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Neu anfangen

Martin97

Neues Mitglied
Hallo,

Ich bin 21 und wohne bei meinen Eltern. Ich mache eine Ausbildung zum Erzieher, die mir mäßig Spaß bereitet und schlecht läuft. Habe keine Freunde und bin sozial eher unbeholfen. Schätze mich als Durchschnittlich Intelligent ein und sehe richtig beschissen aus. Ich habe die mittlere Reife und ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) abgeschlossen. Bin übelst faul, bis vor kurzem war ich noch Videospielsüchtig. Bin etwas übergewichtig (90kg schwer zu erklären und 1,79m groß). Meine Eltern nehmen mir alles ab (Hotel Mama), deshalb bin ich völlig unselbständig. Ich bin völlig orientierungslos im Leben und werde vollkommen zu Recht von keinem Respektiert. Bin eine totale Witzfigur. Weiß nicht welche Talente ich habe aber ich habe im Moment keine wirklichen Fähigkeiten weil ich mich um jede Herausforderung gedrückt habe. Ich überlege alles hinzuschmeißen und irgendwo ein neues Leben anzufangen. Mir aus eigener Kraft ein neues Leben aufzubauen. Einfach einen Rucksack packen mit allem was ich besitze und neu anfangen.

Hoffe auf Tipps
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Martin,

es ist gut das du hier bist. Du hast schon eine ganze Menge geleistet! Und zwar:

-Du versuchst zu beschreiben wie es dir geht.
-Du weißt ungefähr wo deine Probleme liegen
-Du hast schon Ahnungen wo die Ursachen für die Probleme liegen
-Du bist hierher gekommen und hast etwas geschrieben, um dir Hilfe zu holen. Das ist sehr gut! Du handelst pro-aktiv. Mache so weiter!
-Du hast eine Idee, wie du aus all dem rauskommen kannst. (Abhauen)

Ich gebe dir eine konkrete Aufgabe: schreibe dir fünf Punkte auf wie du gerne sein möchtest, bzw. wie dein Leben aussehen sollte, damit du glücklich bist. Schaffst du das? Wenn du fertig bist, melde dich wieder hier, bitte.
 

Booyah

Mitglied
Nichts ist unmöglich, aber das Abhauen ist auch nur wieder eine Form sich vor Herausforderungen zu drücken.
Ich kenne deine Situation nur allzu gut und auch wenn viele irgendeine Wunschvorstellung vom Leben haben, so musst du trotzdem eines wirklich anpacken: Womit willst du deine Brötchen verdienen?

Die Ausbildung läuft mäßig sagst du, aber liegt es am Beruf oder an der Ausbildung?
Viele vergessen während der Ausbildung, dass dir dort "nur" das Handwerk für diesen Beruf beigebracht wird und nicht unbedingt die Art und Weise, wie man am Ende arbeiten wird.

Wenn es der Beruf ist, dann musst du dich entscheiden: Entweder du beißt in den sauren Apfel und ziehst es durch, einfach um was in der Hand zu haben und endlich dein eigenes Geld zu verdienen oder du belässt es beim Sozialassistenten und fängst an zu suchen, was dir eher beruflich passt.

Denn deine Hauptprobleme sind ja Unselbstständigkeit, Antriebs- und Perspektivlosigkeit.

Perspektive und Antrieb kommt dann, wenn du einen Job hast, der dir Antrieb gibt, weil du ihn gern machst und wenn du diesen gern machst, siehst du auch Perspektiven.
Und wenn du dann endlich anfängst nicht mehr von der Tasche in den Mund zu leben, dein eigenes Geld verdienst, kannst du ausziehen und Selbstständig werden.

Ich weiß: Leichter gesagt als getan, aber manchmal muss man die Zeit vergessen und einen Schritt nach dem anderen gehen.
Wie Abrafax123 schon sagte: Realisiere deine Ziele.
Danach kann man dann über die einzelnen Schritte nachdenken.
Man kann nicht gleich am Anfang des Spiels den Endboss bezwingen, erst müssen die Schergen dran glauben und du wachsen.
 

