Hallo zusammen, ich melde mich hier nur, weil ich diese während der Arbeit einen Nervenzusammenbruch hatte und seitdem wieder gemerkt habe, dass ich doch noch nicht so weit mit meiner Trauer bin, wie ich gehofft hatte zu sein. Es ist schwierig mit meiner Familie und Freunden darüber zu reden. Die meisten wissen einfach nicht was dazu sagen, weil niemand in meinem Freundeskreis bisher so etwas erlebt hat und meine Familie versucht nach vorne zu schauen (was auch sehr hilft, aber trotzdem kann ich das nicht immer gleich gut). Ich würde mir niemals etwas antun, darum gehts gar nicht. Es geht mehr darum, dass ich mich mit Menschen austauschen möchte, die dasselbe oder ähnliches erlebt haben und wieder gut ins Leben zurück gefunden haben, die vielleicht einen Tipp haben, was ihnen geholfen hat..
Es fing alles mit einer Grippe ähnlichen Woche anfangs 2017 an. Meine Mutter berichtete von zunehmender Atemnot, verharmloste dies aber. Sie ging zum Arzt und bekam Antibiotika und die Beschwerden wurde etwas besser. Trotzdem blieb der Husten und sie probierte viele verschiedene Hustentabletten aus und inhalierte immer wieder über 2-3 Monate. Trotzdem wurde der Husten nicht besser und die Atemnot wurde immer stärker. Ich bin 22 und studiere und war deswegen nicht so oft Zuhause. Ich dachte, meine Mutter würde schon zum Arzt gehen, wenn sie merken würde, dass etwas nicht stimmen würde. Denn sie wusste für jedes Problem immer eine Lösung, zu ihr konnte ich immer gehen, wenn ich einen Rat brauchte oder einfach nur einen anregenden Austausch haben wollte. Sie war mehr als nur meine Mutter.. sie war für viele eine Inspiration und ich bewunderte sie schon als kleines Mädchen, dass sie trotz ihres nicht einfachen Lebens immer so stark war und nie in Selbstmitleid versank. Sie war meine Ansprechsperson Nummer 1. Meine Mutter schaffte es immer beim Bearbeiten von Problemen meinen Horizont zu weiten, so dass ich das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte. Ich habe bisher noch nie jemanden gefunden, der das so gut konnte, wie sie. Ich vermisse sie sehr... ich würde gerne wissen, was sie zu der ganzen Situation hier meint..
Jedenfalls wurde die Atemnot irgendwann so schlimm, dass sie selbstständig ins Krankenhaus ging. Auch hier nahm sie alles noch locker und sagte noch, dass sie es etwas übertrieben findet, dass sie über Nacht bleiben müsse. Am nächsten Tag sind viele Untersuchungen gemacht worden und sie musste nochmals eine Nacht bleiben. Es wurde herausgefunden, dass sie einen angeborenen Herzklappenfehler hat und die Klappe bereits etwas undicht sei. Es wurde eine Operation angesetzt auf die nächste Woche. Es sei eine Routineoperation hiess es. Da ich selbst im Medizinbereich tätig bin, wusste ich was nun etwa folgte. Die Operation (wovon ich zwar sehr Angst hatte, aber damals hiess es noch, dass es eine Routineoperation wäre) und die lange Reha danach. Ich hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl. Sowas hatte ich noch nie zuvor, selbst als mein Vater notfallmässig im Krankenhaus war nicht. Ich wusste einfach, wenn meine Mutter im Spital ist, dann ist das nicht gut. Sie war zuvor noch nie im Krankenhaus und auch noch nie ernsthaft krank.
Ich ging sie am Abend besuchen, ich war die letzte Person, die noch bei ihr war und blieb bis die Besuchszeit zu Ende war. Sie war völlig entspannt und meinte noch, dass Sterben auf keinen Fall in Frage käme und sie überhaupt keine Angst vor der Operation hätte. Sie konnte mich so sehr damit beruhigen, sie war so eine starke Persönlichkeit. Trotzdem ging es mir in dieser Nacht so schlecht, ich habe viel geweint. Am nächsten Tag bin ich trotz allem in die Schule gegangen und wollte mich etwas ablenken. Denn eigentlich steht es ja nicht schlecht um sie, schon viele hatten so eine Operation.
