Und man kann davon ausgehen das nicht alles gut wäre, wenn er es erzählen täte.
Weder für ihn, noch für sie.
Ich kann beide Haltungen nachvollziehen, die, welche für Ehrlichkeit sind und die, welche lieber schweigen.
Was ich immer wieder befremdlich finde, sind die hohen Zahlen an Fremdgängern einerseits und die Tatsache, dass trotz dieses Fakts in sehr vielen Beziehungen noch immer kein offener Umgang mit dem Thema möglich ist. Weil davon ausgegangen werden muss, es würde das Beziehungsende bedeuten.
Für mich (!) ist das eine Überbewertung eines körperlichen Akts.
Die Gefühle gegenüber dem Beziehungspartner sind VOR so einem Akt ja keine anderen als danach.
WENN es da ein Problem gibt, diese Gefühle nachgelassen haben, auf der Strecke blieben, existierte das bereits vorher.
Das wäre dann doch der wesentliche Punkt.
Und nicht der woanders praktizierte Sex.
Und wenn es kein Problem auf gefühlsmäßiger Ebene gibt, ist es im Grunde nicht sonderlich relevant, wie jemand sein Freizeitkontingent auf positive Weise gestaltet. Was als Problem gesehen wird, ist für mich eine Kopfsache.
Weshalb ich offen mit diesem Thema umgehen kann.
Klar zwickt das mal; das ist das Ego, das sich da meldet. Finde ich ok, wenn man in Kommunikation bleibt, achtsam, liebevoll, respektvoll, rücksichtsvoll.
Gemeinsam löst man das ganz gut auf.
Heimlichkeiten im geschilderten Ausmaß, bei scheinbar sehr häufigem Wechsel der Sexualpartner, das ist schon nicht ohne, wenn man mal den gesundheitlichen Aspekt einbezieht sowie das Risiko von überraschenden Schwangerschaften mit einhergehenden Verpflichtungen.
Beträfe ja Beziehungspartner auch.
Nicht fair.
Wenn es hingegen in der Beziehung keinen Sex mehr gibt, sähe ich das etwas anders. Dann findet die körperliche Ebene eben woanders statt. Moral hin oder her, das werte ich dann nicht groß.
Mag für einige funktionieren und die Beziehung ausgeglichener aufrechterhalten.
Die wenigsten haben wohl Lust auf ein sexfreies Leben.