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Ratlos, Zerrissen und sehr traurig

Ohne alles gelesen zu haben...

...der Kleine formuliert so eine Bitte aus, dann kannst Du nicht falsch liegen in Deinem Vorhaben - ich denke wenn kleine Kinder soetwas sagen, dann spricht das Bände.

Aus meiner Erfahrung: Tu nicht das was Dir Dein Herz befielt, sondern was Dir Dein Verstand rät!



Ich war mal ein Kind was soetwas Ähnliches formulierte, meine Mutter hielt sich nicht an meinen Wunsch, das folgende Zusammenleben war keines, wie ich es als Kind intuitiv ahnte, denn ich traue Kindern, durch ihre relative "Reinheit" eine stärkere natürliche Intuition zu als Erwachsenen... ...dennoch funktioniert meine Familie heute - nach meinem Auszug relativ gut, auch mit mir als Besuch... ...deshalb: Entscheide selbst!
 
Vielen Dank für Deine Antwort! Sollte ich aus Versehen auf den falschen Button drauf gekommen sein, dann tut es mir sehr leid! Ich wollte auf Danke drücken und bin abgerutscht. Meine Hände zittern, ich habe kaum noch Nerven! Die vielen lieben Antworten aller Nutzer haben mein Herz geöffnet und letzte Nacht habe ich nur geweint. Das ist aber ganz in Ordnung so, denn die Gefühle mussten einfach mal raus.
Ich werde mich um den Kleinen kümmern und alles dafür tun, damit es ihm gut geht. Eine liebe Freundin sagte heute zu mir: Der Weg in die Zukunft ist der Wille nach Zufriedenheit. Für mich ist der Auszug der Weg in die Freiheit. Auch wenn ich immernoch große Angst habe, so werde ich einen Neuanfang starten und wenn das Schicksal es zulässt, wird der erste Schritt morgen mit der neuen Wohnung getan.
LG, Nele911





Ohne alles gelesen zu haben...

...der Kleine formuliert so eine Bitte aus, dann kannst Du nicht falsch liegen in Deinem Vorhaben - ich denke wenn kleine Kinder soetwas sagen, dann spricht das Bände.

Aus meiner Erfahrung: Tu nicht das was Dir Dein Herz befielt, sondern was Dir Dein Verstand rät!



Ich war mal ein Kind was soetwas Ähnliches formulierte, meine Mutter hielt sich nicht an meinen Wunsch, das folgende Zusammenleben war keines, wie ich es als Kind intuitiv ahnte, denn ich traue Kindern, durch ihre relative "Reinheit" eine stärkere natürliche Intuition zu als Erwachsenen... ...dennoch funktioniert meine Familie heute - nach meinem Auszug relativ gut, auch mit mir als Besuch... ...deshalb: Entscheide selbst!
 
