Papa vor 6 Tagen unerwartet verstorben

Letzten Sonntag / Montag ist mein Papa unerwartet gestorben. Ich wollte ihn anrufen doch er ging nicht ans Telefon. Ich rief meinen Bruder an, wir fuhren zusammen zu ihm und fanden ihn tot in seiner Wohnung 😔

In der Nacht zuvor hatte ich einen Albtraum in dem er ebenfalls starb. Ich sah ihn zwar nicht, lief aber durch seine Wohnung und schrie verzweifelt "Papaaaaa". Dann wachte ich voller Angst auf. Seitdem frage ich mich ob ich ihn hätte retten können wenn ich sofort zu ihm gefahren wäre. War es vielleicht genau der Moment in dem er starb?

Für mein Leben ändert sich tatsächlich nicht viel. Unsere Beziehung war nicht so eng. Trotzdem ist es mein Papa und ich mache mir unendlich viele Vorwürfe. Ich war seit 5 Monaten nicht bei ihm obwohl wir nur 1km auseinander wohnen weil ich ständig nur mit mir beschäftigt war (Umzug, Reise, Fehlgeburt) und nun ist es zu spät 😔
Es zerreißt mir das Herz nicht zu wissen was passiert ist, nicht zu wissen ob er Schmerzen oder Angst hatte. Immer und immer wieder gehe ich jedes Detail durch und versuche mir zusammen zu reimen wie die Situation wohl ausgesehen haben mag.
Ich hoffe einfach nur es ging schnell und er hat nichts davon mitbekommen. Nicht da gewesen zu sein wenn ein geliebter Mensch Hilfe benötigt macht mich einfach so fertig.
Und dieses Bild ihn dort liegen zu sehen... Es ist einfach so traumatisch und das schlimmste war ich bisher sehen musste....
Es tut einfach so weh!

Liebe Bibi,
Es tut mir aufrichtig leid für dich und ich wünsche dir und deiner Familie unendlich viel Kraft

Mein herzliches Beileid, das ist schlimm,wenn das so überraschend kommt.

Erstmal herzliches Beileid. Aber mach dir keine Vorwürfe, du hättest ziemlich sicher seinen Tod nicht verhindern können. Woran ist er denn gestorben?

Wenn es zB ein schwerer Herzinfarkt oder Schlaganfall war, hilft es auch nichts, wenn jemand dabei ist, denn der Schaden ist groß und der Mensch danach im Koma oder schwerst behindert. Das wollen viele gar nicht, die meisten wünschen sich ein schnelles und möglichst schmerzloses Ende.

Nein, da hab ich keine Worte...... Das alles ist grausam und schwer....
Nur eine stille Umarmung....

Hallo Bibi,
versuch, die quälende Gedankenspirale abzustellen. Ich hab was ähnliches vor 10 Jahren und nochmal vor etwas über einem Jahr erlebt. Wir sind daran nicht schuld und hätten es nicht verhindern können! Ich habe anfangs auch so gedacht. Ich habe sogar angerufen, mein Vater lief deswegen los, weil er auf einer anderen Etage als das Telefon war. Ist deswegen das Herz aus dem Takt geraten? Und wenn? Solche Gedanken sind Quatsch, auch dann bin ich nicht schuld. Dann hätte es auch bei der nächsten Fahrt auf dem Fahrrad oder beim Rasenmähen, oder......immer passieren können.

Ich rate trotzdem nicht, was die meisten raten, dass man "nach vorne" gucken soll....Jeder braucht etwas anderes und Traurigkeit zum richtigen Zeitpunkt ist ja auch angemessen und hilft. Lass zu, was dir gut tut.

Hallo Bibi,

mein Beileid. Es tut mir sehr leid, dass du deinen Vater verloren hast.
Auch wenn sich für dein Leben dadurch nicht viel ändert, er war dein Papa und fehlt nun.

Mach dir bitte keine Vorwürfe, in deinem Leben war so viel los in den letzten 5 Monaten...
Vielleicht starb er wirklich in dem Moment, als du von ihm geträumt hast. Manchmal gibt es das wirklich, vermutlich hättest du da aber auch nichts mehr für ihn tun können.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und Menschen an deiner Seite, die für dich da sind.

Vielen Dank für eure Worte!
Woran er gestorben ist wissen wir nicht. Wir vermuten einfach ein schwerer Herzinfarkt oder ähnliches. Alles in der Wohnung sah aus als wäre es sehr schnell gegangen und er einfach aus dem Nichts umgekippt. Ich hoffe so sehr er hat sofort das Bewusstsein verloren und nichts weiter mitbekommen.

Anhand von Kontakten auf seinem Handy und der Situation in der Wohnung (Licht an, Fernseher aus etc) konnten wir den Zeitpunkt jetzt auf Freitag Abend - Samstag früh morgens eingrenzen. Mein Traum war also definitiv nicht der Moment wo es passierte und ich hätte tatsächlich absolut nichts mehr tun können. Als wir ihn fanden war er schon mindestens 2,5 Tage tot.
Trotzdem durften wir uns von einem absolut unfähigen Arzt noch indirekt Vorwürfe anhören wieso wir keine Maßnahmen ergriffen haben und der Rettungsdienst nicht kam. Dabei war auf den ersten Blick sofort ersichtlich (Totenflecken, Starre, kalt) dass es da nichts zu retten gibt. Ich hätte ihm fast die Augen ausgekratzt. Sowas ist echt das letzte was man in dieser Situation braucht. 😔

Ich bin momentan unheimlich dankbar für meinen Bruder. Alleine würde ich das alles nicht durchstehen, die Wohnung auszuräumen usw. 😔

Mein Beileid und viel Kraft für dich und deine Familie. Das ist wirklich furchtbar und ich verstehe deine Gedankengänge, v.a. mit diesem Traum zuvor... aber es ist nicht deine Schuld und du hättest bestimmt auch nichts verhindern können. Versuche dich von dem Gedanken zu lösen und quäle dich jetzt nicht noch mit Selbstvorwürfen, ich weiß, dass ist schwer.

Bibi05 meinte:

Ich war seit 5 Monaten nicht bei ihm obwohl wir nur 1km auseinander wohnen weil ich ständig nur mit mir beschäftigt war (Umzug, Reise, Fehlgeburt) und nun ist es zu spät 😔

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Dafür hatte deine Vater doch sicher Verständnis und es ist klar, dass man da erstmal mehr mit sich selbst zutun hat... Umzug ist ja immer echt Stress und eine Fehlgeburt ist einfach nur ein Schlag, den man nicht so leicht und schnell verarbeitet... da musst du dir wirklich nichts vorwerfen, dass du deswegen mehr mit dir und deinem Leben beschäftigt warst und deswegen weniger zu Besuch bei deinem Vater.