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Praktikum schmeißen? Verzweifelt

Nele89

Mitglied
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich ziemlich ratlos bin.
Zur Info: Bin 23, studiere Soziale Arbeit und befinde mich eigentlich im Praktikumssemester. Eigentlich.
Ich habe bereits 2010 ein Urlaubssemester wegen Depressionen und einer Angststörung nehmen müssen und merke nun, dass mich das alles erneut einholt.
Während des Studiums war es einigermaßen machbar, weil ich mir meine Zeit frei einteilen konnte, aber mittlerweile ist es die Hölle und damit meine ich die Praktikumsstelle an sich.
Schon nach einer Woche habe ich gemerkt, dass mein Platz so viel mit Sozialer Arbeit zu tun hat, wie ein Apfel mit einer Tomate. Ich weiß, ich hätte das vermutlich eher wissen müssen. Nur die Stellen waren rar und ich bin überhaupt froh gewesen noch etwas zu finden, bevor ich leer dastehe.
Mittlerweile quäle ich mich von Woche zu Woche und sehne mir jetzt schon den 25. Februar herbei, wenn dieser Horror vorbei ist. Alle Bestrebungen kurzfristig auf eine andere Stelle zu wechseln blieben erfolglos.
In der dortigen Einrichtung verrichte ich artfremde Tätigkeiten, werde nicht wie es mein Vertrag besagt angeleitet und auf Frage nach Reflexionsgesprächen sagt mir mein Betreuer er hätte aber keine Zeit. Außerdem merke ich, dass die Atmosphäre zwischen mir und den dortigen Mitarbeitern aus Gründen, die ich hier nicht ausführen möchte, weil ich nicht weiß wer hier mitliest, sehr kühl und kalt ist.
Mit Bewerbungen für andere Plätze sieht es auch mau aus. Entweder alle Plätze sind belegt, oder die Stellen wollen mich nicht und hatten sich ihren Bewerber anders vorgestellt.Ich hatte sogar schon überlegt mein ganzes Studium zu schmeißen, was natürlich derb bescheuert wäre, da ich kurz vorm Ende stehe. Aber momentan hält mich weder etwas beim Studium, noch bei diesem Praktikum.
Mittlerweile merke ich, dass mir weder die Arbeit noch die Tätigkeit dort zusagt. Ich mache artfremde Tätigkeiten und nebenbei gesagt sind alle nur angebrochen, dass sie mich irgendwie dort beschäftigen müssen.
Meine psychischen Probleme tun ihr übriges. Hinzu kommt, dass ich finanzielle Probleme habe und stark unter Druck stehe das Studium hinter mich zu bringen, da mein Vater zu dem ich seit 20 Jahren keinen Kontakt habe mit beleidigenden und diffarmierenden Briefen mir das Leben zur Hölle macht und mich zusätzlich unter Druck setzt (meine Eltern trennten sich als ich 3 war, er wollte nie Unterhalt zahlen, hat sich nie um mich gekümmert). Seine herabwürdigen Briefe tun ihr übriges und dadurch habe ich Momente in denen ich mich abgrundtief hasse. Das alles trägt dazu bei, dass ich mich hin und wieder selbst verletze. Das habe ich bereits mit 14 kurzzeitig getan und mittlerweile je abhängig nach Druck und Stress kommt es ab und an wieder. Niemand weiß davon. Nur ich selbst. Seitdem das Praktikum begonnen hat, tritt es gehäuft auf.
So toll wie ich die Ausgangsidee vom Praktikum fand, umso schlimmer finde ich sie jetzt. Klar, für einige sicher ein super Sprungbrett. Vorausgesetzt man hat einen engagierten Betreuer und keinen, der permanent sagt, er hätte für Reflexionsgespräche aber keine Zeit und eigentlich auch keinen Nerv sich mit mir zusammen zu setzen. Überhaupt finde ich dieses halbe Jahr Praktikum total ungeeignet. Ich hätte viel lieber in mehrere Teilbereiche hinein geschnuppert, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Stattdessen versauere ich an einer Stelle und das für 25 Wochen. Wie man bei der Bewerbung für eine Stelle sagt, da bräuchte man aber einen Betreuer usw. ist plötzlich kein Interesse mehr da. Niemand will mehr Arbeit haben. Am besten einen Praktikanten, der keine Fragen stellt, 50 Stunden die Woche rackert und wenig wie möglich Arbeit macht.
Außerdem habe ich das Gefühl im sozialen Sektor sieht es noch mehr mau, als bei meinen Kommilitonen aus, die BWL studieren. Nicht nur, dass man bei der Sozialen Arbeit kaum Chance hat, an einen Praktikumsplatz mit Geld zu kommen. Nein, die Betreuung ist zum Teil überfordert und die Hochschule verlangt Kompetenzen, mit der man a.) nur sehr schwer einen Betreuer findet und die b.) kein Betreuer alle haben kann.

