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Opa stirbt - und ich bin nicht da

MountainHerz

Mitglied
Gute Nacht liebe Schwarmintelligenz,

mein Opa stirbt. Das ist Tatsache. Er ist jetzt 90 Jahre alt und leidet schon einige Jahre an fortschreitender Demenz. Im September wurde er ins Altenheim verleg, da sich meine Oma nicht mehr um ihn kümmern konnte, sie es selbst nicht mehr schafft.
Seitdem hat sich sein Zustand weiter verschlechtert (Abnahme Gewicht, Sprache eingeschränkter,…) und meine Mutter (seine Tochter, selbst Altenpflegerin) geht davon aus, dass er es nicht mehr bis zum Sommer schafft, wenn nicht schon bis Ostern.

Problem: Ich bin Student im Ausland und kann deswegen kaum zu Hause sein. Zudem schreibe ich dieses Semester an meiner Bachelorarbeit, hab also noch weniger Zeit, die jeweils 7-8 Stunden Weg zu machen. Ich habe Angst, dass, wenn man mir anruft, ich bereits zu spät zu Hause sein werde und mich nicht mehr verabschieden kann.

Ich sehe auch, wie meine Mutter unter dem Druck leidet, den sie von meiner Oma mitbekommt. Sie ist ständig da und muss alles tun, damit nix schief geht und meine Oma immer zufriedengestellt ist. Sie wirkt immer mehr ausgelaugt und mit der Situation überfordert.

Währenddessen bin ich weit weg und bekomme nicht allzu viel mit, was mich schlecht fühlen lässt. Es kann nicht sein, dass ich hier einigermaßen sorglos durch die Gegend laufe während andere sich plagen.
 
Hallo @MountainHerz , es ist schön, dass du dir Gedanken über deine Familie machst.

Ich bin in der Situation deiner Mutter, ganz ähnlich zumindest. Ich würde nicht erwarten, dass du dein Studium unterbrichst und heimkommst. Das Studium ist im Moment deine Aufgabe.

Deine Mutter kann sich vor Ort Hilfen organisieren, was die Versorgung der Großeltern angeht, vor allem der Oma, die wohl noch daheim ist?

Ja, es ist eine anstrengende Zeit für deine Mutter.
 
Mir tut das auch sehr leid für dich und dein Opa.

Ich sehe es auch eher so, dass du das nicht wirklich kontrollieren kannst, sicher gibt es eventuell diesen Moment wo man den Angehörigen bescheid gibt, dass es so weit ist und man sich noch verabschieden kann, der Tod kann aber auch unerwartet kommen, oder auch länger gehen als man denkt.

Du kannst versuchen einfach die Zeit die du jetzt hast mit ihm zu verbringen, besuche ihn wenn es dir danach ist und erzwinge nichts, du machst dir nur unnötigen Druck und du machst auch nichts falsch, am Ende bleiben so wie so einfach die Erinnerungen und Gefühle an deinem Opa.

Ich war am Abend zu vor noch bei meiner Mam, da atmete sie bereits nur noch flach mit abständen, besonders hate man uns in den letzten Tagen mehr Fach angerufen es sei so weit, somit habe ich mich mehrfach von ihr verabschiedet, am nächsten Tag hat man uns angerufen und gesagt wir sollen kommen es ist langsam so weit durch die starken Medikamenten, wir kamen 10 Min zu spät, und ich bin heute froh, musste ich nicht den letzten Atemzug mit erleben.

Ich glaube es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt, nur die Zeit wo einem noch bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist rührend, welche Gedanken du dir machst um deinen Opa! Dss tut wahrlich nicht jeder Enkel.
Dir geht es, habe ich dich richtig verstanden, auch um deinen persönlichen Abschied von deinem Großvater.
Dann fahre doch hin, sobald es dir irgend möglich ist - und nimm dann von ihm Abschied. Es muss nicht unmittelbar im Sterben sein - auch jetzt kannst du das schon tun.
Und jetzt wird dein Opa vielleicht selbst auch noch mehr davon spüren und haben als erst ganz am Ende.
 
Währenddessen bin ich weit weg und bekomme nicht allzu viel mit, was mich schlecht fühlen lässt. Es kann nicht sein, dass ich hier einigermaßen sorglos durch die Gegend laufe während andere sich plagen.
Ja das glaube ich dir, mir ginge das wahrscheinlich auch so.
Keine schöne Situation 🥺 🥺
Als Trost könntest du dir sagen, dein Opa wird ja versorgt, er ist nicht allein.
Und du bleibst ja nicht böswillig fern, du kannst halt nicht, hast andere Aufgaben.
Was die Überforderung deiner Mutter betrifft, ja das ist wohl so.
Es gibt immer ein Familienmitglied, an dem das meiste hängenbleibt.
Bei mir war das auch so, mit meiner Tante und jetzt mit meiner Mutter.
Da bin ich auch auf dem Zahnfleisch gekrochen.....
In der Situation kann man nur versuchen, jede Hilfe von ausserhalb anzunehmen.
Und auch mal Grenzen setzen und sagen, mir gehts heute schlecht, ich kann wirklich nicht.
Als meine Tante im sterben lag, konnte ich auch nicht hin, weil ich mit Fieber und Magen-Darm-Infekt im Bett lag. Für die letzten Tage werden die Patienten eh meist sediert, damit sie keine schmerzen haben und nicht so röcheln und nach Luft ringen. Was ich gut so finde.
Das heisst dann, das sie es garnicht mitkriegen, wenn sie jemand besucht.
 
Nimm Dir Zeit für einen Besuch sobald Du kannst. Die Wahrscheinlichkeit daß Du exakt zum Sterbezeitpunkt da sein wirst ist ohnehin gering, denn es ist ein bekanntes Phänomen, daß viele Sterbefälle genau dann stattfinden, wenn die Angehörigen nicht da oder wenigstens kurz aus dem Sterbezimmer sind, und in dem kurzen Moment "schleichen sich die Leute einfach davon". Man könnte auch sagen, sterben ist mindestens so intim wie Schei*en, nicht jeder will Beobachter dabei haben, dafür wollen die Leute ihre Ruhe. Also mach Dir wegen dieses Punktes keinen Kopf.
 
Willkommen im Forum.🙂
Währenddessen bin ich weit weg und bekomme nicht allzu viel mit, was mich schlecht fühlen lässt. Es kann nicht sein, dass ich hier einigermaßen sorglos durch die Gegend laufe während andere sich plagen.
Geht es dir eher um deine "Moralische Verpflichtung", die Gegebenheiten unserer modernen Mobilität oder
das du "dein Ding" machst und gerade die Umstände dazu betrachtest.

Wie ist dein Lebensentwurf im Alter ?
 

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