Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Noch einmal riskieren?

Seth

Aktives Mitglied
Abend.

Ich bin derzeit Mitarbeiter in der Logistik einer mittelständischen Firma. Mit anderen Worten... meine Aufgabe besteht darin, Päckchen zu verpacken. Auch wenn sich diese Arbeit nun nicht gerade anspruchsvoll anhört, so gefällt sie mir doch. Ich habe dort mit Büchern zu tun, bekomme ein gutes Gehalt und meine Kollegen sind allesamt nett. Das Problem, welches mich dabei nun beschäftigt, ist folgendes: eine "richtige" Ausbildung besitze ich nicht. Das heißt, das ich zwar eine als Elektroniker absolvierte, diese jedoch nutzlos ist. Was nun daran liegt, das meine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk (BBW) stattfand, ohne praktische Erfahrungen oder tiefgreifendere Erkenntnisse in einem Fachgebiet sammeln zu können. Ergo, ich bin einfach theoretischer Elektroniker und eine Spezialisierung, bspw. auf Computer oder Elektrik, wäre hier zu aufwendig.
Das ganze ereignete sich damals, weil es nach meiner Schulzeit (Hauptschüler) an Lehrstellen mangelte und mich so bereits jahrelang durch diverse Schulungen drückte. Inzwischen bin ich 25, arbeite nun also als Verpacker und frage mich immer wieder, ob es das wirklich gewesen sein soll.

Bitte haltet mich nun nicht für undankbar. Es ist nur so, dort gibt es keine Aufstiegschancen, ich werde immer Angelernter bleiben und/oder was wäre, wenn diese Firma nun einmal Pleite gehen sollte? Andererseits, welche Chancen hat noch einer mit mitte Zwanzig und dieser schulischen Bildung? Durch meine Ausbildung bin ich immerhin im Besitz eines Zeugnisses mit einem besseren Notenschnitt, befürchte jedoch, das dieses ebenso nutzlos sein könnte. Sollte ich also meinen beruflichen Weg akzeptieren und hoffen, das es weiterhin so gut verläuft? Oder doch einmal noch nach einer Ausbildung suchen? Nur, selbst wenn ich dabei erfolgreich sein sollte, was wäre, wenn es dann wieder in einen Reinfall endet?

Man sieht, hier gibt es viele Fragen für mich und über ein paar hilfreiche Tipps dazu wäre ich sehr dankbar. :)


Grüsse, Seth
 

Nohope

Aktives Mitglied
Hast Du schon einmal versucht, Dich beim Arbeitsamt beraten zu lassen?
Es gibt doch wohl auch verschiedene Möglichkeiten, einen Realschulabschluss und darauf aufbauend die Fachhochschulreife nachzuholen?!
Wenn Du normale Arbeitszeiten hast und Dir das ganze wichtig ist, könntest Du sowas ja ggfs. in einer Abendschule tun...

Ich kenne mich mit den Möglichkeiten allerdings nicht aus, denke aber doch, dass das Arbeitsamt hier der richtige Ansprechpartner ist?!

Mit 25 Jahren nochmal alles hinzuwerfen und eine neue Ausbildung anzufangen ist sicherlich ein gewagter Schritt... den zwar z. T. schon andere noch mit über 30 gewagt haben (und diesen Mut bewundere ich), aber ich selbst gebe zu, dafür ausdrücklich nicht mutig genug zu sein. Es ist sicherlich schwer, plötzlich wieder mit einem Ausbildungsgehalt klarzukommen, evtl. muss man dafür sogar umziehen etc. pp.

Auf der anderen Seite kann ich mir - angesichts der Art und Weise, wie Du Dich in Deinem Beitrag sprachlich ausgedrückt hast - nicht vorstellen, dass Dich Deine wohl doch eher stupide Tätigkeit dauerhaft befriedigen wird.
Und wird sie so gut bezahlt, dass Du in der Lage wärst, ggfs. mal eine Familie zu ernähren, und sei es nur für ein paar Jahre, bis das Kind größer ist?

Wenn Du nun heute selbst schon unsicher bist, solltest Du wirklich alle Möglichkeiten prüfen, etwas zu verändern. Im Endeffekt ist 25 ja noch jung... besser jetzt als nie... es wird nie leichter, nur schwerer, solch eine Entscheidung zu treffen!!!
 

