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Problem mit Vater

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Gast

Gast
Hallo, ich weiss im Moment nicht mehr weiter, und wollte hier mal schreiben, vielleicht gibt es ja hier jemanden der Ähnliches erlebt hat, oder mir einen Rat geben kann.
Ich bin w, 22 und wohne noch bei meinem Vater zuhause. Meine Eltern hatten sich getrennt als ich ungefähr 15 war. Die Scheidung meiner Eltern zog sich damals über mehr als 1 Jahr hin, sie konnten sich über nichts einigen und es gab einen richtigen Rosenkrieg. Letzten Endes entschied ich mich dafür bei meinem Vater zu wohnen, da meine Mutter besonders damals psychisch sehr labil war bzw. heute oft auch noch. Ich sehe sie zwar immernoch einmal die Woche, allerdings ist das Verhältnis nicht besonders gut, da sie sich eigentlich wenig bis garnicht für mich interessiert (sehr egoistisch), erzählt nur von sich und hat auch häufig wechselnde Männerbekanntschaften..Allein schon deshalb wollte und will ich nicht bei ihr wohnen.
Allerdings ist das Zusammenleben mit meinem Vater auch nicht gerade leicht. Er ist sehr cholerisch, rastet bei jeder Kleinigkeit komplett aus. Traue mich auch bei ihm nie etwas von mir zu erzählen, da er auch schon immer bei jeder Kleinigkeit komplett ausgerastet ist. Mit ihm reden ist meist unmöglich. Außer er hat mal eine gute Phase, ist allerdings eher selten.
In den letzten Jahren wurde es immer schlimmer. Normal mit ihm reden klappt kaum noch.
Will ich ihm etwas sagen, z.B. was wir noch einkaufen müssten oder sonstige banale Dinge kommt es vor dass er sofort aggressiv wird, dann vergleicht er mich mit meiner Mutter (die er seit der Scheidung immernoch abgrundtief hasst) und schreit mich an. Ich glaube er hegt seit der Scheidung einen allgemeinen Groll gegen Frauen, so scheint es (er macht oft abfällige Bemerkungen auch über andere Frauen, alles Schlechte was ihm wiederfährt hat meist mit einer bösen/ "dummen" Frau zu tun).
Gegenüber meinem Bruder (19) der auch noch zuhause wohnt, ist es anders. Da wird er nicht so oft laut und ja da er ein Mann ist wird er auch nicht mit meiner verhassten Mutter verglichen.
Am liebsten würde ich natürlich ausziehen, nur leider ist das im Moment finanziell nicht möglich, da ich studiere und dieses Studium sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, sodass zeitlich nur ein 400 Euro Job möglich ist. Und das reicht bei weitem nicht aus, um die Miete auch nur für eine Mini Wohnung aufzubringen (dort wo ich wohne ist es ohnehin sehr sehr teuer).
Ich bin also finanziell abhängig von meinem Vater. Die Situation ist sehr belastend für mich. Habe das Gefühl manchmal, allein schon der Umstand dass ich eine Frau bin, erweckt bei meinem Vater Aggressionen. Seit Jahren erzähle ich meinem Vater nichts mehr aus meinem Privatleben.
Schon als Kind bzw. Jugendliche (also auch schon vor der Scheidung) waren die Freundinnen mit denen ich mich traf aus seiner Sicht nie gut genug für mich. Hatte ich eine schlechte Note in der Schule, lag es aus seiner Sicht daran dass ich mich mit der oder der Freundin treffe, und diejenige einen schlechten Einfluss auf mich hat. Ständig wurden mir meine Freundinnen schon damals von ihm schlecht gemacht. Das ging soweit, dass unter anderem deshalb die Freundschaft mit meiner damaligen besten Freundin zerbrach.
Seitdem habe ich nie wieder irgendwen (sei es Freund oder die Freundinnen) mit nach Hause gebracht. Auch erzähle ich meinem Vater nichts mehr, zu groß ist die Angst, dass mir wieder der Freund oder Freundinnen schlecht geredet werden.
Diese Geheimhaltung ist natürlich auch sehr belastend.
Besonders gegenüber meinem Freund ist es schwer zu erklären, warum er nie mal zu mir kommen kann.
Nur wenn ich meinem Vater von ihm erzähle, dann wird das ganze wieder von vorne anfangen. Alles was im Studium nicht läuft bei mir und alles sonstige Negative wird dann wieder mit ihm in Zusammenhang gebracht und ich werde mir wieder pausenlos dumme Sprüche und und und anhören lassen können.
Und ich da habe ich keine Lust drauf. Deshalb werde ich ihm wohl auch weiterhin nichts darüber erzählen, außer wenn ich mal heiraten will bzw. verlobt bin, was allerdings bestimmt noch dauern wird.
Obwohl ich meinem Vater nie davon erzählt habe, dass ich einen Freund habe, muss ich mir ohnehin schon ständig Standpauken von ihm anhören, dass ich bloß nie heiraten soll, weil das bei ihm so schief gelaufen ist usw.
Hinzu kommt noch, dass mein Vater beruflich sehr erfolgreich ist, und sehr viel Wert auf Geld, Ansehen und Karriere legt.
Das setzt mich natürlich zusätzlich unter Druck. Schon in der Schulzeit wurden mir bei schlechten Noten sämtliche Freizeitaktivitäten von ihm untersagt und wie schon erwähnt, Freunde mit vermeintlich schlechtem Einfluss schlecht gemacht.
Sollte ich es nicht schaffen mein Studium bestens abzuschließen, wurde mir von meinem Vater auch schon nahegelegt nochmal ein anderes Studium anzufangen. Und wenn ich nicht beruflich so einen großen Erfolg haben werde, werde ich wohl nie Anerkennung von meinem Vater bekommen :( Dabei will ich ihn natürlich Stolz machen. Trotz allem ist es nunmal mein Vater..
So wie er mit mir umgeht und dass die ganze Geheimhaltung nötig ist, ist aber einfach belastend und sehr verletzend.
Allerdings weiss ich auch nicht was ich tun soll. Bei cholerischen Anfällen oder Beleidigungen trete ich meistens den Rückzug an und vermeide es, wenn ich zuhause bin, in seine Nähe zu kommen. (Habe auch manchmal wirklich etwas Angst vor ihm, v.a. wenn er gerade wieder so einen heftigen Wutanfall wegen nichts hat).
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ? Oder sollte ich mich selbst anders gegenüber ihm verhalten?
Würde mich über Antworten freuen.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Also bitte, junge Frau, in deinem Alter besteht doch keine Notwendigkeit mehr, mit deinem Vater zusammen zu wohnen, zumal euer Verhältnis nicht das Beste ist.
Warum ziehst Du nicht aus? Wenn Du studierst, bist Du doch sicher förderungswürdig und könntest somit dein Leben auch alleine finanzieren.
Ich wünsche dir, dass Du die Kurve kriegst!

