marut
Aktives Mitglied
Hallo,
ich persönlich finde es gut, dass du dir darüber Gedanken machst. Beziehung, Liebe und natürlich auch Sex sind ja sehr komplexe Bereiche, in die alles einfliesst, was man/frau so an Emotionen, Kraft, Energie und Verstand mit bringt, um am Ende glücklich zu werden.
Und ich finde es gut, dass du das Gespräch suchst. Zwar anonym, aber das ist ganz ok so. Ich werde dir mal ein paar Gedanken sagen, die dir vllt gefallen.
Früher, also wirklich ganz früher, war es zur Erhaltung der Stärke des Stammes wichtig, dass die Fruchtbarkeit regelmäßig wieder kommt. Alte Frauen werden/wurden unfruchtbar, die neuen, jungen Frauen mussten es erst werden. Ebenso natürlich bei den Männern. In Initiationsriten, die überall auf der Welt in den verschiedensten Varianten, vorhanden sind, ging es darum, diese jungen Menschen institutionalisiert zur Fortpflanzung zu befähigen. Entweder wurden die jungen Menschen direkt zusammen gebracht oder Ältere, Lehrer brachten den Jungen das ganz praktisch bei. Dies wurde immer prinzipiell in einen religiösen Kontext eingebettet, also begleitet mit Fruchtbarkeitsfesten und "Orgien" in Tempeln. Man beachte bspw. das unser Wort "Hymne" von gr. hymen - also Jungfernhäutchen herstammt. Hymne bedeute ursprünglich also den Lobgesang auf das Ende der Jungfernschaft, sprich dem Beginn einer neuen Fruchtbarkeit. Auch der sog. als Tempelprostitution missverstandene sexuelle Dienst junger Frauen im Tempel hatte eine solche Rolle. Die Männer, die in die Tempel zu den Frauen gingen, mussten natürlich Geld spenden, doch das war nicht der Hauptgrund. Übrigens kommt der Begriff "H***" aus dieser Zeit und der ist urverwandt mit Charitas bzw. zu deutsch Barme, also Huren waren ursprünglich barmherzige Frauen (nur mal so am Rande). Kinder, die in solchen Tempeln gezeugt wurden, waren Gotteskinder und standen hoch in Ehren. Z.B. zeugte Zeus mit Alkmene den Gottessohn Herkules, aber so kann man das nicht verstehen. Noch heute heißen in vielen Ländern der Welt uneheliche oder vorehelich gezeugte Kinder Gotteskinder (bei uns leider nur die, die geistig behindert sind).
Die Lustfeindlichkeit oder auch Frauenfeindlichkeit der christlichen Kirche hat dies (aus verschiedenen Gründen) beendet. Es existierte zwar noch bis in die Neuzeit hinein das sog. Recht der ersten Nacht - ius primae noctis - das dem Fürsten als vermeintlichem Hüter der Fruchtbarkeit diese Lehrfunktion gestattete, aber letztlich sind wir nun auf uns selbst angewiesen. Es gibt keine sexuelle Kultur in die wir etwa eingebettet wären, jede/r fängt gleichsam von Null an. Schwierig wird es vor allem dadurch, dass auf der einen Seite fast das gesamte Leben irgendwie sexualisiert ist, keine Werbung kommt mehr ohne entsprechende (ich sag mal dämliche) Anspielungen mehr aus, was aber nur deshalb so funktioniert, weil Sexualität auf der anderen Seite ziemlich tabuisiert ist und von daher die eigene Entwicklung mit Scham und Peinlichkeiten und vielen Verletzungen einhergeht.
Ok, was nun? Ich persönlich empfehle dir deine eigene Entwicklung in dieser Richtung als eine Art Forschungsprojekt zu betreiben. Lies was, rede mit Leuten, probier was aus in deinem eigenen Tempo, sammle deine Erkenntnisse und Erfahrungen in einem Tagebuch. Und sei dabei stets frohen Muts 🙂
das jedenfalls wünscht dir
marut
ich persönlich finde es gut, dass du dir darüber Gedanken machst. Beziehung, Liebe und natürlich auch Sex sind ja sehr komplexe Bereiche, in die alles einfliesst, was man/frau so an Emotionen, Kraft, Energie und Verstand mit bringt, um am Ende glücklich zu werden.