:wein: Hallo!
Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet, habe zwei erwachsene Kinder (wohnen noch zu Hause) und einen Kleineren in der Grundschule. Meine Ehe ist seit fast 5 Jahren das reinste Hin und Her. Ich konnte es meinem Mann trotz aller Bemühungen bis heute nie wirklich recht machen. Bis vor ein paar Monaten hat er sich weder um die Kinder gekümmert, noch mich unterstützt (lies mich komplett mit allem allein). Dennoch achtete ich stets darauf, dass die Kinder nicht schlecht von ihm sprachen und vermied es, Streitgespräche zwischen meinem Mann und mir vor ihnen auszutragen. Er hingegen suchte den Streit mit mir immer ganz bewusst vor den Kindern und nörgelte zudem täglich an allem herum.
Während ich diese Demütigungen überspielte, um die Familie aufrecht zu halten, sank mein Selbstwertgefühl immer weiter in den Keller. Mit diesem Verhalten erreichte ich jedoch nur, dass die beiden großen Kinder keinen Respekt mehr vor mir haben und mittlerweile an Papas Worten hängen. Und da er ganz genau weiß, wie sehr ich meine Kinder liebe, benutzt er meine Gefühle zur Unterdrückung. Ich durchlebe bis heute eine Achterbahn. Wenn ich mich um Harmonie bemühe und gerade denke, es könnte welche einkehren, bekomme ich wieder eine bösartige, spitze Bemerkung. Er spielt mit meinen Emotionen und dreht die Dinge danach immer erfolgreich so hin, dass ich am Ende die schwarze Karte habe. Dann lässt er sich von unserer Tochter bemitleiden und ich höre mir von ihr anschließend noch an, dass ich egoistisch sei, alles kaputt machen würde und den Papa besser behandeln sollte.
Vor drei Wochen eskalierte es dann: Unsere Tochter war im Beisein ihres Papas wieder sehr beleidigend und respektlos zu mir. Als ich ihn leise darum bat, mir bitte etwas beizustehen, meinte er laut und deutlich in ihrem Beisein mit bösem, gehässigem Ton, dass er dies gar nicht einsehen würde. Schließlich sei er der gleichen Meinung wie sie und wenn mir dies nicht passen würde, könne ich ja meine sieben Sachen packen und mit dem Kleinen fortgehen. Als ich ihn am nächsten Tag auf diesen Vorfall ansprach, lachte er mich nur aus und gab mir zwei Monate Zeit zum Verschwinden. Ich sah Ablehnung und Hass in seinen Augen, fasste endlich ein wenig Mut zusammen und machte mich auf die Suche. Mittlerweile hätte ich sogar eine Wohnung in Aussicht, die ich bald beziehen könnte und sagte zu Hause Bescheid. Nachdem sie mich erst belächelten, fingen mein Mann und unsere Tochter seit einer Woche an, um mich herum zu schleichen und fanden sogar ein paar nette Worte. Allerdings können sie ihre Abneigung nicht ganz überspielen und nun glaube ich, dass sie nur Angst haben, ihre Köchin, Putzfrau und Organisatorin zu verlieren. Mein Gefühl sträubt sich sehr gegen das Bleiben und sagt ganz laut, dass ich mit dem Kleinen gehen sollte. Zudem bat der Kleine mich gestern auch noch, bitte mit ihm wegzugehen. Das brachte mich zum Einstürzen.
Aber dennoch bin ich zerrissen und habe große Angst. Ist es egoistisch, dass ich mich nach einen Neuanfang sehne? Was werden die großen Kinder von mir denken? Darf eine Mutter einfach gehen? Kann mir jemand einen Rat geben? Hat dies schon mal jemand erlebt?
LG, Nele911


Hallo Nele,

ich habe die Antworten jetzt nicht gelesen aber ich möchte Dich etwas fragen. Warum denkst Du, das es egoistisch wäre, wenn Du neu anfangen würdest? Natürlich darfst Du das!

Dadurch das Du seit vielen Jahren versucht hast es allen Recht zu machen und sicher Deine Bedürfnisse häufig hinten angestellt hast, hat man als Dank dafür Dir gegenüber den Respekt verloren. Das Dein Selbstgefühl durch so eine Art der Behandlung natürlich im Keller ist, ist kein Wunder. Du hast Dich lange genug demütigen lassen und Dich dabei ganz vergessen. Du hast Grenzüberschreitungen hingenommen in der Hoffnung es würde sich alles schon wieder einrenken. Um Dein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen, musst Du ganz klare Grenzen setzen. Deinem Mann gegenüber und Deinen erwachsenen Kindern gegenüber natürlich auch. Du hast ein Recht darauf respektvoll behandelt zu werden. Es liegt alleine an Dir STOP zu sagen, hier ist Schluß.

Wenn Du aber schon das Gefühl hast, Dein Mann begegnet Dir mit Hass, dann hat er mit Dir innerlich vielleicht schon lange abgeschlossen. Dein Kleinster scheint auch unter euren häuslichen Zuständen zu leiden, wenn er Dich schon darum bittet mit ihm auszuziehen. Wenn Du selber an dem Punkt angekommen bist, wo Du Dich nach einem Neuanfang sehnst, dann würde ich mit Deinem Sohn ausziehen und neu anfangen. Entweder kommt Dein Mann wieder zur Besinnung und ihr findet durch die Trennung wieder zueinander oder Du fängst ein neues Leben ohne Deinen Mann an.

Ich rate Dir aber dringends davon ab Ankündigungen zu machen, die Du am Ende nicht durchziehst, denn dann werden Dich die 3 nie für voll nehmen und ihr Verhalten Dir gegenüber überdenken und verändern.

Ich würde Dir auch den Weg zum Anwalt raten um Deine Rechte durchzusetzen. Und sage Dir jeden Morgen nach dem aufstehen, Du bist es wert respektvoll und liebevoll behandelt zu werden. Und sage nicht: "ich kann nicht mehr sondern jeden Morgen, so WILL ich das nicht mehr".

