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Mobbing seitens Lehrer

S

Singvögelchen

Gast
Hallo ihr Lieben,

ich habe ein ernsthaftes Problem. Ich gehe zu einer berufsbildenden Schule und die Leiterin meines Fachbereiches, gleichzeitig auch meine Klassenlehrerin, hat es irgendwie auf mich abgesehen...
Sie hat mich während der Praktikumszeit vor Bewohnern, Angehörigen und Kollegen in einem offenen Bewohnerraum angeschrien (45 Minuten lang) und hat selbst als ich weinte nicht aufgehört, obwohl ich sie darum bat.
Und auch jetzt sind immer wieder so Situationen, die mich stark belasten.

So hat sie beispielsweise bei Rückgabe der Praktikumsmappe die Vertrauenslehrerin dazu geholt, da sie den Eindruck hätte, dass ich Dinge, die von ihr kommen, nicht annehmen würde.
Ich fand die Idee gut und als sie mir die betreffende Lehrerin wieder direkt zu Anfang mehrmals ins Wort fiel, habe ich mir gedacht, die Vertrauenslehrerin sagt da etwas zu, aber sie hat immer nur wiederholt und bekräftigt, was meine Lehrerin gesagt hat.

Ich bin inzwischen psychisch komplett am Ende, da auch andere Lehrer nun ein schlechtes Bild von mir haben - solche Sachen wie, dass ich meine Praktikumsstelle gewechselt habe, ist durchs ganze Lehrerzimmer gegangen - davon wusste selbst eine Lehrkraft, die ich nicht mal im Unterricht hatte und mit der ich heute sprach. Und auch wegen ganz anderer Sachen ist inzwischen bei Lehrerin, mit denen ich eigentlich keine Probleme hatte, großer Unmut.

Wie auch immer... mein Problem ist einfach, dass ich jemanden brauche, zu dem ich gehen kann, dem ich die Situation schildern kann und der mir hilft, mir beisteht etc. (Direktor hat die Schule im Moment nicht, die stellvertretende Direktorin ist auch schon recht sauer auf mich).

Ich will das ganze jetzt nicht als Mobbing bezeichnen, aber vielleicht geht es in die Richtung.

Ich würde mit so einem Fall ja eigentlich zu einer Vertrauenslehrerin oder zum Direktor gehen, aber wie gesagt, das kommt nicht mehr infrage.

Ich würde also eine Person brauchen, die irgendwie von außerhalb kommt. Eine Art Psychologin, die aber die Aufgabe hat, auch mit mir zur Schule zu gehen und das zu klären.
Jemanden eben wie die Vertrauenslehrerin, nur von außerhalb, die zusammen mit mir zum Direktoriat geht.

Weiß irgendwer, ob irgendwo eine solche Möglichkeit existiert?
Bitte.. ich bin inzwischen sehr verzweifelt und extrem unglücklich.


Bitte helft mir... ich bedanke mich schon im Voraus...
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Singvögelchen,

aus keinem Deiner Sätze kann ich erkennen, was Deine Lehrer an Dir kritisieren. Es fehlt also etwas der "Hintergrund". Warum sind so viele Menschen sauer auf Dich?

Um Dir "Rückendeckung" zu geben, braucht es keine Psychologin. Es reicht ein erwachsener Mensch mit seriösem Auftreten, etwas Verhandlungsgeschick und einer besonnenen Art. Im Berufsleben nennt man diese Leute Mediatoren, weil sie hoffentlich Erfahrung im Umgang mit "verfahrenen Situationen" mitbringen und eine gemeinsame Lösung in einem positiven Gesprächsklima suchen helfen. Fällt Dir jemand ein, den/die Du gerne an Deiner Seite haben möchtest? Sprich sie/ihn an. Es geht nicht um einen einschüchternden Bodyguard, sondern um jemanden, die/der Teil einer Lösung sein kann.

Der nächste Schritt muss eine gute Vorbereitung für euer Gespräch sein. Dazu gehört die Ursachenforschung für den Konflikt und auch welches Ziel dieses Gespräch haben soll. Was willst Du erreichen und was steht diesem Ziel entgegen? Warum ist es zu dieser Situation für Dich gekommen? Was ist Dein Anteil daran? Was sind die Kritikpunkte, was ist verhandelbar, was nicht?

