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Rien ne va plus - psychisch kranker Ehemann und Kleinkind

Frustriert30

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin neu hier. Habe mich angemeldet um mich auszuweinen bzw. um Rat zu fragen, bin ich quasi mit meinem Latein am Ende.

Mein Ehemann leidet an Depressionen, Angst und Zwangsstörungen, nimmt Medikamente (mEn selbst dosiert) und war seit mind. 3 Jahren nicht mehr Gesprächstherapie zumindest hat er mir das nicht gesagt. Seine Zwänge und Ängste schränken unser Leben immens ein. Putzzwang (mind 15x amTag Staubsaugen, Samstag 10:30 Großputz), ritualisiertes Aufsteh- und zubettgehritual das bei Störung von vorne begonnen werden muss, gewisse Türen im Haus müssen immer geschlossen sein, keine Kohlehydrate essen auch nicht wenn er krank ist etc. Er hat Angst vor Schimmel im Haus ( Neubau 2019, 10 Sekunden nach dem Duschen hat man Zeit das Fenster zu öffnen sonst plagen ihn tagelang „Schimmelsorgen“,Angst vor Gasexplosion (Kamera gerichtet auf den Gasfühler im Heizungsraum wird ständig überwacht), Angst vor Brand (2-3 Brandmelder in jedem Raum, viel hilft viel), Angst vor Jobverlust, Angst vor Bakterien, Angst vor Übergewicht usw.

Jedenfalls ist unser Kind bald 2 Jahre alt, gsd sehr relient, muss sie doch immer unsere Streitigkeiten ertragen.

Mein Ehemann ist mit seinen Zwängen dermaßen beschäftigt, dass er sich nicht um unser Kind kümmern kann. Er kümmert sich vl 5-10 min. an Tag um sie, Wochenende garnicht. Er zwingt sie ständig zum Händewaschen, ist relativ grob mit ihr, nennt das Erziehung; sagt immer der Wolf kommt, hat übertriebene Angst dass ihr was passiert, ignoriert sie aber sobald der Zwangsmodus on ist. Sobald sie krank ist bin ich Schuld, wenn sie schreit auch. Sie mag ihn nicht sonderlich gerne, sagt immer Angst vor die Männer …

Leider ist er auch zu mir grob, schlägt mich, hat mir mal den heißen Topf auf den Unterarm gedrückt, weil ich beim kochen neben ihm stand. Er beleidigt mich ständig „verrecke am Essen, er will mir einreden ich wäre zu dick, ich 49kg durchtrainiert“, gibt mir das Gefühl wertlos zu sein. Ich würde den ganzen Tag nichts leisten, er viel (glaubt am Ende der Karriereleiter angelangt zu sein als einfacher Angestellter). Er kuschelt das Kind nie „Kinder brauchen Regeln und harte Hand keine Liebe“, ich 3-4 h am Tag. Sein Erziehungsstil ist eher +/- 2. Weltkrieg meiner Montessori. In letzter Zeit habe ich auch das Gefühl er hat eine 2.Persönlichkeit entwickelt, er kann dich an Geschehnisse nicht mehr erinnern.
Ich beginne ab September zu arbeiten, 80% weil er mich eher ausnimmt als mich und das Kind erhält. Mit der Arbeit habe ich alles schon geklärt und er muss einen Tag Homeoffice machen, dass es sich ausgeht unser Kind zu betreuen, weil jeden Tag will ich auch nicht meiner Oma 80 zumuten sich ums Kind zu kümmern. Natürlich kann er sich an nichts erinnern und will jz keinen Tag zu Hause bleiben und auch nicht das Kind in dir Krippe bringen.

Mit ihm zu diskutieren bringt nichts, Psychotherapie will er nicht mehr gehen, Paartherapie lehnt er ab, aber ich glaube ich brauche jz dann einen Psychologen, die Situation ist nicht mehr zu ertragen.
Übrigens bin gerade in Bildungskarenz und versuche allabendlich mein Studium ohneehemännliche Unterstützung abzuschließen …

Jemand Tipps?
 

