Rezidiv psychischer Erkrankung (Angehörige)

Hallo,

mit dem Arzt habe ich gesprochen und er sagte, aus der Klinik sei man sich sicher, dass man das Medikament absetzen kann. Er hat mir gegenüber Schweigepflicht und konnte mir nicht viel sagen.

Eine Schizophrenie wurde ausgeschlossen, wobei das die erste Verdachtsdiagnose war und auch nicht die erste Psychose im Leben meines Mannes, wie ich hinterher erfahren habe.
Selbst bin ich zwar Laie, aber bevor das so akut wurde, hätte ich auf Borderline getippt. Dazu habe ich mehrere Bücher gelesen und diese akuten vorübergehenden Psychosen können wohl vorkommen.

Der Arzt schlug mir vor, mitzukommen beim nächsten Termin, doch mein Mann möchte das nicht.

Er hat sich mehrfach entschuldigt und mir versprochen, dass es nie wieder wird wie früher.
Noch einmal vielen Dank für eure Beiträge.

Finde das mit der Ursache in der Vergangenheit bzw Kindheit gar nicht so abwegig.

Leider wird da aber überhaupt gar nicht nachgefragt und dennoch denke ich, dass die medikamentöse Therapie richtig und notwendig war.

LG Elisabeth

Bingenervt meinte:

Ich finde es komisch, dass der Arzt empfiehlt, die Medikamente abzusetzen. Meine Schwester hat seit über 30 Jahren eine Psychose und nimmt ihre Medikamente regelmässig. Sie ist laut Aussage ihres Arztes, tatsächlich eine der wenigen psychotische Patienten, die ihre Medikamente regelmässig nehmen und diese nicht beim ersten Silberstreif am Horizont, ohne Rüchspeache mit ihrem Arzt diese absetzt. Sie hatten vor einigen Jahren noch einmal einen akuten Schub. Da waren vermutlich auch eine veränderte Hormonlage dran schuld. Nach einem stationären Aufenthalt und einer medikamentösen Anpassung, lebt sie aber wieder gut mit ihrer Psychose. Ja, die Medikamente haben Nebenwirkungen, aber sie ermöglichen meiner Schwester ein freies, selbstbestimmtes und eigenständiges Leben.

Es gibt Trigger für das Auslösen einer Psychose. Aber letztendlich sind es vor allen Dingen biochemische Vorgänge, die eine Psychose auslösen bzw. weiter befeuern. Bei einer akuten Lungenentzündung würde auch niemand sagen, setz mal die Antibiotika ab.

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Deine Schwester hat dann keine Psychose sondern vermutlich eine Schizophrenie. Eine Psychose kann man nicht 30 Jahre haben, wenn man Medikamente nimmt. Eine Psychose ist nicht die Krankheit, sondern ein Symptom wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen. Dahinter steht eine eigene Erkrankung. Meistens ist das Schizophrenie.
Schau mal da:

Elisabeth2022 meinte:

Hallo,

mit dem Arzt habe ich gesprochen und er sagte, aus der Klinik sei man sich sicher, dass man das Medikament absetzen kann. Er hat mir gegenüber Schweigepflicht und konnte mir nicht viel sagen.

Eine Schizophrenie wurde ausgeschlossen, wobei das die erste Verdachtsdiagnose war und auch nicht die erste Psychose im Leben meines Mannes, wie ich hinterher erfahren habe.
Selbst bin ich zwar Laie, aber bevor das so akut wurde, hätte ich auf Borderline getippt. Dazu habe ich mehrere Bücher gelesen und diese akuten vorübergehenden Psychosen können wohl vorkommen.

Der Arzt schlug mir vor, mitzukommen beim nächsten Termin, doch mein Mann möchte das nicht.

Er hat sich mehrfach entschuldigt und mir versprochen, dass es nie wieder wird wie früher.
Noch einmal vielen Dank für eure Beiträge.

Finde das mit der Ursache in der Vergangenheit bzw Kindheit gar nicht so abwegig.

Leider wird da aber überhaupt gar nicht nachgefragt und dennoch denke ich, dass die medikamentöse Therapie richtig und notwendig war.

LG Elisabeth

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Auf Borderline getippt? Dein Mann muss doch diagnostiziert worden sein. Ich bin gerade überrascht. Schau mal bitte in den Link, den ich gepostet habe. In der Mehrheit der Fälle ist Schizophrenie die Ursache. Kann es sein, dass dein Mann dir das nicht sagen wollte?
Neben organischen Ursachen kommen auch Medikamente oder Abhängigkeiten für die Psychose in Frage. Trinkt dein Mann? Einfach so kommt eine Psychose ohne Krankheit dahinter selten bis gar nicht vor. Erst recht nicht mit Verfolgungswahn.

Elisabeth2022 meinte:

Finde das mit der Ursache in der Vergangenheit bzw Kindheit gar nicht so abwegig.

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Dafür gibt es ja Psychotherapie. Macht dein Mann irgendwas in der Richtung?

Ist euer Problem denn jetzt gelöst?

@Andreas972
OT: nein, sie ist definitiv nicht schizophren. Laut der Seite gehört sie eher zum Typ schizoaffektive Psychose. Und sie fährt definitiv die Sicherheitsschiene mit den Medis. Es kann eben auch schnell kippen und sie realisiert es dann nicht. Der letzte Schub war richtig heftig und hat zu mehrwöchiger Reha und Wiedereingliederung in den Job geendet.

Bingenervt meinte:

@Andreas972
OT: nein, sie ist definitiv nicht schizophren. Laut der Seite gehört sie eher zum Typ schizoaffektive Psychose. Und sie fährt definitiv die Sicherheitsschiene mit den Medis. Es kann eben auch schnell kippen und sie realisiert es dann nicht. Der letzte Schub war richtig heftig und hat zu mehrwöchiger Reha und Wiedereingliederung in den Job geendet.

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Das geht doch aber auch in diese Richtung.
Das Problem bei Menschen mit dem Krankheitsbild ist, dass die Medis wohl zum einen Nebenwirkungen haben, die heftig sind und viele Kranke dann einfach absetzen. Wie hier im Beitrag.

Geißblatt67 meinte:

Dafür gibt es ja Psychotherapie. Macht dein Mann irgendwas in der Richtung?

Ist euer Problem denn jetzt gelöst?

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Hallo,

nein, er macht keine Psychotherapie. Die wurde ihm zwar empfohlen, doch er lehnt die vehement ab.

Die offizielle Diagnose, die mein Mann bekommen hat und die ich auch gelesen habe, ist eine akute primäre Psychose (nicht drogeninduziert - mein Mann trinkt ab und an, aber er hat keine Sucht). Der anfängliche Verdacht der Schizophrenie wurde wieder zurückgenommen.

Und auch ich wundere mich, dass das einfach so vorkommen können soll, doch laut Ärzten war das stressbedingt und wird sich voraussichtlich nicht wiederholen. Mein Mann sei einfach anfälliger als andere für sowas.

Übrigens lieben wir unser Baby beide sehr und es wird keine Gewalt erfahren. Sollte sowas doch noch mal passieren wie früher, werde ich mit unseremKind gehen. Ich werde es definitiv beschützen und das hat absoluten Vorrang.

Ich hoffe aber, dass es jetzt wirklich vorbei ist und die Krankheit meines Mannes nicht wiederkehrt und gehe davon aus, dass die verbale Aggression von vor 2 Wochen einmalig war.

Somit ist mein Problem aktuell gelöst und ich bedanke mich nochmals für eure Beiträge.

Liebe Grüße
Elisabeth