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Religionszwang.

Emo H.

Neues Mitglied
Guten Tag!
Wie ihr sicherlich am Titel erkennen könnt geht es hier um Religionszwang.
Ich möchte hier bevor ich Anfange betonen, dass ich selbst zum ersten Mal hier etwas schreibe, weshalb ich nicht ganz weiß wie es hier so üblich läuft.
Wie dem auch sei.
Ich selbst bin Achtzehnjahre Alt, Männlich und bin Schüler, welcher zurzeit die 11. Klasse eines Gymnasiums besucht.
Ich komme aus einer türkisch-muslimischen Familie, welche von mir das selbe erwartet.
Was heißt hier „Familie“, in dem Fall ist es nur meine Mutter, die erwartet das ich Muslimisch geboren und auch so leben müsse!
Jedoch sehe ich das nicht so.
Ich selbst bin einfach nicht religiös und Gläubig und fühle mich deshalb psychisch in die Ecke gedrängt was dieses Thema angeht.
Natürlich habe ich versucht mit ihnen darüber zu reden, jedoch prallt an ihr und meinem Vater einfach alles was ich sage förmlich ab.
Jedes Mal wenn wir über dieses Thema reden, tut sie am nächsten Tag so als ob nichts geschehen wäre und sagt wieder etwas darüber, dass ich Muslime sei und auch so leben solle. (Zum jetzige Zeitpunkt hat Ramadan angefangen (bzw. die Fastzeit) und gerade jetzt ist es am Schlimmsten mit ihr.)
Ich weiß einfach nicht weiter.

Ich entschuldige mich für jede Art von Fehler in diesem Text.
Ich habe einfach mal los geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen - Emo.
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
zieh Dich zurück in dieser Ramadanzeit, soweit es Dir möglich ist und Du Dich
dabei wohlfühlst. Ich finde, dass das in Ordnung ist.
Manchmal hat man einfach noch was zu lernen. Sei es nun alleine oder mit einem
Freund und Schule ist wichtig.

Lass sie ihren Ramadan so leben, wie sie möchte oder wie sie möchten und akzeptiere
das. Für sie ist es wertvoll und wichtig. Und es macht wenig Sinn, meiner Ansicht
nach, während der Ramadanzeit sich darüber auszutauschen, dass Du nun
muslimisch leben sollst. Ich vermute, dass die Glaubensgefühle in der Ramadanzeit
stärker sind.

Ansonsten bleibt Dir nur, dass Du Deinen eigenen Weg und nicht den Weg,
den Deine Eltern Dir vorgeben.
Das ist sehr schwierig. Du kannst nur das leben, was Du auch wirklich
möchtest; sich zu verbiegen wird Dich nicht glücklich machen. Verliere Dich
nicht Deinen Eltern zuliebe dabei.

Kommt es in einem Gespräch zwischen Deiner Mutter und Dir von ihrer
Seite aus zu intensiv für Dich darüber, wie Du als Muslime zu leben hast,
gibt es die Möglichkeit, sich nett und freundlich aus dem Gespräch zurückzu-
ziehen und sich um schulisches zu kümmern. Da wird sie sicherlich nichts
gegen haben.

alles Liebe
flower55
 
Hallo,
ja das ist das Problem an Religionen dass man hineingeboren wird, ob man will oder nicht.
Der Islam ist da noch mal ne spur härter, es ist alles durchreguliert auch wie man mit "abtrünnigen" umgehen soll.

