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Psychotherapie sinnlos??

M

Mar-Ve

Gast
An manchen Stellen liest man hier im Forum, daß Menschen unzufrieden sind mit dem, was sie psychotherapeutisch erleben oder erlebten.

Ich selbst war einmal wegen eines reaktiv-depressiven Schubes bei einem Professor in Behandlung. Dem ging es um „Was haben Sie geträumt heute Nacht?“ - „Sie müssen aufhören zu rauchen!“ - „Vergessen Sie Gingko nicht!“ - „Lesen und schreiben Sie, anstatt Kreuzworträtsel zu lösen.“
Ziemlich schnell habe ich mich aus dessen „Behandlung“ entlassen.

Meine Schwester erlebte mit ihrer Tochter, daß die Therapeutin - antidepressiv - zur ihr sagte: „Mütter sind an allem schuld. Trennen Sie sich von der Ihren!“ Und auf dieser Basis lief die Therapie weiter.
Ergebnis: Die Mutter hatte ab da ihre Tochter „verloren“.


MUSS DAS SEIN?
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich bin auch seit mehr als einem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung, und meine Erfahrungen sind insofern ambivalent, als ich zum bislang keine rechte Veränderung/Verbesserung bei mir feststelle (was natürlich auch an mir allein liegen kann). Mir geht es zum Teil sogar so, dass sich unmittelbar nach einer Sitzung bei mir das Gefühl noch verstärkt, ein seltsamer und schwieriger Mensch zu sein. Eines der von mir angestrebten Ziele, menschenkompatibler zu werden, fällt mir dann wieder schwerer, wenn ich mich selbst für schwierig und verschroben halte.
 
M

Mar-Ve

Gast
(was natürlich auch an mir allein liegen kann)
DAS finde ich traurig. Man sollte doch innerhalb einer Therapie eher persönlich stabiler werden - und sich nicht mit Selbstzweifeln quälen müssen.

Mir geht es zum Teil sogar so, dass sich unmittelbar nach einer Sitzung bei mir das Gefühl noch verstärkt, ein seltsamer und schwieriger Mensch zu sein. Eines der von mir angestrebten Ziele, menschenkompatibler zu werden, fällt mir dann wieder schwerer, wenn ich mich selbst für schwierig und verschroben halte.
Auch hierzu mein Kommentar wie oben.
Allein so etwas von einem anderen lesen zu müssen, macht einen deprimiert und füllt einen mit Zweifeln an dem Sinn einer Psychotherapie. Die noch dazu schon so lange dauert.

Ich wünsche Dir Besseres in jeder Beziehung!!

Bei denen muss man ja nicht bleiben.)
Nicht so einfach :(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 75067

Gast
Kommt drauf an mit welcher Einstellung man da reingeht. Wer erwartet, dass ein Therapeut die depressiven Gefühlen per Knopfdruck abstellt, wird schnell frustriert sein.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Eines der von mir angestrebten Ziele, menschenkompatibler zu werden, fällt mir dann wieder schwerer, wenn ich mich selbst für schwierig und verschroben halte.
Vielleicht ist das Ziel auch nicht so optimal gewählt. Menschenkompatibel klingt für mich total nichtssagend, weil wir alle Menschen sind. Sorry, nichts für ungut.
Ein Ziel muss man erreichen können, ebenso sollte man den Fortschritt dahin irgendwie bewerten können.
Hat man keine Chance, seinen Fortschritt zu bewerten, ist man natürlich in schlechten Stunden geneigt anzunehmen, man habe nichts oder nicht genug erreicht.
Ich persönlich würde das Ziel Menschenkompabilität nicht Ziel, sondern Projekt nennen, und mehrere kleine Ziele darunter setzen, deren Fortschritt sich irgendwie quantifizieren lässt.
Natürlich lässt sich nicht alles quantifizieren, gerade im zwischenmenschlichen Bereich nicht, aber ein gut quantifiziebares Ziel wäre die (Mindest-)Anzahl der Stunden, die man in der Freizeit in Gesellschaft verbringen mag. Nur so als Beispiel.
 
Hallo,

Ich denke das kommt ganz drauf an. Wie auch im echten Leben gibt es unterschiedliche Charaktere.

Und je nachdem ob man den Klischee glaubt, dass Psychologen oft selber Probleme haben/hatten, kann das auch ein Grund dafür sein, dass manche unverständliche Therapeutische Maßnahmen ergreifen.

Ich habe leider mehr negative als positive Erfahrungen mit Psychologen gemacht.

Allerdings war ich da noch minderjährig und konnte mir den Menschen nicht aussuchen.

Heute schaue ich genauer, ob mir die Person sympathisch wirkt.
Erst dann melde ich mich dort.

Ohne Sympathie und Vertrauen macht das Ganze eh recht wenig Sinn.
Es ist ja schon ziemlich intim, was man teilweise bespricht.

Zu meinen Erfahrungen.
Also eine Therapeutin hat mich recht wenig ernst genommen und mir Vorwürfe gemacht.

