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Nennt ihr das Leben?

B

blondesgift1504

Gast
Ich weiß nicht so recht wo ich es sonst hin schreiben soll!

Also mein ganzes Leben besteht darin den angefangenen Tag zu überleben.Jeden Abend wenn ich ins Bett gehe sage ich wieder ein Tag geschafft.Ihr versteht jetzt sicher nicht warum,wie auch ihr kennt mich ja nicht und die mich glauben zu kennen kennen mich auch nicht.

Ich war 4 als mein Vater mich das erste mal missbrauchte,ich war ja sein kleiner blonder Engel und ca 6 jahre alt als ich dann das erste mal für 2 Flaschen bier an seine Arbeitskollegen verkauft wurde.Meine Mutter hat nichts mit bekommen sie hatte eine eigene Kneipe und so mit viel zu tun.Doch es war ja nicht nur so das er sein Spaß an mir hatte,wenn er dazu keine Lust hatte dann nahm er mich und meine ältere Schwester mal ebend um seine agressionen los zu werden und so konnte es passieren das ich mal eine woche im bett lag weil ich ein offenen Rücken hatte.Wer meine Schwester damals nicht gewesen dann wär ich heute sicher schon tot,doch sie half mir wann immer sie konnte.Das ging bis ich 14 war da haben sich meine Eltern endlich Scheiden lassen.Zu Männern oder besser gesagt zu Jungen hatte ich von da an eine komische einstellung und so war ich mit 16 zum ersten mal Mutter und mit 17 gleich das zweite mal.5 Wochen nach der Geburt meines zweiten Kindes lag der Kleine tot in meinem bett und damit ging auch der letzte funken Kraft den ich bis dahin noch hatte.Mein Leben war und ist kapput.Seit dem kann ich keine längere beziehung führen.

Nachts höre ich immer noch seine Schritte und seinen eckligen Atem.Schlafen kann ich nur mit Licht und Fernsehen.Das sind die kleinen dinge die sicher anders wären wenn ich es nicht hätte erleben müssen doch viel schlimmer ist das was ich fühle und denke!

Ich fühle mich so schuldig weil ich blond bin,so schmutzig und als wär ich wirklich nichts wert,ich fühle mich hässlich und unfähig zu lieben,doch am meisten fühle ich mich allein!

Wenn ich mal wieder alleine bin und mit irgend etwas scharfem an mir rum schneide um zu spüren das ich noch lebe aber auch um mich zu bestraffen dann denke ich darüber nach wie man wirklich in allen Teilen des Lebens so versagen kann wie ich es getan habe und immer noch tue?

Ich möchte doch so gerne endlich Glücklich sein doch reden kann ich auch nicht darüber.Ich frage mich schon wie ich es überaupt schreiben kann.Eine Therapie habe ich auch versucht doch ohne erfolg und so bin ich nun hier gelandet und schreibe euch ein paar Stichpunkte aus meinem Leben in der Hoffnung zu sehen das ich nicht alleine bin und das es mir dann vielleicht etwas besser geht!

Ein lieben dank an alle die die lange Geschichte hier gelesen haben.

L.G Petra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
U

uwemicha

Gast
hallo petra,

es is erschütternd zu lesen, was dir widerfahren ist. ich weiss aber auch garnicht recht was ich dir sagen soll. auf jeden fall hättest du diesen beitrag durchaus unter Liebe/Partnerschaft posten können. vllt. machst du das noch, denn am ende geht es ja um deine beziehungsfähigkeit.

darf ich fragen wie alt du bist? wäre interessant wie lange du tatsächlich schon diese last mit dir rumschleppst. würde mich auch interessieren, warum deine therapie nicht geklappt hat. hat sie dir nichts gebracht oder konntest du dich einfach nicht öffnen???

wie steht deine mutter heute zu den vorfällen? bist du sicher das sie "nichts mitbekommen" hat??? das alles is nicht spurlos an dir vorbei gegangen... ein auf diese weise missbrauchtes kind, verhält sich nicht wie andere kinder. deine mutter muss doch was bemerkt haben.