Burbacher
 
Hallo Gast,

ich war mal in einer so ähnlichen Situation wie Du, die damit endete, dass ich so schnell wie möglich daheim ausgezogen bin.

Hier ein paar Tipps/Denkanregungen:
Ich verstehe absolut, dass man mit Studium und 400 Euro-Job mehr oder weniger ausgelastet ist. Aber es gibt ja, wie im Post vor mir schon erwähnt, die Möglichkeit, sich finanziell fördern zu lassen. Hier fallen mir im Moment zwei Möglichkeiten ein: BAföG und KFW-Studienkredit. Nachteil beim BAföG ist der, dass Du wahrscheinlich elternabhängig gefördert wirst, was bedeutet, dass dein Vater sein Einkommen angeben muss. Beim KFW-Studienkredit fällt das weg, Du kannst in ganz normal beantragen und im Normalfall kriegst Du ihn ohne Probleme (es sei denn, Du musstest schon eine Eidesstattliche Versicherung abgeben). Außerdem gibt noch den Bildungskredit. Schau mal auf den Seiten der StudiOnline-Homepage, dort werden die Fördermöglichkeiten detailliert beschrieben.
Zum Thema wohnen fallen mir ein: Studentenwohnheim, WG mit anderen zusammen, Jugend-/Mädchenwohnheim. Je nachdem, ob Du lieber mit anderen oder alleine wohnst. Ich selbst habe gute Erfahrungen mit dem Wohnen im Jugendwohnheim gemacht, Du hast im Normalfall eine eigene Badecke mit Waschbecken, Spiegel usw. im Zimmer und bist dadurch weitgehend unabhängig. In nem Studentenwohnheim wohnte ich auch schon, das war allerdings nicht ganz so toll.
 
G

Gast

Gast
Also bitte, burbacher, das war weder hilfreich, noch einfühlsam. Also nächstes Mal vielleicht ein bisschen überlegen was man schreibt und sich in die Person hinein versetzen.

So.

Also ich kenne deine Situation irgendwie. Bei mir war es allerdings nicht so schlimm. Mein Vater ist auch von seinem Leben frustriert, meine Eltern haben sich leider nicht getrennt, sondern es bevorzugt jeden Tag Ehekrieg zu führen. Da muss man als Kind schon aufpassen, denn für die Eltern steht man entweder auf der Seite von Papa oder von Mama und wird dann auch dementsprechend behandelt. Daher hat mein Vater auch immer Ansprüch über Ansprüche aber so richtig gut kann man es nie machen.
Bei mir war der Auszug wirklich die Rettung. Wenn du weiter dort wohnen bleibst, zieht es dich immer mehr runter. Und reden kann man wohl nicht mit ihm, so wie sich das anhört. Du bist nicht seine Zielscheibe und musst dich auch auf gar keinen Fall so behandeln lassen. So wie er sich verhält, bist du menschlich auf jeden Fall weiter. Aber selbtbejahende, selbtbewusste Gedanken kommen meistens erst mit Abstand, wenn du aus den Klauen raus bist.
Ich hätte ja gesagt zieh dich nicht zurück, wenn er wieder mal grundlos schimpft mit dir. Du hast genug richtige Argumente, um ihm entgegen zu stehen. Du hast Abi und studierst und du wirst deinen Weg gehen. Was will er überhaupt? Du bist selbstständig und hast schon einiges erreicht, trotz der schwierigen und belastenden Kindheit. Und wenn er sich dadurch erhöhen will, dass er jemanden beleidigt, soll er sich demnächst vorn Spiegel stelle. Da kommts wenigstens beim Richtigen an. Also echt wenn ich das höre kommt mir das große Kotzen... immer diese super tollen "Erwachsenen" so viel besser und reflektierter und hier und da! Schlimmer als Kindergarten ist das! Dich mit deiner Mutter zu vergleichen und nur deswegen dich nicht zu mögen?? Klappts?
Aber wenn du sagst du hast Angst, dass er handgreiflich wird ist das natürlich leichter gesagt als getan.