Egal wie Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir alles Liebe und die Kraft Deinen Weg zu finden und auch zu gehen. Sei stark, denn Du bist eine tolle Frau und mit Sicherheit nicht egoistisch!
 
Hallo Tayna,
als ich gestern oben die Wäsche machte, nutzte mein Mann die Gelegenheit und sprach mit dem Kleinen. Er gab vor, sich auf Weihnachten zu freuen und wie schön es immer wäre, als Familie den Baum zu schmücken. Natürlich hat er damit sein Vorhaben nicht verfehlt, der Kleine hat letzte Nacht sehr unruhig geschlafen und war auch heute morgen ziemlich verwirrt. Beim Frühstück fragte er mich dann im Beisein seines Papas, wo wir dieses Jahr den Tannenbaum aufstellen würden. Ich zeigte ihm verdutzt die übliche Stelle und er war zufrieden. Unterwegs zur Schule erzählte er mir dann vom Gespräch des Vorabends. Ich beruhigte ihn erst einmal und wünschte ihm viel Glück für seine heutige Klassenarbeit.
Jetzt sitze ich da und kann das alles nicht glauben. Ich kann den Kleinen durchaus verstehen und werde auch sehr sensibel damit umgehen. Aber ich finde das Verhalten meines Mannes nicht richtig. Das hat er schon immer getan, aber mir war es nie so bewusst, wie heute. Er benutzte schon immer die Kinder und deren Emotionen, um mich in die Schranken zu weisen. Zudem hat er noch nie in all den Jahren auch nur einen Finger krumm gemacht, wenn es um Weihnachten oder irgendwelche andere Festlichkeiten ging. Und jetzt hat er den Kleinen total aufgewühlt! Er hätte mit mir reden müssen, statt den Kleinen vorzuschicken. Das traurige ist, dass es noch nicht einmal etwas bringen würde, wenn ich mit meinem Mann darüber reden würde, denn er besitzt keinerlei Schuldbewusstsein. Er hat sich nie für seine Kränkungen und Verhaltensmuster entschuldigt und jegliche Gespräche führten immer nur dazu, dass er sich zu Unrecht behandelt fühlte. Zu seinem Glück war ich jedoch nie nachtragend und schluckte alles runter, denn ich wollte die Familie erhalten und den Kindern ein harmonisches Leben ermöglichen. Dafür nahm ich alles in Kauf und schraubte mich bis auf ein Minimum zurück.
Was mir jetzt zu schaffen macht, ist der Kleine. Er versteht doch garnicht, dass er nur benutzt wurde, um mich zu bremsen. Wie gehe ich jetzt damit um? Mein Mann hat mich mit seiner Aktion tatsächlich zum Wanken gebracht. Auch wenn ich genau weiß, dass dies nur eine seiner Maschen ist, so keimt die Frage in mir auf, welches Übel für den Kleinen tragbarer ist. Ich möchte ihm das lieblose Umfeld ersparen, in dem er sich momentan befindet, habe aber auch Angst, ihn seiner Familie zu berauben. Natürlich fällt auch mir das Ausziehen schwer, denn schließlich gewöhnt man sich sogar an permanent schlechte Zeiten. Aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen könnte. Ich fühle mich ausgelaugt, kaputt, einsam und sehr traurig.
Alles was ich immer nur wollte, war eine Familie. Für mich selbst hatte ich keine Ansprüche, denn ich war nicht wichtig. Ich fand es auch immer schön sagen zu können, dass ich verheiratet bin. Letztendlich verdrehte ich die graue Wirklichkeit stets so weit, dass sie schon wieder gut aussah und ich mich wohl fühlen konnte. Ich habe mir sozusagen eine eigene Gehirnwäsche verpasst und damit hatte er eine perfekte Marionette. Daraus auszubrechen, ist verdammt hart. Aber ich weiß, dass ich nicht mehr bereit bin, in mein altes Verhaltensmuster zurück zu kehren. Nur woher bekommt man sein Selbstbewusstsein zurück? Wie kann man gegen so einen starken Gegner ankommen? Wie gehe ich mit den Sorgen des Kleinen um?
Ich hoffe, dass du und die anderen Leser mir noch einmal helfen könnt, meine Gehirnwindungen zu sortieren.
LG, Nele911
 
. Nur woher bekommt man sein Selbstbewusstsein zurück? Wie kann man gegen so einen starken Gegner ankommen? Wie gehe ich mit den Sorgen des Kleinen um?

