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Nachhilfeschüler ist extrem ruhig und lehnt Hilfe ab. Was tun?

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 122987
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Leider für ihn - das sollte ich Dir gegenüber anmerken - befindest Du Dich in einer Struktur, die klare Kompetenzverteilung beinhaltet.
> Der Junge hat Erziehungsberechtigte, die ihm gegenüber berechtigt und verpflichtet sind und aus dieser Position heraus über ihn entscheiden.
> Deine Vorgesetzten sind Inhaber des Instituts und entscheiden, wer kommt.
Sie entscheiden, wer unterrichtet und was unterrichtet wird.
Sie entscheiden auch, wen sie zwecks Unterrichtung beschäftigen und bezahlen, zB Dich.

Nun muss all das zusammen passen, um Erfolg zu haben.

Du bekommst also eine Aufgabe, die sich Mathe Unterricht nennt.
Du überwachst die Ergebnisse. Diese teilst Du den Vorgesetzten mit. Dazu kannst Du mitteilen warum Du denkst, dass Ergebnisse nicht besser ausgefallen sind.

Die Vorgesetzten befinden dann darüber, ob es an dem Schüler oder Lehrer liegt.
Denken sie, dass der Lehrer getan hat was er soll, so liegt es am Schüler.

Da es aber drum geht, den Betrieb nicht pleite gehen zu lassen, weil man dann die Lehrer nicht mehr bezahlen kann, werden die Vorgesetzten sich etwas ausdenken müssen.
Dies kann sein, dass man den Schüler auf gibt - oder dass man ihm ein spezielles Nachhilfepaket anbietet - sprich verkauft.

Sind die Vorgesetzten mit den Eltern einig und steht fest, wer zahlt, so bekommst Du die Weisung, Einzelunterricht zu geben.
Kommen die Vorgesetzten nach weiterer Prüfung zu dem Ergebnis, dass der Junge nicht zuhört, nicht mit denkt und nicht antwortet, so macht das alles keinen Sinn.
Arbeiten, die keinen Sinn machen aber trotzdem getan werden, bringen kein positives Ergebnis. Genau dies braucht aber ein Institut, damit weitere Kinder kommen und geschult werde können.

Also kannst Du Deine Beobachtungen den Vorgesetzten mitteilen.
Sie entscheiden dann.
Du musst für Dich parallel entscheiden, dass Du nicht jedes Kind retten kannst.

Es kann klüger sein, 10 Kinder erfolgreich zu helfen, anstatt einem Kind ergebnislos helfen zu wollen. Ergebnislos deswegen auch, wenn man die notwendigen Berechtigungen nicht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo 🙂
Ich bin weiblich, 18, gebe seit 1,5 Jahren Nachhilfe in einem Nachhilfeinstitut und mag meinen Job unfassbar gerne. Ich mach das als Nebenjob neben der Schule.
Natürlich hab ich immer wieder Schüler mit Konzentrationsproblemen etc. Aber seit gestern hab ich einen Schüler in einem meiner Kurse welcher mir wirklich Sorgen macht.

Der Schüler ( 14 Jahre alt) kam in meinen Kurs, weil er laut meiner Chefin große Probleme mit Mathematik hat. Ich bat ihn sich kurz vorzustellen , da sowohl ich als auch die anderen Schüler dieses Kurses ihn noch nicht kannten. Er setzte sich direkt weit weg von den anderen und wollte sich auch nach mehrmaligem Fragen nicht wirklich vorstellen. Natürlich hab ich das erstmal akzeptiert . Das Problem ist, dass der Schüler jegliche Hilfe ablehnt obwohl er offensichtlich Probleme in Mathematik hat.

Was soll ich tun? Ich mag meine Arbeit und es ist meine Aufgabe zu helfen. Soll ich mit meiner Chefin reden und fragen, ob der Schüler unter psychischen Problemen etc. Leidet ? Soll ich einen einzelkurs anbieten?

