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Obwohl....

G

Gast

Gast
Meine Tochter (19 Jahre) hat nun endgültig die Schule geschmissen. Seit Wochen war sie immer wieder unglücklich deswegen, da sie nur noch schlechte Noten geschrieben hat (allerdings auch 50% der Zeit gefehlt). Wir haben dann vor drei Wochen entdeckt, dass sie Cannabis raucht und alle utensilien, wie Mühle und Pfeife zu hause hat. Sie meint sie würde es nur gelegentlich tun.
Nun war ich zu einem Gespräch in der Schule mit ihr, obwohl sie 19 Jahre ist, aber auch diese Motivationsversuche seitens der Lehrerin haben nichts gebracht. Nun sitzt sie hier und weint den ganzen Tag. Keiner mag sie ihrer Meinung nach, ihr Freund auch nicht und deswegen würde sie auch mit ihm Schluß machen. Jeder Versuch von meiner/unserer Seite wird abgeblockt. Sei es um psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen oder sonstige Tips zu versuche. Das endet damit das sie mich anschreit. Noch bin ich ruhig....noch. Letztens als sie nur noch schreiend im Haus herum lief und Türen knallte, habe ich ihr gesagt, dass ich den Notarzt rufe damit der ihr was zur Beruhigung geben könnte. Daraufhin rastet sie völlig aus: Wenn ich das tun würde dann würde sie sofort ihre Sachen packen und weggehen und nie wieder kommen. Tja und an dem Punkt hat sie mich. Und einen Psychologen würde sie sowieso nicht aufsuchen, der hat ja doch keine Ahnung und würde ihr nur Medikamente andrehen die sie sowieso nicht nehmen würde, weil sie das Gehirn beeinflussen. Was soll ich tun? Manchmal mag ich nicht mehr nett sein...obwohl es meine Tochter ist. Was soll ich tun?
 
G

Gast

Gast
Hi,

deine tochter befindet sich wohl noch in ihrer pubertären Phase. Da kannste eh nicht viel machen als Geduld zu haben oder sie rauszuschmeissen. Wegen dem kiffen würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen, heutzutage kiffen schon über die Hälfte aller Jugendlichen und Erwachsenen und es wird zunehmend als normal angesehen. Ich will das kiffen damit nicht verharmlosen aber meine Tochter hat auch gekifft und mit 22 Jahren damit "aufgehört" bzw. es stark eingeschränkt. Verbieten wirste es ihr nicht können.

Wenn sie sich an keine Regeln zuhause hält und sie nichts unternimmt um ihre Situation zu verbessern, würde ich sie rausschmeissen, auch wenn dich danach ein schlechtes Gewissen und Angst begleitet. Manche Teenies kapieren es nur auf die harten Tour.

Wieso brauchen junge Menschen immer sofort psychologische Hilfe, wenn Probleme auftreten? Ich halte davon garnichts, heutzutage wird schon wegen jedem Pforz ein Psychologe aufgesucht.

Deine Tochter will "erwachsen" sein, dann lass sie ihre Erfahrungen machen, sie sieht die Dinge eh mit anderen Augen als Du. Entweder sie passt sich zuhause an und sucht sich eine Aufgabe oder Du zeigst ihr wo der Maurer das Loch gelassen hat.

Kopf hoch...
 

Selah

Aktives Mitglied
Naja...ich finde das schon recht heftig und würde es spontan jetzt nicht als "Pubertätsproblem" sehen. Schule geschmissen, Drogen nehmen, psychisch neben der Spur - ich weiß nicht, ob sich all diese Dinge mal einfach so regeln. Einen guten Rat hab ich leider auch nicht - mit 19 kann sie ja theoretisch tun, was sie will und muss auch nicht mehr in die Schule gehen.

