hey hey,
ich muss mal bisschen was niederschreiben und hoffe, ich kann aus euren Rückmeldungen etwas konstruktives mitnehmen.
Ich bin männlich und 19 Jahre alt - werde allerdings sehr oft älter eingeschätzt und auch alle Bekanntschaften, die vorhanden sind, sind mindestens zwei Jahre älter. Auch sonst, mit älteren Menschen habe ich überhaupt keine Probleme und komme gut an - nur in meiner Altersgeneration klappts nicht.
Vorgeschichte: Meine Kindheit war von schweren Familienproblemen, Schulverweigerung aufgrund von Mobbing und schliesslich einem Klinikaufenthalt geprägt. Die Familie hat sich mittlerweile stabilisiert, ich bin ausgezogen und bilde inzwischen mit meinem Vater eine kleine WG. Nach der Schule fand ich eine Ausbildung und habe mittlerweile einen Informatikabschluss. Über die ganzen Jahre von der Grund- bis zur Berufsschule während der Ausbildung habe ich nie wirklich Anschluss gefunden. Zeitweise hat sich das in aktivem Mobbing gegen mich geäussert, sonst war ich halt einfach da - störte niemanden weiter, aber wirklich gemocht hat man mich auch nicht.
Wirkliche Freundschaften hatte ich bisher nur ganz wenige - was sich bis heute hält sind jene mit anderen Menschen, die sich von mir eigentlich völlig unterscheiden. Ich habe von der Arbeit zwei Kolleginnen, mit denen ich mich super verstehe, aber man ausserhalb der Arbeitszeit sich nie getroffen hat, weil die Interessen halt völlig verschieden waren. Ab Mitte 2018 bis Ende letztes Jahr hatte ich dann eine wirklich gute Freundschaft mit jemandem, wir waren 'voll auf einer Wellenlänge'. Das ist leider mittlerweile im Sand verlaufen, da er einfach überhaupt keine Initiative mehr gezeigt hatte und alles von mir abhängig war. Nach zahlreichen Versuchen, die Freundschaft wiederzubeleben, ist sie mittlerweile wohl gestorben. Dazu habe ich einige Fernfreundschaften, die ich maximal einmal im Jahr sehe. Diese Menschen mögen mich auch tätsächlich sehr. Das klingt alles gar nicht nach so wenig, aber niemand davon fragt jemals, ob ich was unternehmen möchte. Ich kann mit niemandem in den Urlaub, ich hab niemanden um einfach mal raus zu gehen, zu feiern - nix.
In der ersten Jahreshälfte 2018 führte ich ausserdem eine schöne Beziehung, die leider unschön geendet hat, mit einem Mädchen, das mit etwas ähnlichen Problemen kämpft und dazu weiter weg wohnt. Aus meinem normalen Umfeld "auf der Strasse" gab es bisher noch nie eine Frau, die sich auch nur annähernd für mich interessierte. Das belastet ziemlich, da ich nun doch schon das eine oder andere Mal unglücklich verliebt war - mal hab ich das einfach totgeschwiegen, mal hab ichs versucht und wurde eben gekorbt.
Inzwischen bin ich seit Anfang Jahr im Militär (wir haben Wehrpflicht). Die Zwangsgemeinschaft hier ist auch nicht einfach. Meistens gehts, aber wenns ein Opfer braucht, bin das jeweils ich. Inzwischen bin ich da Kader (als Gruppenführer), das Feedback von meinen Unterstellten ist sehr gut. Wie mit älteren Menschen scheinen meine sozialen Fähigkeiten in einer Vorgesetztenrolle ziemlich gut zu sein - nur bei Menschen auf gleichem Level komme ich irgendwie einfach nicht an.
Zu meinem Hauptproblem:
Ich fühle mich seit langem sehr einsam. Auch wenn sich meine soziale Situation gebessert hat und ich in Gruppen nicht mehr der absolute Aussenseiter bin, sondern eigentlich ganz gut drin bin, finde ich nie jemanden, der dann als erstes mich wählen würde. Während alle rund um mich herum Freunde, Freundin und so weiter haben, fühle ich mich als lebende Randnotiz. Ist zwar ganz okay, wenn ich da bin, aber wirklich brauchen tut mich niemand. Ich fühle mich nutzlos und ungeliebt und sehe auch nicht wirklich eine Existenzberechtigung - mich will ja keiner. Wenn sonst keiner da ist, bin ich gut genug - aber jeder hat seine Kumpels, die dann doch wichtiger sind als ich.