Lg
Vielleicht hat er selektiven Mutismus? Da könnten Sie ihm vielleicht Hausaufgaben zu Mathe geben, seine Arbeiten durchschauen und sich seine Hausaufgaben anschauen. Es ist total ok, wenn man in der Nachhilfe nur Hausaufgaben und Übungen bearbeitet, sowie Infomaterial liest. Ggf könnten Sie das Übungsmaterial bzw die Hausaufgaben an seine Eltern senden oder ihm Material mitgeben und ihn aufschreiben lassen, welche Aufgaben er wann gemacht hat oder welche Themen er recherchiert hat. Da könnte er auch einen Grund fürs Nicht-Lernen eintragen (z. B. Klausur in einem anderen Fach; Streit; Krankheit; Arbeitsgemeinschaft/Verein/Treffen mit Freunden; Termin).

Bei Mutismus kann man zu einem Psychologen oder einem spezialisiertem (!) Logopäden (zur Behandlung von Mutismus brauchen Logopäden eine Zusatzausbildung oder so. Die heisst glaube ich KoMut).

Bei Mutismus kann "drauf zeigen", "nicken", "Kopf schütteln" und Gebärdenworte hilfreich sein (z. B. WC, Wasser).
 
Manche können nicht mit Gruppen. Warte noch etwas, ob es besser wird und dann frag ihn direkt und unter vier Augen, ob er vielleicht lieber Einzelunterricht möchte, damit er nicht vor vielen Leuten reden muss.
 
Wow, Du hast eine starke Persönlichkeit. "Ich bin ich" und das mit 16. Hat die Pubertät bei Dir ausgesetzt? ;-)
Spaß beiseite. Ich finde es ganz toll von Dir, dass Du Nachhilfe anbietest und das neben Deinem Abi schaffst. Das verdient erst mal sehr viel Respekt.

Es wurde hier schon gesagt. Von "Er wird gezwungen" über "Alterskonflikt" und "Pubertät" ist hier alles dabei, warum das nicht funktionieren könnte. Und Du hast es ja schon selbst beantwortet. Das Elterngespräch führt (aus guten Gründen) deine Vorgesetzte und nicht Du. Die Erziehungsberechtigten entscheiden darüber, ob er diesen Kurs besucht oder nicht und nicht Du.
Du hast die Aufgabe, den Kindern Mathe beizubringen, die "Erwachsenen" haben ihre eigenen Aufgaben. Ich weiß, Du bist schon 18 und Volljährig und fühlst dich verantwortlich und willst mitreden aber aus einer anderen Perspektive, bist Du halt leider auch noch ein Kind ohne Schulabschluss und ohne / bzw. mit nur sehr begrenzter Lebenserfahrung. Das wirst Du verstehen, wenn Du mal älter bist.

Du fühlst Dich offenbar sehr gut in Deiner Rolle aber bleib in Deiner Rolle und mische dich nicht in Sachen ein, die Du nicht überblickst. Bleib auf dem Boden. Ob er psychische Probleme hat oder nicht, entscheidest nicht Du aufgrund Deiner Beobachtungen in der wöchentlichen Mathenachhilfestunde. Eine solche Andeutung würde ich als Elternteil als übergriffig werten.
 
Wow, Du hast eine starke Persönlichkeit. "Ich bin ich" und das mit 16. Hat die Pubertät bei Dir ausgesetzt? ;-)
Spaß beiseite. Ich finde es ganz toll von Dir, dass Du Nachhilfe anbietest und das neben Deinem Abi schaffst. Das verdient erst mal sehr viel Respekt.