was dein verhältnis zu männern angeht, so sage ich jetzt schon voraus, das sich dieses ohne therapie nie wirklich bessern wird. in dir ist vermutlich so ziemlich alles zerstört, was dazu nötig ist. ich hatte vor einigen jahren eine freundin, der ist es ähnlich ergangen. sie war damals 35 jahre und kam ohne medikamente überhaupt nicht klar. und ich muss auch ehrlich dazu sagen, dass ich mich damals über ihr verhältnis zu männern und sex sehr gewundert habe. bin immer davon ausgegangen das frau wie du und sie keinen mann an sich ranlassen würden, egal ob psychisch oder physisch. sie hat zwei kinder, hatte mehrere beziehungen und einerseits spass am sex...andererseits hat sie hinterher oft bitterlich geweint. ich habe versucht mit den umständen klarzukommen, doch ich habe es ehrlich gesagt nur ein halbes jahr durchgehalten. aber auch von ihrer seite liessen die gefühle (die sie meinte zu haben) mit der zeit nach. sie hat mir vorgeworfen ich wäre nicht genug für sie da, obwohl es nicht stimmte. naja und die vielen unzulänglichkeiten aufgrund ihrer krankheit konnte ich eben nicht auf dauer tolerieren.

ich bedaure den verlust deines zweiten kindes. sowas verkraftet niemand. aber du musst wenigstens versuchen, ein wenig stark zu sein, denn dein erstgeborenes ist doch noch bei dir.

mehr weiss ich jetzt nicht zu sagen

liebe grüße von uwe
 
U

uwemicha

Gast
Nachts höre ich immer noch seine Schritte und seinen eckligen Atem.Schlafen kann ich nur mit Licht und Fernsehen.Das sind die kleinen dinge die sicher anders wären wenn ich es nicht hätte erleben müssen doch viel schlimmer ist das was ich fühle und denke!

Ich fühle mich so schuldig weil ich blond bin,so schmutzig und als wär ich wirklich nichts wert,ich fühle mich hässlich und unfähig zu lieben,doch am meisten fühle ich mich allein!

Wenn ich mal wieder alleine bin und mit irgend etwas scharfem an mir rum schneide um zu spüren das ich noch lebe aber auch um mich zu bestraffen dann denke ich darüber nach wie man wirklich in allen Teilen des Lebens so versagen kann wie ich es getan habe und immer noch tue?
du hast ja dein beitrag noch mal editiert....

du bist weder schuldig, noch hässlich, noch schmutzig, noch bist du nichts wert. auch wirst du irgendwo in deinem tiefsten inneren auch noch die fähigkeit haben, zu lieben. nur die is von deinem leid zugeschüttet.

das du dich sogar selber verletzt zeigt mir, das du ohne therapie nicht weiterkommen wirst. du willst das vllt. nicht hören aber es ist die wahrheit.

lg uwe
 

naramudi

Aktives Mitglied
Schlimme Geschichte.

Ich bin tief berührt und traurig darüber wozu Menschen fähig sind.

Für dich ist es aber vorbei. Es wird nie wieder geschehen. Nur in deinem Kopf spielt dieser Film immer wieder von vorne. Und das ist der Punkt, der dich davon abhält dein wahres Leben zu leben. Auch deine eingeredeten Schuldgefühle (Ich fühle mich schuldig, weil ich blond bin) helfen dir nicht weiter.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1. Du bleibst in deiner jetzigen Verfassung und redest dir weiter Schuldgefühle ein

oder

2. Du machst unter deine Vergangenheit einen dicken Strich und lebst nur noch im jetzigen Augenblick.

Zeit kann Wunden heilen und Schreckliches vergessen lassen. Du kannst darüber hinwegkommen - wenn du es willst und zulässt. Du kannst aber auch für den Rest deines Lebens dich daran klammern und deinen Schmerz darüber am Leben halten, indem du dich immer wieder damit beschäftigst.

Ohne Zweifel hast du etwas sehr Schlimmes in deiner Vergangenheit erleben müssen. Doch es liegt ganz allein an dir, ob deine Vergangenheit Macht über den jetzigen Augenblick hat oder nicht.
 
