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Privatinsolvenz wg. Scheidung?

Persephone175

Neues Mitglied
Hallo!
Mein Mann und ich haben 2015 einen Kredit aufgenommen, ca. 32.000 E. 20.000 davon waren für die Ablöse einen bestehenden Immobilienkredits meines Mannes in Finnland. (Er ist Finne, wir sind 2014 nach Deutschland gezogen, sein Haus befindet sich in Finnland, er hat es bereits vor der Ehe erstanden). Die Bank (Sparkasse) verlangte damals, dass ich den Kreditvertrag mitunterschreiben muss, weil wir ja verheiratet sind (ich hatte darum gebeten, dass er der alleinige Kreditnehmer ist, wurde aber abgelehnt). Ich hatte damals ein Nettoeinkommen von 1400 € (einen Sohn aus früherer Beziehung und ein gemeinsames Kind). So. Nun habe ich mich 2016 von ihm getrennt, er wurde per Polizei und Gericht der Wohnung verwiesen. Wir hatten uns mit unseren Anwälten geeinigt, dass jeder die Häfte der Kreditrate in Höhe von 530 €/Monat trägt. Er ging Ende 2017 zurück nach Finnland. Seit Januar 2018 zahlt er nichts mehr, weder seinen Teil der Rate, noch Kindesunterhalt noch Trennungsunterhalt.

Im Sept. 2018 war die Scheidung, mit wurden in Form eines Säumnisbeschlusses 13.500 € Zugewinn zugsprochen.
Hört sich gut an, nur leider weiß ich nicht, wie ich an das Geld kommen soll. Das weiß auch weder mein Anwalt noch das Amtsgericht.

Mein Problem ist aber, dass ich die Kreditrate nicht mehr zahlen kann (von dem Kredit steht auch im Scheidungsurteil nichts, obwohl ich bei meinem Anwalt immer wieder deswegen angefragt habe. Hatte er wohl keinen Bock drauf, weil ich ja Prozesskostenhilfe bekam, er also nur den Mindestsatz).

Das letzte Jahr habe ich mit Hilfe meiner Eltern und Ratenpause überbrückt, aber jetzt kann ich nicht mehr. Durch die Zeit direkt nach der Trennung haben sich weitere Schulden angehäuft, da ja noch kein Unterhalt floss und ich noch in Steuerklasse 5 war. Die wären aber nicht das Problem, die könnte ich problemlos abstottern, ebenso wäre die laufende Autofinanzierung kein Problem. Aber dieser gemeinsame Kredit, der macht mich fertig.
Vor allem, weil mit der Bank nicht zu reden ist. Die haben meinen Mann Anfang letzten Jahres einmal per Mail angeschrieben, wie er sich das mit den Raten vorstellt. Seine Antwort: die Bank soll sich an mich halten. Und das tut sie auch brav. Sie haben mir zwar eine Ratenreduzierung angeboten, jedoch nur unter der Bedinung, dass der gesamte Kredit (noch ca. 20.000) auf mich als Alleinschuldner überschrieben wird. Nö, mach ich nicht.

Was nun? Muss ich wirklich in Privatinsolvenz, für Schulden, die nicht meine sind? Meine eigenen Schulden könnte ich ja problemos stemmen.
Hat jemand eine Ahnung, wie ich an den Zugewinn komme? Familiensachen sind von EU-Vollstreckungstitel ausgeschlossen, glaube ich. Nur Unterhalt kann man über das Bundesamt für Justiz eintreiben.
Die Caritas Schuldenberatung habe ich schon kontaktiert, aber bislang noch nichts gehört. Naja, die sind halt auch überlastet.

Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich?

Vielen Dank im Voraus!
 
C

Catley

Gast
Da kann ich mich nur anschließen, aber eines noch: Wenn dein Mann das Haus vor eurer Beziehung erworben hat, haftet er allein dafür.
 

Persephone175

Neues Mitglied
Ich glaube, du brauchst einen spezialisierten Anwalt:

https://www.rosepartner.de/familienrecht/internationales-familienrecht.html

Den hatte ich eben gefunden, als ich in deiner Sache recherchiert habe. Vielleicht kann auch jemand auf dem Amtsgericht dich in der Sache beraten, was man am besten macht.
Vielen lieben Dank. Das Problem ist, ist dass ich wg. PKH den Anwalt nicht wechseln kann. Einen weiteren Anwalt hier nehmen wäre vermutlich ziemlich teuer, da sich der mit den finnischen Gegebenheiten ja auch nicht auskennen wird und sich entsprechend einarbeiten müsste. Aber ich hatte überlegt, eventuell einen deutschsprachigen Anwalt in Finnland direkt zu kontaktieren. Bzw in München gäbe es auch einen finnischen Anwalt. Leisten kann ich mir derzeit weder das eine noch das andere...
 