Martin97

Neues Mitglied
Naja aber meint ihr es ist sinnvoll abzuhauen und die Zelte abzubrechen? Wie gesagt, ich lebe bei meinen Eltern und bekomme alles in den A**** geschoben. Würde gerne weg hier obwohl es mir gut geht. Möchte aber weg, um dem Trott zu entkommen und mich selbst ins Kalte Wasser zu schmeißen. Nen Crash-Kurs Leben also. Wie gesagt meine Eltern kümmern sich gut um mich aber ich bin mit diesem Leben nicht glücklich. Denke dass, ich so viel lernen könne, wenn ich mich selbst um mich kümmern müsste. Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:

Abrafax123

Mitglied
Hallo Martin, auszuziehen wird dir auf jeden Fall helfen selbstständiger zu werden. Wenn du das wirklich willst, schaffst du das auch.

Die Frage ist nur: wie willst du das konkret machen? Hast du mal in Erwägung gezogen in eine WG zu gehen? Wirst du deine Eltern in deine Umzugspläne einbeziehen? Wie weit wirst du von zuhause weg sein? (gerade wenn du doch mal Hilfe brauchst)

Bevor du das startest, hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht? Da gibt es eine Menge zu klären!

1. Wie viel Geld hast du? Wie hoch wird die Miete sein?
2. Wie weit ist dein Arbeitsweg?
3. Wo bekommst du Möbel her?
4. Wer hilft dir beim Umzug? Brauchst du Handwerker? Bist du handwerklich begabt?
5. Wie findest du Freunde an deinem neuen Ort? Was machst du wenn du dich in der Wohnung einsam fühlst?

Grundsätzlich finde ich es sehr begrüssenswert wenn du als junger Mensch den festen und starken Willen hast von zu Hause wegzugehen und selbstständig zu werden. Es wird nicht immer einfach sein! Aber letztendlich wirst du es packen. Es wird deiner persönlicher Entwicklung einen großen Schub geben, wenn du es richtig machst.

Let's do it.
;)
 

Booyah

Mitglied
Die Probleme verschwinden aber nicht, wenn man aus dem Elternhaus auszieht.
Außerdem bekommt man doch kein Gehalt bei dieser Ausbildung, oder?


Du sagst, dass du faul bist und bis vor kurzem Videospielsüchtig.
Ehrlich gesagt vertrete ich die Meinung, dass Faulheit nicht unbedingt was Schlimmes sein muss.
Wie Bill Gates sagte: "Ich beschäftige liebend gern faule Menschen, die kommen immer auf die Besten Ideen Menschen das Leben leichter zu machen, bzw. ein Problem auf die unkomplizierteste Art und Weise zu lösen."

Ich selber bin auch faul, doch ist es selektiv: Ich strenge mich für andere an, doch wenn es um mich geht? Wofür? Ich kann auch mit dem bisschen Staub leben... Dann gewöhnt man sich dran und ist zu faul generell irgendwas sauber zu machen... Dann wird man krank und fragt sich warum...
So geht das auch weiter, wenn man allein lebt vernachlässigt man sich selbst und die Konsole ist ja auch noch da an langweiligen Wochenenden... Dann nach Feierabend... Dann in schlaflosen Nächten... ... ...

WG könnte vielleicht eine Alternative sein, doch dafür muss man auch der Mensch sein.

