Ich sag mal so. Ich war und bin in der umgekehrten Position. Ich war diejenige, die viel weniger Lust auf Sex hatte.
Mein Partner war aber nicht so geduldig oder verständnisvoll. Andererseits war ich wenigstens so weit offen, darüber auch zu reden, bzw. offen für Experimente, hatte dann mit diesem Partner auch gelernt, einen Orgasmus zu haben manchmal und hatte angefangen, mich manchmal.selbst zu befriedigen.
Aber die Sexualität war trotzdem.schwierig, er wollte halt viel öfter als ich. Und jedes "Kuscheln" bedeutete für mich, dass es wieder auf Sex hinauslaufen muss und wird, wenn ich dann mit mache.
Für mich hatte das nicht mit einer konservativen Erziehung bei mir zu tun, sondern mit einigen übergriffigrn Erfahrungen in der Kindheit und in der Jugend zu tun. Denke ich zumindest.
Für eine Paartherapie, die ich vorgeschlagen hatte, war mein Partner nicht bereit.
Jedenfalls, als ich in einer Langzeittherapie war bezüglich Psyche und Sucht, besuchte mich mein Partner an einem Wochenende, wir konnten dann das Wochenende in einem Hotel verbringen.
Die ganze Zeit wollte er immer nur Sex, zuerst beim Spaziergang in der Natur, dann natürlich im Hotel.
Das Wochenende war für mich nicht schön.
Nach dem Gespräch mit meiner Therapeutin damals hatte ich ihm dann gesagt, dass ich keinen Sex mehr mit ihm will.
Er war tief verletzt, wollte aber keine Trennung. Ich wohnte weiter mit ihm zusammen. Wir lebten auch wie Geschwister. Er hatte aber auch immer wieder andere Beziehungen, das aber auch schon vorher.
Eine körperliche Nähe zwischen uns gab es gar nicht mehr. Die hat er mir verweigert.
Irgendwann hatten wir uns dann auch räumlich getrennt.
Wir waren 20 Jahre zusammen. Danach gab es für mich keine Möglichkeit mehr, eine Liebesbeziehung einzugehen.
Ich wusste selbst, dass ich sexuell nicht genügen kann. Schon diesbezüglich hatte ich mich nicht getraut, eine Beziehung einzugehen.
Ansonsten hatte ich aber auch wirklich so gut wie keine Gelegenheit, männliche Singles kennenzulernen. Alle, die ich kennenlernte, waren in einer Beziehung.
Dating Apps sind nicht meins.
Ich war damals 47, als ich anfing, allein zu leben.
Ansonsten habe ich zwar viele Therapien versucht, aber diese sexuellen Probleme waren nur nebenbei Thema. Da konnte mir auch keiner helfen.
Ich meine, gibt es Sexualtherapie, die auf Krankenkasse angeboten wird?
Inzwischen ist bei mir sowieso alles tot, aufgrund von Medikamenten unter anderem.
Bin zwischen 64,