Erst mal wieder vielen Dank für die netten Antworten...
In den letzten Tagen hatten wir kaum Kontakt miteinander... heute war wieder etwas, und mir geht es nicht gut. Ich schätze, das ist der Grund, warum ich hier wieder ins Forum schaue. Es kostet mich immer etwas Überwindung, weil ich irgendwie jedes Mal Angst habe, auf große Ablehnung zu stoßen.
Ich werde bei meiner Ex erst mal von dem Schlimmsten ausgehen, um nicht später auf die Nase zu fallen. Ganz sicher, dass sie mir die Wahrheit erzählt, bin ich zwar auch nicht mehr. Sie sagte sogar selbst mal zu mir, dass sie manchmal manipulativ sein kann. Aber noch geht es mir nicht so schlecht, dass ich es wagen würde, ihr gegenüber etwas in die Richtung auszusprechen.
Ich gehe mal davon aus, dass du aus der Gegend stammst in der sie wohnt, deine Familie also noch dort lebt. Ihr könntet euch dann mit euren Eltern, Geschwistern und Freunden zusammensetzen und einen Plan machen, wie ihr das gemeinsam schafft.
Das ist leider überhaupt nicht der Fall. Ihre Eltern, meine Eltern, sie und ich wohnen nun in vier völlig verschiedenen Ecken Deutschlands... um mich um das Kind kümmern zu können, müsste ich wieder zu ihr ziehen und mein "neues Leben" somit wieder völlig aufgeben, wahrscheinlich inklusive der Frau die ich hier so nett finde. Und sämtliche Eltern wären immer noch weit weg und könnten kaum Hilfestellung geben. Dazu kommt, dass meine Eltern sie in der kurzen Zeit (und eben bei der Entfernung) nicht kennenlernen konnten und ich ihre auch nicht. Das wäre erst für die Weihnachtsferien angesetzt gewesen. Und ich hätte mittlerweile sogar Angst, ihre Eltern zu treffen, da sie aus den Erzählungen meiner Ex heraus ziemlich kaputt erscheinen und ihrer Ansicht nach auf jeden Fall ein Mitgrund für ihre Macken sind.
du erlebst ja eben zur zeit selbst, wie du bei einer anderen frau das fühlst, was du
meintest, dass dir in deiner exbeziehung vielleicht fehlt – aber es könnte ja dann wieder sein, dass du das besondere vermisst, was dir an deiner exfreundin so gefällt!?
Das ist mir durchaus bewusst. Deswegen will ich mir auch Zeit lassen und nichts überstürzen.
Danke für die netten Worte.
@Patch: Von einem Mutterpass weiß ich noch nichts. Ja, vielleicht schwafelt sie am Ende nur. Aber wie gesagt möchte ich nicht taktlos sein. Was mich zur Zeit aber auch wieder denken lässt, dass sie wahrscheinlich die Wahrheit erzählt, ist dass sie jetzt auf Alkohol und Schlaftabletten verzichtet - ihrer Aussage nach natürlich nur. (Ich habe sie nun schon seit einem Monat nicht mehr gesehen, theoretisch könnte sie sich das auch einfach ausdenken.)
Ich sollte ihr vielleicht klar machen, dass ich mir eine Beziehung mir ihr auf keinen Fall mehr vorstellen kann und würde es auch tun, aber seit dem Gespräch heute bin ich mir da selbst nicht mehr so sicher... vielleicht muss ich da noch eine Nacht drüber schlafen, denn im Zusammenhang mit dem, was sie mir heute gesagt hat klingt das eigentlich reichlich verrückt:
An ihrer Ausdrucksweise hatte ich erraten, dass sie zur Zeit Suizidgedanken hat und habe sie darauf angesprochen. Im weiteren Gespräch erzählte sie mir so deutlich wie bisher noch nie, dass sie sich selbst abgrundtief hasst und für absolut wertlos hält. Und dass sie noch nie eine Lebensphase hatte, in der sie wirklich zufrieden war. Wenn es oberflächlich einigermaßen gelaufen ist waren immer noch eine Sucht, Essstörung oder Antidepressiva da, bis zu dem Tag an dem wir uns kennenlernten. Ich fragte sie, ob denn nicht wenigstens unsere schönen gemeinsamen Momente etwas positives darstellen, obwohl wir uns nun getrennt haben. Daraufhin meinte sie schlicht, dass es zur Zeit nur weh tut.
Ich versuchte, ihr klarzumachen, dass sie sich nicht hassen braucht. Da ich von früher selbst weiß, wie sich irrationaler Selbsthass anfühlt, kann ich das eigentlich recht gut, glaube ich. Aber da ihre Eltern ihr anscheinend ständig eingebläut haben, dass alle anderen perfekt seien und sie nicht oder eben wertlos, ist das nicht einfach. Ich glaube, dass sie im Grunde auf dem richtigen Weg ist und es selber weiß, aber Angst habe ich nun trotzdem.
In die Psychiatrie kann ich sie aber unmöglich stecken. Da war sie schon zu oft und es würde ihr nur zeigen, dass sie kein Stück weitergekommen wäre und wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen. (Oder?)
Ich werde sie in etwas mehr als zwei Wochen noch einmal besuchen und bat sie darum, mir zu versprechen, dass sie dann noch da ist. Das wollte sie nicht tun, aber immerhin versprach sie mir, jeden Tag zu schauen, ob sich der Selbstmord nicht noch ein bisschen weiter aufschieben lässt. Und dass sie sich von mir verabschieden würde.
Die Sorge, dass sie sich am Ende umbringt, hat mich anscheinend irgendwie dazu gebracht, latent wieder in Erwägung zu ziehen, dass es doch noch mal etwas werden könnte. Das ist der Teil, den ich mit dem Wort "verrückt" meinte und etwas in mir schlägt gleichzeitig Alarm, dass das vielleicht ihre manipulative Seite ist. Wie gesagt muss ich drüber schlafen.
Und anscheinend muss ich sie wirklich noch mal zur Rede stellen, aber ich denke, das mache ich am besten erst, wenn ich sie besuche. Bis dahin muss es noch so gehen. Vielen Dank fürs Lesen. Ich dachte, ich schreibe diese Dinge besser hier ins Forum, bevor ich meiner Ex etwas schreibe, was ich später bereue...