Indem Du endlich gehst!
Natürlich: Es wird anfangs weder für Dich noch für Deinen Sohn leicht sein, aber die Alternative wäre, dem Kleinen weiter ein völlig liebloses Zuhause und eine völlig fertige Mutter zu bieten. Die von Dir so angestrebte familiäre
Harmonie existiert nicht. Schaffe ein kleines, gemütliches, liebevolles Miteinander. Dein Sohn wird an Weihnachten über einen hübschen Weihnachtsbaum, der in einem liebevollen Zuhause steht, glücklich sein!
 
Hallo Nele

wie Du Selbstbewusstsein bekommst? Hm - nur im Laufe der Zeit. Möchte Dir einen Tipp geben für deine jetzige Situation! Mir hat es geholfen den Absprung zu schaffen! und nur darum geht es im Augenblick!!!

Schaue Dir doch bitte mal ganz genau an was hier mit deinem Lütten passiert! Was macht dein Mann mit deinem Jungen!? Der Kleine ist verstört, verwirrt und bekommt es auch noch mit Ängsten zu tun! (Verlustangst etc.)
DAS KANNST DU DOCH WOHL NICHT BEFÜRWORTEN? Was du eigentlich auch nicht tust - jedoch mußt DU hier ganz schnell reagieren! Ich hätte so eine MORDSWUT auf diesen Erwachsenen Mann!

Wenn Dir sonst nichts hilft im Moment - versuch es mit dieser Wut! Wut auf diesen unverantwortlichen und zerstörerischen Mann der da seit 20 Jahren in deinem Haus wütet. Er macht ganz BEWUSST deinen Sohn kaputt. Willst DU das? Beschütze dein Kind - und das geht NUR in dem DU sofort mit ihm ausziehst!
Sorge für Ruhe und Harmonie bei Dir - für dein Kind. Höhre ihm zu und unternehm etwas mit ihm. Stellen sich Fragen oder Ängste ein - lenk ihn ab. Übrigens - jetzt ist die Beste Zeit für Ablenkungsmanöver durch Fulltime-Muttis!! PLÄTZCHENBACKEN mit Junior! Spazieren gehen mit Sohnemann und Moos, Tannenzapfen, Kastanien sammeln und schöne Herbstdeko basteln. NEUE Wohnung weihnachtlich herrichten: Schau - Sohnemann - wie schön wir hier Weihnachten feiern können. Was hälst du davon unseren Baum da hinzustellen?
so... und wenn dein Sohn dich etwas fragt zu deinem Mann - oder sich über etwas aufregt wegen deinem Mann - dann helf ihm - indem du z.B. sagst - ach weißt du - der Papa hat schon mal komische Auffassungen. Was hälst Du davon wenn wir jetzt eine Kissenschlacht machen? Ablenken ist hier angesagt. Dein Sohn ist noch zu klein um mehr aufzunehmen. Beruhigen, Sicherheit, Harmonie bei Dir sind wichtig. Das Wissen - jederzeit zu dir kommen zu können. Das ist wichtig. Aber ihn auch ein normales Leben leben lassen. (Bitte nicht an dich binden! sondern ihn eine normale Kindheit erleben lassen!)

Fühl Dich umarmt und gedrückt! DAS brauchst DU nämlich jetzt! Und hole Dir hilfe von wem auch immer. Wenn Du eine gute Freundin hast - dann lass dir von ihr Unterstützung geben! Ob durch mitanpacken oder Rat oder Mut machen! Oder sich ausheulen können und Wut rausbrüllen! Das alles muss eine wirkliche Freundin aushalten können!

So Nele, ich nehme Dich jetzt an die Hand und du nimmst deinen Süssen an die Hand (ganz fest) und dann Jacke an und Türe auf und raus aus der Hölle und rein in die Freiheit! Merkst Du die klare Luft? Sogar die Gedanken werden klar in der Freiheit! 🙂
GLG
Denkerin
 
Hallo Nele,

auch oder gerade wenn Dein Mann nun auch Deinen Jüngsten manipliert, kannst Du nichts besseres tun, als auszuziehen.
Dein Sohn wird die Stimmungen der Vergangenheit nicht vergessen, vielleicht "vergraben" aber nicht vergessen. Was für ein Gefühl muss es dann für ihn als jungen Mann sein, wenn er erkennt, dass sein Vater ihn für seine eigene Zwecke manipuliert hat?