Andererseits: In dem Alter spuckt man gern große Töne nach dem Motto "Wenn ihr mir was wollt, dann ziehe ich eben aus, pah!". Problem in der Realität: Wohin zieht man denn dann? Wer nimmt einen ohne Geld auf? Wovon lebt man? Das wären plötzlich sehr reale, handfeste Fragen, denen sie sich stellen müsste, wenn die Eltern eben tatsächlich sagen würden: Okay, wir schaffen das hier mit dir nicht mehr, wenn Du dir nicht helfen lässt, musst Du eben deinen eigenen Weg finden". Ich könnte mir denken, sie wäre baff - vielleicht auch trotzig, wütend. Aber wenn sie merkt, die Eltern meinen das ernst, würde sie vielleicht auch mal anfangen nachzudenken....und vielleich ja begreifen, dass sie etwas tun und oder sich helfen lassen muss, damit sich was ändert.

Ich fürchte, wenn es bleibt wie es ist: Sie macht sich selbst weiter kaputt während ihre Eltern ihr Leben finanzieren wird es lange brauchen, bis sie selber drauf kommt, dass sich was ändern muss.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Das endet damit das sie mich anschreit. Noch bin ich ruhig....noch. Letztens als sie nur noch schreiend im Haus herum lief und Türen knallte, habe ich ihr gesagt, dass ich den Notarzt rufe damit der ihr was zur Beruhigung geben könnte. Daraufhin rastet sie völlig aus: Wenn ich das tun würde dann würde sie sofort ihre Sachen packen und weggehen und nie wieder kommen. Tja und an dem Punkt hat sie mich.
Hallo Gast,

das sie Dich an dem Punkt hat, weiß sehr wohl. Ich überspitze das mal um das besser zu sehen. Sie tut ja im Grunde nix anderes.

Was sie tut mit ihren Geschrei usw., ist am Ende mit der Aussage eskaliert, sie würde weggehen. Man kann das emotionale Erpressung nennen. Im Rückschluß auf das Ende der Eskalation, sieht man, das sie instinktiv sehr wohl weiß, dass sie geliebt wird, sonst wüßte sie nicht um die Wirkung ihrer Aussage.
Der Eskalationsweg zeigt, dass sie ihr Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Nur in sofern, dass jedes Türenkanallen etwas starkes Kompensiert. Das kann nur ein Mangel sein. Den kann sie aber nicht beheben. Weder daheim, in der Schule noch beim Freund. Folglich hat es, und darum geht es mir, mit allem Beteiligten nichts zu tun! Sie weiß ja selber nicht was und wie und irrt rum- um zu finden was ihr fehlt. Da sie alles ablehnt, kann man vermuten das sie schon länger versuchte einen Weg aus ihrem emotionalen Dilema zu finden. Was sich durch das Kiffen bestätigt. Denn daruber findet sie Entspannung.

Wenn Du ihr entgegen gehst um zu helfen, eskaliert es. Du müßtest mit ihr gehen, auch wenn das zum Auszug führt. Dann aber ist es ein sicherer und kontrollierter Auszug den Du/Ihr Helfenden unterstützend überwacht. Dabei wird sie merken wie schwierig das ist.
Ich glaube kaum das sie damit rechnen wird. Das ist nämlich der springende Punkt. Sie erwartet keine Hilfe, egal von wem.

Wenn sie rumschreit, hat sie eine unsbewußte Erwatungshaltung, die Du erfüllen wirst, weil sie Dich/Euch genau kennt. Um sie für den Moment zum stoppen zu bringen, müßtest Du komplett anders reagieren.
Bspw. so: Sie Schreit usw. und Du sagst, ich hab Dich auch lieb. Gibst ihr ein Luftküsschen und machst Deins weiter. Fertig. Und dann schau wie sie reagiert. Ums so blöder sie guckt, um so besser. :D

Da sie scheinbar generell einen Vorwurf erwartet, kannst Du den nur über die retorische Schiene heraus nehmen, selbst wenn der berechtigt sein sollte, geht das. Mit Sätzen wie: Ich habe das Gefühl, ich brauche Urlaub. Nimmt man jeden Vorwurf/Erwartungshaltung raus. Man redet ja nur von einem schwammigen Gefühl. Geht man zum Chef und sagt: Ich brauche dringend Urlaub! Kommt dann ein Nein, ist die eigene Erwartungshaltung im Eimer, der Vorwurf kommt. Auch wenn der nicht augesprochen wird. Der Satzanfang -Ich habe das Gefühl...- gibt dem Gegenüber sehr viel Raum um selber von seinem Gefühl zu berichten.