L

leyla

Gast
Hallo Petra

Ich bin zwar erst 17, aber ich denke trotzdem dass ich dich verstehe.
Meine Mutter ist etwa in deinem Alter und hat ähnliches erlebt...
Bis vor 2 1/2 Jahren wusste niemand davon, auch nicht von ihrer Bulimie die daraus folgte.Dann merkte sie irgendwann dass es nicht mehr weitergeht und wandte sich an eine Beratungsstelle für missbrauchte Frauen, wo sie eine liebe Therapeutin fand, zu der sie ein mal in der Woche ging.
Zusammen haben sie dann den Antrag für einen Klinikaufenthalt gestellt, der auch bewilligt wurde. Seit 3 Monaten ist sie jetzt in der Klinik,was für uns natürlich sehr schwer ist. Wir hoffen dass sie bald wiederkommt...
Was ich dir aber damit sagen wollte ist, dass es niemand sein Leben lang mit sich rumtragen kann, da muss psychologische Hilfe her, besonders wenn du für dein Kind eine starke Mutter sein willst. Da spreche ich jetzt aus Erfahrung:Früher oder später merken die Kinder dass was nicht stimmt.
Meine Mutter wurde in der letzten Zeit immer kraftloser, da konnte sie uns einfach nicht mehr viel geben.
Denk mal drüber nach, ich wünsch dir alles Gute
 
B

blondesgift1504

Gast
Erst mal allen einen lieben dank für eure lieben worte!

Ich möchte versuchen eure Fragen zu beantworten.

Erst mal dir Uwe

also ich bin heute 38 Jahr alt,wie du siehst trage ich es schon ein paar Jahre mit mir rum.
Meine Mutter ist leider tot sie starb vor 7 Jahren,auch mein Vater wie er vom Gesätzlich genannt wird ist dieses Jahr verstorben.Ob meine Mutter etwas mit bekommen hat weiß ich wirklich nicht.Sicher wächst man unter diesen Umständen nicht so auf wie andere Kinder.Zu mindest hat sie immer so getan als wüßte sie es nicht vielleicht hattte sie auch einfach nur Angst weil zu dieser Zeit ja alles noch totgeschwiegen wurde in unserer Gesellschaft.
Die Therapie habe ich ab gebrochen weil ich zum ersten nicht darüber reden konnte oder wollte und zweitens war der Psychologe wirklich nicht der Mann dem ich vertrauen schenkte.Insgesamt habe ich die Therapie dann nach 12 Wochen auf gegeben mit dem ergebniss das sich nichts zum guten änderte,vielleicht war es sogar noch schlimmer weil der Film in meinem Kopf immer öfter und intensiver vor meinen Augen ablief.
Ja mein erstgeborener Sohn lebt auch heute noch bei mir doch er ist mitlerweile auch schon 21 Jahre alt und braucht mich nicht mehr so dringend.
Ja ich habe meinen beitrag noch mal geändert weil mir beim schreiben immer noch so viel einfällt,es ist eigendlich seit Jahren so das ich versucht habe es mit mir selbst aus zu machen in dem ich es für mich alleine auf schreibe,es gab Zeiten da hat es mir auch geholfen denke ich aber das ändert ja leider nicht viel an dem Gefühl alleine zu sein.
Das du das mit deiner Freundin erlebt hast tut mir leid,auch wenn ich weiß wie sie sich fühlt und es mir in einer Beziehung nicht anders geht wie ihr so ist es doch so das man eigendlich keinen anderen Menschen damit belasten möchte und versucht so normal wie möglich zu sein.Das ergebniss ist leider dann das man alles andere als normal bei den Leuten an kommt.Ich mache zum beispiel auch immer den gleichen fehler in dem ich wenn ich jemanden kennen lerne nicht sage was ich erlebt habe,so weiß der andere nicht mit einem um zu gehen und kann verschiedene Dinge die man macht nicht verstehen.Es ist wirklich schwer zu glauben das einer jemanden mag oder vielleicht sogar liebt wenn man sich selbst doch so hasst und verachtet.Wie soll ein Mann den Körper lieben und schön finden vor dem ich mich so eckel das ich ihn nur mit Handschuhen an fassen kann?
Und so ist es bei allem,man stellt es in frage und zweifelt!