Dazu beschäftigt mich das fehlende Fraueninteresse. Wenn ich andere Beiträge hier lese, gibt es weitaus schlimmeres, als mit 19 nach einer Beziehung schon länger single zu sein, aber mich belastet es (hingegen gibt es auch viele, die sich trotz Freund/Freundin über Einsamkeit beschweren - was sich mir nicht ganz erschliesst, geliebt werden ist doch ein wunderbares Gefühl). Mir fehlt Zuneigung, geistig wie körperlich. Jemand, dem ich wichtig bin, der mir zeigt, dass ich etwas wert bin. Meine Exfreundin hat mir damals genau dieses Gefühl gegeben, umrundet von zahlreichen Problemen (familiär und beruflich) war sie ein festes Standbein und jemand wollte mich, brauchte mich. Im aktuellen Zustand würds vielleicht auffallen, aber wirklich fehlen würd ich ausserhalb der Familie niemandem, wenn ich nicht da wäre. Und mit einer potenziellen Freundin siehts halt echt schlecht aus, denn aus meinem "echten Leben", also die wenigen Leute die ich persönlich kennen lerne, hat sich wirklich noch nie eine auch nur annähernd für mich interessiert. Ich weiss, wer glücklich sein will, muss das allein werden, ein Partner macht nicht vollständig glücklich - aber ich fühl mich einfach verloren und zwecklos hier.
Wie ihr seht, die Sache ist verzwickt. Auch wenn sich viel gebessert hat, vom gemobbten Aussenseiter mit jahrelangen Suizidgedanken und mehreren -versuchen habe ich mich eigentlich in eine ziemlich gute Richtung entwickelt. Mir geht es besser, ich komme immerhin halbwegs mit den Menschen um mich herum klar - nur gibt es einfach niemand, dem ich wirklich wichtig bin. Der mich so will, wie ich halt bin. Der Zeit mit mir verbringen will und zwar von sich aus, nicht dass ewigs ich anklopfen muss. Aktuell habe ich ca. alle drei Wochen mal ein Stimmungstief, da fühle ich mich einfach sehr einsam und sehe keinen Sinn, und dann geht es wieder. Auch sonst habe ich seit einiger Zeit ziemliche Stimmungsschwankungen.
Was denkt ihr dazu? Wie kann ich mir selbst helfen? Gibt es einfach Menschen, die sind der Allgemeinheit egal, die finden nie wirklich Anschluss, die werden nicht geliebt? Vielleicht muss ich mich ja daran gewöhnen, weil es so bleiben wird. Oder gibt es viele, denen es genau so geht/ging?
ich muss mal bisschen was niederschreiben und hoffe, ich kann aus euren Rückmeldungen etwas konstruktives mitnehmen.
Ich bin männlich und 19 Jahre alt - werde allerdings sehr oft älter eingeschätzt und auch alle Bekanntschaften, die vorhanden sind, sind mindestens zwei Jahre älter. Auch sonst, mit älteren Menschen habe ich überhaupt keine Probleme und komme gut an - nur in meiner Altersgeneration klappts nicht.
Vorgeschichte: Meine Kindheit war von schweren Familienproblemen, Schulverweigerung aufgrund von Mobbing und schliesslich einem Klinikaufenthalt geprägt. Die Familie hat sich mittlerweile stabilisiert, ich bin ausgezogen und bilde inzwischen mit meinem Vater eine kleine WG. Nach der Schule fand ich eine Ausbildung und habe mittlerweile einen Informatikabschluss. Über die ganzen Jahre von der Grund- bis zur Berufsschule während der Ausbildung habe ich nie wirklich Anschluss gefunden. Zeitweise hat sich das in aktivem Mobbing gegen mich geäussert, sonst war ich halt einfach da - störte niemanden weiter, aber wirklich gemocht hat man mich auch nicht.
Wirkliche Freundschaften hatte ich bisher nur ganz wenige - was sich bis heute hält sind jene mit anderen Menschen, die sich von mir eigentlich völlig unterscheiden. Ich habe von der Arbeit zwei Kolleginnen, mit denen ich mich super verstehe, aber man ausserhalb der Arbeitszeit sich nie getroffen hat, weil die Interessen halt völlig verschieden waren. Ab Mitte 2018 bis Ende letztes Jahr hatte ich dann eine wirklich gute Freundschaft mit jemandem, wir waren 'voll auf einer Wellenlänge'. Das ist leider mittlerweile im Sand verlaufen, da er einfach überhaupt keine Initiative mehr gezeigt hatte und alles von mir abhängig war. Nach zahlreichen Versuchen, die Freundschaft wiederzubeleben, ist sie mittlerweile wohl gestorben. Dazu habe ich einige Fernfreundschaften, die ich maximal einmal im Jahr sehe. Diese Menschen mögen mich auch tätsächlich sehr. Das klingt alles gar nicht nach so wenig, aber niemand davon fragt jemals, ob ich was unternehmen möchte. Ich kann mit niemandem in den Urlaub, ich hab niemanden um einfach mal raus zu gehen, zu feiern - nix.
