Anlagen haben in Alter oder Krankheit, sie im leeren Raum stehen, hindert sie daran auch das zu tun was sie wirklich wollen, stattdessen machen sie das was von ihnen erwartet wird.

Hab mal beim trampen einen ziemlich reichen Kerl kennengelernt. Hab ein bisschen von mir erzählt, es schien ihn sehr zu interessieren also redete ich ziemlich viel davon was ich schon erlebt habe seitdem ich mir Zeit gegönnt habe. Irgendwann sagte er dann "Weißt du, ja, Geld gibt dir viel Sicherheit. Aber auch Verantwortung. Am Anfang hast du noch große Ziele, willst was erreichen, etwas bewegen oder verändern. Und irgendwann verlierst du das. Ich musste gerade daran denken, als ich auch mal so dachte wie du. Durchgezogen hab ich es nicht. Es war halt nunmal einfacher. Ich glaube, ich habe auf diesem ganzen Weg sehr viel verloren. Vielleicht mit ein Grund, warum viele Menschen heute so verstört und depressiv sind." Kein Plan was er danach machte, ich hab ihm nur alles Gute gewünscht und versichert, dass es nicht die Ängste sind, die uns hindern, sondern wie wir es trotz der Ängste tun, und Mut fassen.

Und so seh ich das. Schei* doch auf ein "schlechteres" Abi. In 10 Jahren wird das so dermaßen unwichtig sein. Glaub mir. Du kannst jeden fragen der schon lange in seinem Beruf arbeitet welche Punktzahl er im Abi hatte, die wenigsten können es dir sagen. Ein NC öffnet dir nur Türen zu Studiengängen, aber das heißt nicht das Aus. Du kannst auch immernoch Medizin oder Jura studieren, es dauert dann halt nur länger.

Is' halt wie es ist.

Jetzt chill mal. Ich weiß nicht wie es in Bayern ist, in BaWü zählt die Prüfungsleistung am Ende so viel (ein Drittel, meine ich), da hab ich mich einzig und allein mit einer guten Prüfungsnote im Schnitt um 0,3 hochgezogen. Schau halt mal, was du da noch rauskitzeln kannst. Das was du dir jetzt ausgerechnet hast ist noch lange nicht dein Abschlussschnitt.

Was mündliche Noten angeht, da stimme ich dir zu: Das ist die größte Scheiße, die das deutsche Schulsystem zu bieten hat. Zu meiner Zeit gab es noch Kopfnoten, da habe ich eine 5 bekommen und die Schulleiterin hat mir gehässig ins Gesicht gelacht. Und nein, ich war weder gewaltätig, noch habe ich randaliert, noch war ich unverschämt. Pure Schikane. Meine Eltern haben mächtig Stress gemacht, dann wurde die Note korrigiert.

Aber Noten hin oder her. Sobald du deine Ausbildung oder dein Studium hinter dir hast, ist dein Abitur nur ein Zettelchen, das niemanden mehr interessiert. Wirklich. Diesen Wisch brauchst du nur, um zur nächsten Station zu kommen und ab dann ist es vollkommen Wurst.

Was du machen kannst um dich zu verbessern ist, mit den Lehrern zu sprechen. Ob es möglich ist Zusatzaufgaben zu erledigen oder ein Referat zu halten. Sich oft zu melden, Fragen stellen, Präsenz zeigen. Leider zählt oft nicht die Qualität der Beiträge, sondern die Quantität.

Du solltest dich allerdings von dem Druck befreien, den du dir da auflastest. Das hilft dir nicht. Setz dir nicht zum Ziel "Ich muss unbedingt auf 1,8 kommen!", gib einfach dein Bestes. Ich hab mir während des Abis Studiengänge ausgesucht und festgestellt, dass es teilweise schnurzpiepegal ist, was dein Schnitt ist. Es gibt zulassungsfreie Studiengänge, dafür brauchst du lediglich das Abitur unabhängig der Leistung und es gibt Studiengänge mit Eignungsprüfung (Richtung Kunst und Medien), wo die Noten auch egal sind. Ich saß dann in den Prüfungen und dachte mir, dass ich eigentlich nur bestehen muss um in meinen Wunschstudiengang zu kommen. Alles locker.

Du kannst dir nichts versauen, von dem du nicht weißt, dass du es willst. Ich rate dir, dich weniger auf die Schule zu konzentrieren und dich selbst zu finden, das wird dir gut tun. Und pass auf, dass du dich nicht überarbeitest. Abi zu machen ist Stress pur und es wird Zeiten geben, in denen wirst du weder schlafen noch essen. Verbrauch deine Kraft nicht am Anfang und falls der NC für deinen Traum nicht reicht, mach was soziales und sammel ein paar Preise und Qualipässe.

Hauptsache du kommst durch lieber TE. Ich bin in der Schule 4x sitzen geblieben obwohl ich auch nicht dumm bin genauso wie du^^. Das Bildungssystem ist scheisse und das ist einfach so.

Wenn ich das richtig verstehe, bist Du diesen Sommer in die 11. Klasse gekommen. Damit ist es noch viel zu früh, Deinen jetzigen Notenstand auf das Abizeugniss hoch zu rechnen. Ich weiss ja nicht, ob Du ein G8 oder G9 Gymnasium besuchst, aber es bleibt noch viel Zeit etwas an dem garnicht mal so schlechten Schnit zu ändern.
Sicherlich ist es ärgerlich, wenn man vorher auf 1,9 war, aber bedenke, dass der Stoff auch schwieriger geworden ist. Niemand käme auf die Idee, anhand der Noten aus der ersten Klasse die Abschlussnoten vorher zu sagen. Es gibt immer Schwankungen. Viele haben hier auf ein Studium und NCs abgehoben, aber es gibt auch Ausbildungen die das Abitur vorraussetzen. Ein Studium ist nicht die zwingende Folge des Abiturs, sondern nur eine von mehreren Möglichkeiten.

Entspann Dich. 2,6 ist vollkommen Ok. Auch in Bayern.Wenn Du nicht gerade Medizin studieren willst, passt das und Dir stehen alle Türen offen.
Mach Dir doch keinen Druck. Es geht doch später nicht nur um die Note. Wenn Du dich irgendwo vorstellst, wird man viel mehr auf Deine Persönlichkeit achten als auf das Abi. Du wirst ja vielleicht studieren und dann zählt die Note vom Studium sowieso viel mehr. Nach dem Abi krät dann kein Hahn mehr. Mach halt so gut Du kannst und ör auf Dir Sorgen zu machen.

Unsere Gesellschaft ist wirklich seltsam wieso denken nur soviele das man nur mit Abi eine gute Zukunft haben kann
Es gibt viele Menschen ohne Abi die ein sehr gutes Leben führen und es gibt sehr viele Menschen mit Abi die mit 30-40 immer noch nichts erreicht haben und in einer Traumwelt leben was sie mal alles erreichen werden

Eines ist ganz sicher auch ohne Abi ist die Zukunft nicht versaut den auch mit einem Abitur steht einem nicht die Welt offen

Die harte Realität wird viele Menschen in der Arbeitswelt schnell einholen den dort trennt sich die Spreu vom Weizen und jemand der nur mit extrem viel Nachhilfe durchs Abitur/Studium gekommen ist der wird dann sehr wahrscheinlich eh auf die Schnauze fliegen.