Salome64

Aktives Mitglied
Wenn du es schon nicht für dich machst, dann doch bitte für dein Kind: Geh!!!
Es gibt Beratungsstellen, Frauenhäuser etc.
Dein Mann darf sich wieder melden, wenn er bereit ist, Therapie zu machen. Auch eine psychische Erkrankung ist kein Freifahrtschein, seine Frau und sein Kind so zu behandeln! Dein Kind hat jetzt schon Angst vor Männern, auf was willst du noch warten?
 

Silan

Aktives Mitglied
Ich sage auch, geh und schütze dein Kind. Du könntest offen lassen, ob du zurück kommst, wenn er dauerhaft in Therapie ist und erste Fortschritte nachweisen kann.
Aber ehrlich? wenn mich heute jemand schlagen würde oder mir Brandverletzungen zufügt, der würde bei mir keine Chance mehr bekommen. Den würde ich der Wohnung verweisen lassen und ende Gelände. Und Umgangsrecht nur begleitet, bis Therapie greift, damit er die kleine nicht weiter gefährden kann.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo und herzlich Willkommen hier!
Die Situation,die du beschreibst,ist wirklich schlimm.
Siehst du das nicht?
Du mit deinem Mann scheint keine Gemeinsamkeiten zu haben.
Und er ist gewalttätig.
Mir tut euer Kind leid.Möchtest du,dass es so aufwächst?
Wenn du denkst mit deinem Verhalten das schlechte Verhalten von deinem Mann ausgleichen kannst,bist du im Irrtum.
Je älter das Kind wird,desto schwerer wird es für alle.
Tu dir und eurem Kind ein Gefallen und such dir Hilfe diesen Menschen zu verlassen!
 

Frustriert30

Neues Mitglied
Also wenn es meine wirtschaftliche Situation zulassen würde (Danke EZB für die ständigen Zinserhöhungen), wäre ich eher heute als morgen weg. Danke für den Tipp mit dem Gehen, vl. kann ich ein paar Tage mit meiner Kleinen bei meiner Oma wohnen, mich nicht mehr melden. Wäre zwar Kapitulation, aber sicher einen Versuch wert. Möglicherweise entspannt sich die Situation, habe ich noch nie probiert.
Mein Umfeld scheint es nicht so dramatisch zu sehen und unterstützt mich auch nicht. Mit meiner Kleinen schon, meinen Mann nehmen sie eher in Schutz, weil sich sein Handeln ja immer nur auf unsere 4 Wände beschränkt. Die einzige die mich versteht ist tatsächlich meine Schwiegermutter und meine Nachbarin, vl. kann ich sie ins Boot holen und mit ihr eine Strategie erarbeiten. Wir sind seit 5 Jahren verheiratet und vorher waren wir schon 3 Jahre zusammen. Er war ein liebevoller Mensch bis zu einem Vorfall in seinem Job, seitdem hat sich sein Verhalten um 180 Grad gedreht, vom Sensiblem zum Harten (gespielt, nehme ich ihm nicht ab). Der zweite Triggerpunkt war als unser Kind einen eigenen Willen entwickelte. Er war 4 Monate nach der Geburt 2 Monate Karenz weil ich arbeiten war, da war alles tip top, er war liebevoll, die kleine hat fast lieber auf ihm geschlafen als auf mir, Zwänge kaum vorhanden. Mittlerweile ist keine Bindung zwischen den beiden mehr da. Ich bin halt immer noch in der Hoffnung dass man diese negative Wendung wieder ins positive verkehren kann. Wie gesagt sein Gewaltpotenzial steigt linear zu seinem Zwangverhalten, wenig Zwänge (bspw. wenn er frei hat) und er ist total normal, sogar nett. Mit dem Druck den sein Zwangsverhalten auslöst kann er nicht umgehen, er gesteht sich auch nicht ein, dass seine Zwänge nicht normal sind, aber insgeheim weiß er es und jeder Hinweis von mir steigert den Druck und manchmal ist das Fass eben voll, im Großteil der Fälle verlässt er den Raum.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Die Zwangsstörung muss therapiert werden. Das geht nur vollstationär mit psychotherapeutischer Weiterbehandlung nach der Entlassung. Es ist mit mehrfachen Einweisungen und Therapieversuchen zu rechnen.