Sie meinte ich würde Menschen den Platz wegnehmen, da sie keine Fortschritte sieht.

Ich hatte das Gefühl, sie war eine Person, die auf ,,Teufel komm raus'' Therapie setzte und nicht so wirklich Bock hatte, sich intensiv und einfühlsam mit mir zu beschäftigen.


Eine andere Psychologin war sowieso komplett drüber. Sie hatte esoterische Aussagen gebracht und meinte zu mir, dass es mich eigentlich gar nicht gäbe und wir alle Menschen eins seien.

Sie könnte sich zudem von außen betrachten und dachte dies sei eine Gabe.

Was mir das alles nun persönlich brachte, ist fraglich.

Und unabhängig ob es nun wahr ist (was ich mir schwer vorstelle) oder nicht, es hat nichts in MEINER Therapiestunde zu suchen.


Nun zu letzten Erfahrung (die erste Positive).

Diese Frau half mir sehr viel. Das erste mal sah ich Erfolge.
Ich hatte nicht mehr das Gefühl therapieressistent zu sein.

Sie verstand mich, sie war zugleich sehr sympathisch und ja eventuell half es auch etwas, dass ich ein wenig verschossen in sie war (hehe).

Sie verhielt sich ein wenig wie eine gute Freundin.
Man konnte auch mal mit ihr lachen.
Zudem war sie sehr direkt und immer ehrlich.
Das machte sie, im Gegensatz zu den anderen sehr vertrauensvoll.

Deswegen konnte ich auch besser annehmen, sas sie sagte.

Ich hoffe das kommt jetzt nicht so rüber, als würde ich es nur vorteilhaft finden, Gefühle für den Therapeuten zu bekommen.

Ist es nämlich definitiv nicht, wenn man sich was erhofft.

Ich tat es aber eh nicht, ich war 15, sie 24.
Von daher wäre das eh nie was geworden.

Ich sah es eher als unerreichbare Verliebtheit, die auch unerreichbar bleiben wird.

Die positiven Vibes halfen mir dennoch um Erfolge zu zielen.

Bis heute weiß sie übrigens nichts von meinen damaligen Gefühlen und dies wird sie auch nie erfahren.


Als sie dann aber umzog (500 Kilometer weit weg...) und ich somit einen neuen Therapeuten bekam, ging es bei mir dann aber leider wieder bergab.



So das waren meine Erfahrungen. Wurde jetzt doch was länger als geplant.
Aber naja.

Lg
 

Bob73

Aktives Mitglied
Meine Erfahrungen mit Psychotherapie sind leider durchgehend negativ. Aus heutiger Sicht leider viel verschwendete Zeit.
Wobei ich dazusagen muss das ich Leute kenne die stark von Psychotherapie profitiert haben. Ich denke auch das meine Misserfolge an meiner Voreingenommenheit gegenüber Ärzten liegt (Fehlbehandlung und dadurch Behinderung nach einem Arbeitsunfall vor Zehn Jahren).
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Ich denke, wenn sowas überhaupt Sinn macht, muss es total freiwillig sein.

Und es ist wohl nur denkbar, wenn einem die Therapeutin auch halbwegs sympathisch ist.

Selbst dann sehe ich aber gerade im Psycho-Bereich ein ganz fettes Machtgefälle zwischen Patient und Arzt. Und genau dieses so gar nicht auf Augenhöhe sein würde es mir unmöglich machen, überhaupt über persönliche Gedanken und Probleme zu sprechen.
 
G

GrayBear

Gast
Seine Therapeutin und seinen Therapeuten muss man suchen und finden. Das kann schnell gehen oder lange dauern. Ein Therapeut kann Dich nur so weit bringen, wie Du es zulässt und sie/er es vermag. Diese ganze Verantwortung muss man teilen, man muss wachsam sein, muss für sich selbst dazu lernen. Psychotherapie kann völlig sinnlos sein, kann einen an den Rand der Verzweiflung führen oder noch weit darüber hinaus und eine Garantie gibt es nicht. Aber kann es diese bei einem Abenteuer geben? Wäre es dann noch ein Abenteuer?

@Omon: die Psychotherapie auf ein "perfides System" zu reduzieren, ist was? Wieder so eine Unterstellung? Wieder wird das Brennglas auf etwas gerichtet, das zu einer Hauptsache stilisiert wird und man dann mit hängenden Armen ratlos zurückbleibt, weil man im Grunde niemandem und nichts vertrauen darf und sollte? Ja, ich muss auch als kranker Mensch damit rechnen, dass mir Menschen mit Gleichgültigkeit, Böswilligkeit und Dummheit begegnen. Manche Regeln in der Sozialgesetzgebung sind mehr als fragwürdig. Aber sie sind oft auch leider ein kläglicher Kompromiss gegen möglichen Missbrauch. Das bleibt dann, wenn Anstand und Respekt vor einander kaum einen Wert mehr haben und Absicherung gegen Schmarotzer und Kriminelle so notwendig wird. Wir verlieren alle.
 

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