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Papa hat 'ne Neue

H

Hyalbexira

Gast
Abend!

Ich weiß leider nicht so recht, wo genau ich anfangen soll, aber ich werd's einfach mal versuchen, indem ich ein paar Fakten zusammensuche, um meine Situation besser überblicken zu können:


  • Mutter leidet seit 17 Jahren an Schizophrenie, hatte schon unzählige Klinikaufenthalte hinter sich und sitzt momentan wieder in der Geschlossenen
  • Eltern leben getrennt seit 5 Jahren, ich wohne jedoch bei meinem Vater
  • mache seit 6 Monaten eine Verhaltenstherapie aufgrund meiner Depressionen und emotionalen Instabilität (hab auch schon 'nen Krankenhausaufenthalt hinter mir...)

Mein Vater sehnt sich wieder nach einer Frau, was ich ja verstehen kann, nachdem man fast 13 Jahre mit einer zusammen gewohnt hat. Aber ich kann damit nicht sonderlich gut umgehen. Zuerst fing es vor ca. 1, 2 Monaten mit Telefonaten an, wo mir sehr schnell klar wurde, dass er mit einer Frau quatschte, als er extra das Zimmer verließ um zu telefonieren. Er verheimlichte ziemlich viel vor mir und ich malte mir schon absolute Horrorgeschichten aus, weswegen ich mich jedes Mal in mein Zimmer verkrümelte und drauf los heulte, wenn er telefonierte.

Einige Zeit später sagte er mir dann, dass er sich mit einer Frau ab und zu trifft, die Zeichnerin ist. Wahrscheinlich dachte er, ich könnte mich mit ihr anfreunden, nur weil sie das selbe Hobby wie ich hat.. Das war schon ein richtiger Schock für mich...

Ich habe Angst vor Veränderungen, vor allem bei meinem Vater.
Er und ich wohnen jetzt schon seit 5 Jahren eben so, wie wir wohnen. Wir haben unseren festen Alltag und sind ein eingespieltes Team. Und nun soll jemand anderes in sein Leben treten, was mir ein absoluter Dorn im Auge ist. Ich habe nämlich tierische Angst vor dem Allein sein und vor'm Verlassen werden, da ich nicht wirklich Freunde hier in der Nähe habe. Und erst mussten meine Geschwister gehen, meine damalige beste Freundin hat mich sitzen lassen und meine Mutter ist auch weg seit 5 Jahren. Mein Vater ist alles, was mir hier noch geblieben ist.

Ich weiß, ich höre mich wie eine eifersüchtige Ehefrau an, aber ich habe wirklich eine tiefe Bindung zu meinem Vater und ich will ihn nicht auch noch verlieren. Er ist jetzt schon sehr oft weg aufgrund seiner Arbeit und seinen ständig wechselnden Schichten im Dienst.
Wenn er sich dann noch in der Freizeit ständig mit einer Frau trifft, komme ich wohl gar nicht mehr an ihn ran...

Wir beide hatten auch schon mal ein Gespräch zusammen mit meiner Therapeutin, und er weiß, wie empfindlich ich bei diesem Thema reagiere. Während der Sitzung war ich fast nur am Weinen.
Leider scheint er jetzt jedoch zu glauben, dass das Thema gegessen sei, nur weil wir einmal darüber geredet haben...
Heute Nachmittag kam er nämlich damit an, dass er mir "seine Zeichnerin", wie er sie nannte, gerne vorstellen würde und dass wir zu viert (also er, sie, ihre Tochter und ich) essen gehen sollten. Ich merkte, wie mein Gesicht erstmal erstarrte und ich sofort wegschaute und sagte, dass ich für sowas keine Zeit habe, wegen meinen Klausuren, die ab kommenden Freitag anstehen werden. Daraufhin meinte er: "Wenn du hier schon Besuch hast, der auch noch wochenlang hier übernachten darf, kannst du mir auch mal den einen Gefallen tun."
(Den Besuch, den er meint, ist meine langjährige beste Freundin aus NRW, die 500 km weit weg wohnt. Wir besuchen uns immer abwechselnd in den Ferien für ein oder zwei Wochen.)

Auf sein Argument wusste ich nichts mehr zu antworten, ich sagte jedoch, dass ich nicht noch mehr Stress gebrauchen kann, neben dem Schulstress. Am Ende ließ er es bleiben, mich überzeugen zu wollen und ging los zur Arbeit.
Alleine saß ich am Esstisch in der Küche und war nur am Heulen.