Aber mal etwas aus meiner Vergangenheit, ich (deutscher), war mal mit einer Türkin zusammen, wir kannten uns schon länger aus der Schule, damals normal verstanden, nach der Schule haben sich dann unsere Wege gekreuzt und haben viel zusammen unternommen, übrigens schon 16 Jahre her, haben uns dann auch ineinander verschossen. Das ging über ein Jahr lang heimlich gut, dann kam es raus obwohl wir schon in andere Städte gefahren sind damit uns keiner sieht, aber wie gesagt es kam raus.
Ihre Mutter war sehr Religiös, ihr Vater eher nicht so, und sie überhaupt nicht.
Ich weiß von ihr das sie damals immer nur "mitgespielt" hat, zur Fastenzeit hat sie ständig einen auf krank gemacht, oder einfach essen irgendwo versteckt, wir haben zur damaligen Zeit auch echt viel gefeiert was für eine türkische Frau auch absolut nicht geht, aber sie war eine gute.
Ihr Bruder aber meinte dann irgendwie er müsse sie erziehen, sie war aber Sturr das klappte auch nicht, ihre Mutter hat ihr dann ein Ultimatum gestellt, entweder ihr Leben ohne Familie, oder sie spielt noch mehr mit um die Familie nicht in den Schmutz zu ziehen, sie hat die entscheidung immer weiter hinausgezögert aber der Druck wurde zu groß weil ich noch nicht bereit war für Heirat, sie wurde leider so sehr bearbeitet das wir uns trennen mussten.

Mittlerweile ist sie aber verheiratet auch mit meinen Türke, habe aber auf ihrer Intergram Seite auch nen Tannenbaum und sowas gesehen, also sie ist wohl an einen sehr offenen Ehemann geraten.
Ich freue mich für sie, sie hat die Ehe wohl scheinbar genutzt um dort raus zu kommen, was jetzt kein ultimativer weg ist, aber ihr wurde alles verboten hinterher, sie hatte auch Kunst studiert, das sollte sie auch nicht, am besten so viele Kinder wie möglich und zuhause bleiben, soviel nur dazu.

Du hingegen bist ein Mann, denk dran in Deutschland gilt die Religionsfreiheit. Du kannst größtenteils mitspielen, was du aber heimlich machst oder denkst das bleibt dir sowieso überlassen, davon ab wirst du irgendwann deinen eigenen Weg gehen, dann sieht die Sache auch wieder ganz anders aus. spätestens dann wenn du deine eigene Wohnung hast.
Und du musst stärker werden, auf Deutsch sagt man nen dickeres Fell bekommen, links rein, rechts raus deine Eltern können dir nur begrenzt noch etwas sagen.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Alles woran man Glaubt beruht auf Freiwilligkeit und der eigenen Entscheidung. Zwang hat nichts mit Religion zu tun, sondern mit einem falschen Verständnis. Religion sollte den Geist öffnen und nicht knebeln. Tu das, was Du für richtig hälst und lass Dich bei Deiner Entscheidung in keine Ecke pressen.
Es ist Dein Leben und nicht das Leben Deiner Eltern.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Lieber TE,

ich verweise auf den folgenden Thread (und auch meine Antwort dort):


Ist ein sehr ähnliches Thema, viele Ratschläge treffen auf dein Problem zu.

Ich hoffe du stehst zu dir selber und deinem Lebensentwurf.

Alles Gute
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!

So etwas ist nervig. Deine Mutter will dich binden und erreicht damit genau das Gegenteil. Letztlich bringt es dir ja auch nichts, etwas zu heucheln oder zu sagen, was nicht da ist. Glaube kann nicht befohlen werden. Das wurde schon genau richtig beschrieben: Zwang im Glauben widerspricht sich schon an sich.
Dass du daheim natürlich nicht ständig Stress und Streit haben willst, verstehe ich. Vermutlich wird das für dich erst besser, wenn du mal woanders wohnst und der Kontakt zur Familie etwas kleiner ist. Wenn du dann so lebst wie du es möchtest, ist es natürlich nicht ausgeschlossen, dass sie sich von dir abwendet. Ich hoffe, das passiert nicht. Aber andererseits ist es dein Leben und du musst und sollst das so leben, dass es für dich richtig ist und Sinn macht.

Alles Gute!
 
G

Gelöscht 116359

Gast
stelle deinen eltern einfach mal eine frage: ob sie sich wirklich wünschen, dass ihr sohn nur ein "gläubiger" mit reinem "lippenbekenntnis" ist?
 