Durch eine Trennung von Deinem Mann kannst Du nicht nur Dir Selbstbewusstsein geben, Du kannst auch das Selbstbewusstsein Deines Sohnes stärken.
Ihr könnt beide nur gewinnen.

Lasse Dich von einem Anwalt beraten, denn gerade für Deinen Sohn solltest Du nicht verzichten.
Und dann ziehe ohne großes Tamtam aus. Lasse es für Sohnemann 'normal' aussehen.

Schicke Dir ein extragroßes Mut- und Kraftpaket, das in Zuversicht eingepackt ist.
 
Hallo Tayna,
als ich gestern oben die Wäsche machte, nutzte mein Mann die Gelegenheit und sprach mit dem Kleinen. Er gab vor, sich auf Weihnachten zu freuen und wie schön es immer wäre, als Familie den Baum zu schmücken. Natürlich hat er damit sein Vorhaben nicht verfehlt, der Kleine hat letzte Nacht sehr unruhig geschlafen und war auch heute morgen ziemlich verwirrt. Beim Frühstück fragte er mich dann im Beisein seines Papas, wo wir dieses Jahr den Tannenbaum aufstellen würden. Ich zeigte ihm verdutzt die übliche Stelle und er war zufrieden. Unterwegs zur Schule erzählte er mir dann vom Gespräch des Vorabends. Ich beruhigte ihn erst einmal und wünschte ihm viel Glück für seine heutige Klassenarbeit.
Jetzt sitze ich da und kann das alles nicht glauben. Ich kann den Kleinen durchaus verstehen und werde auch sehr sensibel damit umgehen. Aber ich finde das Verhalten meines Mannes nicht richtig. Das hat er schon immer getan, aber mir war es nie so bewusst, wie heute. Er benutzte schon immer die Kinder und deren Emotionen, um mich in die Schranken zu weisen. Zudem hat er noch nie in all den Jahren auch nur einen Finger krumm gemacht, wenn es um Weihnachten oder irgendwelche andere Festlichkeiten ging. Und jetzt hat er den Kleinen total aufgewühlt! Er hätte mit mir reden müssen, statt den Kleinen vorzuschicken. Das traurige ist, dass es noch nicht einmal etwas bringen würde, wenn ich mit meinem Mann darüber reden würde, denn er besitzt keinerlei Schuldbewusstsein. Er hat sich nie für seine Kränkungen und Verhaltensmuster entschuldigt und jegliche Gespräche führten immer nur dazu, dass er sich zu Unrecht behandelt fühlte. Zu seinem Glück war ich jedoch nie nachtragend und schluckte alles runter, denn ich wollte die Familie erhalten und den Kindern ein harmonisches Leben ermöglichen. Dafür nahm ich alles in Kauf und schraubte mich bis auf ein Minimum zurück.
Was mir jetzt zu schaffen macht, ist der Kleine. Er versteht doch garnicht, dass er nur benutzt wurde, um mich zu bremsen. Wie gehe ich jetzt damit um? Mein Mann hat mich mit seiner Aktion tatsächlich zum Wanken gebracht. Auch wenn ich genau weiß, dass dies nur eine seiner Maschen ist, so keimt die Frage in mir auf, welches Übel für den Kleinen tragbarer ist. Ich möchte ihm das lieblose Umfeld ersparen, in dem er sich momentan befindet, habe aber auch Angst, ihn seiner Familie zu berauben. Natürlich fällt auch mir das Ausziehen schwer, denn schließlich gewöhnt man sich sogar an permanent schlechte Zeiten. Aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen könnte. Ich fühle mich ausgelaugt, kaputt, einsam und sehr traurig.
Alles was ich immer nur wollte, war eine Familie. Für mich selbst hatte ich keine Ansprüche, denn ich war nicht wichtig. Ich fand es auch immer schön sagen zu können, dass ich verheiratet bin. Letztendlich verdrehte ich die graue Wirklichkeit stets so weit, dass sie schon wieder gut aussah und ich mich wohl fühlen konnte. Ich habe mir sozusagen eine eigene Gehirnwäsche verpasst und damit hatte er eine perfekte Marionette. Daraus auszubrechen, ist verdammt hart. Aber ich weiß, dass ich nicht mehr bereit bin, in mein altes Verhaltensmuster zurück zu kehren. Nur woher bekommt man sein Selbstbewusstsein zurück? Wie kann man gegen so einen starken Gegner ankommen? Wie gehe ich mit den Sorgen des Kleinen um?
Ich hoffe, dass du und die anderen Leser mir noch einmal helfen könnt, meine Gehirnwindungen zu sortieren.
LG, Nele911