Wie kann er mir sowas nur antun? Erst kürzlich wurde meine Mutter wieder ins Krankenhaus gebracht, dann schreibe ich ab kommenden Freitag bis Ende Mai jede Woche Klausuren, wo ich schon Schwierigkeiten habe, nicht zu verzweifeln wegen des vielen Lernens, und dann drückt er mir noch so einen Hammerding rein! Ich habe keine Lust, seine komische Neue kennenzulernen. Ich will ihr nicht gegenüber sitzen müssen und einen auf nett und freundlich tun, wenn mir eigentlich nur nach Heulen zumute wäre!
Kann er nicht warten mit diesem dämlichen Treffen? Ach, aber naja, auf mich scheint da ja wohl keine Rücksicht genommen zu werden.
Er sagte zu mir auch mal, während wir beide bei meiner Therapeutin saßen, dass mich sein Liebesleben nichts anginge. Na bitte, wenn er es schon selber sagt, dann kann er mich ja auch aus dieser ganzen Sache rauslassen und diese dumme Idee mit dem Treffen sein lassen! Ich will da nämlich nicht mit reingezogen werden. Von mir aus kann er sich mit ihr treffen, wenn's ihn glücklich macht, aber dann muss er mich nicht noch dabei haben...
 

Dolphin1979

Aktives Mitglied
Hallo Hyalbexira!

Gewohnheiten ändern sich im Leben. Auch wenn dein Vater bis jetzt die volle `Aufmerksamkeit und Zuwendung´ dir allein gewidmet hat, hat er ein Recht auf ein Leben mit Partnerschaft und dich nicht allein zu seinem Lebensinhalt zu machen.

Auch wenn jetzt theroretisch `Panik&Drama´ schiebst, kann es zu einer Bereicherung für dich werden. Wenn dich bockig verhälst distanzierst dich nur von deinem Vater und so wird er dir auch nicht nah sein. Wenn diesen Freiraum deinem Vater mit Ego-Verhalten vermiest, wird er dir die Schuld dafür geben, und dich mit Vorwürfen beladen. Das bereichert Eure Beziehung nicht, sondern zerstört.

Vllt. tust ihm den Gefallen, und lässt dich auf ein Treffen ein um dir von den Personen, die er dir vorstellen möchte selbst ein Bild zu machen.

Wenn Angst hast, dass er in seiner Freizeit keine Zeit mehr für dich hat, kannst Abhilfe schaffen wenn einführst Vater-Tochter-Ritualtage die Euch nur beiden gehören ohne Dritte. Da habt ihr beide eine gemeinsame Zeit zusammen, die ihr Euch gestalten könnt wie ihr wollt nach Euren Bedürfnissen.

Kannst nur für dich selbst entscheiden, ob den Personen eine Chance gibst, die dein Vater mag.

lg.
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Es ist ein Vertrauensbeweis Dir gegenüber,
wenn es ihm WICHTIG ist,daß die liebsten Mensch in seinem Leben sich kennenlernen und verstehen sollen.

Du bekommst etwas DAZU,Dir wird nichts "weggenommen"!

Liebst Du Deinen Vater --oder Dich nur ?
Möchtest Du ,daß er statt endlich wieder Freude daraus nur "nervigen Streß" erntet?
Neeee--- bitte...überleg noch mal!

Du bist IMMER,sein GANZES LEBEN das Allerwichtigste in seinem Herzen!
Es wird keine Frau diesen Platz einnehmen --Du bist SEIN KIND.

Du brauchst keine Angst zu haben--und solltest Dich FÜR EUCH freuen--denn--schwierig war es lange genug!

Bitte-- versuch doch ,etwas auszuschnappen --Du bist doch nicht fünf Jahre jung?! ;)

Du bist nicht "unwichtiger",nur,wenn er endlich mal an sich statt an
zu bemuddelnde Familienmitglieder denkt.

Er ist AUCH ein Mensch---nicht nur ein "Papppa" :);)

Ich wünsche Euch Gelassenheit,Humor und endlich wieder "echtes Leben" -- das habt Ihr offenbar alle sehr verdient!


Micky
 
H

Hyalbexira

Gast
Wenn Angst hast, dass er in seiner Freizeit keine Zeit mehr für dich hat, kannst Abhilfe schaffen wenn einführst Vater-Tochter-Ritualtage die Euch nur beiden gehören ohne Dritte. Da habt ihr beide eine gemeinsame Zeit zusammen, die ihr Euch gestalten könnt wie ihr wollt nach Euren Bedürfnissen.
Das hatte meine Therapeutin auch schon vorgeschlagen. Nur das Problem ist, dass er keine feste Arbeitszeit hat und er somit immer unterschiedlich zur Arbeit geht. Sich da auf einen festen Tag zu einigen kann sich also somit als schwierig erweisen. Aber eigentlich geht es mir nicht so sehr darum, irgendwas bestimmtes mit ihm zu machen... Ich möchte einfach nur, dass er da ist. Da reicht mir auch schon zusammen fernsehen zu gucken oder mal 'nen Film zu schauen oder so..
 
