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Résumé nach einem Jahr

Tiwaz

Aktives Mitglied
Vielleicht kennen mich die einen oder anderen ja noch, wenn nicht, nehme ich es auch keinem übel :p
War in den letzten Monaten nicht mehr sehr aktiv hier.
Aber ich möchte jetzt gerne mal ein Resume des letzten Jahres ziehen. Vielleich sagt dem einen oder anderen meine Geschichte auch noch ewas.

Kurz und gut, es war kein tolles Jahr, sondern eher das schlimmste meines Lebens. Wenn ich es genau betrachte war es geprägt von Leid und Schmerz und heue glaube ich fast, diese Gefühle haben sich bei mir eingebrannt. Ich werde sie nämlich einfach nich mehr los.
Meine Depression von damals hab ich zwar soweit überwunden, aber zurück bleibt dennoch etwas.
Ich komm mit meinem Alltag wieder klar und seit letzter Woche studiere ich sogar. Alles in allem habe ich im letzten halben Jahr mein Leben neu überarbeitet. Doch außer, dass es jetzt wieder "funktioniert" hat sich nichts geändert. Funktionalität, mehr nicht.

Und das Studium liegt mir jetzt schon wie Blei im Magen, weil es mir nicht die Erfüllung gibt, die ich mir erhofft hatte - aber gut, es war ja auch nicht ganz das, wa ich eigentlich machen wollte. Jetzt darf ich schon wieder etwas machen, was nicht das ist was ich suche.

Also sitze ich jetzt wieder hier und denke nach. Eigentlich hab ich viel. Ich hab Dinge und Möglichkeiten, die viele andere nicht haben. Bin ich deshalb glücklich?
Eines der Dinge, die sich im Vergleich von vor einem Jahr geändert haben ist, dass ich damals lieben konnte und wollte, nur zuerst niemanden hatte und dann enttäuscht wurde.
Heute bin ich immer noch allein und das tut weh. Doch außer Schmerz ist da nicht mehr viel. Ich möchte lieben, doch merke, dass ich es irgendwie nicht mehr kann. Nicht dass da jemand wäre...
Aber ich seh auch niemanden. Ich studiere noch keine Woche und hab jetzt schon mehr Menschen getroffen, als in den Jahren davor zusammen. Und trotzdem... Ist es leer. Es sind Menschen und mit manchen verstehe ich mich ganz gut. Auch ein paar wenigen Mädchen bin ich schon begegnet und bei einer dachte ich mir sogar, wenn sie mir nicht gesagt hätte, dass sie einen Freund hat, würde ich schauen, dass ich mich mal wieder mit ihr treffe. Doch ist alles leer. Da ist keine echte Wärme dahinter. Ich bin allein und würde gerne verliebtsein und geliebt werden, aber in der Realität kann ich das nicht empfinden. Nicht mehr. Da tut höchstens etwas weh. Außerdem muss ich immer wieder feststellen, dass die Menschen um mich herum an mir vorbeiziehen. Sie kommen und sie gehen wieder. Manchmal schmerzlich, manchmal unbedeutend. Manche bin ich geneigt Freunde zu nennen, doch die sind meistens auch bald schon wieder weg. Nicht direkt weg, aber man geht dann wieder merklich auseinander.

Für das Studium bin ich 300km von zuhause Weggezogen.
Doch zuhause fühle ich mich hier nicht. Aber auch zuhause fühle ich mich nicht zuhause. Im Prinzip weiß ich gar nicht, wo ich hingehöre. Ich bin halt da, irgendwo.

Also, wo bin ich nach einem Jahr?
Irgendwo anders halt...
 

frame

Aktives Mitglied
Tiwaz meinte:
Also, wo bin ich nach einem Jahr?
Irgendwo anders halt...
diese sätze sind mir schon vor ein paar tagen aufgefallen, und sie gefallen mir.
passen sie nicht immer? :)

ich möchte diesen thread noch oben holen, er verdient eine ausführliche antwort, zu der ich leider heute abend nicht in der lage bin, da zu müde und kaputt. aber vielleicht jemand sonst?
 