G

Gelöscht 88095

Gast
Hallo,

bin selbst Türke, glücklicherweise wurde ich sehr kemalistisch erzogen, so dass Religion bei uns nie ein großes Thema war.

Mit ca. 15 Jahren befasste ich mich immer mehr mit Religion und mir war klar, dass es für mich keinen Gott etc. gab. Meiner Familie zu sagen ich sei Atheist war zwar nicht leicht, aber ich hatte auch keine Angst davor. Sie haben es alle ohne Probleme akzeptiert.

Für meine ehemaligen muslimischen Freunde war ich aber danach nur noch der "Herr Atheist", Betonung liegt auf ehemalige.

Kenne aber viele, die die gleichen Sorgen haben. Es ist für, ich sage mal weltoffene Deutsche schwer sich in die Situation zu bringen.

Meistens heißt es dann, so wie auch hier, es gibt doch Religionsfreiheit, alles freiwillig usw. Es ist einfacher gesagt als getan, schließlich sind es die Eltern und haben einen die ganze Jahre versorgt und waren für einen immer da. Sie werden es auch dann sein, wenn man eben "anders" ist, aber es wird nicht einfach für sie und für dich am Anfang.

Am Ende des Tages möchte man auch weiterhin den Kontakt zu den Eltern haben, weshalb viele Leute aus unserer Kultur es eben heimlich tun. Bei uns bedeutet Familie halt mehr als in anderen Kulturen.

Es ist schwierig hier Ratschläge zu geben, da es immer einfacher gesagt als getan ist.
Ich kann nur berichten, was ein muslimischer Freund getan hat.

Er hat das Thema nie angesprochen und hat sein Ding durchgezogen, nicht mehr zur Moschee, kein Bismillah vor dem Essen gesagt usw. Auch zur Fastenzeit wurde er dann natürlich von seinen Eltern darauf angesprochen und er sprach dann offen zu seinen Eltern.

Er fragte sie wohl, ob sie jemals den Koran gelesen hätten, auf arabisch, wie es Muslime immer den Andersgläubigen vorwerfen, wenn sie aus dem Koran zitieren. Die Antwort war natürlich nein. Er sagte, er hätte den Koran bereits auf türkisch und deutsch gelesen sowie auch die Tafsirs und ein paar Hadithe. Das Geschriebene würde in keiner Weise seiner Denkweise entsprechen.

Mehr schreibe ich nicht, da seine Geschichte sonst zu lang wird, aber am Ende hat er es tatsächlich geschafft, seine Eltern argumentativ zu überzeugen.

Damit möchte ich nicht sagen, dass du den Koran lesen solltest, aber die meisten Muslime sind nur Scheinmuslime und machen aus dem Koran nur das, was sie kennen und einem passt. Ich denke mal dazu gehören auch deine Eltern, weil es eben auf viele zutrifft.

Vergiss nicht, die erste Aufgabe von Muslimen ist es, den Koran zu lesen. Haben das deine Eltern getan? Beten sie fünfmal am Tag? Jeden Freitag zur Moschee? Machen sie Taqiyya in einem christlichen Land, so dass sie irgendwann Deutschland islamisieren können? Klingt zwar hat, aber auch das ist laut dem Koran die Aufgabe von Muslimen. Möchten viele Deutsche auch nicht einsehen.

Ich kann dir keinen Ratschlag geben, vielleicht bringt es jedoch was, wenn du deinen Eltern aufzeigst, dass es nichts an deinem Charakter ändert, wenn du kein Muslim bist, sondern lediglich den Glauben nicht mehr hast und nicht mehr praktizierst (so wie sie sicherlich auch nicht alles praktizieren).

Ich denke mir immer, was soll das für ein Gott/Allah sein, der einen in die Hölle schickt, obwohl man ein guter und aufrichtiger Mensch war, nur weil man nicht an ihn geglaubt hat?
 

