Nach Krankengeld-Ende und Arbeitslosigkeit: was erfährt ein neuer Arbeitgeber?

Ich wollte mal fragen ob sich jemand damit auskennt:

angenommen mein Krankengeldbezug ist zu Ende und ich erhalte Nahtlosen-Arbeitslosengeld.
Das Arbeitsverhältnis beim bisherigen Arbeitgeber besteht formal noch.

Der Chef (Familienbetrieb) ist mir sehr wohlgesonnen und würde - sollte ich einen neuen Job finden - auch ein gutes Zeugnis schreiben.

Wenn ich jetzt eine Bewerbung schreiben würde, wäre dies möglich ohne eine Lücke entstehen zu lassen, oder bekommt ein potentieller neuer Arbeitgeber von irgendwoher mit, dass man lange krank bzw. arbeitslos war?

... ist das fair? Je nach Krankheit bist du verpflichtet wahrheitsgemäß zu antworten . Ja ein Arbeitgeber kann viel über dich vorher erfahren ....prüfe mal was du im Internet hast ...facebook usw.
Farnmausi

Warst du psychisch erkrankt? In dem Fall könnte ich mir vorstellen dass es äußerst heikel ist bzw fast unmöglich einen Job zu finden.

Wie das ist wenn dein Noch- Arbeitgeber dir ein entsprechendes Zeugnis ausstellt so dass die Krankheitszeit unter den Tisch fällt weiß ich leider nicht. Die Krankenkasse selbst wird aus Datenschutzgründen das sicher nicht mitteilen.

Blöde Frage: Kannst du bei deinem noch Chef nicht wieder anfangen?

Wenn das nicht geht, oder du das nicht willst: Wenn ich das richtig verstehe, stehst du noch in einem Arbeitsverhältnis und bist gesund, bzw auf dem Weg dorthin. Neue Arbeitgeber orientieren sich am Lebenslauf. Wenn da z.B. stehen würde:
bis 30.09.2020 Firma XY
seit 01.10.2020 arbeitssuchend

Dann fragt der neue AG, warum es zum Ende bei der Firma XY kam. Eventuell würde er dort auch anrufen und nach fragen.

Ich war/bin psychisch erkrankt. Ich sollte von der Rentenversicherung eine LTA Maßnahme bekommen, die aber abgelehnt wurde. Seit Monaten läuft das Widerspruchsverfahren und ich bin jetzt seit September ausgesteuert.

Ich möchte bzw. muss mich aber in naher Zeit um einen neuen Job bemühen, da ich gar keines Falles in Hartz 4 kommen möchte.

Die Frage war daher einfach, wenn ich z.B. in 3 Monaten wieder so weit stabil wäre und mich bewerbe, wie oder ob der neue Arbeitgeber von der langen Krankheit erfahren würde. Ich bin wie gesagt in einem Familienbetrieb, der Chef würde mir dies wohlwollend schreiben, so dass keine Lücke von 1,5 Jahren entsteht und ich offiziell quasi bis zur Arbeitslosigkeit angestellt war oder mich sogar offiziell aus ungekündigter Stellung bewerben kann. Ich bin dort auch nur noch formal angestellt,weil er es gut mit mir meint und mir helfen will.

Wieder dort offiziell anfangen geht leider aus einem anderen Grund nicht.

Habe ich eigentlich schon beantwortet. Wenn dein Chef nichts sagt, und du auch nicht, erfährt ein neuer Arbeitgeber das nicht.

Wenn ich nach so einer langen Zeit wieder zu arbeiten anfangen würde, dann würde ich im neuen Job wahrscheinlich den Eindruck eines Berufseinsteigers hinterlassen. Bedenke auch, dass Dein neuer Chef, Pate und sonstige Kollegen Dich über Deinen letzten Job ausfragen werden. Es darf zu keinen Unstimmigkeiten kommen, wenn sie Deine Antworten untereinander austauschen. Du solltest Dir also eine durchstrukturierte Historie zulegen oder Du erzählst möglichst wenig.

Besteht nicht die Möglichkeit, dass es bei der Arbeitsagentur ein Förderprogramm gibt, das Langzeitkranken bei der Rückkehr ins Berufsleben unterstützt? Potenzielle Arbeitgeber wissen dann in etwa was auf sie zukommt und werden für ihre Bereitschaft, Dich einzustellen wahrscheinlich mit staatlichen Beihilfen unterstützt. Hast Du Dich in dieser Richtung schon informiert?

Tja, normalerweise müsstest du sogar eine Wiedereingliederung machen. Aber da würde der neue AG wohl Augen machen.
Ich finde es etwas komisch. Würdest du nicht kurz vor der Aussteuerung stehen, wärst du sicherlich immer noch krank. Jetzt wo die Maßnahme abgelehnt wurde und dir hartz IV droht ( im übrigen würdest du kein H4 bekommen sondern Grundsicherung da nicht arbeitsfähig ), gehst du halt wieder arbeiten? Sogar das nicht Vorhandensein einer notwendigen Wiedereingliederung ist keine Hürde mehr. Plötzlich gesundet?

Wenn du bei deinem alten Chef noch bis zum Schluss auf der Gehaltsliste stehst, kannst du im Prinzip jedem vorlügen das du dort auch bis zuletzt gearbeitet hast. Im Lebenslauf ist dann nichts anderes ersichtlich und die Daten welche über ELSTAM vom Finanzamt gezogen werden, geben diesbezüglich auch keine Auskunft über deine Krankheit.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich deine Krankenkasse beim neuen AG meldet und mit diesem besprechen möchte wie man dich am Besten in den Berufsalltag neu begleitet. Da wäre ich vorsichtig.

Eventuell würde er dort auch anrufen und nach fragen

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Träume weiter. Da hätte ein "Chef" viel zu tun wenn er immer überall anrufen würde, vom Datenschutz mal abgesehen.

Lebenslauf ist dann nichts anderes ersichtlich und die Daten welche über ELSTAM vom Finanzamt gezogen werden, geben diesbezüglich auch keine Auskunft über deine Krankheit.

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Im Verlauf der Rentenversicherung sieht man es immer, und es gibt Arbeitgeber die diesen fordern.
Muss man natürlich nicht machen, aber niemand muss einen einstellen.

bocksrogger meinte:

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Träume weiter. Da hätte ein "Chef" viel zu tun wenn er immer überall anrufen würde, vom Datenschutz mal abgesehen.

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Ich träume ganz und gar nicht. Ex Arbeitgeber anzurufen war oft genug meine Aufgabe.
Und ich habe auch schon erlebt, dass mich eine Ex Kollegin anrief, und mir erzählte, dass Firma XY gerade angerufen hat, und sich aufgrund meiner Bewerbung nach mir erkundigt hat.