Was die Pubertät betrift. Kann schon sein das sie noch etwas spätpubertär ist. Wäre nicht ungewöhnlich.


Alle Gute...
abendtau
 
G

Gast

Gast
Geduld....

Erst mal lieben Dank für die Antworten.
Ich denke hier ist Geduld gefragt aber auch eine klare Richtungsansage meinerseits. Gestern abend eskalierte es hier und sie drohte mir mit den Worten "Dann kann ich ja auch ausziehen!" Und ich habe nur mit einem ruhigen "Dann musst Du das wohl tun!" reagiert. Wutentbrannt schob sie ab, verließ das Haus und kam nach drei Stunden heulend wieder und wir hatten zum ersten Mal eine halbwegs vernünftige Basis um miteinander zureden. Mal sehen wie lange es anhält....
Ich denke nur manches Mal "Herr gib mir Geduld, aber zackig!"
Diese Zuschauen ist hart, denn ich würde gern mehr tun. Aber ich werde sie nicht zwingen sondern abwarten, wenn sie Hilfe einfordert, dann werde ich da sein. Ob es richtig ist? Keine Ahnung, gäbe es richtig oder falsch in der Erziehung könnte man sicherlich auch einen AbisZ Ratgeber schreiben....
 
C

ChrisBW

Gast
Andere Frage - Mit welchem Geld kann sie sich das Canabis uns die anderen Dinge des Lebens überhaupt leisten.

Ich würde ihr klar machen, dass sie , solange sie nichts weiteres unternimmt um vorwärts zu kommen - zuhause Nahrung und Kleidung bekommt und nichts weiter und dass sie sich alles andere selbst irgendwie verdienen muss oder wieder zur Schule gehen.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
AW: Geduld....

Und ich habe nur mit einem ruhigen "Dann musst Du das wohl tun!" reagiert. Wutentbrannt schob sie ab, verließ das Haus und kam nach drei Stunden heulend wieder und wir hatten zum ersten Mal eine halbwegs vernünftige Basis um miteinander zureden. Mal sehen wie lange es anhält....
Das hört sich doch gut an.:) Dein Spruch war genau richtig. :daumen: Damit gehst Du ja mit ihr und signalisierst ihr auch, dass sie erwachsen ist. Da fehlt zwar noch viel, aber egal. Das wird sie lernen. Genauso wie die Streitkultur, bei der man zum Konsens kommen kann.
Wichtig ist, dass sie merkt wie wichtig ein vernüftiger Dialog ist. Wer weiß, vielleicht hat es jetzt bei ihr "geklingelt". Ich wünsch es Euch.

---

Bei meiner Stieftochter war das genauso wie bei Dir. Ihre Pubertät war die pure Hölle für alle. Sie ist dann mit 18 und Freund ausgezogen. Der Hauptgrund war zu der Zeit, dass ihr Freund kein Kostgeld für Kost und Logie (50DM) zahlen wollte. Jo... sie zogen ca. 200m weiter.. :D Ihre folgende Jahresendabrechung war gigantisch hoch. Die haben wir natürlich beglichen.

Die waren beide in der Ausbildung und haben auch gut verdient. Dachten sie. Sie haben sich dann was billigeres gesucht und dann gings auch ohne uns. Plötzlich konnte man auch Strom und vor allem Wasser und Sprit sparen. :D

So wie bei Dir, geht das natürlich nicht so einfach.


LG...
abendtau
 

AllGoneDead

Mitglied
Ich würde dir vielleicht raten, mal eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen.
Dort kannst du erstmal alleine hin und dir evt. Tipps geben lassen, die Leute dort kennen sich damit aus.

Ansonsten heißt das Stichwort : Konsequenz.
Sei für sie da, wenn sie reden oder mal in den Arm genommen möchte, aber lass dich nicht hinhalten und ausnutzen.
Das klingt zwar hart, aber so kann es ja auch nicht weiter gehen, ihr leidet alle ja unter der Situation.

Liebe Grüße
 
C

ChrisBW

Gast
Therapie hin oder her - sperr ihr alles Geld, damit sie zusehen muss , wo sie welches herbekomt oder sperr es nicht , wenn sie zur Schule geht.

Das sind die Alternativen.
 

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