Liebe Nele,

es ist schwer Dir etwas zu raten, weil Du innerlich noch nicht so wirklich für eine Trennung bereit wärst. Wie Du selber schreibst bist Du hin und her gerissen. Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir beruflich aussieht aber ich würde Dir eine Mutter-Kind-Kur mit Deinem Kleinem empfehlen, wo Du wieder neue Kraft schöpfen kannst und Dir auch im klaren werden kannst, wo Dein Weg Dich hinführt. Du bist erstmal für mindestens 3 Wochen aus dem Alltag heraus. Ihr könntet es ja auch in Ferien machen, wenn Du die Kraft hast solange noch zuhause auszuhalten.

Und Nele, Weihnachten ist in 2 Monaten, nach 3 Tagen ist Weihnachten vorbei und dann? Dann fragt Dein Mann wahrscheinlich, wo der Osterhase das letzte Mal die Ostereier versteckt hat 😉

Im Grunde genommen kaust Du ja nervlich und kräftemäßig schon auf dem "Zahnfleisch". Brichst du irgendwann mal unter der ganzen Last zusammen, nützt es Deinem Kleinen auch nichts. Wie bereits geschrieben, Deinen Mann wirst Du mit deinem alten Verhaltensmuster - alles zu schlucken und hinzunehmen - nicht verändern, ganz im Gegenteil.

Du musst Dich verändern Nele und ich glaube Du bist auch schon auf einem guten Weg. Wenn Du noch nicht gehen willst, dann setze Deinem Mann klare Grenzen indem Du ihm sagst, so nicht mehr. Und wenn er dieses nicht einsieht Nele hast Du 2 Optionen, Du bleibst und gehst immer weiter nach unten oder Du gehst und fängst neu an.

Ob Trennung oder Bleiben Nele, Beides bringt Leid mit sich was Deinen Kleinen angeht. Nur musst Du für Dich herausfinden, was Dich wieder glücklich macht. Denn wenn Du glücklich bist, wird auch Dein Kleiner glücklich sein.

Wie gesagt, wenn es möglich ist, versuche eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen. Das wäre schon mal eine räumliche Trennung von Deinem Mann und Deinen anderen Kindern, wo diese mal über alles nachdenken können, wenn Keiner da ist, der ihnen alles vor den Hintern trägt und versucht ihnen alles recht zu machen und Du hast Zeit zum Nachdenken, was Du für Dich und Deinen Kleinen möchtest.

Du kannst beim Caritas oder beim roten Kreuz wegen einer Mutter-Kind-Kur nachfragen und spreche mit Deinem Arzt.
 
