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My nightmare

only_air

Neues Mitglied
Mein Onkel hat Krebs.
Und zwar in einem Stadium, in dem man nicht mehr viel oder besser gesagt gar nichts für ihn tun kann.
Die ganze Familie muss zusehen, wie er langsam stirbt..
Sein Arzt hat erklärt, dass es sich nur noch um 2-3 Monate handeln kann...

Ich hätte niemals gedacht, dass mir selbst das so weh tun würde. Sicher, er ist ein Mitglied meiner Familie, aber ich hatte nie sehr engen Kontakt zu ihm, und deshalb wundert es mich, dass ich diesen unglaublichen Schmerz spüre.
Ich verstehe es nicht.
Es geht mir seit dieser Nachricht wirklich schlecht, und ich bin eigentlich kein Gefühlsduseliger Mensch, da ich meine Gefühle immer versuche zu kontrollieren und zu unterdrücken.
Aber in letzter Zeit...

Es tut weh. Es tut wirklich, wirklich weh, an ihn zu denken. Irgendetwas in mir reißt. Jeden Tag mehr. Ich spüre es. Und das ist ein sehr sehr niederdrückendes Gefühl.

Ich habe seitdem auch Schlafstörungen und Alpträume, weshalb ich mich auch die halbe Nacht weigere überhaupt einzuschlafen.
In jedem Traum sehe ich ihn.
Und hinter ihm steht etwas. Etwas großes, schwarzes. Ich kann nie erkennen, ob es ein "Ding" ist oder eine Person.
Jedenfalls ist dieses Etwas immer dabei. Immer hinter ihm...

Ich habe Angst, zu schlafen.
Ich habe Angst, daran zu denken. Daran zu denken, wie viel Zeit ihm noch bleibt.
Ob ich ihn überhaupt noch einmal sehen kann...

Manchmal wünsche ich mir (und denkt jetzt bitte nicht schlecht von mir) er wäre schon tot...
nur, damit er nicht mehr leiden muss. Damit ich dieses Gefühlschaos los werde, das mich so aufwühlt und mich ganz durcheinander bringt.

Wie kann ich aus diesem Alptraum aufwachen!?

Liebe Grüße.
 

Zitronengelb

Aktives Mitglied
Erst einmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut!
Manchmal kann es helfen, wenn sich die Familienmitglieder zusammensetzen und gemeinsam ihre Ängste, Sorgen und Nöte austauschen und so einander Hilfe und ÄUnterstützung geben. Schließlich sitzt ihr doch alle im selben Boot und sorgt euch um den gemeinsamen Menschen. Du bist nicht allein.
 
M

Mahdia

Gast
Hallo!

Es tut mir sehr leid, dass es Deinem Onkel so schlecht geht *dichmaldrück*! Ich kann gut nachvollziehen wie es Dir geht, mein Onkel hat Lungenkrebs im Endstadium und die Metastasen haben sich schon überall ausgebreitet.

Wohnt er weit von Euch weg? Kannst Du ihn noch mal besuchen?
Auch wenn Ihr nicht so viel Kontakt zueinander hattet, du bist ein Teil seiner Familie, und er freut sich sicher, wenn Du zu ihm fährst.

So hart es jetzt auch klingt, aber Du würdest es, wenn er von seinen Schmerzen "erlöst" ist (ich weiss nicht wie ich es jetzt am schonendsten umschreiben soll :(), bereuen, wenn Du ihn nicht noch einmal gesehen hast.

Es wird hart sein ihn so zu zu sehen, ich weiss es von mir selbst. Aber später wirst Du Dich vielleicht immer fragen "Warum bin ich nicht noch mal zu ihm gefahren"

Das beschäftigt Dich sehr und Sorgen nimmt man leider auch mit in den Schlaf und verarbeitet sie dort.

Ich kann mich Zitronengelb nur anschliessen, dass Ihr jetzt als Familie enger aneinanderrückt und darüber sprecht. Schluck die Sorgen nicht runter :eek:

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und hoffe, dass Dein Onkel nicht allzusehr leiden muss :(

Liebe Grüße
Mahdia
 
W

whitewine

Gast
Bitte bitte unterdrücke deine Gefühle nicht. Sprich über deine Trauer, deine Ängste, deine Hilflosigkeit. Nur so kannst du das alles verarbeiten! Herunterschlucken bringt nur kurzfristig Hilfe - irgendwann kommt alles wieder zum Vorschein und zwar noch schlimmer als es jemals war.

Und ich schliesse mich an meine Vorredner an - du solltest ihn wenn immer möglich nochmal besuchen. Sonst kommen vielleicht irgendwann die Schuldgefühle. Ich würde alles darum geben, die Zeit zurückzudrehen und meinen Vater nochmal zu besuchen als er todkrank im Krankenhaus lag.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! Ich weiss, wie's dir geht! Aber auch das geht irgendwann vorbei - es braucht einfach ein wenig Zeit!
 

Asile

Mitglied
Hallo only-air!

Das ist sehr schlimm, was du erfahren musstest. Ich denke, neben der Sorge um einen Angehörigen -> ist es die Ausschließlichkeit, die dich schockiert. Ich denke hier wird eine der Urängste berührt, die wir haben....zu wissen, wann unser Leben beendet sein wird. Das ist sehr schrecklich. Deshalb kann man dir diesen Satz "Ich wünschte er wäre schon tod" eigentlich nicht verübeln, obwohl er krass ist. Wäre er schon tod, dann könntest du um ihn trauern und wärst nicht mit der unfassbaren Tatsache der Endlichkeit konfrontiert. Ich glaube mit diesen Gedanken stehst du nicht allein. Zusehen zu müssen, wie ein Leben langsam ausgelöscht wird ist etwas ganz Schreckliches.
In unserer heutigen Gesellschaft sind wir selten mit dem Tod konfrontiert und es gibt ganz wenige Handlungsstrategien, die uns sagen - wie man sich in solch einer Situation zu verhalten hat.
Ich hoffe du hast einen Menschen an deiner Seite, der dich in den Arm nimmt und für dich da ist. Und ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächst Zeit.

Alles Liebe Asile
 

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