Wie wär’s, wenn du erst Mal deinen Eltern sagst, dass Sie sich nicht mehr um dich kümmern sollen?
Sie sollen nicht mehr in dein Zimmer gehen und auch keine Kommentare abgeben, wie es darin aussieht.
Kein Kochen mehr für dich und Taschengeld ist auch Geschichte. Im Kühlschrank gibt es ein Fach, dass dir gehört und der Rest davon ist für dich Tabu. Dieses Fach befüllst du selbst.
Wäsche wäschst du auch selbst und das Waschmittel musst du natürlich auch selbst kaufen.
Vielleicht solltest du deinen Eltern keine Miete zahlen, aber dafür solltest du mindestens 300€ am Anfang des Monats auf ein Sparbuch legen, welches du nicht anfassen darfst (Ehrlich gesagt wären bei der heutigen Immobilienlage wohl 500€ besser, denn es kommen noch Versicherungen, Wasser, Strom, etc. dazu).
Wenn du glaubst, dass du staatlich Zuschüsse bekommen würdest, dann rechne die doch mal zusammen und lege dann entsprechend weniger auf das Sparbuch, denn alles wird dir Vater Staat auch nicht zahlen.
Verkaufe es deinen Eltern als "Projekt".
Mach das mal 3-6 Monate und fange gleich an. Kein "Ab 01.07." oder so. Jetzt.

Wenn du klarkommst: Herzlichen Glückwunsch. Zieh aus.
 

Martin97

Neues Mitglied
Danke für eure bisherigen Tipps. Mir ist aufgefallen dass, ihr teils sehr gemäßigte Methoden vorschlägt. Ich möchte allerdings einen wesentlich radikaleren Schritt gehen. Mit ein bisschen Wäsche waschen und einkaufen ist es nicht getan. Ich möchte in eine andere Stadt ziehen, am besten weiter weg von meinem aktuellen Wohnort. Ich möchte mit alten Gewohnheiten brechen und ein komplett anderes Leben führen. Ich möchte und suche bewusst Umstände die schwierig sind und mich zwingen mal ein bisschen ins Handeln zu kommen. Ganz ehrlich, Ich würde am liebsten mein Erspartes mitnehmen und meine Sachen packen. Dann nichts wie weg. Ich möchte mir einfach ein neues Leben aufbauen und das ist wörtlich gemeint. Einfach an ein paar Stellschrauben zu drehen reicht mir nicht. Ich denke einfach, dass der größte Antrieb sich anzustrengen nur kommt wenn man muss. Meine Eltern sind beide Berufstätig und hätten auch nicht sie Kraft und Zeit um konsequent dafür zu sorgen dass, ich meinen A**** hochbekomme. Dies möchte ich Ihnen auch nicht zumuten. Sie haben mich 21 Jahre lang erzogen und versorgt und ich "sollte" jetzt erwachsen sein. Ich denke rückblickend, dass sie strenger hätten sein können aber am Ende haben sie alles getan was sie konnten damit es mir gut geht. Dafür bin ich ihnen dankbar.

Hab ihr Ideen wie ich diesen radikalen Schnitt durchführen kann und findet ihr ihn sinnvoll?

Danke im Voraus
 

Martin97

Neues Mitglied
Anbei möchte ich sagen, dass ich diesen Weg ohne "Airback Eltern" suche weil ich mal so richtig auf die Schnauze fliegen möchte. Ich habe zwar immer wieder Misserfolge im Leben aber wirkliche Konsequenzen gibt es nicht. Ob zu Hause oder auf Arbeit. Wenn ich Mist baue passiert eigentlich rein gar nichts. Überall wird Verständnis gezeigt. Ich Möchte einfach mal in der Realität ankommen. Verantwortung übernehmen.
 

Booyah

Mitglied
Tja... genau davor möchte zumindest ich dich bewahren.
Eigene Erfahrungen schön und gut, aber wie oft denkt man "Hätte ich das damals gewusst", zwar sagen die dann was von "Ich würde nichts ändern, denn auch durch die misserfolge bin ich jetzt wo ich bin..."
Bla Bla...
Wie viel anders, ob besser oder schlechter Dinge wären, wenn... kann niemand sagen.

Wieso nicht so radikal?
Vernunft.
Hab heute zufällig den Bericht über die gestrige RTL2 Sendung gelesen: Leute die im Ausland gescheitert sind. Da zeigten die eine Familie, die von Hartz 4 gelebt hat und in Peru oder so einen Bauernhof betreiben wollten.
Damals: "Radikal", "Eh nichts zu verlieren", "Hartz 4 ist scheiße", "Alles andere ist besser" etc.
Heute: "Hartz 4 ist was tolles gewesen" > war DIE Werbung für die SPD...