Tiwaz

Aktives Mitglied
Also ich muss zugeben, dass ich hierauf überhaupt noch eine Antwort erhalte, damit hätte ich nicht mehr gerechnet.

diese sätze sind mir schon vor ein paar tagen aufgefallen, und sie gefallen mir.
passen sie nicht immer? :)
Freut mich, dass sie dir gefallen. Sagst du mir auch warum genau?
Ansonsten würde ich sagen, passen sie nur, wenn man auch woanders ist als früher. Aber die Betonung liegt auf dem "Irgendwo". Man könnte ja sagen, jeder Schritt ist eine Form von Bewegung und signalisiert ein vorankommen. Nur wenn man nicht merkt, dass man da hin hin kommt, wo man hin möchte, verbraucht man Energie ohne welche zu gewinnen.
Und ich muss sagen, ich merke, dass ich ausgepowert bin.
 

frame

Aktives Mitglied
hallo tiwaz,

denkt man nicht immer, wenn dies und das erreicht ist, dann ist man angekommen. statt dessen stellt man fest man ist irgendwo. dieses "angekommensein" hält vielleicht ein paar tage, vielleicht auch nur ein paar sekunden.

wahrscheinlich muß man das "irgendwo" aushalten, weil es die regel ist. während das "angekommensein" die ausnahme ist. etwas was man immer sucht, aber sehr selten, viel zu selten, erreicht.

du bist in einer art ausnahmezustand. neue umgebung (weg von zuhause), neue aufgabe (studium), neue leute (fremde) um dich. ich denke du solltest dir zeit lassen.
etwas wesentliches hast du geschafft, du hast die depression überwunden. jetzt wieder trit zu fassen im alltag braucht zeit, viel zeit.

du schreibst, dein jetztiges studium ist eigentlich nicht die erste wahl von dir. besteht nicht die möglichkeit nach z.b. 2 semestern zu wechseln? so ein knick in der biographie ist nicht schlimm wie ich finde, und zeit sollte keine rolle spielen. es ist völlig egal, ob du mit sagen wir 25jahren oder 26jahren deinen abschluß machst.

Ich möchte lieben,
und geliebt werden. auch das ist ein ewiger wunsch und wahrscheinlich auch eine lebenslange suche. nur wenigen ist das glück vergönnt, so etwas als dauerzustand zu erleben.
aber wie steht hier in einer signatur: "die hoffnung stirbt zuletzt".

die hoffnung muß ich dir leider nehmen, mit meinen so vielen, länger gelebten jahren. die suche hört nicht auf, und letztendlich ist man, eben "irgendwo".
auch wenn sich das jetzt destruktiv anhört, so war es nicht gemeint. im gegenteil, akzeptiere das jetzige, aber gebe die suche nicht auf. nicht nach der liebe, nicht nach dem wunschberuf und nicht nach dem wunsch anzukommen.

liebe grüße
lydia
 

Tiwaz

Aktives Mitglied
Vielleicht ist es so, ja.
Aber wenn du immer nur gehst und nie das Gefühl hast angekommen zu sein, dann kannst du dich nie zurücklehnen, entspannen, das bestaunen was du geschafft hast und eine neue Reise planen. Du wanderst immer dem selben Ziel hinterher, doch erreichst es nicht.

Ich habe kein Problem mit meinem Alltag. Mein Alltag, mein ganzes Leben funktioniert. Und das nichtmal schlecht. Was mir fehlt liegt aber jenseits davon. Mir fehlt ein erfüllendes Sozialeben.
Und da liegt ein entscheidendes Problem bei mir selbst, da ich durch das erlebte da sicher noch eine Art Defizit am Mitschleppen habe.

Klar kann ich Wechseln. Das ist auf lange Frist auch gar nicht das Problem.

Stimmt, aber zumindest gab es bei den meisten dann doch zumindest kurze Zeiten, in denen sie glücklich waren und geliebt wurden. Ich muss mich heute hingegen ehrlich fragen, ob ich
a) merken würde, wenn ein Mädchen Interesse an mir hätte (und ich bin mir sicher ich würde es nicht, bzw. würde mich ev. sogar selbst dumm stellen, weil ich nicht wüste wie damit umgehen) und
b) ich damit etwas anfangen/es ihr glauben kann.

Das Suchen ist nicht das Problem, solange man sich nicht verirrt.
Aufgeben... Ich gebe nie auf. Aber ich gehe mit der Zeit anders mit Dingen um.

Soa, Zeit für's Bettchen. Gute Nacht.
 

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