Je mehr Du das "an die große und offizielle Glocke hängst", um so aufweniger werden dann manchmal die nächsten Schritte. Also, keep cool, und nimm die verständlichen Emotionen etwas zurück, damit Raum für eine Lösung entstehen kann.

Alles Gute
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Singvögelchen,

Mobbing ist ein bekanntes Problem in Schulen und so selten nicht. Schüler mobben Schüler. Schüler mobben Lehrer. Und auch Pädagogen mobben Schüler, nicht so selten auch Kollegen. Dabei sind aktiv oder passiv häufig auch Vorgesetzte beteiligt.
Inzwischen gibt es ja diverse Anti-Mobbing - Programme in den Bundesländern, weil das Problem wirklich ein wachsendes Problem ist.
Und Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern erfüllt in nicht wenigen Fällen sogar Straftatbestände. In einer Schule, in der gemobbt wird, stimmt etwas nicht. Und wenn eine Schulleitung solche Vorfälle nicht ernst nimmt, sie leugnet oder ignoriert, tut sie der eigenen Schule keinen Gefallen.
Du hast die Möglichkeit, dich an das Schulkollegium beim zuständigen Regierungspräsidium zu wenden.

Burbacher
 
S

Singvögelchen

Gast
Hallo ihr Lieben,

erst einmal vielen lieben Dank für die Antworten!

Vielleicht sollte ich noch ein paar Sachen dazu sagen, aber das würde dann nun ein langer Text werden.
Ich behaupte von mir, dass ich eigentlich relativ gut darin bin - oder zumindest war - Konflikte zu lösen, insgesamt Lösungen zu finden. Ich bin bald auch 22 Jahre alt und sollte daher mit solchen Situationen eigentlich gut umzugehen wissen.

Prinzipiell hatte ursprünglich bis auf die eine Lehrerin (Klassenlehrerin und Leiterin meines Fachbereiches) kein Lehrer etwas gegen mich. Gut, da war letztes Schuljahr einmal ein Problem mit einer Lehrkraft, die ich aber auch darauf angesprochen habe, dass ich den Eindruck hätte, dass sie mich nicht mögen würde und wie dieser Eindruck zustande kam - das hatten wir aber geklärt und seitdem hatte ich mit der Lehrkraft auch keine Probleme mehr.

Nun ist die Leiterin meines Fachbereiches aber der Meinung, dass ich mich prinzipiell über alle Lehrer, Ausbilder etc. stellen würde.
Ich muss dazu sagen - ich bin einerseits eine sehr ruhige Person, die vor allem sehr viel zuhört, auf der anderen Seite aber auch gerade in der Schule sehr wissbegierig. Ich brauche ein gutes Arbeitsklima, eine gute Atmosphäre, um etwas leisten zu können. Und ursprünglich habe ich sehr viel nachgefragt.
Dieses Nachfragen scheint aber anscheinend so anzukommen, als ob ich die Kompetenz der Lehrer infrage stellen würde.
Die meisten meiner Klassenkameraden fragen eben nicht nach oder Sachen, die sich direkt auf den Text beziehen, ich stelle oft Fragen, die weiterdenkend sind und über den Text hinaus gehen und die mir Lehrer oft auch nicht beantworten können.

Ich dachte aber, ich sei in der Schule, um etwas zu lernen und deswegen, weil es mich interessiert und ich es eben gern wissen will, frage ich eben auch nach.

So... nun gibt es an meiner Schule das Fach "Optionales Lernangebot", was nicht optional ist, weil wir nur ein Fach auswählen können (das wir dann automatisch haben - Nähen). In unserer Ausbildung fehlt uns aber der Bewegungsanteil (praktisch) komplett, also bspw. etwas wie Bewegungsangebote.

