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Partner leidet unter Verlustangst?

Samaranth

Neues Mitglied
Hallo liebes Forum,

ich bin erst seit heute auf dieser Seite unterwegs.
Deswegen hoffe ich, dass mein Beitrag in diese Rubrik passt! :rolleyes:


Es geht um meinen Partner. Ich habe relativ früh in unserer Beziehung erfahren, dass seine Oma bereits mit 56 Jahren verstorben ist. Damals war er noch relativ jung und hat die ganze Sache mitbekommen; er war also anwesend und hat seine Oma auch kurz nach dem Tod in ihrem Bett gesehen. Die beiden scheinen ein enges Verhältnis gehabt zu haben, da er mir sehr oft davon erzählt, wie sie gemeinsam Kuchen gebacken und gekocht haben. Ich habe den Anschein, als wäre seine Oma sein erster Ansprechpartner für alles gewesen. Seine Eltern scheinen mir - zumindest heute - eher verschlossen und wenig emotional. All dies wusste ich bereits. Ich höre mir gerne Geschichten von ihm und seiner Oma an.

Vor einigen Tagen waren wir über Silvester im Urlaub und lagen Abends im Bett, als die Thematik wieder aufkam. Nach einiger Zeit, in der wir uns hauptsächlich über unsere Beziehung und mein bevorstehendes Studium in Psychologie unterhalten haben, meinte er "scherzhaft" ich solle ihn nach meinem Studium therapieren, da die mir bekannten Probleme nur die Spitze des Eisberg wären. Selbstverständlich fragte ich nach und er erzählte mir, dass er oft über den Tot nachdenken muss. Fast jede Nacht denkt er darüber nach, dass den Personen die er liebt etwas zustoßen könnte. Er erwähnte außerdem, dass er deswegen so lange bei seinen Eltern gewohnt hat (bzw. sich schwer tut mit der Idee etwas weiter wegzuziehen). Er möchte in der Nähe sein, sollte Ihnen etwas zustoßen. Nachdem ich ihm am Ende versichter habe, dass ich für ihn da bin und ich nirgendwo hin gehe meinte er; "Irgendwann schon".

Ich weiß, dass es oft hilft nur zuzuhören. Dennoch hatte ich die ein oder andere Frage, die ich ihm stellen wollte. Zum Beispiel, ob seine Eltern mit ihm über den Tot seiner Oma geredet haben nachdem er sie leblos in ihrem Bett gesehen hatte. Er war wie schon erwähnt noch ziemlich jung, aber er hat die Frage sofort mit nein beantworten können. Außerdem erwähnte er schon vor langer Zeit, dass innerhalb seiner Familie nicht über Probleme geredet wird. Die müsse jeder mit sich selbst ausmachen. Auf meine Frage ob er schon mal mit jemandem über dieses Thema geredet hat, sagte er außerdem Nein. Ich fragte ihn danach, ob er denkt er hätte heute solche Angst weil er damals keine Gelegenheit hatte zu trauern oder er es sich nicht erlaubt hat. Er war einige Zeit still und gab dann zu, er denkt er hat es sich nie erlaubt. Das ganze Gespräch lief ab der 5. Minute unter Tränen seinerseits ab, auch wenn er das bestimmt nie zugeben würde.

Am Ende fragte ich noch, ob er denkt es würde helfen mal mit jemandem darüber zu reden. Er war nicht komplett dagegen, meinte aber auch, dass er sowas nie von sich aus erzählen würde. Er braucht jemanden, der ihn dazu "drängt".

Auch wenn ich Psychologie studieren möchte: Ich weiß, dass ich absolut kein Profi auf diesem Gebiet bin. Trotzdem würde ich jetzt einfach mal spekulieren wollen, dass dieses unverarbeitete Kindheitstrauma zu Verlustängsten bei ihm geführt hat.
Beispiel: Meine letzte Mandelentzündung (die etwas länger anhielt als normal) hat ihn solche Sorgen bereitet, dass er mich ins Krankenhaus bringen wollte nur um sicher zu gehen, dass mir nichts passiert. Ich verstehe seine Sorgen und kann ihn größtenteils beruhigen, dennoch macht er sich dadurch viel zusätzlichen Stress.

Ich habe selbst viele ungesunde angewohnheiten und Probleme aus der Vergangenheit, deshalb weiß ich wie es ist sich mit sowas alleine gelassen zu fühlen. Vielleicht übertreibe ich es deswegen manchmal damit, ihm in solchen Situationen zu versichen, dass es okay sei zu weinen und zu trauern, mit jemanden darüber zu reden und diese Gedanken/Ängste zu haben. Ich möchte einfach nicht, dass er sich so fühlt wie ich mich auch schon oft gefühlt habe.

Meine Frage an das Forum! Wie kann ich ihm helfen? Ich möchte ihn nicht therapieren. Das könnte ich auch nicht. Dennoch habe ich den Eindruck, er verschließt sich nicht komplett wenn es darum geht Hilfe anzunehmen und an seiner Angst zu arbeiten. Er hat mir noch nie signalisiert, dass er keine Hilfe möchte. Er fragt nur einfach nicht danach (kenne ich irgendwoher.....) :rolleyes:

Unser Gespräch geistert mir seit Tagen im Kopf rum und ich wollte es einfach loswerden; sehen was andere dazu sagen. Vielleicht gibt es Erfahrungsberichte! Ich würde mich über jede Antwort freuen.


Vielen Dank im Voraus!


Samaranth
 

cucaracha

Urgestein
Du solltest ihn nicht therapieren..er könnte sich einen Therapeuten suchen.


Wenn du im Internet unter Psychotherapeutensuche googelst, findest du Listen mit freien Plätzen.
 

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