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Mutter lässt sich nicht helfen - immer nur Vorwürfe

lilie40

Neues Mitglied
Liebes Forum,
Ich habe lange überlegt, ob ich meine Situation hier mitteilenmöchte und bin momentan bei dem Stand, dass ich es einfach mal jemandenerzählen muss.
Ich weiß gar nicht wirklich, wo ich anfangen soll, da meinAnliegen relativ komplex ist. Ich möchte hier ja aber keinen Roman veröffentlichen.
Es geht um meine Mutter. Ich bin momentan Student, im zweiten Semester undwohne noch zuhause. Momentan kommt es immer wieder zum „Streit“ mit meinerMutter. Sie ist ein sehr penibler Mensch, ich möchte das Wort putzkrank nichtverwenden, da nie eine Diagnose gestellt wurde, aber vielleicht könnt ihr eseuch so ein wenig besser vorstellen. Ich habe momentan das Gefühl, dass sieabsolut überfordert und unzufrieden mit sich und ihrem Leben ist. Obwohl, eigentlichhabe ich das Gefühl schon seit langem, es wurde nur kürzlich wieder stärker. Siesagt oft, dass ihr alles zu viel wird, sie am Ende ist und einfach nicht mehr kann.Mit meinem Vater hat sie sehr oft Streit. Sie arbeitet nicht und opfert ihre ganzeZeit in den Haushalt und unseren Hund. Natürlich putzt sie viel zu viel, dasmöchte und kann sie aber nicht einsehen. Ich helfe wirklich viel mit. Stelle meinPrivatleben hinten an, um für meine Mutter da zu sein. Gehe abends oft nichtweg, um ihr zu helfen. Ich versuche ihr wirklich zu helfen. Und trotzdem gibtes immer nur Vorwürfe. Ich würde nicht verstehen, wie viel sie macht. Ich würdenicht genug helfen. Ich wäre undankbar. Ich könnte meinen Aktivitätennachgehen, wohingegen sie immer nur in dem Haus gefangen ist. Oft ignoriert siemich für eine Woche. Ich bin ein Mensch, der sich sowas sehr stark zu Herzennimmt. Ich weiß, dass das Problem nicht an mir liegt, sondern vermute, dass esetwas Psychisches ist. Und ich möchte helfen, weiß aber nicht wie. Sie gehtnicht zum Arzt, möchte keine Kur. Sie erzählt zwar immer, dass sie bald abhaut,damit wir sehen wir wie ohne sie dran ist, würde es aber nie machen. SeidJahren wird über eine Trennung gesprochen, ich glaube da nicht mehr dran. Ichversuche immer ruhig zu reagieren, ihr so viel wie möglich abzunehmen und keinegroßen Ansprüche zu stellen. Gestern habe ich das allerdings nicht mehr geschafft.Meine Freunde hatten sich abends alle getroffen und ich habe abgesagt, ummeiner Mutter zu helfen. Sie wollte Großputz machen, mein Vater war nicht da undsie geht abends nicht gern allein mit dem Hund raus. Beim Putzen führt sie ineiner Tour „Selbstgespräche“: „Diese undankbaren Gören, nichts können sie. Hierwird einem gar nicht geholfen. Ich kann nicht mehr. Alles bleibt an mir hängen.Scheiß Haus, scheiß hund, scheiß Familie.“ Irgendwann hat sie angefangen zu weinenund wollte mich in den Arm nehmen. Normalerweise tröste ich sie dann wirklichIMMER. Aber gestern meinte ich, dass ich verstehe, dass sie kaputt ist, ichaber auch zurückstecke. Und habe gesagt, dass sich meine Freunde alle treffenund nur ich hier bin. Als Antwort kam: Du machst einen auch nur Vorwürfe. Danngeh doch, ich schaff das hier auch alleine. Keiner sieht, wie sehr ich am Endebin.
Und jetzt ignoriert sie mich. Ich weiß nicht mehr weiter.Sie möchte keine Hilfe annehmen und lässt nicht mit sich reden. Ich kann nicht ausziehen,dass würde ich nicht übers Herz bringen. Wie kann ich psychisch so belastbarsein, dass auszuhalten? Meine Kindheit war voll mit Schuldgefühlen, Vorwürfen,etc. Ich habe deswegen kein besonders großartiges Selbstwertgefühl und dieseswird hier täglich wieder angegriffen. Ich möchte für meine Mutter da sein, aberich kann mit diesen Vorwürfen und Ignorieren nicht mehr klarkommen.
Ich denke mit dem Putzen, wird man mir noch weniger helfenkönnen… Obwohl das auch jedes Mal wieder eine Belastungsprobe ist. Ich kann keineFreunde einladen, da ich davor einen Putzplan erstellen muss, wann wir deren „Dreck“wieder sauber machen. Nur als kleines Beispiel….
So jetzt habe ich es mir einfach mal von der Seele geschriebenund weiß gar nicht so Recht was ich erwarte… Vielleicht einfach nur ein offenesOhr. Es tut mir leid, wenn es zu lang ist und zu verwirrend. Ich habe es nochnie aufgeschrieben und finde es enorm schwer, Außenstehenden zu erklären. Dankefürs Lesen!!!
 