Aber wer bin ich denn schon, der dich abhalten könnte etwas zu machen was du willst?
Ich will dich nur davor warnen etwas unüberlegtes zu tun.
ich meine, dass wenn, dann solltest du das richtig durchplanen.

Ich selbst hatte mit 16 nur ein Ziel: Selbstständig werden.
Hauptsache raus aus dem Elternhaus, obwohl ich es dort sehr gut hatte, so wie du.

Und nein, ich war nicht so radikal: Ich habe meine Ausbildung abgeschlossen, 2 Monate danach so gelebt, als ob ich nicht das doppelte Gehalt bekomme und bin dann sofort ausgezogen (Mit 21).
Nur reichte das Geld trotzdem vorne und hinten nicht. Kredit hier, Kredit da.
Ich bin jetzt 31 und wenn nicht schon wieder irgendwas passiert (Auto kaputt, neue Küche, Wasserbruch), bin ich nächstes Jahr endlich Schuldenfrei.

Das einzige wovor ich dich warnen möchte: Unterschätze den finanziellen Aspekt nicht.
Mache was du willst und krieg deinen A**** hoch indem du ausziehst und endlich für dich selbst sorgst, ABER habe auch das Geld dafür oder zumindest einen VERNÜNFTIGEN Plan, wie du das anstellst.

Denn so oft rede ich mit Jugendlichen die mir so einen Schwachsinn erzählen: "Ich komme heute mit 100€ klar. In der Ausbildung verdiene ich dann 800€. Spare dann 3 Jahre lang 700€ und kann mir am ende der Ausbildung eine schöne Wohnung und ein tolles neues Auto leisten."
Ich weiß, dass du nicht so dumm bist, aber wenn du radikal sein möchtest, dann zumindest Klug.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Marla256

Gast
Hab ihr Ideen wie ich diesen radikalen Schnitt durchführen kann und findet ihr ihn sinnvoll?

Danke im Voraus
Der Schlüssel ist Selbststeuerung.
Du kannst deine äußeren Umstände noch so sehr verändern, wenn du dich selbst nicht veränderst, wird auch das nichts ändern. Somit wird ein Cut wie du ihn möchtest, dann auch nichts bringen
Du schleppst deine Probleme dann nur von einem Ort zum nächsten.

Du bist 21. Damit erwachsen.
Du möchtest erwachsen sein. Gut, dann nimm dein Leben in die Hand.
Jetzt. Dafür brauchst du nicht in eine andere Stadt ziehen.
Das macht nur dann Sinn, wenn du einen konkreten Plan hast.
Eine Ausbildung in einer anderen Stadt, ein entsprechendes Einkommen um dich selbst zu finanzieren, einen Nebenjob und all das was erwachsene Menschen machen um für sich selbst zu sorgen.
So ist das dann einfach nur eine kindische Aktion. Weglaufen. Weit weg von erwachsen.

Wenn du denkst, dass du zu dick bist, dann nimm ab.
Wenn du nicht mehr umsorgt werden willst, dann sorge für dich selbst. Sage deinen Eltern du möchtest selbstständiger werden und für dein Essen, Handy und alles selbst aufkommen.
Wenn deine Ausbildung nicht das Richtige ist, dann handle wie ein Erwachsener und suche nach etwas anderem.
Wenn du ausziehen willst, dann suche dir eine eigene Wohnung, die du dir leisten kannst.

Ja, du bist 21 und damit erwachsen. Solltest es sein.
Aber dein Post klingt eher nach kindischer Wunschüberlegung in meinen Augen.
Wenn es mir nicht passt, dann laufe ich halt weg.

Wie gesagt, Selbststeuerung.
Beginnen kannst du nur selbst, und da spielt der Ort wo keine Rolle.
 

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