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Probleme mir LK-Lehrer

  • Starter*in Starter*in Julie(Gast)
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J

Julie(Gast)

Gast
Hey ihr,

in unserem Englisch-Leistungskurs häufen sich die Probleme mit unserem Lehrer. Da wir alle nicht mehr weiter wissen, wende ich mich nun an euch, vielleicht könnt ihr uns ja helfen. (Vorsicht: lang!!)

Unser Lehrer hat zum einen schon einmal einen sehr schlechten Ruf an unserer Schule, deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir ihm mit großem Misstrauen begegnet sind. Ich selbst hatte ihn bereits drei Jahre als Klassenlehrer (5.-7. Klasse), deswegen war er mir von Anfang an bekannt und zwar als unfähiger Lehrer, jedoch als netter Mensch. Unsere Klasse war es, die ihm das erste Mal wegen seinem Unterricht Probleme bereitet haben, wir organisierten eine Unterschriftenaktion, um ihn loszuwerden (das war nicht der richtige Weg, das ist mir mittlerweile auch klar). Die führenden Schülerinnen kamen - trotz gleich bleibender Leistung - in dem letzten Schuljahr auch nicht mehr von ihrer 4- weg (bei solch einem Angriff auf persönlicher Ebene kann ich seine Reaktion sogar nachvollziehen, auch wenn ich sie als falsch erachte).
In den folgenden 4 Jahren soll Ähnliches auch von anderen Klassen ausgegangen sein, ihm wurde (angeblich) sogar für ein Jahr verboten, die Unterstufe zu unterrichten. Dass sich bei ihm Frust aufgebaut hat, ist meiner Meinung nach verständlich.

Zu seinem äußeren Erscheinungsbild: er ist schon etwas älter (ich würde schätzen 50+) und hat ein eher ungepflegtes Äußeres (unrasiert etc.). Das geht uns Schüler nichts an und dies könnte ich - und bestimmt auch mein Kurs - ignorieren, wenn es denn nur dies wäre. Zudem ist leider seine mangelnde Körperhygiene nicht überseh- und v.A. überriechbar, er hat sowohl Mundgeruch und riecht nach Schweiß, wodurch die Konzentration deutlich beeinträchtigt wird. Häufiges Lüften ist leider unmöglich, da er dauernd die Fenster schließt (leider!) Aber auch das ist theoretisch noch ertragbar, wenn auch nicht angenehm. Geht uns nämlich nichts an.

Der Unterricht gibt jedoch keinem von uns den Eindruck, dass wir ausreichend auf unser (Zentral!!-)Abi vorbereitet werden. Texte schreiben wir eigentlich nie, hin und wieder besprechen wir Musterlösungen von Textbearbeitungen (z.B. Redeanalysen). Größtenteils besteht unser Englisch-Unterricht jedoch daraus, dass wir irgendwelche Gedichte auswendig lernen müssen (z.B. "Jabberwocky") und dann die Gedichte szenisch vortragen, aus Lückentexten via lo-net und aus Filmausschnitten aus CNN. Hin und wieder wären solche Methoden sicherlich nett, aber andauernd den Unterricht so zu verbringen ist absolut nicht effektiv. Ob wir auch alle lo-net Übungen (NUR Lückentexte!) anklicken, wird regelmäßig kontrolliert, leider funktioniert bei der Hälfte des Kurses die Benutzererkennung nicht. Schade! Die Übungen wären eine super Möglichkeit, wenn sie auf freiwilliger Basis bleiben würden. Dann könnte jeder für sich selbst entscheiden, ob er diese zusätzliche Zeit aufbringen kann und möchte.

Ein Beispiel für unseren Unterricht: die Zeit vor unserer letzten Klassenarbeit. Die beiden Wochen vor der Klausur war unser Lehrer nicht da (1 Woche Krankheit, 1 Woche Englandaustausch) und wir erhielten keinerlei Material für diese Zeit. Den Monat zuvor hatten wir uns die Rede "Ich bin ein Berliner" von Kennedy angehört und eine Musteranalyse zu einer anderen Rede Kennedys bekommen, ohne diese jedoch zu besprechen. Das Thema der Klausur müsste also in diese Richtung gehen, dachten wir. Erst am Tag vor der Klausur hatten wir wieder Unterricht, als Info hieß es nur, es käme eine Redeanalyse dran (super, haben wir selber nie gemacht, nur besprochen), historischer Hintergrund sei Amerika und Großbritannien des 20. Jahrhunderts. Den Rest der Stunde schauten wir einen Film über Martin Luther King, Junior. Nur dieser Film war am Ende klausurrelevant, wir schrieben nämlich über die Bürgerrechtsbewegung. Für mich natürlich schön, da ich über das Klausurthema (bei diesem Lehrer (!!!)) Facharbeit geschrieben habe, genau die Rede, die ich analysiert habe, kam dran. Für mich schön, für den Rest weniger.

Die Notengebung ist auch immer so eine Geschichte für sich, Leute, die nie da sind, sind teilweise besser als solche, die sich permanent beteiligen. Ich möchte dies nicht selber beurteilen, da ich wahrscheinlich nicht objektiv genug bin. Dennoch kommt es mir irgendwie merkwürdig vor.