Kurz nachdem die Schule begann, rief mein Vater an. Ich dachte noch, ob ich wirklich rangehen darf, da die Dozentin vorne noch sprach. Trotzdem ging ich dann aus dem Zimmer und rufte zurück. Da hörte ich die Worte meines Vaters, die ich nie mehr aus meinem Kopf bringen werde: "Mama ist gestorben". Ich kann mich noch genau an jede Minute erinnern, bis ich ins Krankenhaus fuhr. Danach lief alles ab wie im Film. Die Ärzte kamen und erzählten, dass sie am Morgen aufwachte, gut geschlafen hatte und Frühstück gegessen hat. Danach wollte eine Pflegerin den Blutdruck messen. Sie meinte, dass sie kurz aufstehen möchte und da habe sie sich an die Brust gefasst und sei dann zusammengesackt. Sie haben sie 40 Minuten lang reanimiert, ohne Erfolg. Sie starb an einem Aortariss, von der Gefahr wusste man zuvor schon, verharmloste sie aber. Sie wäre in knapp einem Monat 50 geworden...ich kann es immer noch nicht fassen. Das ging einfach zu schnell.
Jetzt ist es bald 7 Monate her und ich habe momentan so Mühe, wie noch nie. Mir fällt es so schwer diesen unheimlich schnellen Wechsel von einem so aktiven und lebensfreudigen Menschen, der Mitten im Leben stand, zu einer stummen Toten nachzuvollziehen. Am Anfang sind so viele für einen da und irgendwie hatte ich da auch mehr Zeit für mich. Nun arbeite ich und am Abend ist das Haus oft sehr leer. Ich habe zwar Freunde, eine super Familie und einen lieben Freund, jedoch getraue ich mich nicht mehr, jemanden damit noch weiter zu belasten. Denn der Verlust eines Menschen ist nicht das Einzige, was weh tut, wenn man jemanden verliert.
Ich habe das Gefühl, dass alle weiter gezogen sind ausser ich.. Ich funktioniere zwar noch und ich kann auch das Leben geniessen, jedoch bin ich aktuell ein emotional sehr labiler Mensch.
Vielleicht habe ich das jetzt einfach mal gebraucht, um das alles nieder zu schreiben. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, was mir genau helfen würde. Ich bin momentan zu träge, um irgendwas auszuprobieren. Ich hoffe darauf, dass ich irgendwann wieder mehr Energie habe. Ich versuche wieder Freude an was zu finden..
Es fing alles mit einer Grippe ähnlichen Woche anfangs 2017 an. Meine Mutter berichtete von zunehmender Atemnot, verharmloste dies aber. Sie ging zum Arzt und bekam Antibiotika und die Beschwerden wurde etwas besser. Trotzdem blieb der Husten und sie probierte viele verschiedene Hustentabletten aus und inhalierte immer wieder über 2-3 Monate. Trotzdem wurde der Husten nicht besser und die Atemnot wurde immer stärker. Ich bin 22 und studiere und war deswegen nicht so oft Zuhause. Ich dachte, meine Mutter würde schon zum Arzt gehen, wenn sie merken würde, dass etwas nicht stimmen würde. Denn sie wusste für jedes Problem immer eine Lösung, zu ihr konnte ich immer gehen, wenn ich einen Rat brauchte oder einfach nur einen anregenden Austausch haben wollte. Sie war mehr als nur meine Mutter.. sie war für viele eine Inspiration und ich bewunderte sie schon als kleines Mädchen, dass sie trotz ihres nicht einfachen Lebens immer so stark war und nie in Selbstmitleid versank. Sie war meine Ansprechsperson Nummer 1. Meine Mutter schaffte es immer beim Bearbeiten von Problemen meinen Horizont zu weiten, so dass ich das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte. Ich habe bisher noch nie jemanden gefunden, der das so gut konnte, wie sie. Ich vermisse sie sehr... ich würde gerne wissen, was sie zu der ganzen Situation hier meint..