Es wurde hier schon gesagt. Von "Er wird gezwungen" über "Alterskonflikt" und "Pubertät" ist hier alles dabei, warum das nicht funktionieren könnte. Und Du hast es ja schon selbst beantwortet. Das Elterngespräch führt (aus guten Gründen) deine Vorgesetzte und nicht Du. Die Erziehungsberechtigten entscheiden darüber, ob er diesen Kurs besucht oder nicht und nicht Du.
Du hast die Aufgabe, den Kindern Mathe beizubringen, die "Erwachsenen" haben ihre eigenen Aufgaben. Ich weiß, Du bist schon 18 und Volljährig und fühlst dich verantwortlich und willst mitreden aber aus einer anderen Perspektive, bist Du halt leider auch noch ein Kind ohne Schulabschluss und ohne / bzw. mit nur sehr begrenzter Lebenserfahrung. Das wirst Du verstehen, wenn Du mal älter bist.

Du fühlst Dich offenbar sehr gut in Deiner Rolle aber bleib in Deiner Rolle und mische dich nicht in Sachen ein, die Du nicht überblickst. Bleib auf dem Boden. Ob er psychische Probleme hat oder nicht, entscheidest nicht Du aufgrund Deiner Beobachtungen in der wöchentlichen Mathenachhilfestunde. Eine solche Andeutung würde ich als Elternteil als übergriffig werten.
Dankeschön🙂) ich arbeite seit ich 16 bin in diesem Bereich und bin inzwischen 18. Da ich 2 Jahre Erfahrung habe und noch nie so einen Fall hatte, hab ich mir verständlicherweise Sorgen gemacht und war überfordert. Allerdings hast du definitiv Recht mit dem was du sagst. Ich werde die nächste Stunde abwarten und dann kann ich weiterschauen🙂
Lg
 
Ja, du versuchst alles und machst das gut im Rahmen deiner Möglichkeiten. Doch dieses Kind scheint dringend psychologische Hilfe zu brauchen.
 
Wenn jemand Mutismus hat:
- Am besten keinen Druck machen
- Zur Not gibt es im Internet Autismus-Kommunikationskarten (z. B. auf teacherspayteachers.com). Da sieht man Beispiele. Man kann es auch selbst malen.
- Eine Herangehensweise wäre immer das kleinste Übel zu wählen. Das macht der Computer bei Bottom-Up dynamic programming. Er löst zuerst das kleinste Problem und geht in kleinen Schritten zum Hauptproblem. Das hilft auch beim Aufbau von Selbstbewusstsein.
- Selbstbestimmung in der Therapie und bei Mutismus ist wichtig. Also dass man auch selbst Entscheidungen treffen kann. Es könnte hilfreich sein, ihn in einen anderen Raum zu setzen, sodass er Abstand zu den anderen hat: Auf Klo gehen ist dann ein kleineres Problem.
- Eine Übung aus dem Jin Shin Jyutsu hat mir sehr geholfen, die nicht so lange dauert: Worte sollten uns selbst umarmen, indem wir die Hände unter die eigenen Achseln getan haben und dann sollten wir dabei 36 Mal bewusst aus und ein atmen ("die letzten 36 bewussten Atemzüge" heißt das). Das sollten wir selbst zählen. Die anderen hatten danach noch länger die Augen zu und wahrscheinlich meditiert, ich konnte mich entspannt umschauen, ohne nervös zu sein.
- In der Kunsttherapie sollten wir manchmal dir Augen schließen, mit dem Daumen zeigen, wie es uns geht und dann den Daumen wieder runter machen und die Augen öffnen wenn alle den Daumen runter gemacht haben.
- In einer Videochatgruppe in einem Kurs haben wir anfangs Daumen hoch/runter (vor der Laptopamera) benutzt, um ja/nein zu sagen, weil niemand etwas gesagt hat, da es merkwürdig war während Corona digital an einem Feriencamp mit Kurs teilzunehmen. Es wurde dann aber besser. 🙂
- Es kann helfen, wenn man etwas macht während man wartet, weil man dann weniger angesprochen wird. Z. B. Buch, Hausaufgaben, Zauberwürfel...
 

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