Ich verstehe deinen Drang nach Abwertung nicht. Aber egal.
Die Klitorisausläufer, welche sich im Vaginalbereich befinden, sind minimal erregbar, da Frauen bei Entbindungen sonst vor Schmerz vergehen würden.
Die Klitoris ist nicht nur ein „Knöpfchen“, sondern ein Organ mit Schwellkörpern, Schenkeln und Vestibularknöpfen, die sich um die Vagina herum erstrecken. Diese Strukturen sind grundsätzlich erregbar, da sie erektiles Gewebe enthalten - ähnlich wie bei Männern. Es ist zwar Neurowissenschaftlich belegt, dass der Großteil der Nervenendigungen im sichtbaren Bereich (Glans) sitzt, aber die Ausläufer haben ebenfalls durchaus sensorische Relevanz.
Die Geburtsschmerzen haben wenig mit den Klitoris-Schwellkörpern zu tun, sondern mit Dehnung, Muskeln, Bändern und den Nerven des Beckenbodens. Zudem: Die Vagina kann durchaus sowohl Lust- als auch Schmerzempfindungen hervorrufen, je nach Situation. Schmerzempfindung ≠ Lustempfindung.
Ich empfehle dir folgende Forschungen:
- O’Connell, Sanjeevan & Hutson (2005, „Anatomy of the clitoris“)
- Komisaruk (2011, „The science of orgasm“)
Du kannst gewiss sein, dass ich mich mit der weiblichen Physis recht gut auskenne
Den Eindruck habe ich leider nicht, sonst würdest du hier nicht mit soviel Halbwissen um dich werfen.
und es missfällt mir immer wieder, wenn Frauen andere Frauen, die an penetrativen Sex allein keine Freude haben, verunsichern durch "klitorale Reize über Vaginalwände" oder gerne auch den "G-Punkt".
Und mir missfällt es, wenn behauptet wird, dass Frau nur am Klitorisknöpfchen etwas empfinden könne. Es gibt durchaus Frauen, die an der Stelle tatsächlich sehr unempfindlich sind (ich übrigens auch). Das mag sicher nicht die Regel sein, aber es ist auch nicht unmöglich.
Der Punkt ist nämlich nicht: „Alle Frauen sollten bei Penetration Lust empfinden“ - sondern: Manche tun es, andere nicht. Beides ist normal. Jede Frau ist nun mal unterschiedlich empfindlich. Das sollte man einfach mal akzeptieren. Und hier noch User noch mit Halbwahrheiten zu verunsichern, hilft keinem weiter. Wenn dann sollten wir schon bei den Fakten bleiben.
Fakt ist, dass im vorliegenden Fall langweiliger oder kein Sex stattfindet und keine Kommunikation darüber.
Da ist fehlender Sex nur Symptom des Problems, denn normalerweise redet man in einer Liebesbeziehung über alles. Hier nicht.
In diesem Punkt stimme ich dir zu.
Ich denke nicht, dass dieses Problem sich lösen lässt, indem die Frau zur Sexualtherapie geht und ganz viel Nabelschau betreibt.
Hier muss ich dir wieder widersprechen: Sexualtherapie ist keine endlose Nabelschau, sondern ein strukturierter Rahmen, in dem man lernt, offen über Wünsche, Bedürfnisse und Blockaden zu sprechen. Gerade wenn über Jahrzehnte ein Tabu herrschte, kann so ein geschützter Raum helfen, überhaupt ins Gespräch zu kommen.
Natürlich löst Therapie nicht automatisch alles - aber sie kann den entscheidenden Impuls geben, dass beide Partner überhaupt verstehen, wo der andere steht.