Bafög wirst du wahrscheinlich nicht bekommen, wenn er so viel verdient. Er ist aber unterhaltspflichtig! Das kannst du auch einklagen, aber das macht das Verhältnis nicht besser uns ist jede Menge Stress... Hast du ihm denn schon mal ne eigene Wohnung vorgeschlagen? Müsste ihm ja entgegen kommen, dann sieht er dich nicht mehr so oft.

Geh doch mal zur Beratungsstelle an der Uni, die können dir auch mit Fördermöglichkeiten weiterhelfen. Und die haben auch Psychologen. Ich kann dir so ein Gespräch echt nur empfehlen. Es tut gut das jemandem alles mal zu erzählen und Bestärkung zu bekommen! (Lass mich raten, dein Vater fände das natürlich schwach stimmts?)
Ich habs gemacht und von meinem Vater auch nur Spott bekommen. Aber bereut oder mich als schwach oder jammerig empfunden habe ich nie. Im Gegenteil, immer wieder Anerkennung von anderen dafür geerntet. Eigentlich können unsere Eltern einem leid tun. So emotional wie gesellschaftlich zurückgeblieben, arrogant, unreflektiert und in sich selbst gefangen.

Ja also... rede mit einem Psychologen. Das hilft dir und gibt dir auch neue Perspektiven. Tips zum Leben Zuhause kann ich dir leider nicht mehr viel geben. Außer sich noch mehr zurück ziehen. Viel mehr geht da nicht :(

Ich wünsche dir noch alles Gute!
 
G

Gast

Gast
Zunächst mal danke für die Antworten.
Bafög bekomme ich schonmal nicht, da mein Vater zu viel verdient.
Mich deswegen auch noch jetzt schon zu verschulden mit einem Studienkredit ist für mich auch keine Option.
Dazu kommt dass ich schon einmal ausgezogen bin weil ich einen Studienplatz in einer anderen Stadt bekommen hatte, das hat mein Vater auch bezahlen wollen, nur leider hat mich das Studium dann überhaupt nicht gefallen und ich zog wieder nach Hause. Habe schon oft angesprochen dass ich endlich ausziehen will, aber dafür sieht mein Vater keine Notwendigkeit, da ich auch von zu Hause aus die Uni erreichen kann (wenn auch mit Anfahrt von ca. 1 Stunde, einfach)
Es liegt glaube ich auch eher weniger daran dass mein Vater es nicht bezahlen könnte, sondern eher daran, dass er die "Kontrolle" über mich behalten will.
Zumal ich im Moment ziemlich viel lernen muss (Staatsexamen), ist es auch wichtig, dass ich genügend Ruhe habe, was ich mir in WGs und Wohnheimen etwas schwierig vorstelle. Möchte mir durch das Ganze nicht auch noch meinen Abschluss versauen.
Habe den Beitrag auch eher verfasst um mal ein paar Meinungen einzuholen, ob mein verhalten verständlich ist, bzw. ob ich mich anders gegenüber meinem Vater verhalten sollte, um besser klar zu kommen.. bis ich dann hoffentlich endlich ausziehen kann.
 

Nikolaus Myra

Aktives Mitglied
Habe den Beitrag auch eher verfasst um mal ein paar Meinungen einzuholen, ob mein verhalten verständlich ist, bzw. ob ich mich anders gegenüber meinem Vater verhalten sollte, um besser klar zu kommen.. bis ich dann hoffentlich endlich ausziehen kann.
Eins steht fest: Du bist deinem Vater "hörig", doch dein Vater sieht in dir keine Tochter und benimmt sich nicht wie ein Vater. Du nimmst ihn in Schutz und denkst darüber nach, was FÜR IHN das beste ist und nicht, was das beste für dich sein könnte.
 
G

Gast

Gast
Du erwähntest, dass er mit deinem Bruder ganz anders umgeht. Wäre es möglich, dass dein Bruder mal mit deinem Vater redet? Vielleicht kann er ihm klar machen, dass er dich mies behandelt und du das nicht verdient hast. Vielleicht dringt er ja zu ihm durch. Einen Versuch wäre es sicherlich wert, vorausgesetzt dein Bruder würde das für sich machen wollen.
 

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