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Möchte Zweitstudium machen

Kleiner_Bär

Neues Mitglied
Hallo,
ich würde gerne ein Zweitstudium machen, allerdings bin ich schon 28 Jahre alt und kriege dann auch kein Bafög mehr. Habt ihr Tipps, wie ich mein Studium finanzieren könnte? Reicht ein Teilzeitjob aus, oder wird das schwierig? Auf gar keinen Fall möchte ich Kredite aufnehmen. Gibt es noch andere Möglichkeiten?
Ich freue mich auf eure Antworten!
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Habe auch ein Zweitstudium gemacht: Wichtig: Du kannst alle Kosten später absetzen! Also mach eine Steuererklärung, in der Du einen Verlust einträgst: Das wird Dir dann auf die späteren Steuern gutgeschieben (aber nur, wenn Du die Kosten selber getragen hast).
Zur aktuellen Frage, wie Du es jetzt stemmen kannst, müsste man ein bißchen mehr wissen: Kannst Du noch bei Deinen Eltern wohnen (auch mit 28 muss das kein Problem sein)? Studierst Du in einer sehr teuren Stadt? Musst Du Gebüren zahlen?
Bekommst Du sonst irgendeine Unterstützung von Deinen Eltern? Deine Eltern können sich übrigens einen Steuerfreibetrag eintragen lassen, wenn sie Dich unterstützen. DH sie können das was sie monatlich für Dich ausgeben voll absetzen.
Kannst Du in Deinem Studium nebenher jobben? Das wird vermutlich schön nötig sein. Je nachdem, wie sonst Deine Situation ist, so kann das durchaus auch ausreichen. Du bist ja schon gewöhnt, zu studieren und weißt die der Hase läuft: Da ist es viel leichter, nebenher noch Zeit zum jobben zu finden.
 

Kleiner_Bär

Neues Mitglied
Hallo Violetta Valerie,
danke für deine Antwort. Das mit der Absetzung der Kosten und der Steuererklärung klingt interessant. Könntest du mir das näher erläutern? Gibt es Risiken?

Ich wohne zwar (noch) bei meiner Mutter, aber ich möchte wegziehen, da diese Stadt in der ich zurzeit lebe sehr klein ist und ich sonst sehr lange mit den Zügen pendeln müsste, um die nächste Uni/Hochschule mit meiner gewünschten Fachrichtung zu erreichen.
Meine Eltern können mir leider überhaupt nicht helfen, da sie selbst finanziell knapp bemessen sind. Studieren möchte ich an einer öffentlichen Uni/Hochschule, nicht private. Ich habe mich noch nicht entschieden, welchen Studienplatz ich nehmen würde.
Ich könnte im Studium nebenher jobben, das ist kein Problem. Aber ich mache mir Sorgen, dass das Geld nicht ausreichen könnte. Ich weiß nicht ob man bei Aushilfsjobs usw. mehr als 450 Euro kriegen kann. In meinem letzten Studium habe ich nicht gearbeitet - ich habe Befög bekommen und das hat mir noch ausgereicht. Ich war in den ersten 4 Semestern unter 25 Jahre alt, das bedeutet ich war in der Krankenkasse familienversichert und musst keine Beiträge zahlen. Das hat mir die Lage auch wesentlich erleichtert.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also das mit der Steuer ist überhaupt nicht riskant, weil es kompett rechtens ist und so vorgesehen ist.
Google mal: Ein Zweitstudium kann man als Werbungkosten absetzen. Dh. Du sammelst jetzt alle Belege, die irgendwie mit dem Studium zu tun haben (Bücher, Fahrten, Gebühren usw). dann füllst Du jedes Jahr die Steuererklärung aus und trägst auf der Anlage N die Ausgaben ein. Das fällt dann unter Werbungskosten. Du stellst quasi einen Verlust fest und kannst dann später, wenn Du verdienst diesen Verlust von der Steuer absetzen. Meines Wissens geht das bis 5 Jahre nach Beginn deiner Tätigkeit. (Du zahlst also mit etwas Glück die ersten Jahre Deiner Arbeit sehr wenig Steuern, oder garkeine und das ist ja auch was wert)
Wichtig ist halt, dass Du jetzt alles aufhebst und Belege sammelst. (so eine Steuererklärung kann man übrigens soweit ich weiß innerhalb von 4 Jahren machen- es gilt also nicht die kurze Frist bis zum 31.5.)

