Hallo Pilola11,
Ich glaube das kommt gerade etwas falsch rüber. Es ist nicht so, dass ich gar keine Lust habe auf Gespräche. Ich bin die einzige, die am meisten mit den anderen plaudert oder in die Küche kommt, wenn ich höre, dass jemand da ist. Einfach, um sich mal ein bisschen auszutauschen. Ich habe auch die letzte WG-Party mitgefeiert und sonst war ich auch immer mit den anderen beiden weg. Ich verstehe es einfach nicht, warum dann sowas gesagt wird wie: Oh, sie lebt auch noch, nur weil man mich mal einen Tag nicht gesehen hat oder ich mich in mein Zimmer zurückziehe, so wie die anderen auch. Das ist doch wohl noch normal.
Ich glaube einfach, dass die Chemie echt nicht so passt und man mich irgendwie mega beansprucht, hab das Gefühl, ich nehme hier so eine Sonderrolle ein. Das nervt mich. Ich denke, dass es für mich tatsächlich eine zu große Belastung ist und ich dann März kündigen werde. Bin leider eine gewisse Zeit gebunden.
Eine Zweck-WG wäre tatsächlich eine Option, mit der ich leben könnte. Ich glaube, dass ich einfach eine andere Vorstellung von Privatsphähre und Zusammenleben habe.
Das sie denken, mit mir stimme was nicht, wäre echt blöd. Schüchtern bin ich nicht, eher kommunikativ, woran es wahrscheinlich auch liegt.
Wie läuft es denn bei euch in der WG ab, fühlt ihr euch alle wohl?
Ja, wie oben schon geschrieben, werde ich mal in einem passenden Moment das andeuten.
Grüße
Wenn du schon selbst vermutest, dass es an der Chemie zwischen euch liegt, merken deine Mitbewohnerinnen vielleicht auch einfach diese Haltung. Oft schwingen ja ganz unbewusst solche Sachen mit. Und wenn dann noch dazu kommt, dass sie vielleicht nochmal eine Schippe mehr drauf wollen, was Geselligkeit angeht oder Ähnlichkeiten, dann kann es schon zu spitzen Kommentaren kommen.
Darf ich fragen, wie du auf die WG gekommen bist? Wie war das Kennenlernen?
Ich denke, wenn du dir eine neue WG suchst und auf bestimmte Punkte mehr achtest, dass dann was ganz Nettes für dich dabei rausspringen kann. Im Idealfall ein paar Mädels, wo es keine reine Zweck-WG ist und mit denen du dich gut verstehst, weil sie eher deinem Naturell entsprechen und mehr Ähnlichkeiten zu dir und deinen Vorstellungen von einer WG haben. Da hat man dann auch mehr Freude daran, hin und wieder etwas miteinander zu machen oder in der Küche zu plaudern. Ich glaube, das Hauptproblem bei deiner jetzigen WG ist einfach, dass ihr in einigen Punkten sehr verschieden tickt und ja, mir würde es auch auf die Nüsse gehen, wenn jemand meinen Lebensstil so komisch betrachtet und darüber blöde Kommentare ablässt.
Außer, du willst wirklich komplett für dich eine Zweck-WG, das musst du entscheiden und wissen, ob du dafür gemacht bist und dir das auch dauerhafter vorstellen kannst. Vielleicht wäre dann auch eine eigene kleine Wohnung eine Option für dich? Ich persönlich bin der Meinung, dass wenn man nicht mal im Ansatz Geselligkeit will und eigentlich nur für sich sein möchte (aber das lese ich ehrlich gesagt nicht bei dir so ganz heraus), man dann eher eine eigene kleine Wohnung in Betracht ziehen sollte, als eine WG. Und es kann doch trotzdem eine nette WG sein, wo man zwar überwiegend sein eigenes Ding macht (bringen ja auch z. b. oft verschiedene Vorlesungs- oder Arbeitszeiten mit sich), aber auch hin und wieder miteinander zusammen was macht, sich unterhält und dann doch miteinander kommunikativ ist - ohne dass man gleich total aufeinander sitzt und beste Freunde ist.
