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möchte immer jemand anderes sein

tomiloni

Neues Mitglied
Hallo Liebe Community,

ich hab da seid Jahren ein Problem, was mich durchaus auch im täglichen Leben massiv stört:
Ich möchte immer jemand anderes sein, also ich weis, dass ich ich bin, mag mich aber mit meiner eigenen Persönlichkeit sehr wenig. Deshalb versuche ich Verhaltensweisen von anderen Personen in mich zu integrieren. Also ich versuche mich in die Person dann hineinzuversetzen, überlege was diese Person tun würde usw. Teilweise diskutiere ich im Kopf dann auch mal länger mit mir selbst.

Fakt ist aber auch, dass ich mich mit den anderen Personen im Kopf, deren Verhaltensweisen ich in mich zu integrieren versuche, dann auch unterhalte.
Es ist aber nicht so, dass ich von jetzt auf gleich eine andere Person bin, sondern ich bin immer ich, habe also keine verschiedenen Persönlichkeiten.

Die Personen, die ich mir integriere sind mein Onkel, der in mancher Art wie ein Vorbild für mich ist, meine Ex-Freundin, da ich so das Gefühl habe, dass sie immer noch bei mir ist und einer meiner Arbeitskolleginnen, weil sie mich an mich erinnert, wie ich mit 17-19 Jahren vom Verhalten her war.

Ich frage mich jetzt, was ich aktiv dagegen tun kann. Klar ich kann aufhören mir zu wünschen, ich sei jemand anderes. Aber grundsätzich mag ich meine Persönlichkeit nämlich nicht. Ich bin eigentlich eher schüchtern, bin eher introvertiert und mag es nicht mit anderen in Konflikt zu geraten, bin aber auf der anderen Seite eher streitlustig.

Ich freue mich auf jeden Ratschlag von euch :)

Liebe Grüße
tomiloni
 

Daoga

Urgestein
Mir fällt dazu etwas, sorry, saublödes ein: mach das "Rollenspielen", das Du betreibst, einfach zu einem "richtigen" und "öffentlichen" Hobby. Geh in eine Theatergruppe, LARP-Gruppe (die machen so Live-Fantasy oder Mittelalter-Rollenspiele), zu Cosplayern (die verkleiden sich als Anime-Figuren) oder was ähnlichem.

Denn ganz offensichtlich gibt Dir das Identifizieren mit anderen Personen etwas, was Dir fehlt, Selbstbewußtsein? Durchsetzungsvermögen? Einen Kanal mal Deinen unterdrückten Frust (Du beschreibst Dich selbst als "streitlustig", aber zugleich zu schüchtern dafür!) kontrolliert ablassen zu können?
Mit all dem wärst Du bei solchen Gruppen genau richtig, wo von Dir quasi als Notwendigkeit verlangt werden wird, immer wieder verschiedene Rollen zu spielen, egal ob demütiges Aschenputtel oder streitlustige Klingonenkriegerin.
Je mehr Rollen Du spielen kannst oder wirst, um so weiter kannst Du Dich selber entwickeln, alles rauslassen was bis jetzt noch unterdrückt wird.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo T.,

ich glaube du solltest die Sache nicht so absolut sehen. Es ist nicht so schlimm jemand anders sein zu wollen. Aber auffällig. Es ist nicht so schlimm nachzudenken und in Gedanken Rollenspiele zu durchspielen. Aber auffällig. Es ist also richtig, dass dir dein beschriebenes Innenleben aufhorchen lässt.
Ich denke, dass deine Analyse schon richtig ist, dass du mit dir selber unzufrieden bist, weil du ein gewisses Ideal hast. Aber ich glaube nicht, dass andere Menschen diesem ideal wirklich entsprechen bzw. ich glaube, dass du Menschen nicht so gut verstehen und analysieren kannst, dass du diese Ideale wirklich ausmachen kannst. Was du brauchst ist denke ich ein besseres Menschenverständnis, damit du deine Fähigkeit dich in andere Menschen reinzuversetzen auch was nutzt. Weil es nutz ja nichts zu glauben jemand sein selbstbewußt, wenn es nur ein Schutzmechanismus ist oder weil er einfach nichts anderes kann usw. Es nutzt doch nur was, wenn du sehen könntest, welcher Mensch tiefsinniger und wirklich idealer ist, damit deine Fähigkeit ihre Kraft entfalten kann?
Ich glaube, dass wenn du das wirklich gut hinbekommst, wo du jetzt feststellst, dass das eine Art innere Profession ist, dann wirst du in Jahren dich selbst wirklich gut finden. So glaube ich, dass dein inneres Fabel für Rollenspiele der Anfang von dir selber sein kann. Weil du mußt dabei ja rausfinden, woran du wirklich glaubst, was dir wirklich gefällt, was wirklich von Bedeutung ist usw. ich glaube deine Partnerwahl bei deinen Rollenspiele ist eine eher oberflächlichere Wahl. Weil du würdest dich selbst denke ich viel mehr mögen, wenn du tiefsinniger sein könntest in dem was du bist. weil viel nachzudenken und gedankenspiele zu machen ist der Anfang von Tiefsinnigkeit. Man darf dabei allerdings die Realtität nicht aus den Augen verlieren. Sonst geht man verloren. Das sehe ich eher als Gefahr bei deinem Spielchen. Dass du Dinge in Menschen siehst, die gar nichts sind. Das macht glaube ich Meschugge mit der Zeit. Nur so als Tip und Warnung. Du merkst ja selbst, dass das komisch ist. Es müsste halt mehr mit der Realität zu tun haben, wie Wunschdenken. Aber auch Wunschdenken ist wichtig. Weil man muß ja auch rausfinden, was man sich eigentlich wünscht. Ist halt ein schwieriger Weg bei dem du auf dich alleine gestellt bist. Da du und dein Kopf Entscheidungen treffen müsst und nach Dingen lebt, die sonst niemand verstehen kann. Du wirst denke ich auf diesem Weg, wenn du ihn gut gehst, dich selbst finden und mögen lernen können. Oder dabei verloren gehen. Glaube ich. weiß es aber nicht.
lg
 

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