Nun aber zu meinem/unserem wirklichen Problem: der Lehrer beginnt, die Leute persönlich anzugreifen. Früher, da sind wir uns eigentlich alle, war er zwar ein schlechter Fachlehrer, jedoch ein sehr guter Klassenlehrer und ein netter Mensch. Heute ist er ein schlechter Lehrer und auch menschlich nicht mehr okay. Es kann sehr gut sein, dass ich das alles viel zu persönlich nehme (da neige ich so oder so zu), jedoch kann ich Attacken, die gegen meine eigene Person gerichtet sind, nur schwer wegstecken (ist eine andere Geschichte).
Ein paar Beispiele:
(1) eine Schülerin fehlte wegen einer Grippe eine längere Zeit, sie ist jedoch auch dafür bekannt, dass sie gerne mal schwänzt. Sie hatte sogar ein Attest bei, das sie dem Lehrer am Anfang der Stunde vorlegte.
Kommentar: "Wir können heute ja eine neue Schülerin in diesem Kurs begrüßen... ach, ich vergaß, (Name) ist ja schon das ganze Jahr jedenfalls offiziell in diesem Kurs."
(2) die Schüler, die er nicht mag, werden so lange an der Tafel vorgeführt, bis er einen Fehler findet. Das streckt sich manchmal über mehr als 20 Minuten.
Beispiel: Hausaufgabe war es, Vokabeln zu den Themenfeldern Schule, Politik und Religion in einem Text zu unterstreichen. Eine Schülerin wurde 25 Minuten darüber ausgefragt und musste jedes Wort übersetzen. Daraufhin hieß es, sie habe nicht gut genug gearbeitet, da sie bei dem Text (1 DIN A4-Seite lang) insgesamt 5 Wörter übersehen hatte.
(3) Er vergreift sich oft im Ton. Bei sehr komplexen Sätzen heißt es dann z,B. "Noch nicht einmal ICH (dreifach unterstrichen) kann diesen Satz verstehen" bzw. teilweise in den Klausuren "Mal wieder: Dieses Wort gibt es nicht in mindestens (unterstrichen) 3 Wörterbüchern!" (komisch, dass ich es in meinem 200-seitigen PONS finden kann).
(4) egal wer oder wie viele Schüler in seinem Unterricht deutsch reden, ich bin es jedes Mal schuld ("Nur Julie hat hier das Recht, deutsch zu reden" (wenn ich ein Wort partout nicht auf Englisch weiß und es nicht umschreiben kann, dann sage ich es eben auf deutsch) bzw. "Pouvez-vous parler francais, s'il vous plaît" (bitte?!))... diese Liste könnte ich jetzt fast unendlich weiterführen. Bei den meisten Sachen mag er zwar inhaltlich Recht haben, jedoch ist die Art, wie er es ausdrückt, nicht gerade nett (heißt es nicht: Der Ton macht die Musik?)

Mit dem Lehrer darüber zu reden klappt nicht, wir hatten sogar schon ein Gespräch mit ihm und der Stufenleitung, auch das half überhaupt nichts. Der einzige Effekt ist, dass die Leute, die sich aktiv daran beteiligten nun mündlich einige Notenpunkte schlechter stehen.

Habt ihr eine Idee, was wir noch unternehmen könnten? Wir sind echt am verzweifeln...

Sorry dass es so lang geworden ist und DANKE fürs lesen 🙂

Eure Julie
 
Hi,
ab zum Rektor, offizielle Beschwerde einreichen, wird natürlich schwer sein zu beweisen, dass er einige Schüler nun schlechter Bewertet weil es damals so ein tamtam gab.

Sagt, ihr seht euer Abi gefährdet, da man Euch mangelhaft vorbereitet ggf. noch eine Unterschriftenaktion durchführen.

Würde auch darauf verzichten wieder das Gespräch mit ihm zu suchen - führt ja zu nix außer, dass er sein Amt missbraucht.

Ihr könntet auch zusammenlegen und einen Anwalt zu Rate ziehen - was hältst Du davon ?

vg
 
Was Filme angeht, ist das zwar meist recht langweilig, aber gar nicht so ineffektiv.... Mein Kurs nannte sich (mir Recht) irgendwann nur noch "LK Film", aber bei uns haben alle ihr Abi doch ganz ordentlich hinbekommen.

Was die Art des Lehrers angeht, kann ich mir sehr gut etwas darunter vorstellen....
Bei sowas hilft nur, dass ihr zum Rektor geht; und zwar möglichst viele. Macht ihn vllt noch klar, dass es euch nicht um Persönlichkeiten geht, sondern dass euer Abitur in Gefahr ist.
Leider kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass der Rektor wohl nur etwas wie "das ist auch ein Lehrer; ich muss ihn zuteilen" sagt.
Warum habt ihr eigentlich den LK gewählt? Die Lehrer für die Leistungskurse stehen doch normal bereits vor der Wahl fest?

Viel Glück jedenfalls - halt uns auf dem Laufenden!
 
