Hallo, ich schreibe hier, weil ich mit der momentanen Situation schlichtweg überfordert bin. Dazu muss ich leider etwas weiter ausholen - bitte entschuldige.
Ich habe im Januar 2017 meine Freundin kennengelernt und uns wurde beiden sehr schnell klar, dass das etwas für immer sein könnte. Unsere unbeschwerte und entspannte Kennenlernphase kam jedoch sehr unerwartet zu einem raschen Ende, nämlich als ich im Mai 2017 ihre Eltern kennenlernen sollte. In meiner Anwesenheit wurde ihre Mutter mit der Rettung zuhause abgeholt, zuerst dachte man noch an einen Kreislaufzusammenbruch, weil sie die Wochen zuvor eine Darmgrippe hatte. Auch der Vater meiner Freundin wirkte nicht allzu bekümmert.
Im Laufe der kommenden drei Monate erfuhren wir allerdings, dass ihre Mutter an Alkoholismus litt und Leberzirrhose im Endstadium hatte, eine Transplantation war bald keine realistische Option mehr. Innerhalb von nicht einmal 80 Tagen verstarb ihre Mutter. Seitdem ist meine Freundin abwechselnd überfordert, weinerlich, sehr unsicher oder schlichtweg - und das erschreckt mich - apathisch. In diesen Momenten, die für mich völlig unerwartet kommen, habe ich das Gefühl, überhaupt nicht zu ihr durchzukkommmen, nicht einmal im Ansatz. Nehme ich sie in den Arm, starrt sie und ihr Körper wird vollkommen steif, versuche ich sie zum Reden zu ermutigen, weiß sie nichts zu sagen. Sie lässt sich auch nicht von dem Zustand ablenken, es hilft kein Orts- oder Themenwechsel.
Ich bin 25 Jahre, sie 28 Jahre. Als Ansprechperson fühle ich mich heillos überfordert. Ich denke, ihr fehlen die sozialen Kontakte zu ihrer Familie und ihren Freunden, weil wir dieses Jahr im Ausland leben. Sie weint nicht oder nur sehr selten und sehr verhalten. Gerade eben ist sie einfach zu Bett gegangen, weil es ihr zu viel war. Auf meine Frage hin, ob sie Ruhe braucht oder ich mich zu ihr legen soll, äußert sie nur Gleichgültgkeit.
Es fällt mir so schwer, sie so zu sehen, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie unfassbar hart es für sie sein muss. Und gleichzeitig verletzt es mich, dass sie diese Mauer zwischen uns beiden aufgebaut hat, weil ich sie so anders kannte, bevor alles so kam wie es jetzt ist. Ich würde ihr gerne helfen, habe Ratgeber gelesen, mich über die Phasen der Trauer informiert, etc und doch weiß ich nicht, was ich tun soll. Und ich merke, dass es mit der Zeit enorm unsere Beziehung belastet, dass ich mich so hilflos ihr gegenüber fühle.
Ich weiß, es ist keine einfache Antwort auf all diese Fragen, aber falls du, die/der du das gerade liest, mir helfen kannst, wäre ich dir unheimlich dankbar.
Gruß und Dank
Ich habe im Januar 2017 meine Freundin kennengelernt und uns wurde beiden sehr schnell klar, dass das etwas für immer sein könnte. Unsere unbeschwerte und entspannte Kennenlernphase kam jedoch sehr unerwartet zu einem raschen Ende, nämlich als ich im Mai 2017 ihre Eltern kennenlernen sollte. In meiner Anwesenheit wurde ihre Mutter mit der Rettung zuhause abgeholt, zuerst dachte man noch an einen Kreislaufzusammenbruch, weil sie die Wochen zuvor eine Darmgrippe hatte. Auch der Vater meiner Freundin wirkte nicht allzu bekümmert.
Im Laufe der kommenden drei Monate erfuhren wir allerdings, dass ihre Mutter an Alkoholismus litt und Leberzirrhose im Endstadium hatte, eine Transplantation war bald keine realistische Option mehr. Innerhalb von nicht einmal 80 Tagen verstarb ihre Mutter. Seitdem ist meine Freundin abwechselnd überfordert, weinerlich, sehr unsicher oder schlichtweg - und das erschreckt mich - apathisch. In diesen Momenten, die für mich völlig unerwartet kommen, habe ich das Gefühl, überhaupt nicht zu ihr durchzukkommmen, nicht einmal im Ansatz. Nehme ich sie in den Arm, starrt sie und ihr Körper wird vollkommen steif, versuche ich sie zum Reden zu ermutigen, weiß sie nichts zu sagen. Sie lässt sich auch nicht von dem Zustand ablenken, es hilft kein Orts- oder Themenwechsel.
Ich bin 25 Jahre, sie 28 Jahre. Als Ansprechperson fühle ich mich heillos überfordert. Ich denke, ihr fehlen die sozialen Kontakte zu ihrer Familie und ihren Freunden, weil wir dieses Jahr im Ausland leben. Sie weint nicht oder nur sehr selten und sehr verhalten. Gerade eben ist sie einfach zu Bett gegangen, weil es ihr zu viel war. Auf meine Frage hin, ob sie Ruhe braucht oder ich mich zu ihr legen soll, äußert sie nur Gleichgültgkeit.
Es fällt mir so schwer, sie so zu sehen, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie unfassbar hart es für sie sein muss. Und gleichzeitig verletzt es mich, dass sie diese Mauer zwischen uns beiden aufgebaut hat, weil ich sie so anders kannte, bevor alles so kam wie es jetzt ist. Ich würde ihr gerne helfen, habe Ratgeber gelesen, mich über die Phasen der Trauer informiert, etc und doch weiß ich nicht, was ich tun soll. Und ich merke, dass es mit der Zeit enorm unsere Beziehung belastet, dass ich mich so hilflos ihr gegenüber fühle.
Ich weiß, es ist keine einfache Antwort auf all diese Fragen, aber falls du, die/der du das gerade liest, mir helfen kannst, wäre ich dir unheimlich dankbar.
Gruß und Dank