Deswegen habe ich einer Referendarin, die Sport studiert hat, geschrieben, ob sie sich vorstellen könnte, sowas als Optionales Lernangebot anzubieten und ob das generell möglich wäre und ob sie da mit betreffender Fachbereichsleiterin drüber reden könnte.
Ich habe auch etwas dazugeschrieben wie dass das für sie ja vielleicht auch etwas bringen könnte, weil sie dadurch ja vielleicht einen sehr positiven Eindruck auf die Schule/Lehrer macht und zur Verbesserung der Schule beiträgt etc.
Der Satz war nicht sehr klug und das weiß ich. Diese Begründungen und Argumente sind noch eine alte Angewohnheit aus der Oberstufenzeit auf dem Gymnasium.

Das war der Grund, weswegen meine Leiterin mich in meiner Praktikumsstelle vor Angehörigen, Kollegen und Bewohnern, in einem Bewohnerraum so angeschrien hat - weil ich mich ja über alle hinwegstellen würde und dass das nicht gehe, dass ich einer Referendarin sowas schreibe. Ich habe eingesehen, dass zum Beispiel der letzte Satz (dass es eben auch was für die Referendarin selbst bringen würde) sehr blöd war - und meine Leiterin meinte eben, dass die ganze E-Mail scheiße war und nicht nur der Teil und dass ich mich damit über die ganze Organisation der Schule hinwegstellen würde, selbst über den Direktor, weil ich ja einfach bestimmen würde, dass jemand das anbieten sollte.
Ich habe eben gesagt, dass das nicht meine Absicht war und ich ja extra dazugeschrieben hätte, ob sie das mit der Leiterin (ihr) absprechen könnte (usw. usf.).

Nun ja, Ende war, dass ich nach ca. 30 Minuten, die sie mich angeschrien hat mit "Du verstehst es nicht! du verstehst es einfach nicht!" (und Bewohner saßen daneben und Angehörige blieben stehen und Kollegen ebenfalls) angefangen habe zu weinen.
Und letztendlich ist meine Anleiterin aus der Praktikumsstelle eingeschritten und hat mich da raus geholt. Worauf besagte Lehrerin am nächsten Tag in der Einrichtung angerufen und behauptet hat, meine Anleiterin hätte sie rausgeschmissen (was sie nicht gemacht hat).


So viel dazu. Nun war ich vier Wochen im Ausland. Eigentlich gab es einen "organisierenden Lehrer" an der Schule, der mich bei der Organisation aber ziemlich im Stich gelassen hat. Ich habe ihm dann mitgeteilt, wie es aussah und in welchem Zeitraum ich im Ausland bin und auf meiner vorherigen Schule war es so, dass wenn so etwas von der Schule angeboten war und einen organisierenden Lehrer hatte, keine Freistellung beantragt werden musste (nur wenn man sich etwas von "außerhalb" suchte).
Da auch niemand davon gesprochen hat, habe ich auch keine Freistellung beantragt - weil ich gar nicht dran gedacht hatte.
Ich sehe auch ein, dass das eben auch mein Fehler war.

Aber damit hat die Fachbereichsleiterin jetzt den Beweis, den sie haben wollte - nämlich dass ich mich scheinbar über alle Lehrer stelle (und Ausbilder und sowieso andere Personen generell).
Die Direktorin (stellvertretende) hat sich kaum mehr eingekriegt, so hat sie sich aufgeregt, jeder Lehrer weiß und wusste, dass ich ohne Freistellung "einfach abgehauen" bin und angeblich ohne irgendwas zu sagen und alle waren scheinbar sehr überrascht (als ob ich da vorher nicht schon so ab und an von gesprochen hätte).

Nun ja, seitdem hat sich viel verändert.
Meine Fachbereichsleiterin ist nicht mehr die einzige, die mich gereizt behandelt, sondern auch die anderen Lehrer.