Farnmausi

Aktives Mitglied
Hallo, was sagt denn dein Vater zu der Situation? Ich glaube der müsste sich mal ernsthaft mit deiner Mama hinsetzten. Dir selber empfehle ich, schau nach einer WG. Du bist nicht für das Glück deiner Mutter verantwortlich und es tut mir weh, wie sehr ihr im normalen Leben wegen diesem Extremverhalten eingeschränkt werdet. Mache das nicht mehr mit und vor allem, fühle dich nicht schuldig. So ein Verhalten ist wirklich nicht normal und deine Mutter braucht Hilfe, aber nicht beim putzen sondern beim finden eines sinnvollen Lebensinhaltes und dies muss sie selber einsehen, da kannst du nicht helfen. Alles Gute Farnmausi

Ps. vielleicht wäre es eine gute Idee wenn die Mama sich eine Kur verschreiben lassen würde, das kann vielleicht ein Wunder bewirken:daumen:
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Hallo lilie40,

das ist wirklich erstaunlich was du schreibst. Es erinnert mich in vielen Teilen an meine Mutter. Speziell diesen Leidenden Gesichtsausdruck gemischt mit anklagenden, vorwurfsvollen Anteilen. "Seht ihr denn nicht, dass ich das alles nur für euch tue,... nie habe ich etwas Schönes usw.."
Der Unterschied zu deiner Schilderung ist, dass meine Mutter sich im Laufe der Zeit nicht mehr in den Arm nehmen liess und es selbst auch nicht mehr tat. Mal abgesehn von Weihnachten oder dem Geburtstag etc.

Nicht mit einem sprechen war ebenfalls ihre Antwort auf Vieles. Manchmal bis zu 2 Wochen.

Mittlerweile ist es so, dass wir so gut wie keinen Kontakt mehr haben, zumindest persönlich. Wir schreiben uns zu allen möglichen Anlässen, aber das auch nur sehr oberflächlich.

Rückblickend würde ich sagen, wir hätten zum einen viel früher und auch geschlossen meiner Mutter gegenüber auftreten müssen, um vielleicht etwas zu bewirken. In Richtung Therapie. Doch das haben wir nicht und jetzt ist es so wie es ist.

Ich hab halt irgendwann gesagt, ich brauch diese Behandlung nicht mehr und bin gegangen. Das krasse ist, ich wurde nichtmal gefragt, warum ich nicht mehr zu Besuch komme. Naja, das ist alles etwas komplizierter und würde hier denke ich jetzt zu weit führen. Manchmal fühlt man sich halt durch irgendwas was man hier so liest angesprochen und will dann seine Meinung dazu abgeben.

Wie gesagt, früher und geschlossen das Gespräch suchen wäre mein Gedanke dazu gewesen. Und in Hinblick auf meine Mutter wäre eine Therapie sicher gut gewesen. Meinem Selbstbewusstsein geht es ähnlich wie deinem, aber da ist sicher noch mehr im Spiel.

Ich würd halt sagen, dass ihr Verhalten das ihrer Eltern spiegelt und ihr das zu Teilen nichtmal bewusst ist. Dennoch hat es negative Auswirkungen auf die Mitmenschen.

Vielleicht gelingt es dir ja deine Mutter zu einer Therapie zu bewegen. Die Alternative wäre halt es ähnlich wie ich zu machen wobei das gefühlstechnisch eher suboptimal ist.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Kurz: Zieh aus. Die ständigen Vorwürfe und dieses Anschweigen sind nichts als berechnende emotionale Manipulation!

Die Frau macht dich für ihre Probleme verantwortlich... Ist ja schön bequem, wenn man die Schuld für sein verkorkstes Leben dem Kind in die Schuhe schiebt, als sich Gedanken zu machen, weshalb man so lebt und was aktiv tun kann...

Verlasse diese alte Hexe, bevor sie dich kaputt macht!
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Verzichte nicht auf deine Vergnügungen.
Aber habe auch etwas Verständnis, wenn sie rumschimpft - es ist das Klimakterium; manche Frauen kommen nicht so gut damit klar.
Geduld hilft.
 

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