Bis Abschluss stationäre Therapie mit Kind ausziehen in eigenen Wohnraum. Dann kannst du weiterschauen. Die Lage ist so eindeutig, dass du dir um Sorgerecht, Mietverhältnisse und was weiss ich keine Gedanken machen brauchst. Du wirst sofort Unterstützung erhalten, wenn du die Umstande deines Fortgehens darlegst.

Lass dich in einer Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt beraten! Bevor du ausziehst! Es sieht nicht so aus, als wenn du da einfach davonmarschieren kannst mlt Kind unterm Arm.
 

Elodie

Mitglied
Liebe !
Ich bin sehr geschockf, was du und dein Kind durchmachen müssen.
War er immer schon so extrem?
Wie lange seid ihr zusammen?
Kœnntest du ausziehen, bei einer Freundin oder deinen Eltern unterkommt?
Weiss jemand Vertrautes vom dem was dir widerfährt?
Du hast defintiv häusliche Gewalt erlebt.
Er hat dich geschlagen und verbrannt,
Ausserdem kann dir sagen, dass ich auch denke, dass bei den Zuständen natürlich definitiv das Wohl deines Kindes nicht wirklich gesichert ist.
Bitte wende dich an eine Beratungsstelle.
Ich befürchte du bist derzeit finanziell von ihm abhängig?
Alles Gute und hier schon mal eine 24/7 TelefonNummer für dich

116 016
Dort wirst du anonym beraten.

Ich denke hier von der Ferne kann dir nicht wirklich die Hilfe zu teil kommen, die absolut notwendig ist
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
jeder Hinweis von mir steigert den Druck und manchmal ist das Fass eben voll, i
Keine Hinweise, Ermahnungen usw. Er kann das nicht umsetzen. Du erzeugst damit in ihm das Gefühl, bedroht zu werden. Das steigert die Zwänge noch.

Gegen Zwangshandlungen wirken keine Medikamente. Die bekämpfen nur die Folgestörungen- Angst, Panik, Depressionen, Apathie. Dein Mann benötigt ein setting, wo ihm das Ausleben der Zwänge strikt untersagt wird. Statt dessen wird ein umfassendes und tagesfüllendes Therapieprogramm geboten. Es wird versucht, eine "Umprogrammierung" vorzunehmen. Statt 15 mal Hände waschen 15 mal tief durchatmen, so ungefähr.
 

Frustriert30

Neues Mitglied
So Leute, ich bin da ein bisschen blauäugig ins Forumgeschehen eingestiegen. Jedenfalls Danke für die tollen Tipps insbesondere der mit dem kurzzeitig Ausziehen. Wirtschaftlich ist eine Trennung leider (noch) keine Option aber vl. reicht eine Auszeit und Therapie seinerseits. Möglicherweise kann seine Familie auch Überzeugungsarbeit leisten, weil der Kontakt ist sehr gut. Und @Crizz 2 mein Kind ist nicht gefährdet. Sie erlebt nie Gewalt. Mein Mann ist halt nicht so sensibel beim Windelwechseln oder Kleidung anziehen und es geht ihr manchmal zu schnell, das meinte ich mit grob(!) und ok sein bild von Erziehung ist rückständig, aber das wird ihm unser Kind schon mitteilen wenn die Zeit reif ist. Sie besucht 4x die Woche eine Betreuungseinrichtung und ist sonst hauptsächlich bei mir meiner Oma oder schläft. Sie hat mit noch nicht mal 2 einen großen Wortschatz. Macht 5 Wortsätze und kann mind. 10 Kinderlieder, geht gern ponyreiten, malt und klettert, zudem tobt sie gerne in unserem 1000 m2 Garten oder geht 2 mal am Tag mit unserem Hund spazieren, also who cares. Und unsere Probleme bekommen wir mit Unterstützung und Hilfe oder Auszeit gemeinsam oder getrennt auch in den Griff. Notfalls hat unser Haus 2 Stöcke lebt er halt oben und ich unten. Vl. Ist abstand eh nicht schlecht. Sollte es sich verschlimmern suche ich mir bestimmt Hilfe. Aber es sind immer so Phasen, dann ist alles toll und dann kommen wieder Phasen da ist es eben nicht so toll.
 

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