In der ersten Jahreshälfte 2018 führte ich ausserdem eine schöne Beziehung, die leider unschön geendet hat, mit einem Mädchen, das mit etwas ähnlichen Problemen kämpft und dazu weiter weg wohnt. Aus meinem normalen Umfeld "auf der Strasse" gab es bisher noch nie eine Frau, die sich auch nur annähernd für mich interessierte. Das belastet ziemlich, da ich nun doch schon das eine oder andere Mal unglücklich verliebt war - mal hab ich das einfach totgeschwiegen, mal hab ichs versucht und wurde eben gekorbt.
Inzwischen bin ich seit Anfang Jahr im Militär (wir haben Wehrpflicht). Die Zwangsgemeinschaft hier ist auch nicht einfach. Meistens gehts, aber wenns ein Opfer braucht, bin das jeweils ich. Inzwischen bin ich da Kader (als Gruppenführer), das Feedback von meinen Unterstellten ist sehr gut. Wie mit älteren Menschen scheinen meine sozialen Fähigkeiten in einer Vorgesetztenrolle ziemlich gut zu sein - nur bei Menschen auf gleichem Level komme ich irgendwie einfach nicht an.
Zu meinem Hauptproblem:
Ich fühle mich seit langem sehr einsam. Auch wenn sich meine soziale Situation gebessert hat und ich in Gruppen nicht mehr der absolute Aussenseiter bin, sondern eigentlich ganz gut drin bin, finde ich nie jemanden, der dann als erstes mich wählen würde. Während alle rund um mich herum Freunde, Freundin und so weiter haben, fühle ich mich als lebende Randnotiz. Ist zwar ganz okay, wenn ich da bin, aber wirklich brauchen tut mich niemand. Ich fühle mich nutzlos und ungeliebt und sehe auch nicht wirklich eine Existenzberechtigung - mich will ja keiner. Wenn sonst keiner da ist, bin ich gut genug - aber jeder hat seine Kumpels, die dann doch wichtiger sind als ich.
Dazu beschäftigt mich das fehlende Fraueninteresse. Wenn ich andere Beiträge hier lese, gibt es weitaus schlimmeres, als mit 19 nach einer Beziehung schon länger single zu sein, aber mich belastet es (hingegen gibt es auch viele, die sich trotz Freund/Freundin über Einsamkeit beschweren - was sich mir nicht ganz erschliesst, geliebt werden ist doch ein wunderbares Gefühl). Mir fehlt Zuneigung, geistig wie körperlich. Jemand, dem ich wichtig bin, der mir zeigt, dass ich etwas wert bin. Meine Exfreundin hat mir damals genau dieses Gefühl gegeben, umrundet von zahlreichen Problemen (familiär und beruflich) war sie ein festes Standbein und jemand wollte mich, brauchte mich. Im aktuellen Zustand würds vielleicht auffallen, aber wirklich fehlen würd ich ausserhalb der Familie niemandem, wenn ich nicht da wäre. Und mit einer potenziellen Freundin siehts halt echt schlecht aus, denn aus meinem "echten Leben", also die wenigen Leute die ich persönlich kennen lerne, hat sich wirklich noch nie eine auch nur annähernd für mich interessiert. Ich weiss, wer glücklich sein will, muss das allein werden, ein Partner macht nicht vollständig glücklich - aber ich fühl mich einfach verloren und zwecklos hier.
Wie ihr seht, die Sache ist verzwickt. Auch wenn sich viel gebessert hat, vom gemobbten Aussenseiter mit jahrelangen Suizidgedanken und mehreren -versuchen habe ich mich eigentlich in eine ziemlich gute Richtung entwickelt. Mir geht es besser, ich komme immerhin halbwegs mit den Menschen um mich herum klar - nur gibt es einfach niemand, dem ich wirklich wichtig bin. Der mich so will, wie ich halt bin. Der Zeit mit mir verbringen will und zwar von sich aus, nicht dass ewigs ich anklopfen muss. Aktuell habe ich ca. alle drei Wochen mal ein Stimmungstief, da fühle ich mich einfach sehr einsam und sehe keinen Sinn, und dann geht es wieder. Auch sonst habe ich seit einiger Zeit ziemliche Stimmungsschwankungen.
Was denkt ihr dazu? Wie kann ich mir selbst helfen? Gibt es einfach Menschen, die sind der Allgemeinheit egal, die finden nie wirklich Anschluss, die werden nicht geliebt? Vielleicht muss ich mich ja daran gewöhnen, weil es so bleiben wird. Oder gibt es viele, denen es genau so geht/ging?