Das mögen so Kleinigkeiten sein, an denen es mir auffällt, aber generell war es jetzt beispielsweise bei einem Lehrer nun so (mit dem ich eigentlich gut zurecht kam), dass ich eine Arbeit nachschreiben musste (auf dem Flur) und es unglaublich laut war, weil anscheinend an dem Gang eine Klasse keinen Lehrer hatte und die Tür offen stehen hatte. Und um die Ecke unterhielten sich zwei Personen lautstark über ihr Referat und wie sie es gestalteten. Ich konnte mich kein bisschen konzentrieren (bin sehr geräuscheanfällig).
Er kam aus dem Klassenraum einmal heraus und fragte, ob ich Fragen zu der Klausur hätte, ich sagte nein, aber dass es sehr laut wäre und ich mich deswegen schlecht konzentrieren könne. Er meinte nur "Daran kann ich auch nichts ändern", Tür zu, war wieder im Klassenraum drin.

Heute auch. Aus der Abschlussklasse hat heute jemand ohne Attest gefehlt. Heute ist bei denen schriftliche Prüfung und die Person muss das Attest dann bis 12 Uhr im Sekretariat abgeben.
Und ich habe, wie es sich gehört, aufgezeigt, weil ich eine Frage dazu hatte, einfach weil es mich interessiert hat. Er hat mich auch dran genommen und ich habe gefragt, wie das wäre, wenn beispielsweise die Schwester gestorben wäre, ob man dann auch bis 12 Uhr das abgeben muss, weil das ja ein psychischer Ausnahmezustand wäre und man in dem Moment vielleicht nicht dran denkt, dann noch an dem Tag das Attest vorzulegen.
Und da hat er ganz seltsam und gereizt drauf reagiert. Er hat erstmal meinen Namen genannt (es gibt Lehrer an der Schule, die nennen innerhalb der Sätze nur die Namen der Schüler, wenn diese ermahnt werden) und dann von der Reaktion her... ich weiß nicht. Er meinte eben sowas wie: "Darüber müssen wir jetzt gar nicht diskutieren, [mein Name]. Das legen auch nicht wir von der Schule fest, das wird von außerhalb festgelegt."

Und dieses "Darüber müssen wir jetzt gar nicht diskutieren" ist etwas, mit dem meine Fachbereichsleiterin mir auch gern das Wort abschneidet.

An dieser Situation ist vielleicht noch gut zu erwähnen, dass vorher auch Fragen dazu gestellt wurden, die normal beantwortet wurden (wie z.B. was wäre, wenn die Person einen Unfall hätte) und auch danach hat er noch Leute, die Fragen dazu hatten, angehört und da ganz normal drauf reagiert.

Ich wollte mit der Frage auch nicht die Schule kritisieren, es hat mich einfach interessiert, wie die Rechtslage in so einem Fall ist oder wäre.

Das sind aber so viele solcher Fälle, die eben so unterschwellig sind - mit solchen Situationen kann ich wohl schlecht irgendwohin gehen und im Moment geht es mir psychisch so schlecht, dass ich es auch nicht schaffe, die Person dann direkt zu konfrontieren.

Und es geht mir eben momentan zunehmend immer schlechter. Ich müsste jetzt eigentlich ganz schnell und direkt eine Weile raus aus der Schule, aber das ist nicht möglich. Wir schreiben so viele Klassenarbeiten momentan und ich kann es mir aufgrund der Auslandswochen auch nicht mehr leisten zu fehlen - zumal ich noch Klausuren nachschreiben muss und bei den Themen für die jetzigen Klausuren ja nicht anwesend war.

Ich bin einfach verzweifelt und kann einfach nicht mehr...
 

LadyTania

Aktives Mitglied
Das was ich jetzt schreibe, ist keinesfalls böse gemeint. Ich finde deine Denkweise prinzipiell nachvollziehbar.

ABER in gewissen Situationen muss man eine gewisse "Rangordnung" anerkennen, wenn man nicht ständig mit jemanden diskutieren und streiten will. Lehrer sitzen am längeren Hebel. Manchmal ist es ratsam einfach den Mund zu halten und seine Gedanken für sich zu behalten.
Es macht für mich den Eindruck, dass du deine Nase in Dinge steckst, die Dich nichts angehen. Wieso hast du der Referendarin bzgl. des Bewegungsangebotes geschrieben? Was interessiert dich die Referendarin? Was interessiert dich die Schulorganisation? Was interessiert dich das Lehrangebot?
Du bist 22. Wenn du Sport machen willst, kannst du es getrost nach der Schule machen. In der Schule sollte dein Ziel sein gut abzuschließen. Das ist das, was wichtig ist. Mit jeglicher Kretik eckst du an und ziehst letztendlich keinen Gewinn daraus.