@ peewee:
Zum Rektor gehen hatte den gleichen Effekt. Mangelnde Vorbereitung können wir auch - leider - nicht so einfach als Argument nehmen. Die meisten von uns sind eigenständig genug, selbst den Stoff noch zu lernen, also werden wir wahrscheinlich auch irgendwie durch das Abi kommen.😉
Einen Anwalt zu fragen... da denke ich fast, dass wir mit Kanonen auf Spatzen zielen würden. Eine Elternvertretung einer 5. Klasse hat diesen Schritt vor ein paar Jahren gewagt. Ohne längerfristigen Erfolg (hatten für 1/2 Jahr einen anderen Lehrer, dann wieder ihn). Seitdem ist er noch verbitteter und noch unfreundlicher, als er es zuvor schon war.

@ Nemo:
Mir macht nur das Zentralabi Sorgen, da unser Lehrer keinen Einfluss auf die Themengebiete hat. Und neben lehrreichen Kurzfilmen von CNN beschäftigen wir uns dann auch mal ausführlich mit anderen Filmen wie "Früchte des Zorns" (kenne nicht mehr den englischen Titel) und befassen uns mit Filmanalysen, obwohl diese nicht abirelevant sind. Nach den Ferien wollen wir auch noch "Wallace und Grommit" schauen, da er den Film liebt. Klasse Begründung.
Bei uns stehen die Lehrer für die LKs leider nicht vorher fest. Außerdem haben wir auch 2 Englisch-LKs, da wäre es so oder so ein Glücksspiel geworden. Die Lehrer haben wir erst mit Beginn des letzten Schuljahres erfahren. 🙁
Klar halte ich euch auf dem Laufenden. Vielleicht haben wir ja Glück und in diesem Jahr kommt ein Referendar oder so 🙄
 
Hallo,

Mag zwar etwas OT sein, aber Filme sind meiner Meinung nach sehr wohl "abirelevant", weil man damit die Sprache besser lernt.
Ich persönlich war Kursbester in meinem Englisch-LK, und das einzige, was ich in meiner Freizeit dafür getan habe war, dass ich englischsprachige Sendungen geguckt habe.

Könntet ihr vielleicht nicht mit dem Lehrer selbst reden?
Dass ihr gerne ein paar Abituraufgaben machen würdet, um besser vorbereitet zu sein?
Das andere, was ich euch nur ans Herz legen kann ist, euch im Unterricht zu beteiligen. Das Unterrichtsgespräch fördert die Sprachfähigkeiten ungemein, und so nebenbei ist es bei einem blöden Lehrer auch immer wieder toll, wenn man recht hat 😉
 
Ja klar, für die Sprache sind die Filme natürlich wichtig. Es ist halt nur weniger optimal, dass nur durch die Filme der Inhalt unserer Klausuren bestimmt wird (so kommt es mir jedenfalls vor)
Mit den Abiaufgaben betteln wir schon seit einem halben Jahr, wir hätten gerne so ab 12.2 regelmäßig ein paar dieser Aufgaben gemacht, bis jetzt jedoch haben wir keine (!!) im Unterricht gelöst...
Und mit dem Unterrichtsgespräch funktioniert es leider nicht, da 70% unseres Kurses aufgegeben haben und - jedenfalls bei diesem Lehrer - quasi sämtliche Unterrichtsgespräche meiden. Zu 3 Leuten klappt nix -.-
 
Mit 3 Leuten klappt mehr wie man denkt!
Bei meinem LK hab ich mit einem anderen gemeinsam den Großteil des Unterrichtsgespräches geschmissen.... je weniger leute sich im Gespräch beteiligen, desto intensiver können sie ihre Sprachfertigkeit üben. Mag blöd klingen, ist aber so.

Könntet ihr auch nicht einfach als Gruppe zusammensetzen, und so ein paar Abiaufgaben pauken? Also ganz ohne Lehrer?
Oder ist dafür der Klassenzusammenhalt zu gering?
 
fürchte, dass er zu gering ist 🙁
und klar könnte ein Gespräch klappen, wenn der Lehrer nach ca 15min nicht sagen würde: "Und jetzt bitte wer anderes, euch nehme ich nicht mehr dran"...
Mal sehen, wie es dieses Jahr werden wird. Erste Stunde LK ist erst am Donnerstag, hatten über die Ferien enorm viel an Hausaufgaben auf, die kaum zeitlich zu schaffen waren (und die folglich kaum jemand hat😉).
 
Ich würde mich dennoch hartnäckig weitermelden; irgendwann sieht der doch ein, dass nur die paar Leute sich melden, und macht mit denen weiter, oder etwa nicht?

Dass euer Zusammenhalt gering ist, finde ich schade - kenne ich aber selber aus meinem Kurs. Da bleibt einem meist nichts anderes übrig, als sich alleine durchzubeißen und auf eigene Faust zu üben (wenn man es denn für notwendig befindet. Wie gesagt war ich Kursbester, ohne dass ich groß geübt hätte..)

Wie ist eure erste LK-stunde heute denn gelaufen?
 

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