Persephone175

Neues Mitglied
Da kann ich mich nur anschließen, aber eines noch: Wenn dein Mann das Haus vor eurer Beziehung erworben hat, haftet er allein dafür.
Ja, aber ich zahle das Haus ab. Natürlich hätte er das Geld (oder zumindest die Sicherheiten), für den Kredit aufzukommen. Der Bank ist das aber zu stressig, eine Vollstreckung im Ausland zu machen. Ich bin vor ort, ich bin leicht greifbar.....
 

Sephir0th

Mitglied
Hieran sieht man, warum Banken darauf bestehen, dass beide Partner den Kreditvertrag unterschreiben. Dann ist selbst bei Ausfall eines Kreditnehmers der andere greifbar. Die Bank wird sich (zurecht) auch weiter einfach an dich halten, sofern dein Exmann nicht greifbar ist. Du könntest aber gegen ihn einen europäischen Vollstreckungstitel auf Basis eurer Scheidungsvereinbarung erwirken.
 
C

Catley

Gast
Vielen lieben Dank. Das Problem ist, ist dass ich wg. PKH den Anwalt nicht wechseln kann. Einen weiteren Anwalt hier nehmen wäre vermutlich ziemlich teuer, da sich der mit den finnischen Gegebenheiten ja auch nicht auskennen wird und sich entsprechend einarbeiten müsste. Aber ich hatte überlegt, eventuell einen deutschsprachigen Anwalt in Finnland direkt zu kontaktieren. Bzw in München gäbe es auch einen finnischen Anwalt. Leisten kann ich mir derzeit weder das eine noch das andere...


Wieso kannst du wegen PKH den Anwalt nicht wechseln? Wer hat dir das eingeredet?
Während meines Scheidungsverfahrens habe ich mehrfach den Anwalt gewechselt und ich habe auch PKH bezogen.
Also suche dir den Anwalt, der dir wirklich hilft (wobei das nicht so ganz einfach ist bei PKH, denn die meisten Anwälte, so meine bittere Erfahrung, haben echt null Bock, für den in ihren Augen Minibeitrag wirklich zu arbeiten.....) :(
 
O

Optimal

Gast
In die Insolvenz würde ich allerdings nicht gehen, denn diese ist kein Spaziergang. Das wäre wirklich der allerletzte Ausweg.

LG
Pippi
Ich habe die Schulden durch die Scheidung und weil ich darüber krank geworden bin und meine Arbeit verlor, bzw. in Rente ging.


Die private Insolvenz ist grundsätzlich kein Spaziergang, da gebe ich Dir recht. Wenn ich an die Post denke, die mir die Bank, bzw. Inkasso-Firma schickte und drohte bis zum erbrechen....dagegen ist die private Insolvenz der Himmel. Es ist etwas mühsam, die geforderten Unterlagen aufzubereiten, aber die Caritas Schuldnerberatung war toll (und kostenlos). Die übernahmen den gesamten Schriftverkehr und dann kam der Beschluß des Gerichts.

Danach war plötzlich Ruhe! Alle halbe Jahr meldet sich der Insolvenzverwalter und bittet um ein paar Unterlagen, mehr nicht. Ich weiß seither genau, was mir im Monat zur Verfügung steht, und mir geht es finanziell relativ gut, ohne jede Abzüge oder Pfändungen etc. (Stichwort P-Konto bei der Bank)
Ich muß halt sparsam leben, aber daran hatte ich mich schnell gewöhnt.

In ein paar Monaten sind die 5 Jahre vorbei! (5 statt 6 Jahre, weil ich die Gerichtsgebühren etc. bezahlt habe.)

Ich hatte durch die Insolvenz bislang nur einen einzigen Nachteil. Ich bekomme keinen Handyvertrag *grins*

LG
Optimal
 
G

Gelöscht

Gast
Sittenwidrigkeit könnte gegeben sein, wenn man nur die Einkommenssituation betrachtet. Über die Vermögenssituation haben wir keine Angaben.

Und die TE hat sich seit Anfang Februar nicht mehr gemeldet. Möglicherweise hat sich das Thema erledigt.
 

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