Seth

Aktives Mitglied
Wenn möglich würde ich gerne das Arbeitsamt nicht mit einbeziehen.
Ein gut gefüllter Ordner mit diversen Neuberechnungen, Verpflichtungen und Bescheide sind mir da genug: das Ergebnis von fast 10 Jahren Arbeitssuche mit dieser Institution. ;)

Auch deshalb bin ich äußerst zufrieden mit meiner jetzigen Arbeitsstelle und ja, für eine kleine Familie würde das Geld gut reichen. Gerade dieses "derzeit ist alles gut" bereitet mir jedoch Sorgen. Denn was wäre, wenn es nicht mehr so ist? Nur zehn Jahre später und ich wäre 35, während meine Chancen noch schlechter als jetzt stehen würden. Auf der einen Seite also ein endlich einmal akzeptabler Beruf, die andere sieht dagegen Abhängigkeit und Vertrauen in diesen vor.

Dein Tipp mit der Abendschule klingt jedoch gut.
Vielen Dank, den werde ich im Kopf behalten.
 
V

venia

Gast
...zwei also...

versucht mal beide neben dem Job den ihr tut eine Art Weiterbildung hinzubekommen!

...wird nicht einfach

Es gibt Möglichkeiten sich auch am Abend weiterzubilden. Das was Euch dann "Spaß" macht wird weiter verfolgt.

Auf jeden Fall solltet Ihr ein "Sicheres Standbein" nicht unbedingt auf´s Spiel setzen...
 

ithink

Aktives Mitglied
Weiterentwickung/bildung wäre in deinem Fall sicherlich angesagt. Wichtig hierbei ist, dass du das mit deiner kleinen Familie bis ins Kleinste durchdiskutierst. Alle müssen sich darüber im Klaren sein, was da auf sie zukommt. Du wirst abends öfter nicht zuhause sein oder keine Zeit haben weil du Hausaufgabe erledigen mußt. Das Wochenende wird darunter sicherlich auch hin und wieder zu leiden haben. Deine Partnerin wird dementspechend einen noch größeren Teil der Kindererziehung (falls vorhanden) übernehmen müßen. Kann sie das? Zieht sie da mit? Wären da andere, die sie dann widerrum entlasten könnten? Bleibt noch genug Zeit für ein bischen Zweisamkeit?
Und was käme danach? Studium? Wenn ja, was? Wie sieht es da auf dem Arbeitsmarkt aus? Es sind also viele Vorüberlegungen zu tätigen und das Ganze kann sich inklusive Studium locker auf 7 Jahre ausdehnen. Auf jeden Fall eine harte Zeit.

Eine andere Alternative wäre, die Möglichkeit einer selbstständigen Tätigkeit zu überdenken (die ja auch ganz andere Fähigkeiten verlangt). Hättet ihr da vielleicht gemeinsam eine Idee? Wenn ja, wieviel Kapital wäre von Nöten? Wie groß wäre der Zeitaufwand. Wie kann die Phase zwischen den Tätigkeiten überbrückt werden?

Also, zusammengefaßt: Brainstorming machen, alle möglichen und unmöglichen Ideen notieren und durchspielen, abwägen, Unterstützung suchen, bis ins Effeff planen, loslegen.

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."
 

Ragnarok

Mitglied
Ich kann nur sagen: Mach es!!! Ich bin 34 und habe vor knapp einem Jahr ein Studium angefangen, habe eine Lehre in der ich als Frau nicht ernst genommen wurde hier, also hab ich den Sprung gewagt. Und nimm das Arbeitsamt ruhig zur Hilfe, lass Dir nichts vormachen, Weiterbildung ist sau mühselig, fordert ungemein viel Selbstdisziplin und kann ganz schön frusten, aber finde das was Dir wirklich liegt und es kann Dich glücklich machen! Da machen die paar Zettelchen mehr oder weniger vom Amt auch nichts mehr....
Neben dem Job kann man ungemein viel erreichen, mein Mann hat sein Fachabi neben dem Job plus ein Studium neben dem Job durchgezogen, klar war das hart, aber alles geht wenn man es wirklich will...

Viel Glück, Mut und Erfolg!!!

Ragnarok
 
R

rocadero

Gast
Ich habe mit 30 eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht. Wurde vom Arbeitsamt unterstützt. Das heißt, ich bekam Ausbildungsgehalt von meinem Arbeitgeber und Umschulungsgeld sowie Fahrtkosten vom Arbeitsamt gezahlt. Ich musste die Ausbildung statt in 3 Jahren in 2 Jahren absolvieren. War aber kein Problem. Heute bin ich gelernte Industriekauffrau, habe durch die Berufsschule mit einem Notendurchschnitt von besser als 2,5 automatisch meine mittlere Reife erhalten und ich bin heute immer noch in dem Unternehmen das mich ausgebildet hat fest angestellt.
Auf jeden Fall also mal einen Termin mit dem Arbeitsamt ausmachen. ES LOHNT SICH!!!
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben