Neue Beziehung und Depressionen

Hallo zusammen 🤗,
ich habe zurzeit ein Problem und hoffe, dass ihr mir vielleicht ein wenig helfen könnt.

Ich (23) bin seit etwa 2 ½ Monaten in einer „Beziehung“ mit einem tollen Mann (30). Ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, da wir es noch nicht ganz fest gemacht haben. Er meinte von vorneherein, dass er nichts überstürzen möchte.
Wir verbringen regelmäßig Zeit miteinander, übernachten bei dem anderen, kochen zusammen, gehen Händchen haltend spazieren usw. Er zeigt mir sehr viel Zuneigung durch Kuscheln, Küsse auf die Stirn, er geht auf Wünsche von mir und zeigt Interesse an meinem Leben. Er ist auch sehr aufmerksam (kocht für mich, macht mir Frühstück). Und er freut sich auf die Zeit nach Corona, wenn wir endlich mehr zusammen machen können und noch mehr von einander kennen lernen können.
Es ist eigentlich alles perfekt, aber harmonisch und ausgewogen zwischen uns.

Nun zum 1. Teil des Problems:
Heute Morgen habe ich ihn, aus gegebenem Anlass, gefragt, ob er seinen Eltern, die woanders wohnen, schon von uns erzählt hat.
Er hat mir erklärt, dass er das nicht hat. Er hat mit seinen Eltern nie wirklich über sowas geredet. Seine Mutter sei auf der einen Seite sehr neugierig aber auf der anderen Seite herrscht zwischen den dreien noch nie eine Gefühlskommunikation. Er selber ist auch kein Gefühlsdusel und nicht der Gesprächigste. Dazu meinte er dann, dass er daher erst solche Dinge erzählt, wenn sie wirklich ernst und fest sind.
Ich fühlte mich daraufhin sehr vor den Kopf gestoßen. Er hat sich aber sehr lieb erklärt und mir versichert, dass ich mir keine Gedanken machen soll. Seinen Freunden und auch Kollegen habe er von uns erzählt (viele kennen mich auch schon). Außerdem meinte er, dass ich bitte nicht denken soll, ich sei nur eine Momentaufnahme, die er mal eben mitnimmt und er auch niemandem sagen würde, dass er single ist.

Ich bin nun unglaublich verunsichert und hänge so in der Luft. Es fühlt sich für mich nach einer Beziehung an. Doch ich kann ihn gerade nicht mehr einschätzen (durch den fett markierten Satz von ihm).

Wenn ich anders wäre, würde ich bestimmt auch alles entspannter sehen. Denn immerhin erzählt er von mir und verhält sich ansonsten auch wie ein Freund. Er möchte nur seinen Eltern gegenüber absolute Sicherheit haben, was ich auch verstehe.

Nun zu mir und zum 2. Teil des Problems'
Ich habe einige sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und habe generell nicht das größte Selbstbewusstsein. Das hat sich tief in mir verwurzelt. Zum Grübeln habe ich eh schon immer geneigt. Dadurch leide ich seit etwa einem Jahr an Depressionen. Ich habe mir bereits Hilfe gesucht und es geht denke ich schon wieder etwas hinauf. Aber es zieht mich regelmäßig stark nach unten.

Nun ist er für 11 Tage bei seinen Eltern in der Heimat. Und ich versinke in so vielen Grübeleien und Angst. Ich frage mich, ob ich ihn zu sehr unter Druck gesetzt habe und er sich nun eingeengt fühlt. Ich frage mich, ob alles in Ordnung ist zwischen uns oder irgendwas falsch läuft. Ich habe Angst davor, wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Ich arbeite, habe Hobbys, Freunde und Familie, aber in den Zwischenräumen überfällt mich immer wieder die Angst. Nicht immer kriege ich die Gedanken gestoppt.

Was denkt ihr? Mich würden eure Meinungen sehr interessieren und auch für nette Worte wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
Zoey 😊

Das ist keine Beziehung.
Sagt er ja auch ganz ehrlich.
(Wo ist denn seine "Heimat", in der er seine Eltern besucht?)

Gerade, wenn eine Selbstwertproblematik vorliegt, sollte man sich NICHT auf Männer einlassen, die einen am langen Arm verhungern lassen.

Hallo,
also ich denke, nach 2,5 Monaten Beziehung kann man noch gar nicht sagen, in welche Richtung es sich entwickelt. Ich finde es auch nicht schlimm, dass er seiner Familie noch nichts erzählt hat. Dass es Freunde und Arbeitskollegen davon wissen, ist mMn wichtiger, weil manche da bei der eigenen Familie wirklich etwas scheu sind und damit warten.
Nach 2,5 Monaten kann man auch nicht sagen, ob es was Ernstes ist oder nicht. Das ist ja alles noch ganz frisch.
Es kann natürlich sein, dass sich letztlich nichts Ernstes daraus entwickelt, es kann aber genau so gut das Gegenteil der Fall sein. Dass er jetzt alleine zu seiner Familie ist, halte ich auch nicht für einen Anhaltspunkt, in welche Richtung es sich entwickelt.
Du sagst, ihr geht spazieren, haltet in der Öffentlichkeit Händchen, kocht zusammen, also macht alles, was Paare zusammen machen. Das sehe ich jetzt nicht als negativ an. Eher positiv. Aber wie gesagt, es ist zu früh, um feste Aussagen zu treffen.
Ich persönlich bin eher damit reingefalllen, wenn ich zu schnell etwas festzementieren wollte. Auch gute Freunde sagen mir das öfter. Einfach mal laufen lassen, genießen und abwarten, was sich ergibt, scheint manchmal besser zu sein.

"Ich (23) bin seit etwa 2 ½ Monaten in einer „Beziehung“ mit einem tollen Mann (30). Ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, da wir es noch nicht ganz fest gemacht haben. Er meinte von vorneherein, dass er nichts überstürzen möchte. "

Wie lange soll die Probezeit denn laufen? Schwebt ihm da eine konkrete Zahl vor? Drei Monate? Ein Jahr?
(In der Zwischenzeit darf er sich selbstverständlich unverbindlich sexueller Bereitwilligkeit sicher sein. Oder? Wenn er was Passenderes findet, kann er den...Vertrag (?) dann ohne Nennung von Gründen kündigen? Mit der schönen Begründung: "Aber du wusstest doch, dass das nichts Festes ist!")

Schroti meinte:

"Ich (23) bin seit etwa 2 ½ Monaten in einer „Beziehung“ mit einem tollen Mann (30). Ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, da wir es noch nicht ganz fest gemacht haben. Er meinte von vorneherein, dass er nichts überstürzen möchte. "

Wie lange soll die Probezeit denn laufen? Schwebt ihm da eine konkrete Zahl vor? Drei Monate? Ein Jahr?
(In der Zwischenzeit darf er sich selbstverständlich unverbindlich sexueller Bereitwilligkeit sicher sein. Oder? Wenn er was Passenderes findet, kann er den...Vertrag (?) dann ohne Nennung von Gründen kündigen? Mit der schönen Begründung: "Aber du wusstest doch, dass das nichts Festes ist!")

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Naja, ich finde, das ist Ansichtssache. Es kann natürlich sein, dass es so kommen wird, aber ich kenne auch einige Paare, die das Ganze bewusst erst später öffentlich gemacht haben. In der Regel frühestens nach drei Monaten. Mir selbst wäre es auch zu viel, alles sofort in den Zement zu klopfen. Man kann einfach nicht wissen, was daraus wird.

Hey Zoey,

du solltest dich nicht länger auf irgendwelche Wörter konzentrieren. Es ist egal wer wie etwas definiert, denn die gewünschte Sicherheit und Kontrolle bekommst du über Worte nämlich nicht. Selbst wenn er es seinen Eltern erzählt, er sich sicher ist und alles ernst meint, kann durch irgendwelche Ereignisse der nächsten Morgen trotzdem wieder ganz anders aussehen. Vielleicht findest du ihn nach einer noch längeren Kennenlernphase nicht mehr so toll. Wenn er dir in der jetzigen Zeit gut tut, dann gehe weiter mit ihm dem Weg, egal wie die Beziehung zwischen euch definiert wird. Konzentriere dich darauf was dich heute glücklich macht, denn in er Zukunft kann es was ganz anderes sein. Verlasse dich allein auf das Gefühl des Glücklichseins und denke mehr an dich selbst. Und versuche dich nicht allein auf etwas gefundenes Glück zu fixieren und mit aller Kraft nur noch das festzuhalten, sondern halte stets auch immer weiter die Augen offen - immer. Anstatt unnütz grübeln solltest du lieber was anderes machen. Mit Grübeln bekommst du keine neues Erkenntnisse, keine Wahrheiten... sondern verlierst dich eher selbst dabei und das könnte am Ende dein Lächeln mehr kosten als durch irgendeine Wahrheit, die du damit suchst.

Hab keine Angst, dass du das was du jetzt mit ihm hast irgendwann verlieren könntest. Ein paar schöne Monate sind besser als gar keine und die Zeit kann dir dann keiner mehr nehmen. Du solltest die schönen Zeiten auch nicht nur wie eine Droge konsumieren, sondern daraus lernen - vor allem dein Selbstbewusstsein damit neu beflügeln. Sehe, dass es einen Grund gibt, dass er jetzt die Zeit mit dir immer verbringen wollte. Wenn er es irgendwann nicht mehr wollen würde, weißt du nicht wirklich warum das so ist - dann würdest du nur wieder grübeln und dich selbst kaputt machen. Also lebe im Hier und Jetzt und wenn es mal Aus sein sollte, dann sei dankbar für eine schöne und lehrreiche Zeit und freue dich darauf mit neuem Wissen über dich selbst wieder neue Gefühle zu entdecken.