Die Aussicht darauf, dass mich wohl offenbar auch keine Stelle nehmen will, zieht mich zusätzlich runter. Ich bin momentan total depressiv und diese Praktikumsstelle macht mich wirklich fertig. Ich bin total down, weil ich eben die Gewissheit habe mit Sicherheit bis Februar dort zu schmoren und sitze da nur die Zeit ab bzw. ist jeder Tag eine Qual.


War jemand schon einmal in der Situation? Was würdet ihr mir raten? Bin wirklich nervlich fertig.
 
Wenn du studierst, dann hast du doch sicher an deiner FH einen Dozenten als Ansprechpartner. Wende dich an diesen und schau, ob du mit seiner Hilfe an eine andere Praktikumsstelle wechseln kannst.
 
Habe ich bereits getan. Ich könnte abbrechen und auch wechseln. Gegen das Abbrechen steht aber meine finanzielle Situation. Mein Vater macht per Brief schon Stress weil ich wegen dem Urlaubssemester und meiner Depression länger brauchen werde. Wenn ich jetzt auch noch mein Praktikum unterbreche habe ich keine Finanzen mehr.

Ich bemühe mich bereits um Stellen. Allerdings sind die Stellen rar. Überall sind bereits Studis von uns und es regnet Absagen. Momentan bleibt mir nur die Stelle, bei der ich bin. :wein:
 
Wenn ich nicht reagiere, stellt er die Zahlung ein🙁

Der Betreuer hat kaum Zeit für mich und wehrt ab, wenn ich nach Terminen frage. Ist noch dazu eine pädagogische Einrichtung und der Betreuer ist bereits der Chef des Ganzen.
Ich hoffe so sehr, dass sich für mich noch eine andere Stelle ergibt.
Besonders weil mir die Probleme so sehr über den Kopf wachsen.
Mein Vater, dann holen mich meine vergangenen Probleme ein und ich fühle mich massiv unter Druck gesetzt, sodass sich noch mehr Druck aufbaut. Ich hatte die Problematik mit der Selbstverletzung so gut unter Kontrolle. Seit einigen Wochen holt mich das wieder ein.
 
Ich hab mich schon überall beworben, nur da das Semester schon begonnen hat und alle Stellen voll sind, sieht es denkbar schlecht aus. :wein:

Ja, eigentlich muss er die erste Ausbildung zahlen. Aber ich weiß nicht wie es ist, wenn man länger studiert, als üblich. Ich hab ein Urlaubssemester nehmen müssen und war das andere Semester durchgängig krank geschrieben. Das wäre jetzt mein 3. Semester, indem ich wenn ich das Praktikum schmeiße, keine Studienleistungen bringe (bis auf eine Prüfung, die ich noch machen muss) Und meine Mutter wäre auch nicht gerade begeistert davon. Selbst wenn ich von der Stundenanzahl pro Tag runter gehe, müsste ich dann noch ein Semester drann hängen und ich hab da jetzt schon Angst, vor seinen Briefen und dem Stress den ich dann wieder habe. Hab das Gefühl alles bricht über mir zusammen. :wein:
 
Deine Eltern, also auch dein Vater, sind verpflichtet, dir eine Erstausbildung zu ermöglichen und dich dabei im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell zu unterstützen und zwar unabhängig davon ob du reagierst oder nicht. Darüber gibt es Urteile!

Wenn es dir psychisch nicht gut geht, dann geh zu einem Arzt und lass dir das bestätigen über ein Attest. Aber deshalb allein solltest du nicht zum Arzt gehen. Lass dir auch helfen! Eine Unterbrechung deiner Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen kann dir nicht zur Last gelegt werden. Wichtig ist hierbei halt das Attest.

Sollte dein Vater meinen, er könne die Zahlung einstellen, dann beauftrage einen Anwalt für Familienrecht damit, den Unterhalt einzuklagen. Da du über ein sehr geringes Einkommen verfügst, kannst du über die Rechtsantragsstelle beim zuständigen Amtsgericht einen Beratungsschein beantragen (10,- oder 20,- €). Alles andere sollte dann der von dir beauftragte Anwalt regeln können.
 
Mh, so einfach ist es in meinem Fall leider nicht.

Wenn er nicht zahlt, muss ich wohl irgendwie reagieren. Deshalb ist das mit dem unabhängig ob ich reagiere oder nicht so schön gesagt. Ich muss ob ich will oder nicht, mit ihm kommunizieren. Hab mich schon erkundigt. Gibt dann Unterhaltsvorschuss aber ist wieder mit riesigen Bürokratiehürden verbunden und die übernehmen für mich auch nicht den vollen Briefverkehr. Muss ihn dann erst nochmal an die Zahlungspflicht erinnern und die Leute da über den Stand der Dinge aufklären. Und mit den Semestern, die ich schiebe erhöht sich auch meine Semesteranzahl.
Es gäbe Prozesskostenhilfe, die sich dann beide Eltern teilen. Nur ehrlich. Ich habe momentan nicht noch den Nerv mich mit meinem Vater dahingehend anzulegen, dass ich ihn verklage. Und bis das alles in die Wege geleitet wird, muss ich ja von irgendwas leben.

Zum Arzt gehen? Klingt so schön. Bin wegen meiner Kopfschmerzen eh in Behandlung. Der zeinahste Termin, den ich kriegen konnte, liegt im Januar beim Neurologen. Hier in der Nähe ist Ärztemangel. Auf nen Therapieplatz wartet man da gute 7 Monate. Bis dahin ist mein Praktikum rum. Das mit dem Attest kann ich vorerst vergessen. Keine Ahnung, ob die das rückwirkend machen. 🙁

Gegen den kompletten Abbruch spricht einfach der Stress mit meinem Vater (und meiner Mutter, die mich zwar unterstützt, aber auch nicht begeistert ist), die Verlängerung meines Studiums und die Tatsache, dass ich so schnell kein Attest bekomme.
Ich habe überlegt von der Stundenzahl runter zu gehen. Das würde mir die Option bieten, die restlichen Wochen in den Semesterferien zu schaffen und bei einer anderen Praktikumsstelle zu absolvieren. Außerdem tut mir die Grübelei, wenn ich zu Hause sitze nicht gut. Im Idealfall würde ich jetzt oder nächste Woche eine andere Stelle bekommen. Aber da derzeit alle Studis meiner Hochschule Praktikum machen ist die Gegend hier stark überlaufen. Und woanders Praktikum zu machen, kann ich mir finanziell nicht leisten.
 
Mh, so einfach ist es in meinem Fall leider nicht.

Wenn er nicht zahlt, muss ich wohl irgendwie reagieren. Deshalb ist das mit dem unabhängig ob ich reagiere oder nicht so schön gesagt. Ich muss ob ich will oder nicht, mit ihm kommunizieren. Hab mich schon erkundigt. Gibt dann Unterhaltsvorschuss aber ist wieder mit riesigen Bürokratiehürden verbunden und die übernehmen für mich auch nicht den vollen Briefverkehr. Muss ihn dann erst nochmal an die Zahlungspflicht erinnern und die Leute da über den Stand der Dinge aufklären. Und mit den Semestern, die ich schiebe erhöht sich auch meine Semesteranzahl.
Es gäbe Prozesskostenhilfe, die sich dann beide Eltern teilen. Nur ehrlich. Ich habe momentan nicht noch den Nerv mich mit meinem Vater dahingehend anzulegen, dass ich ihn verklage. Und bis das alles in die Wege geleitet wird, muss ich ja von irgendwas leben.

Zum Arzt gehen? Klingt so schön. Bin wegen meiner Kopfschmerzen eh in Behandlung. Der zeinahste Termin, den ich kriegen konnte, liegt im Januar beim Neurologen. Hier in der Nähe ist Ärztemangel. Auf nen Therapieplatz wartet man da gute 7 Monate. Bis dahin ist mein Praktikum rum. Das mit dem Attest kann ich vorerst vergessen. Keine Ahnung, ob die das rückwirkend machen. 🙁

Ein rückwirkendes Attest geht nicht. Aber es gibt doch sicher einen Allgemeinmediziner bei dir in der Nähe. Da bekommst du ganz sicher einen früheren Termin.

Gegen den kompletten Abbruch spricht einfach der Stress mit meinem Vater (und meiner Mutter, die mich zwar unterstützt, aber auch nicht begeistert ist), die Verlängerung meines Studiums und die Tatsache, dass ich so schnell kein Attest bekomme.
Ich habe überlegt von der Stundenzahl runter zu gehen. Das würde mir die Option bieten, die restlichen Wochen in den Semesterferien zu schaffen und bei einer anderen Praktikumsstelle zu absolvieren. Außerdem tut mir die Grübelei, wenn ich zu Hause sitze nicht gut. Im Idealfall würde ich jetzt oder nächste Woche eine andere Stelle bekommen. Aber da derzeit alle Studis meiner Hochschule Praktikum machen ist die Gegend hier stark überlaufen. Und woanders Praktikum zu machen, kann ich mir finanziell nicht leisten.

Es scheint dir aber insgesamt nicht besonders gut zu gehen, von daher ist es in jedem Fall sinnvoll, dass du dich um einen Therapieplatz bemühst, auch wenn es da so lange Wartezeiten gibt. Irgendwann stehst du ganz oben auf der Liste und hast einen Platz. Übrigens macht es Sinn, immer wieder mal nachzufragen, ob du schon bald dran bist, sonst kann es dir passieren, dass du ganz nach hinten rutscht, weil angenommen wird, dass sich deine Probleme in Wohlgefallen aufgelöst haben. Das ist zwar nervig, macht aber Sinn.

Genau so wie dir kann es ja einem anderen Studenten ergehen, dass er an seiner Praktikumsstelle nicht klar kommt. Vielleicht ist irgendwann ein Tausch der Praktikumsstellen drin. Ich wünsche dir das jedenfalls.
 
Danke. Hab mich schon nach einem Therapieplatz umgehört und werde da auch nicht locker lassen.
Wird aber sicher noch etwas dauern.

Momentan bleibt mir nur zu hoffen, dass irgendwo eine Praktikumsstelle frei wird.
Hab schon überlegt, ob ich mich zwischenzeitlich für einige Tage normal krank schreiben lasse. Nur mein Arzt (Hausarzt) hat leider wenig Verständnis für psychische Probleme und schreibt im Normalfall auch nur bei Sachen krank, die er augenscheinlich sieht.
Andernfalls will ich meinen Ruf bei der jetzigen Stelle nicht weiter ins Negative ziehen. Bekomme zwar sicher eh ne super miese Bewertung (gab noch Unterstellungen von Seiten des Chefs deren Geschichte ich hier nicht ausweiten will, fakt ist nur ich bin nicht Schuld gewesen), aber na, ja.

Hab schon etliche Male gefehlt, weil ich meine Bewerbungsunterlagen bei den neuen Stellen abgeben musste und da ja bei der jetzigen Stelle nicht sagen konnte "Ich bewerbe mich parallel noch woanders, weil ich es bei Ihnen nicht aushalte."
Nicht so einfach momentan.
 

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