Mutter meldet sich wieder nach 5 Jahren.

Hallo,
Vor ungefähr fünf Jahren habe ich den Kontakt zu meiner Mutter gebrochen, weil sie immer hinter meinem narzisstischen Bruder stand, ihn wie ein Goldkind behandelte, ihn immer in Schutz nahm, ich immer das Problem war und sie nie sah, was für ein Mensch er ist. Er hat mich immer passiv aggressiv behandelt und verbreitete eine komische Stimmung Haus. Unseren behinderten Bruder behandelte er auch schlecht. Trotzdem hatte er den Vorteil, dass er älter war und meine Mutter so eine viel stärkeres Verhältnis zu ihm hatte als ich zu ihr.

Ich bin dann ausgezogen zu einer guten Freundin und seitdem habe ich mich in meinem Leben gut entwickelt und wohne mittlerweile alleine.
Meine Mutter hat mich gestern wieder seit dem Kontaktbruch angeschrieben und gedragt wie es mir gehen würde. Ich habe dann mit ihr telefoniert und sie sagte mir wie sehr sie mich vermissen würde und dass sie sich wünschen würde, dass ich wieder Nachhause kommen würde. Mein Bruder ist anscheinend den Drogen verfallen, hat viel Ärger gekriegt und
Ich will ehrlich sein : Ich habe ihr nach all der Zeit immer noch nicht verziehen und möchte auch nichts mit ihr zu tun haben. Trotzdem muss ich ständig daran denken.

Was denkt ihr?

Du könntest durchscheinen lassen, dass Du mit Drogen nichts zu tun haben willst und Konflikte, die sich daraus absehbar ergeben, nicht brauchen kannst.
Wenn wieder alles vernünftig und richtig läuft, dann gerne.
So stellst Du Dich nicht direkt gegen die Mutter, eigentlich auch nicht gegen den Bruder aber ganz klar gegen Drogen.


Ich hab aber etwas den Einduck, dass Deine Mutter mit gleich zwei Pflegefällen überfordert ist.
Sie muss ihr Leben leben und das des behinderten Bruders. Dadurch ist sie bereits doppelt belastet.

Wenn nun auch der andere Bruder nicht "funktioniert", kann sie eigentlich nur für sich selbst entscheiden, ob sie das zu korrigieren im Stande ist - oder nicht.
Bei Drogen ist wohl eher so, dass man es nicht schafft, wenn der Betroffene es nicht selber will und tut. Sie wird das noch nicht realisiert haben. Also hat sie eher durch die Blume gefragt, ob Du sie nicht unterstützen magst.

Fängst Du damit an, so wird sie Dir Aufgaben für den behinderten Bruder übertragen, damit sie Zeit für den anderen Bruder gewinnt.
Der wird, wenn man ihm Leidensdruck abnimmt, noch weniger einsehen, dass es 5 vor 12 ist.
Im Gegenteil braucht er mehr (kontrollierten?) Druck; manche brauchen dermaßen viel Druck, dass sie keinen Ausweg mehr sehen als selbst aktiv zu werden.
Also wäre Dein Einsatz gut gemeint - aber auf die angedachte Art kontraproduktiv.

Du darfst ihr ruhig sagen, dass du im Moment nicht das Gefühl hast, dass dir dein Zuhause gut tun würde.
Das würde ich tun. Ihr das so sagen. Und aber auch sagen, dass du es schön findest, dass sie sich gemeldet hat.

Was bräuchtest du denn, um ihr zu verzeihen?

Schwierige Situation. Sie scheint dich jetzt zu brauchen, da ihr alles zu viel wird. Vielleicht ist ihr auch aufgefallen, dass dein Bruder doch nicht ganz so unfehlbar ist wie sie dachte und jetzt bist du ihr eingefallen. Ich würde mir an deiner Stelle das selbstständige Leben erhalten. Du kannst deiner Familie einen Platz darin einräumen, wenn du das möchtest, aber lass dich nicht in eine emotionale Abhängigkeit ziehen. Eltern sind auch nur Menschen und können egoistische Intentionen haben. Ich wäre sehr vorsichtig und würde die Annäherung zwar zulassen, jedoch musst du sicher aufpassen, dass du nicht gleich in die Pflicht genommen wirst, sei es finanziell oder zeitlich.

Grashüpfer2020 meinte:

Ich will ehrlich sein : Ich habe ihr nach all der Zeit immer noch nicht verziehen und möchte auch nichts mit ihr zu tun haben.

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Sag ihr genau das. Von vorgeschobenen Gründen halte ich nichts. Sie wird Argumente finden, die rechtfertigen, dass du trotzdem kommen sollst oder wie auch immer. Deine Gefühle kann man nicht wegargumentieren.

Ich bin ganz bei Wildkatz. Spekulationen, ob ihr Interesse echt ist, aus Überforderung oder Erkenntnissen herrührt oder irgendwelche Winkelzüge, warum Du keinen Kontakt möchtest, hakte ich für falsch und vom eigenen Ich weg führend.

Es ist, wie es ist und das kannst Du ihr mitteilen.

Ich kann es Dir nachfühlen, mein Verhältnis zur Mutter ist ähnlich. Und Kontaktversuche ihrerseits bringen mich auch immer wieder in Unruhe.

Ich vermute, dass es deinen beiden Brüder psychisch schlecht geht.

An deiner Stelle würde ich zu ihr Distanz halten , aber es müsste kein Kontaktabbruch sein.
Das musst du entscheiden.
Auf keinen Fall würde ich zu ihr zurückziehen.
Kontaktabbruch finde ich sinnvoll, wenn man sich von seinen Eltern gequält fühlt, miteinander reden sinnlos ist und es keinen anderen Ausweg gibt..

Ich sehe das anders. Sie wird sich nicht geändert haben und ihr Goldkind weiter unterstützen wollen. Drogen kosten nunmal viel Geld und da muß wenigstens einer zu "Hause" sein, der den Kühlschrank wieder voll macht. Ach da war ja noch einer der mein Kind ist............................
Ist vielleicht eine Unterstellung aber ich würde mich darauf nicht einlassen.

Lebe DEIN Leben und nicht das von anderen, auch wenn es deine Familie ist. Es lohnt oft nicht zurück zu schauen, sondern nur nach vorne..

Nutze die Zeit und gib ihr eine Chance! Um ihret-, aber auch um deinetwillen.
Sonst würdest du dir dies uU eines Tages nie verzeihen...