Vindobona

Aktives Mitglied
Gehe DEINEN WEG und kümmere Dich nicht.
Egal,was Du glaubst,wenn es für Dich stimmt ist es okay.
Ich kenne vier Muslimas in der Nachbarbarschaft.
Sie sind sehr unterschiedlich:Von strenggläubig bis frei.
Und im Laufe der Zeit habe ich einiges von ihnen gelernt.
Im näheren Kontakt habe ich erfahren wie das so ist.
Da prallen gegenteilige Ansichten aufeinander!
Alle Religionen haben ihren Gott:Jahwe,Allah,Gott etc...
Wozu der Aufwand? Wenn jemand nichts glaubt,was solls?
Ist doch seine/ihre persönliche Angelegenheit.
Wenn jemand gläubig ist, hat er/sie Recht auf Schutz
und das ist meiner Meinung nach sinnvoller als Zwang!
LG,Vindobona
 

Aminos

Mitglied
Dieses Problem betrifft sehr vielen muslimischen Familien. Die meisten haben den Glaube einfach von den Eltern übernommen, die selbst kaum Ahnung haben, wie sie sich religiös zu benehmen haben und was Gott von Ihnen verlangt.

Allah sagt, der Glaube ist keinen Zwang: (Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung. Wer also falsche Götter verleugnet, jedoch an Allah glaubt, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend und Allwissend. S. 2 v. 256)

Sehr viele muslimische Familien gehen mit dem Glaube sehr unwissend vor. Sie eignen und verinnerlichen sich das falsche Benehmen, geben es den Kindern weiter, die Kinder fühlen sich eingeengt und gezwungen, diese Vorgaben zu folgen ohne Aufklärung, warum das so ist. Das verursacht eben Desinteresse und Hass auf die Religion. Die meisten Kinder glauben zwar, beschäftigen sich allerdings nicht bzw. ungern damit, um die Wahrheit herauszubekommen, sondern wollen in den jungen Jahren ihr Leben leben und ihre Gelüste folgen und das Leben genießen, was ganz normal ist.

Im Endeffekt können und sollen deine Eltern dir all ihr Wissen diesbezüglich weitergeben, dir zeigen, was richtig und was falsch ist, den Rest liegt an dir, ob du daran glaubst oder nicht. Du bist jetzt erwachsen und die Verantwortung liegt jetzt bei dir und nicht mehr bei Ihnen. Du hast schließlich den freien Willen. Du darfst entscheiden, was du für richtig oder falsch hältst. Mach jedenfalls nicht den Fehler deiner Eltern und die Entscheidung unwissend treffen.

Rede am besten mit Ihnen. Du kannst argumentieren, dass deren Methode nicht richtig ist und es keinen Zwang gibt. Eigne dir ein gutes Wissen, was dem Islam angeht, damit du einfach kontern kannst.

Ich kann dir von mir sagen, dass ich genau so aufgewachsen bin. Nach dem berühmten 11. September wurde ich stark verbal angegriffen und herablassend gesehen. Da habe ich mich dafür entschieden, alles, was ich über Religion gehört habe, zu vergessen. Ich habe alles selbst in die Hand genommen und mir Zeit gegeben, alles richtig zu verstehen aus der Quelle und von nirgendwo anders.

Seitdem habe ich mich für den Glauben entschieden und kann mittlerweile auch gut argumentieren, egal, wer vor mir steht und mir versucht, irgendwas zu verkleckern oder mich kleinzumachen.

Es ist also deine Entscheidung, an was du glaubst. Mach dich nicht verrückt, sondern überzeuge dich von der einen oder anderen Seite, unabhängig von allen anderen Meinungen. Es geht ja nicht darum, was man verstehen will, sondern was richtig oder falsch und was die Tatsachen entpricht.

Einen interessanten Satz von einem Wissenschaftler habe mal gelesen: "Ein normaler Mensch glaubt. Ein intelligenter Mensch hinterfragt alles".
 

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