H

Hyalbexira

Gast
@ Micky:

Natürlich möchte ich, dass er sich auch nach all dem Stress erholen kann... Er hatte auch schon genug Krankenhäuser von innen gesehen, dank meiner Mutter..
Auch, wenn du mit deinen Argumenten vollkommen recht hast, und mein Verstand dir auch zustimmt, bin ich auf der einen Seite immernoch zu verunsichert und habe Angst.
Als ob es zwei Versionen von mir gäbe:
Auf der einen Seite die große Verantwortungsvolle, aber auf der anderen Seite das kleine Kind, das verunsichert ist und Angst hat.
Nur weiß ich nicht, wie diese beiden Seiten miteinander auskommen könnten...
 

Dolphin1979

Aktives Mitglied
Das hatte meine Therapeutin auch schon vorgeschlagen. Nur das Problem ist, dass er keine feste Arbeitszeit hat und er somit immer unterschiedlich zur Arbeit geht. Sich da auf einen festen Tag zu einigen kann sich also somit als schwierig erweisen. Aber eigentlich geht es mir nicht so sehr darum, irgendwas bestimmtes mit ihm zu machen... Ich möchte einfach nur, dass er da ist. Da reicht mir auch schon zusammen fernsehen zu gucken oder mal 'nen Film zu schauen oder so..
Es brauchen ja keine festen Vereinbarungen sein - meine damit Ritualtage/zeit, dass er nur für dich da ist. Dir allein Aufmerksamkeit&Zuwendung widmet und keine Dritten. Was ihr da zusammen macht, entscheiden Eure Bedürnisse.^^

lg.
 
H

Hyalbexira

Gast
Es wurde jetzt noch schlimmer...

Mein Vater und ich scheinen uns auseinander zu leben... Wir sehen uns nur noch beim gemeinsamen Mittagsessen und laufen uns so in der Wohnung manchmal über den Weg. Meistens bin ich es, die redet, wenn jemand mal den Mund aufmacht.

Ich kann ihm auch nicht erzählen, wie traurig mich das ganze macht. Ich bin wirklich so fertig deswegen, weil gerade das passiert, was ich NICHT wollte! Es macht mich sowas von fertig...

Einmal versuchte ich, ihm zu sagen, dass es mir nicht passt, dass er jeden zweiten Abend weg ist und ich sagte an einem Abend scherzhaft, mit einem Grinsen im Gesicht: "Juhu, wieder allein zu Hause.. Echt abwechslungsreich!"
Er schaute mich an und mein Gesichtsausdruck wurde betrübt und traurig. Dann grinste er zurück und sagte: "Ohhh, kleines Mädchen.." und ging aus der Tür. Ich kam mir in dem Moment einfach nur noch verarscht vor.

Wieso kommt es mir so vor, als seie er nur genervt von mir? Ich bezweifle schon, dass ich hier überhaupt noch erwünscht bin. Ich fühle mich wertlos, unwichtig, ungeliebt, allein gelassen. Er sagte mir, er wäre immer für mich da... Alles Lügen...
 

Dolphin1979

Aktives Mitglied
Hallo!

Hast nicht mit deinem Verhalten Selbst auch beigetragen, wieso dein Vater dich mit `kleinen Mädchen´ betitelt und dich mit `Liebesentzug´ straft? Wundern darfst dich nicht, wenn dich wertlos, unwichtig, ungeliebt und allein gelassen fühlst!

Er sagte mir, er wäre immer für mich da... Alles Lügen...

Ich glaube, dass hat er `ehrlich´ gemeint und meint es ehrlich, sonst wäre er nicht mit dir zur Therapiestd. gegangen!?

Es liegt an deinem `Verhalten´, ob `Nähe´ und `Distanz´ zu deinem Vater hast. Entweder akzeptierst die Veränderung oder kämpfst mit allen Mitteln dagegen an. Jedenfalls wirst die `Verliererin´ sein und nicht die `Gewinnerin´, kämpfst dagegen an.

Das `Verhalten&Gefühle´ deines Vaters zu dieser Frau wirst nicht ändern können, und er wird Distanz wahren wenn er sieht missgönnst ihm sein Glück. Er wird dir kein `Vertrauen´ in dieser `Sache´ schenken, und dich auch weiterhin mit `Liebesentzug´ strafen.

lg.
 

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