Hallo
@Taavi ,
keine "tragische backstory oder irgendein schlimmes Problem"? Deine Beschreibungen klingen durchaus nach ziemlich problematischen Familienverhältnissen. Es ist eher die Regel, dass Menschen psych. Probleme entwickeln und es im weiteren Leben ziemlich schwer haben können, wenn im Elternhaus wenig Liebe, Wertschätzung und Unterstützung vorhanden war und ist.
Psychopharmaka werden deine Probleme nicht lösen können, auf lange Sicht können sie sogar weitere Schäden verursachen. Deine familiäre Situation ist das Grundproblem, das wird hier ja relativ deutlich. Die Tabletten ändern daran wenig. Eine Selbsthilfegruppe und andere Therapieformen, die hier angesprochen wurden, wären primär eher angeraten, wobei Medikamente natürlich auch unterstützend wirken können. Und ggf. soziale Unterstützung über die Ämter.
Eigentlich sollte es viel mehr Unterstützung für Menschen geben, deren Eltern keine wirklichen Eltern waren. Der Start ins Leben und alles weitere kostet deutlich mehr Kraft und Anstrengung als bei jenen, die immer umsorgt, unterstützt und geliebt wurden. Selbst mit Mitte 30 trifft mich meine Jugend in einem schwierigen Elternhaus noch wie ein Bumerang. Du benötigst momentan nicht nur Kraft und Hoffnung für deinen zukünftigen Lebensweg, sondern auch Selbstreflexion und Klarheit in deinen Gedanken. Ein sedierendes Medikament ist dabei ungefähr so hilfreich wie ein paar Flaschen Wein am Abend. Aber der Psychiater wird dir hierzu mehr erzählen können. Einen Termin würde ich dir dort auch ganz unabhängig von den Medikamenten empfehlen, denn ein professioneller Ansprechpartner kann durchaus der erste große Schritt in bessere Lebensumstände sein.