Die Sache mitder Unterstützung Deiner Eltern: Wenn sie dir was zuschießen (zB Deine Versicherung zahlen usw) dann können sie das bei ihrer Steuererklärung angeben: Das heißt glaub ich "Unterstützung hilfsbedürftiger Angehöriger". Einfach mal bei Finanzamt nachfragen: Meist reicht eine Formlose Erklärung, dass Du von Deinen Eltenr so und so viel erhalten hast. Dann können sie das absetzen, aber natürlich nur, wenn Du eben sehr wenig verdienst. (Ich glaube, unterhalb des Existenzminimums). Es muss halt ersichtlich sein, dass Du die Unterstützung brauchst (ist ja auch logisch)
Auch das ist natürlich nicht riskant, denn wenn das Finanzamt das akzeptiert (oder eben nicht), so st das eben so: Fragen und beantragen kann man es immer.

Natürlich kannst Du mit einem Aushilfsjob mehr als 450 Euro verdienen. Es gibt Stellen jeder Größenordnung: je nachdem, was der Arbeitgeber anbietet. Man muss nur das richtige finden. (zB eine Teilzeitstell in einem Supermarkt oder als Kellner)

Beachte auch: Deine Studentische Versicherung, gilt nur bis 30 (bei manchen bis 31) danach musst Du Dich selbst versichern: Das kann unter Umständen teurer werden: Also plane das mit ein. (insofern wäre es nicht schlecht, wenn Du eine versicherungspflichtige Teilzeitstelle finden würdest, denn dann versichert Dich der Arbeitgeber)

Vielleicht wäre es doch nicht so schlecht, wenn Du bei Deinen Eltern wohnen bleibst- denn die Fahrtkosten kannst ja entweder Du, oder Deine Eltern absetzen. (bei der Miete wirds schwieriger)

Ich würde Dir raten: Schau Dich um, was für einen Teilzeitjob Du Dir vorstellen kannst: Je nachdem was Du findest lösen sich deine Probleme dann ja vielleicht sogar von selbst.
 
G

Gast

Gast
Hallo Kleiner_Bär!

Ich strebe auch ein Zweitstudium an und die Geldsorgen plagen auch mich bereits. Leider kann ich dir keine Praxistipps geben, weil ich noch nicht in der Situation bin, aber ich habe vor, meine Studium auch ohne Hilfe meine Eltern durchzuziehen. Die Möglichkeiten, die ich bislang gefunden habe sind:

- Nebenjob, wie du ihn schon angesprochen hast. Normal sind 10h/Woche, falls du 19h/Woche anstrebst, musst du eventuell ein paar Semester ranhängen, weil der Arbeitsaufwand oft zu hoch ist

- in der Semesterferien mehr arbeiten. Hier kommt es darauf an, was du studierst (ob du Praktika hast etc.), aber wenn du es schaffst, in diesem Zeit raum halbtags/ganztags zu arbeiten, kannst du eventuell genug zusammen bekommen, dass es mit dem Nebenjob (10h/Woche) im Semester reicht

- Stipendien. Hier gibt es viele Möglichkeiten und es lohnt sich echt, sich bei der Studentenberatung und der Studentenvertretung umzuhören. Oft vergeben auch Privatleute Stipendien.

- letzte Bastion: Studienkredit. Wird in den meisten Fällen von abgeraten, da nicht wirklich sichere Methode (die Banken können einem spontan das Geld streichen und verlangen dann auch gleich die erste Rate etc.). Besser wäre es, wenn man sich von Verwandten etwas leihen könnte.

Ich hoffe, diese Punkte helfen dir etwas weiter!
 