Jedenfalls wurde die Atemnot irgendwann so schlimm, dass sie selbstständig ins Krankenhaus ging. Auch hier nahm sie alles noch locker und sagte noch, dass sie es etwas übertrieben findet, dass sie über Nacht bleiben müsse. Am nächsten Tag sind viele Untersuchungen gemacht worden und sie musste nochmals eine Nacht bleiben. Es wurde herausgefunden, dass sie einen angeborenen Herzklappenfehler hat und die Klappe bereits etwas undicht sei. Es wurde eine Operation angesetzt auf die nächste Woche. Es sei eine Routineoperation hiess es. Da ich selbst im Medizinbereich tätig bin, wusste ich was nun etwa folgte. Die Operation (wovon ich zwar sehr Angst hatte, aber damals hiess es noch, dass es eine Routineoperation wäre) und die lange Reha danach. Ich hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl. Sowas hatte ich noch nie zuvor, selbst als mein Vater notfallmässig im Krankenhaus war nicht. Ich wusste einfach, wenn meine Mutter im Spital ist, dann ist das nicht gut. Sie war zuvor noch nie im Krankenhaus und auch noch nie ernsthaft krank.
Ich ging sie am Abend besuchen, ich war die letzte Person, die noch bei ihr war und blieb bis die Besuchszeit zu Ende war. Sie war völlig entspannt und meinte noch, dass Sterben auf keinen Fall in Frage käme und sie überhaupt keine Angst vor der Operation hätte. Sie konnte mich so sehr damit beruhigen, sie war so eine starke Persönlichkeit. Trotzdem ging es mir in dieser Nacht so schlecht, ich habe viel geweint. Am nächsten Tag bin ich trotz allem in die Schule gegangen und wollte mich etwas ablenken. Denn eigentlich steht es ja nicht schlecht um sie, schon viele hatten so eine Operation.
Kurz nachdem die Schule begann, rief mein Vater an. Ich dachte noch, ob ich wirklich rangehen darf, da die Dozentin vorne noch sprach. Trotzdem ging ich dann aus dem Zimmer und rufte zurück. Da hörte ich die Worte meines Vaters, die ich nie mehr aus meinem Kopf bringen werde: "Mama ist gestorben". Ich kann mich noch genau an jede Minute erinnern, bis ich ins Krankenhaus fuhr. Danach lief alles ab wie im Film. Die Ärzte kamen und erzählten, dass sie am Morgen aufwachte, gut geschlafen hatte und Frühstück gegessen hat. Danach wollte eine Pflegerin den Blutdruck messen. Sie meinte, dass sie kurz aufstehen möchte und da habe sie sich an die Brust gefasst und sei dann zusammengesackt. Sie haben sie 40 Minuten lang reanimiert, ohne Erfolg. Sie starb an einem Aortariss, von der Gefahr wusste man zuvor schon, verharmloste sie aber. Sie wäre in knapp einem Monat 50 geworden...ich kann es immer noch nicht fassen. Das ging einfach zu schnell.
Jetzt ist es bald 7 Monate her und ich habe momentan so Mühe, wie noch nie. Mir fällt es so schwer diesen unheimlich schnellen Wechsel von einem so aktiven und lebensfreudigen Menschen, der Mitten im Leben stand, zu einer stummen Toten nachzuvollziehen. Am Anfang sind so viele für einen da und irgendwie hatte ich da auch mehr Zeit für mich. Nun arbeite ich und am Abend ist das Haus oft sehr leer. Ich habe zwar Freunde, eine super Familie und einen lieben Freund, jedoch getraue ich mich nicht mehr, jemanden damit noch weiter zu belasten. Denn der Verlust eines Menschen ist nicht das Einzige, was weh tut, wenn man jemanden verliert.
Ich habe das Gefühl, dass alle weiter gezogen sind ausser ich.. Ich funktioniere zwar noch und ich kann auch das Leben geniessen, jedoch bin ich aktuell ein emotional sehr labiler Mensch.
Vielleicht habe ich das jetzt einfach mal gebraucht, um das alles nieder zu schreiben. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, was mir genau helfen würde. Ich bin momentan zu träge, um irgendwas auszuprobieren. Ich hoffe darauf, dass ich irgendwann wieder mehr Energie habe. Ich versuche wieder Freude an was zu finden..