Vielleicht kannst du auch einfach mal, wenn du nach einem Kennenlern-Termin mit einer WG merkst, es ist Sympathie da und die das ebenfalls so sehen, nochmal zu einem Kaffee vorbeikommen. Und dann steckst du genauer die Grenzen ab, sprichst vielleicht ein paar Themen an, die dir wichtig sind und plauderst mit deinen eventuellen zukünftigen Mitbewohnern ein wenig über Gott und die Welt, um zu sehen, ob ihr euch immer noch gut versteht.
Möglicherweise kannst du dich ja dann auch so mit deinen jetzigen Mitbewohnerinnen einigen, dass wenn sich vor Ablauf der Kündigungsfrist eine/n Nachmieter/in findet, du früher aus dem Vertrag raus kannst. Das machen sehr viele so, die ich kenne.
Ich mag es eigentlich sehr, in einer WG zu wohnen. Hatte nur immer Pech mit meinen Mitbewohnerinnen. Toll finde ich, dass man sich den Haushalt teilt und man einfach mit jemanden zusammenwohnt (ich neige dazu, extrem grüblerisch zu sein und mich dann zu vergraben, ist nicht so gut) und dem entsprechend im Idealfall auch ein soziales Miteinander hat, wo man hin und wieder miteinander quatscht, zusammen kocht und ab und zu gemeinsam was unternimmt. Ich bin jemand, der viel Zeit für sich selbst braucht, dennoch bin ich auch sehr gesellig und mag ein soziales Miteinander in einer WG und könnte mir nie nur ein stummes nebeneinander herleben vorstellen. Was aber leider gerade mit meiner jetzigen neuen Mitbewohnerin der Fall ist. Da ist es aber sehr seltsam gelaufen, beim Kennenlernen habe ich ihr gesagt, dass ich keine reine Zweck-WG suche und auch, wenn ich nicht ständig und immer will, dass man in einer WG aneinander klebt, fände ich es sehr schön, wenn man zusammen auch mal kocht, miteinander was macht oder miteinander plaudert, wenn man Lust darauf hat ... Fand sie toll, sie hat das genauso gesehen und gesagt, es erleichtert sie, dass sie da jemanden gefunden hat, der ähnlich tickt. Sie hat dann auch zum Thema Sauberkeit und Ordnung gesagt, dass ihr das wichtig ist und sie ja schon in mehreren WGs gewohnt hat und deshalb auch mal selbständig den Putzlappen in die Hand nimmt oder was wegräumt, weil das in einer WG so laufen sollte.
Tja, seit über einem Monat wohnt sie jetzt hier und spricht nicht wirklich was mit mir (insgesamt haben wir maximal 10 Minuten insgesamt in diesem Monat gesprochen, wo sie jetzt hier ist), grüßt mich nicht mal, macht komplett alleine ihr Ding und interessiert sich auch null für mich oder meine Interessen und hat auch überhaupt keine Lust, irgendwas mit mir mal zu machen oder sich länger als 2 Minuten zu unterhalten ... und leider hat sich herausgestellt, dass sie anscheinend sehr faul oder allgemein desinteressiert ist, weil sie nur auf Aufforderung was im Haushalt macht und sich nicht an Absprachen hält. Ich muss sie auch immer wieder wegen den gleichen Dingen auffordern, was echt anstrengend ist. Was mich mal sehr geschockt hat war, dass ich an einem Samstag schon um 7 Uhr Morgens aus dem Haus musste. Da die Rollläden sehr laut sind, habe ich die im Wohnzimmer und in der Küche nicht hochgezogen, damit meine Mitbewohnerin nicht wach wird. Es wäre auch die Woche gewesen, wo sie mit dem Haushalt dran gewesen wäre. Als ich dann so gegen 17 Uhr zurückgekommen bin, waren die Rollläden in der Wohnung immer noch runtergezogen und nichts im Haushalt gemacht, obwohl sie da war und frei hatte ... Das hat mir dann schon zu denken gegeben.