Deine Fragerei ist zwar okay, sollte aber vielleicht im Rahmen des Unterrichts bleiben. Man kann in der Schule nicht alle Fragen beantworten. Wenn Du wissensdurstig bist, dann hast du die Chance weitgreifende Fragen in der Bibliothek oder im Internet zu klären. Lehrer sollten Fragen beantworten, aber diese Fragen sollten nicht den Rahmen sprengen.

Eine Frage wie bei diesem Krankenschein würde ich auch als Provokation auffassen. Willst du das deinen späteren Arbeitgeber auch fragen, wenn er Dir mitteilt, wann du den Krankenschein abgeben musst? Hier ist es angebracht zu schweigen und die rechtliche Lage später nachzulesen.

Letztendlich bleibt es Dir überlassen, wie du handelst. Wie gesagt, ich kann deine Sichtweise gut nachvollziehen, aber ich kann auch nachempfinden, dass Leute von Dir genervt sein könnten.
Vielleicht solltest du einen guten Mittelweg finden? Es geht ja auch darum, dass du nicht im Konflikt stehst.
Unfair wirst du immer wieder behandelt werden. Ob nun Lehrer oder Arbeitgeber ;)
Vielleicht kannst du nächstes Mal deine Gedanken zurückhalten und denken "Wartet ab bis ich euer Chef bin." Das hilft mir, nicht ständig anzuecken.
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Singvögelchen,
die Lösung des Problems benennst du ja unbewusst schon selbst.
Dein Verhalten bringt die anderen gegen dich auf - ändere dein Verhalten, dann wird sich auch deine Lage bessern.
Ein Gespräch kann dir aber trotzdem was bringen. Aber nicht als weiteres Gespräch, wo du Vorwürfe gegen andere erhebst, sondern wo du selbst Fehler einräumst und vielleicht auch mal "Sorry" sagst, dass du manchmal über das Ziel hinausschießt.
Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht.
LG, Anne
 
S

Singvögelchen

Gast
Danke erst einmal für die Antwort.

Das mit dem Krankenschein war aus reinem Interesse gefragt - wieso dürfen denn andere fragen, was wäre wenn (die Person einen Unfall hätte, wenn die Person ...) und ich darf es nicht fragen? Es ist nicht so, als hätte ich das als Kritik an der Schule ausgedrückt. Es ist auch nicht so, als hätte ich als Erste gefragt und es ist auch nicht so, als hätten die anderen Leute nach mir nicht auch gefragt.

Es geht mir nicht um das Fach "Sport", es geht mir um den Themenbereich "Bewegung".
Ich mache eine Ausbildung in einem sozialen Berufsfeld, in dem Bewegung ein eigentlich sehr wichtiges Thema ist (man überlege sich schon allein, dass man Angebote braucht, die Kinder in der Turnhalle zu motivieren oder aber ältere Menschen, um gegen Steifigkeit der Gelenke etc. anwirken zu können).

Es war der Wunsch der Klasse, auch mal etwas im Bereich Bewegung zu machen und kennenzulernen - also nicht selbst Sport zu machen, sondern eben Angebote zu erlernen, durchzuführen, zu wissen, worauf es ankommt.
Dazu braucht man nun entweder jemanden, der Sport studiert hat oder eine ausgebildete Physiotherapeutin.

Die Referendarin hat Sport studiert und hätte sie Lust gehabt, ein solches Optionales Lernangebot anzubieten, hätte sie das machen können.

So, diese Sachen sind aber alle für mich nachvollziehbar und ich verstehe auch (wie ich oben, glaube ich, schon sagte), warum so etwas aneckt - das ist aber nicht mein Hauptproblem und auch nicht meine Fragestellung gewesen - denn ja, ich weiß, wie das wirken kann.
Und mit dem Lehrer hatte ich einen Mittelweg, er weiß, dass ich viel nachfrage und weiter denke und hat das eigentlich auch immer begrüßt.