Noch mal vielen lieben dank für deine mitteilung,es tut gut zu lesen das es jemanden gibt den es interessiert.

L.G
Petra
 
B

blondesgift1504

Gast
Natürlich danke ich auch leyla ganz lieb!

Ich finde es wirklich schön das du mit 17 Jahren so mitfühlend bist und hoffe natürlich für euch alle aber in erster linie für deine Mutter das sie den doch so langen weg auch bis zum ände geht und zu dem Erfolg führt den ihr euch alle wünscht.
Sicher hast du recht in dem du schreibst das die Kinder irgendwann spüren was los ist doch ist mein Sohn ja nun 21 Jahre alt und kann gut für sich selbst sorgen.Meine Aufgabe ist damit ja auch erfüllt und vielleicht ist das das einzigste in meinem Leben was ich bis zum ende geschafft habe,auch wenn ich ganz sicher keine gute Mutter war.
Noch mal danke und alles alles gute für euch


Ja toyotafan auch dir danke und deine Nachricht war wirklich interessant,fast genau so hat es mir mein damaliger Arzt auch gesagt,doch wenn es so einfach wär dann hätte ich schon lange diesen Strich gezogen.Es ist ja nicht so das ich es noch nie versucht hätte,doch irgendwas schmeißt einen immer wieder zurück sei es das ich jemanden sehe der aussieht wie einer der Arbeitskolegen,ein geruch oder was auch immer.Trotzem noch mal lieben dank vielleicht finde ich ja bald oder sogar hier die Kraft es noch ein letztes mal zu versuchen.

L.G
Petra
 
U

uwemicha

Gast
hallo leyla, hallo petra

Da spreche ich jetzt aus Erfahrung:Früher oder später merken die Kinder dass was nicht stimmt.
diese aussage ist völlig richtig. im harmlosesten fall bleibt es bei "etwas merken", aber das ist meist nicht so. die psychischen schäden nach mißbrauch sind erheblich und stellen untherapiert ein großes problem dar. grade die kinder von betroffenen menschen erleiden selbst oft einen psychischen knacks, weil sie durch das gestörte verhalten des betroffenen elternteiles geprägt werden. antriebslosigkeit, depressionen, das "sich hängen lassen" u.v.a werden auf die kinder übertragen und da, wie in petras fall, einen normale beziehung zu einem mann nicht möglich ist, ist kein partner da, der dem kind zeigt aber vor allem vorlebt, wie man es besser machen kann. auch fehlt es dem elternteil sehr an der nötigen kraft, seinem kind die nötige aufmerksamkeit und fürsorge zu geben. oft sind sich betroffene, ebenfalls wie in petras fall, ihrer probleme bewusst und versuchen bei der erziehung dadurch gegenzusteuern, das sie zumindest dem kind mit worten beizubringen versuchen, wie sie sich richtig verhalten zu haben. doch das nützt wenig weil kinder nicht in erster linie dadurch lernen, das man ihnen was vorerzählt, sondern sie nehmen sich das an, was die eltern VORLEBEN. oder glaubt ihr das kinder von rauchenden eltern deswegen nicht anfangen zu rauchen, weil es ihnen ihre eltern so sagen? eher werden die eltern unglaubwürdig und das kind denkt sich: wieso soll ich nicht rauchen? meine eltern rauchen doch auch.
allzuoft vermeiden betroffene eine therapie oder brechen sie ab. vielfacher grund ist der, das man sich ja nun mit den geschehnissen und den bösen erinnerungen auseinander setzen muss. ein sehr schmerzhafter prozess, langwierig und schwierig. die kinder erleben auch diesen prozess teilweise mit oder eben auch nicht. macht man nix, lernen auch die kinder nicht, das man seine probleme selbst anpacken muss.

liebe leyla, ich freue mich für dich das deine mutti diesen weg gegangen ist, zum einen weil ich denke das du so miterlebst das deine mutti dir zeigt.. sie geht ihre probleme an. ich hoffe und wünsche dir das alles gut wird und die therapie erfolg hat. ich kann mir denken wie schwer das für dich sein muss.

lg uwe
 

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