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Opa stirbt - und ich bin nicht da

mein Opa stirbt. Das ist Tatsache
Weil viele meinen, der Tod ist etwas Schlimmes, etwas sehr Negatives, gibts solche Auswüchse wie bei dir liebes MountainHerz.
Es könnte genau anders sein- das Gegenteil von schlimm, zumindesens etwas, das nichts zu Fürchten ist.

Bei mir jedenfalls würde das eher ein tröstliches Gefühl auslösen, wenn ich erfahre, bald ist er befreit von diesem Zustand, bald hat er es überstanden, der müde, alte Leib.
Außerdem, wenn er eh schon schwer dement ist, dann musst du davon ausgehen, dass er dein Herumstehen um sein Bett gar nicht mehr registriert, schon gar nicht wirklich mitkriegt, oder braucht.
 
Heute ist deine Mama extrem gefordert, sehr, sehr eingeteilt und echt im Dauerlauf derzeit, das wird mal wieder anders und sie kann sich dann erholen und ausruhen. Jetzt ist es halt so und sie wirds überleben und vor allem froh sein, dass sie sich noch um die Mutter und den Papa kümmern durfte, etwas für sie tun durfte, statt sich später vorwerfen zu müssen, das versäumt zu haben.

Meine Zwillingsschwester verstarb letztes Jahr im Juni, sie wohnte auch weit weg, da gabs sogar von ihrem Mann, ihren Kindern arge Wut, weil sich dauernd wer einfand, manchmal sogar zehn zwölf gleichzeitig ( Geschwister, deren Angehörige, Freunde, Nachbarn usw.) die noch schnell Besuch machen mussten, meine Schwester selbst sagte, so lieb gemeint, aber das erschöpft total, das ist nicht gut für sie, das ist zusätzliche Aufregung. Das wärs für mich auch.

Lieber MountainHerz, deine Mama ist jetzt dran, sie ist die Hand, die auf seiner Stirn liegt, um ihn zu beruhigen und die stellvertretend für euch anderen alle danke zu ihm sagt.
Meine Zwillingsschwester hatte alles, ein wirklich erfülltes, sehr reich ausgestattetes Leben, unter anderem ganz, ganz viele liebe Leute um sich lebenslang. Dein Opa hatte das Glück, ein liebes Enkerl zu haben, das wird er sehr genossen haben, du wirst ihn sicher oft sehr fröhlich, sehr vergnügt gemacht haben, oder emotional tief berührt haben, was wäre das für ein Leben gewesen ohne euch. Das würde ich an deiner Stelle überlegen, nicht: huch, sondern: machs gut Opa, schön wars...danke.
 
Wenn dein Opa stirbt würde ich ein paar Tage Urlaub machen und zu ihm fahren, um mich zu verabschieden..
Sein Tod ist endgültig....

Mir kommt vor, wenn man schon so nachdenkt, wie Mountain, dann wäre für ihn sicher gut und richtig, wenn er sich demnächst ein paar Tage frei nimmt und sich daheim blicken lässt, den Opa und die Mama umarmt, das dürfte hier wohl das Beste für alle sein. Mama kriegt durch die Umarmung gefühlt Trost und Kraft wieder, Opa auch noch ein Bussi und ebenso die Oma. So viel Zeit muss sein, da kann man dann sicher ruhiger wieder schlafen.

Bei mir und meiner Zwilling war alles sehr verwunderlich. Ich besuchte sie und obwohl es ihr vorher sehr schlecht ging, am Tag meines Besuches war von Tod und Krankheit nichts zu merken, wir plauderten, unterhielten uns, es gab Kichern und echte Heiterkeit, wir vier Schwestern standen im Krankenhaus um sie herum und alles fühlte sich an, als obs ein Kaffeeklatsch wär, so leicht, so unbekümmert. So sah ich sie das letzte Mal, einen Tag drauf gabs Zusammenfall und Intensivstation. wenig später das Aus.
 
Meine Mutter meint selbst, ich soll eher hier bleiben um mich aufs Studium zu konzentrieren, aber ich sehe ja selbst, dass sie auch darunter leidet.

Ja, natürlich leidet sie. Es gibt einfach Situationen oder Phasen, die nicht so schön sind.

Mich als Mutter würde es dann noch zusätzlich belasten, würde eines meiner Kinder sein Studium unterbrechen, um mich zu unterstützen.

Es gibt Hilfen für deine Großeltern vor Ort. Dein Opa ist im Heim versorgt. Für die Oma daheim gibt es Pflegedienst, Haushaltshilfe, Menüservice und vieles mehr. Das musst nicht du machen. So etwas organisieren könntest du aber z. B. auch aus der Ferne per Mail oder Telefon, wenn deine Mutter einverstanden ist und ihr das hilft.
 
Bei mir und meiner Zwilling war alles sehr verwunderlich. Ich besuchte sie und obwohl es ihr vorher sehr schlecht ging, am Tag meines Besuches war von Tod und Krankheit nichts zu merken, wir plauderten, unterhielten uns, es gab Kichern und echte Heiterkeit, wir vier Schwestern standen im Krankenhaus um sie herum und alles fühlte sich an, als obs ein Kaffeeklatsch wär, so leicht, so unbekümmert. So sah ich sie das letzte Mal, einen Tag drauf gabs Zusammenfall und Intensivstation. wenig später das Aus.
Auch das kommt häufig vor, daß kurz vor dem Tod noch mal die Lebensgeister erwachen, auch total demente Personen noch mal ganz kurz eine klare Phase haben, das ist kein Anzeichen auf Erholung sondern das allerletzte Aufbäumen, die letzte Gelegenheit vielleicht noch ein paar versäumte Dinge auf die Reihe zu kriegen und ein paar letzte Worte zu sprechen, bevor es dahingeht. Das Sterben macht seine eigenen Gesetze.
 

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