G

Gast

Gast
Ein Zweitstudium mit allen finanziellen, logistischen und psychischen Belastungen ist schon für seelisch gesunde Menschen kein Zuckerschleckern, sondern eine harte Zeit. In einem Deiner anderen Threads klingt durch, dass Du immer noch unter Depressionen und Ängsten leidest. Wie wäre es, wenn Du Dich erst einmal konsequent Deiner psychischen Gesundung widmest, bevor Du etwas Neues beginnst, was vielleicht im ersten Moment verlockend erscheint, aber auf Dauer doch einen extremen Druck und Herausforderungen bringt, die deutlich über dem normal verkraftbaren Niveau liegen?
Kredite hast Du zum Bafög dazu an der Backe.
Bei der Berechnung des Nebenjobs darfst Du den Stundenumfang aus der Modulbeschreibung nicht aus den Augen verlieren! 2 Stunden Vorlesungen in der Woche sind nicht alles. Die Vor- und Nachbereitungen dauern oft um ein Vielfaches länger.
Stipendien gehen nicht mit normalen Anforderungen einher sondern verlangen, dass man deutlich besser ist als die Kommilitonen.
Siehst Du Dich in Deiner momentanen Verfassung wirklich in der Lage, diesen Herausforderungen zu begegnen?
 
G

Gast

Gast
@Violetta Valerie:

Danke für die Infos! Ich wäre wirklich nie dadrauf gekommen, das man sowas machen kann :) Bürokratie und Gesetze waren schon immer für mich Chinesisch :/

Ich kann bei meinen Eltern nicht wohnen (d.h. meine Eltern sind geschieden und ich wohne bei meiner Mutter). Beide sind finanziell arm, da kann ich leider nicht erwarten, dass sie mich irgendwie finanziell unterstützen, auch wenn es sich nur um die Beiträge für die KK handelt. Wie gesagt, die Fahrstrecke ist viel zu weit (+ 3 Stunden in eine Richtung!). Außerdem möchte ich in einem anderen Bundesland studieren.



@Gast

Stipendien sind mir zu unsicher. Es ist wie Lotto - bist du nicht gut oder glücklich genug eins zu erhalten, dann hast du Pech gehabt. Es ist zwar eine gute Idee für ein Stipendium zu werben, aber nur wenn man einen Plan B hat, wenn es nicht klappt.

Wie ich in meinen ersten Eintrag schon geschrieben habe: auf gar keinen Fall Kredite. Ich habe jetzt schon Schulden bei der KfW von 2000 Euro. Musste mir das 7. Semester finanzieren.
 

Kleiner_Bär

Neues Mitglied
@Violetta Valerie:


Danke für die Infos! Ich wäre wirklich nie dadrauf gekommen, das man sowas machen kann :) Bürokratie und Gesetze waren schon immer für mich Chinesisch :/


Ich kann bei meinen Eltern nicht wohnen (d.h. meine Eltern sind geschieden und ich wohne bei meiner Mutter). Beide sind finanziell arm, da kann ich leider nicht erwarten, dass sie mich irgendwie finanziell unterstützen, auch wenn es sich nur um die Beiträge für die KK handelt. Wie gesagt, die Fahrstrecke ist viel zu weit (+ 3 Stunden in eine Richtung!). Außerdem möchte ich in einem anderen Bundesland studieren.






@Gast


Stipendien sind mir zu unsicher. Es ist wie Lotto - bist du nicht gut oder glücklich genug eins zu erhalten, dann hast du Pech gehabt. Es ist zwar eine gute Idee für ein Stipendium zu werben, aber nur wenn man einen Plan B hat, wenn es nicht klappt.


Wie ich in meinen ersten Eintrag schon geschrieben habe: auf gar keinen Fall Kredite. Ich habe jetzt schon Schulden bei der KfW von 2000 Euro. Musste mir das 7. Semester finanzieren.




Ups, der Beitrag von Gast um 23:39 Uhr ist von mir, da ich vergessen habe mich anzumelden.
 

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