Das sei aber nun mal nebensächlich.
Es geht mir nach wie vor um die Leiterin des Fachbereiches und da kann mir, bei allem Verständnis, niemand eine Rechtfertigung für erzählen, dass eine Person, die sogar Sozialpädagogik studiert hat, sich mit mir in einen Bewohnerraum setzt und mich 45 Minuten lang vor Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern anschreit bis ich irgendwann weine.
Bei allem Verständnis... sowas geht nicht, vor allem wenn sich die Person nicht einmal entschuldigt (generell ist es an der Schule so, dass Schüler an allem Schuld sind - wenn die Lehrkraft irgendwas nicht unterschreibt, ist es auch Schuld der Schüler, weil die ja die Lehrkraft drauf hätten hinweisen müssen etc.).

Nach wie vor kann ich verstehen, wieso sie mich darauf angesprochen hat und wie das auf sie vielleicht wirkt - aber nach wie vor hätte sie da erstens mit mir ruhig drüber reden und sicher nicht in einem offenen Bewohnerbereich mich so anschreien müssen und anschließend noch behaupten müssen, dass meine Anleiterin sie herausgeschmissen hätte (was ja nicht mal stimmt).
Und besonders sauer macht es mich, weil sie nun im Unterricht mit uns "Ich-Du"-Botschaften durchgeht und Konfliktgespräche und Kritikgespräche und Schlichtungsgespräche und sie mit solcher Verständlichkeit erzählt, wie man das macht und machen muss - was sie aber selbst nicht ansatzweise befolgt.
Aber der letzte Teil ist nun mein Problem und damit muss ich zurecht kommen - der Teil, wie sie mich behandelt, ist aber gerade in der Sache mit der Anleiterin nicht gerechtfertigt. Und dem Anschreien über einen so langen Zeitraum in einem offenen Bereich.

Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass das meine Meinung ist, denn ja, das sehe ich als unfair und ungerechtfertigt - wenn ich auch verstehe, wieso sie sauer ist und wieso sie das zur Sprache bringt, aber die Umsetzung und wie sie immer mit mir redet...

Ich habe nicht das Problem, dass ich die Ausbildung leistungstechnisch nicht schaffen werde, aber ich weiß, wenn das so weiter geht, gehe ich psychisch komplett kaputt.
 
G

Gelöscht 50834

Gast
Du kannst dir deine Eltern oder eine andere erwachsene Vertrauensperson schnappen und deine Lehrerin um ein Gespräch bitten und hier versuchen Dinge zu klären und die Wogen etwas zu glätten. Du wirst aber nicht drum herum kommen, dein Verhalten zu ändern.
Wer nicht fragt, bleibt dumm, war mal zu Zeiten als du noch die Sesamstraße schauen durftest. Darüber bist du aber mit deinen 22 Jahren deutlich hinausgeschossen. Ich würde mir daher an deiner Stelle solche den Unterricht nicht betreffenden Fragen verkneifen. Wen interessiert es, was nun mit dem Attest für die Abschlussprüfung ist, wenn irgendwer stirbt? Tut mir Leid, aber bei solchen Fragen würde ich schon als Mitschüler mit den Augen rollen. Wie hier schon Jemand ganz deutlich schrieb und wie ich auch nochmal anführen möchte: Fragst du deinen Arbeitgeber später dann auch Sachen wie, wann du deine Krankmeldung abzugeben hast, gemäß dem Fall du hast einen schweren Unfall und liegst im Koma?
Irgendwelche wirren Szenarien auf ein Podest zu stellen, kommt bei niemandem gut an. Daran musst du arbeiten! Du bist doch klug, stehle dir mit solch irrelevanten Fragen nicht die Show. Du kannst nicht jeden Gedankenmüll raushauen und dabei seriös wirken wollen.