Hallo,
ich möchte euch sagen, wie die letzten Tage waren und bräuchte noch einmal eure Hilfe. Die ganze Zeit über schlich mein Mann jetzt um mich herum und schleimte auf seine Weise, jedoch gab es nie irgendeine Entschuldigung. Er lies in einem Gespräch durchblicken, dass er sich immernoch im Recht fühlt, ich mich ändern solle und er mich nicht ernst nimmt. Warum will er denn trotzdem, dass ich bleibe?
Ich bin total verzweifelt, das ist ein Schritt, den ich noch nie gegangen bin.
Vergangenen Samstag stritten sich mein Mann und unsere Tochter enorm und im Anschluss fing er damit an, sich wie ein trotziges Kind zu benehmen. Immer würden diese Kinder etwas von einem wollen, niemand würde an ihn denken. Er hatte dabei ein total verzerrtes Gesicht und war richtig bösartig. Unsere Tochter saß da, wie versteinert. Und auch wenn sie mir schon oft weh getan hat, stoppte ich ihn in seinem Wahn und sagte, dass er endlich damit aufhören soll, erst die anderen kaputt zu machen und sich hinterher als Opfer zu fühlen. Wir sind Eltern, egal was ist, und wir haben die Verantwortung, uns um sie zu kümmern. Auch wenn unsere Kinder mal nicht richtig ticken, so sind es unsere Kinder! Dann war Ruhe und er setzte sich wutentbrannt auf die Couch. Ein paar Stunden später verhielt er sich so, als ob nie etwas gewesen wäre.
Am Sonntag morgen holte der Kleine freudig ein paar Brötchen vom Bäcker nebenan (meine waren verbrannt). Wir deckten den Frühstückstisch und alles war soweit friedlich. Der Kleine übte sich gerade im Brötchen machen (kann es wegen einer halbseitigen Lähmung von Geburt an noch nicht so gut) und ich ging ein paar Schritte weiter, um mir einen Kaffee zu holen. Am Tisch saßen alle, außer dem Großen. Plötzlich schrie mein Mann wie verrückt den Kleinen an: Du frisst wie ein Schwein!
Da waren sie! All die Erinnerungen der letzten Jahre und die Gewissheit, dass er sich nie ändern würde. Sofort sprang ich dazwischen und ermahnte ihn, den Kleinen in diesem Ton anzugehen. Das habe er schon all die Jahre mit dem Großen so gemacht und mir war dies nie so bewusst wie heute. Ich sagte ihm auch, dass er immer jemanden brauchen würde, den er herunter machen oder erniedrigen kann. Aber dass ich das nicht mehr dulden würde. Mein Mann machte einen fast schon irren Gesichtsausdruck und es lief mir eiskalt den Rücken runter.
Am Abend saß mein Mann auf der Couch und der Kleine kam zu mir in die Küche. Er wollte, dass ich ihm eine Gutenachtgeschichte vorlese und ich bat ihn darum, noch ein wenig zu warten, bis ich das Geschirr weggeräumt habe. Dann gab ich ihm ein Ikea-Heftchen (hatte es selbst noch nicht angeschaut) und sagte, dass er dies anschauen könnte, bis ich fertig sei. Nach zwei Minuten kam er wieder zu mir in die Küche und hatte ganz große Augen. Er zeigte mir das Heftchen und auf der Vorderseite stand: Fang etwas Neues an! Dann sagte er ganz leise zu mir: Mama, lass uns das bitte machen. Ich hätte weinen können, wie dieses kleine Kind vor mir stand und das sagte.

Und jetzt ist heute der Tag, an dem ich den Mietvertrag unterschreiben kann und eigentlich fühle ich mich bereit. Doch so kurz davor habe ich sehr große Angst. Bitte helft mir, das zu überstehen! Ich möchte das Richtige tun, auch für meinen Kleinen.
LG, Nele911
 
Und jetzt ist heute der Tag, an dem ich den Mietvertrag unterschreiben kann und eigentlich fühle ich mich bereit. Doch so kurz davor habe ich sehr große Angst. Bitte helft mir, das zu überstehen! Ich möchte das Richtige tun, auch für meinen Kleinen.

Hallo Nele

TU ES!!! Unterschreibe den verdammten Mietvertrag!

Du hast Angst vor der eigenen Courage. Das ist ALLES!

Sag mal ganz ehrlich - glaubst Du allen Ernstes dein Mann wird sich noch lange in der Gewalt haben?:mad: Du funktionierst nicht mehr! so - wie er es gewohnt ist. Du GIBST WIDERWORTE! :mad:STELLST DICH DAZWISCHEN! :mad:Für ihn eine Dehmütigung und Blamage ersten Ranges.
Pack die Klamotten und hau ab. So wie du es schreibst - dauert es nicht mehr lange und er wird handgreiflich!
:wein: Willst Du das?
Sieh zu das du da raus kommst.
Noch ein Rat! Angst war noch nie ein guter Ratgeber! Also wenn Du Angst vor der Zukunft hast oder Angst davor etwas falsches zu machen - höre auf dein Bauchgefühl. Stell Dir vor was Schlimmstenfalls passiert wenn Du dich auf eigene Füsse stellst! Was schon? Du musst für dich und deinen Kleinen, ggf. für die Großen, mitdenken und sorgen. Aber DAS machst du schon. Du musst für dich und deine Fehler gerade stehen - aber nicht für die deines Mannes! Also - was die Zukunft bringt weiß niemand - aber welches Gefühl löst der Gedanke an Freiheit (vor der häuslichen Situation) in dir aus????

Nimm den Kugelschreiber und setz deine Unterschrift auf den Vertrag! 🙂
LG
Denkerin
 

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