E
EuFrank
Gast
...was osho meines Erachtens versucht, ist uns nahezubringen
daß wir diese Schuld(en) nicht unser Leben lang mit uns herumschleppen müssen.
...wenn wir jemanden verletzt haben
können wir ihn um Verzeihung bitten!
...und, wir können uns selbst verzeihen,
immer wieder, bei jedem Fehler den wir machen!
und wir können konsequent damit aufhören
uns selbst zu beschuldigen!
...und uns stattdessen in unserem So-Sein
mit all unseren Macken,
mit all den Fehlern die wir haben und machen
umfassend selber lieben
...so verstehe ich ein Leben ohne (unnötige) Schuld
herzliche Grüße 🙂
Hier noch mal "Osho":
Ich sehe nicht, dass es hier Osho um einen angemessenen Umgang mit Schuld geht. Er will sie definitiv nicht."Höre auf, dich schuldig zu fühlen!
Mit Schuldgefühlen zu leben bedeutet in der Hölle zu leben.
Wenn du keine Schuld mehr in dir hast,
dann wirst du so frisch
wie ein Tautropfen in der Morgensonne sein,
du wirst die gleiche Frische haben,
wie Sterne in der Nacht.
Wenn einmal die Schuld verschwindet,
wirst du ein völlig anderes Leben führen,
ein leuchtendes und strahlendes Leben.
Klar können wir uns jetzt über Worte streiten (Was versteht Osho unter Schuld?), aber das bringt nicht viel.
Aus dem mir bekannten Kontext heraus, ist das Plädoyer gegen die Schuld ein beliebtes Thema der Hippiebewegung. Als Gegenbewegung gegen spiessbürgerliches Verhalten lehnte man sich Ende der 60er dagegen auf. Teilweise hatte diese Bewegung ihr Recht. Aber wie so oft übertrieb man es damals auch oft.
Schuld ist halt ein Begriff, der in gewissen Szenen out ist. Das gilt in ähnlicher Weise auch für die Begriffe "Moral" und "seriös", die Du ja auch ablehnst.
Ich drücks mal spitz aus: Schuldlosigkeit war eine gute (Werbe)strategie. Macht, was Euch gefällt! Freie Liebe. Hier ist alles erlaubt! Das ist der Kontext, in dem man Osho sehen sollte.
Osho geht es meines Erachtens nicht darum, einer Frau ihre Schuldgefühle zu nehmen, weil sie ein Kind abgetrieben hat, oder einem Soldaten, der zum Mörder geworden ist. Es geht ihm nicht um Aufarbeitung psychisch belastender Gefühle, sondern um die Erlaubnis, sich nicht um Moral und anständiges Verhalten kümmern zu müssen.
Gauck würde sagen: Osho will Freiheit ohne Verantwortung. Und das genügt mir bei weitem nicht.
Man kann ihn natürlich auch in einem schöneren Licht interpretieren, wie Du es machst.
Ich hoffe, Du merkst allmählich, dass es mir wirklich nicht um Zoff, sondern um eine sachliche Auseinandersetzung geht.