Recht hast du definitiv damit, dass deine Klassenlehrerin dich nicht vor so vielen Leuten oder auch allgemein zur Schnecke zu machen hat. Und das würde ich ihr auch näher bringen.
Es war aber genauso falsch von dir dich in die Organisation der Schule einzumischen, indem du diese Referendarin kontaktiert hast. Das geht nicht! Um die Hierachie hier mal zu verdeutlichen: Du kannst auch später bei der Arbeit dem neuen Azubi nicht vorschlagen, er könnte doch absofort Abteilungsleiter werden. Das ist etwas, was man direkt dem Chef vorschlägt und nicht hinter seinem Rücken plant. Richtig wäre also gewesen, deinen Vorschlag als wage Idee der Klassenlehrerin zu unterbreiten! Ich kann gut nachvollziehen, dass sie ihre Autorität von deinem Tun untergraben sieht. Dafür solltest du dich in aller Form entschuldigen.
 
G

Gast - Christian

Gast
Du bist vollkommen ok!!!!
Wer hier ein Problem hat, das ist die Lehrerschaft - und das System Schule!! Deine Lehrer habens nicht verstanden, achtsam und wohlwollend dich als Lernenden zu begleiten obwohl sie die P f l i c h t dazu haben!!

In den Schulen finden täglich Verbrechen statt! Es gibt genug Belege dafür!

Hast du schon mal was von Freilernern oder Unschoolern gehört?

Hier einige Fachleute zum Thema Bildung/Schule: Gerald Hüther: Schule und Gesellschaft - die Radikalkritik; https://youtu.be/EpIXYHAh3cQ

"Ich war nie in der Schule" - André Stern im Gespräch mit Teresa Arrieta: https://youtu.be/EQDjOj4q6to

Willst du auch, dass sich die Welt wirklich zum Besseren wandelt, zu mehr Frieden, Verständigung, Versöhnung, gemeinsamen Miteinander, statt dem Gegeneinander und Ellenbogen-Denken?

LG, Christian.
 
S

Singvögelchen

Gast
Lieber Gast-Christian,

vielen lieben Dank dir. Es tut richtig gut, zu hören, dass ich vollkommen in Ordnung bin.
An sich stelle ich keine Lehrer infrage, wenn ich auch verstehe, wie mein Verhalten auf andere wirkt oder wirken kann.
Ich möchte einfach nur möglichst viel lernen und möglichst viel wissen - denn wo und an welchem Ort sollte man dies besser tun als in der Schule?
Und was ist das für eine Welt, in der einem gesagt wird, man solle sich zurückhalten, wo man doch eigentlich möglichst viel fragen und in Erfahrung bringen sollte?
Sicher, Zuhause kann man das Wissen erweitern, aber in der Schule habe ich die "Experten", Lehrer, die mir Fragen beantworten können, die ich selbst anhand des Textes vielleicht nicht verstehe.

Wenn niemand bestehende Strukturen überdenkt, können sich diese weiterhin halten. Das kann positiv sein, muss es aber nicht, wie uns vielleicht die Zeit des Nationalsozialismus lehrte.
Ich will hier niemanden angreifen und bedanke mich an dieser Stelle für die ehrlichen Meinungen. Ich denke noch immer drüber nach und werde sie mit einfließen lassen.

Was das Thema Mobbing angeht, ist dieser Ausdruck vielleicht etwas falsch gewählt - von den meisten Lehrern bezeichne ich das nicht als Mobbing, das ist eher diese allgemeine Missstimmung gegen mich, aber was meine Fachbereichsleiterin macht, grenzt daran (da gibt es viele kleinere Situationen, die aufzuzählen den Rahmen sprengen würden).
Ich musste allerdings mein Anliegen irgendwie sehr knapp in einen Titel einpacken und gleichzeitig sichergehen, dass es dann auch gelesen wird und mir geholfen wird.

Ich bin inzwischen auch schlau genug, solche Aktionen zu unterlassen (ich versuche nicht mehr, zur Verbesserung der Schule beizutragen) und sehe auch ein, dass der Weg blöd gewählt war.

Ich bedanke mich an dieser Stelle und ziehe mich fürs Erste wieder ins Nichts zurück.
Lieben Dank und viele Grüße

vom Singvogel
 

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