Und ich finde es gut, dass du das Gespräch suchst. Zwar anonym, aber das ist ganz ok so. Ich werde dir mal ein paar Gedanken sagen, die dir vllt gefallen.
Früher, also wirklich ganz früher, war es zur Erhaltung der Stärke des Stammes wichtig, dass die Fruchtbarkeit regelmäßig wieder kommt. Alte Frauen werden/wurden unfruchtbar, die neuen, jungen Frauen mussten es erst werden. Ebenso natürlich bei den Männern. In Initiationsriten, die überall auf der Welt in den verschiedensten Varianten, vorhanden sind, ging es darum, diese jungen Menschen institutionalisiert zur Fortpflanzung zu befähigen. Entweder wurden die jungen Menschen direkt zusammen gebracht oder Ältere, Lehrer brachten den Jungen das ganz praktisch bei. Dies wurde immer prinzipiell in einen religiösen Kontext eingebettet, also begleitet mit Fruchtbarkeitsfesten und "Orgien" in Tempeln. Man beachte bspw. das unser Wort "Hymne" von gr. hymen - also Jungfernhäutchen herstammt. Hymne bedeute ursprünglich also den Lobgesang auf das Ende der Jungfernschaft, sprich dem Beginn einer neuen Fruchtbarkeit. Auch der sog. als Tempelprostitution missverstandene sexuelle Dienst junger Frauen im Tempel hatte eine solche Rolle. Die Männer, die in die Tempel zu den Frauen gingen, mussten natürlich Geld spenden, doch das war nicht der Hauptgrund. Übrigens kommt der Begriff "H***" aus dieser Zeit und der ist urverwandt mit Charitas bzw. zu deutsch Barme, also Huren waren ursprünglich barmherzige Frauen (nur mal so am Rande). Kinder, die in solchen Tempeln gezeugt wurden, waren Gotteskinder und standen hoch in Ehren. Z.B. zeugte Zeus mit Alkmene den Gottessohn Herkules, aber so kann man das nicht verstehen. Noch heute heißen in vielen Ländern der Welt uneheliche oder vorehelich gezeugte Kinder Gotteskinder (bei uns leider nur die, die geistig behindert sind).
Die Lustfeindlichkeit oder auch Frauenfeindlichkeit der christlichen Kirche hat dies (aus verschiedenen Gründen) beendet. Es existierte zwar noch bis in die Neuzeit hinein das sog. Recht der ersten Nacht - ius primae noctis - das dem Fürsten als vermeintlichem Hüter der Fruchtbarkeit diese Lehrfunktion gestattete, aber letztlich sind wir nun auf uns selbst angewiesen. Es gibt keine sexuelle Kultur in die wir etwa eingebettet wären, jede/r fängt gleichsam von Null an. Schwierig wird es vor allem dadurch, dass auf der einen Seite fast das gesamte Leben irgendwie sexualisiert ist, keine Werbung kommt mehr ohne entsprechende (ich sag mal dämliche) Anspielungen mehr aus, was aber nur deshalb so funktioniert, weil Sexualität auf der anderen Seite ziemlich tabuisiert ist und von daher die eigene Entwicklung mit Scham und Peinlichkeiten und vielen Verletzungen einhergeht.
Ok, was nun? Ich persönlich empfehle dir deine eigene Entwicklung in dieser Richtung als eine Art Forschungsprojekt zu betreiben. Lies was, rede mit Leuten, probier was aus in deinem eigenen Tempo, sammle deine Erkenntnisse und Erfahrungen in einem Tagebuch. Und sei dabei stets frohen Muts 🙂
das jedenfalls wünscht dir
marut