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Mobbing in sozialen Berufen...

Dazu kommt, dass zumindest in meinem Arbeitsbereich einige waren, die meiner Meinung nach eher eine Therapie gebraucht hätten, als einen sozialen Beruf. So hart sich das jetzt liest. Und ihren eigenen Angaben zufolge war das auch so, dass diese Betroffenen selbst gesagt haben, sie wissen, dass sie größere Probleme haben und auch in eine Therapie gehen müssten, dass sie aber lieber anderen Menschen helfen und dadurch Erfüllung und Frieden finden wollen. Diese Konstellation ist meistens denkbar schlecht: Da hast du dann Leute sitzen, die massivere Probleme haben und das über einen sozialen Beruf kompensieren.

Zitat Ende

Das ist ein wichtiger, sehr treffender Punkt und entspricht auch meiner langjährigen Arbeitserfahrung in der sozialen Branche.
 
Stellenweise tönt das hier echt danach als wären Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, alles gescheiterte und gefrustete Existnzen und keiner hätte ernsthaftes Interesse an der Zusammenarbeit und Hilfe von Mitmenschen... Wow.

Ihr wisst, dass auch Erzieher und so dazu zählen? Also können wir unsere Kinder nicht mehr guten Gefühls in den Kindergarten und so schicken? 😱
 
Verkrachte Persönlichkeiten und Mobber gibt es aber eben auch überall. Hatte in der Ausbildung auch mit Mobbing, Bedrohungen und Belästigung zutun und das nicht im sozialen Bereich. ^^
 
Im sozialen Bereich arbeiten unfassbar hohle Idioten, die schnell mitziehen, wenig empathisch sind und sonst nichts zu tun haben, außer zu lästern - die ziehen dann bei Mobbing entsprechend leicht mit und sind leicht zu manipulieren.

Dann kommen noch extrem frustrierte Leute dazu, die beruflich und privat nichts erreicht haben und in dem Beruf festhängen, weil sie es zu sonst nichts bringen - dann gibts nicht mal Anerkennung für den krassen Beruf, wo man den Bedürftigen hilft, es interessiert ja keinen, dann muss man seine Wut & Frustration eben an anderen auslassen.

Im sozialen Bereich arbeiten viele gescheiterte Existenzen, Hohlbirnen und menschlicher Sondermüll - leider.

Nein, Deliverance, das genau eben nicht. In diesen Berufen arbeiten in der Regel Menschen, denen oft und zu lange immer wieder eingetrichtert wird, mit der eigenen Arbeit nicht zufrieden zu sein und von denen man immer wieder verlangt, ihr eigenes Tun selbstkritisch zu überprüfen.
Fremdes Versagen wird nicht selten von ihnen als eigenes Versagen erlebt und auch gewertet.
Als Lehrer erlebte ich immer wieder mal, dass ich etwa eine Unterrichtsstunde nach allen Regeln didaktisch und methodisch vorbereitet hatte, den Youngstern alle möglichen Hilfestellungen bot und die Herrschaften dennoch eine Stunde gnadenlos vermasselten.
Ebenso erlebte ich es immer wieder mal, dass genau jene Youngster, um die ich mich fast väterlich gekümmert hatte, mit ihnen und ihren Eltern unzählige Gespräche geführt und Hausbesuche gemacht hatte, mir dann noch vors Schienbein traten und mir ihr eigenes Versagen anhängen wollten.
Zu Deiner Diktion: "gescheiterte Existenzen" "Hohlbirnen und menschlicher Sondermüll" sage ich, dass Dein Vokabular an Respektlosigkeit und Verachtung nicht zu überbieten ist.
Wärst Du mir in meiner Zeit als Pädagoge so gegenübergetreten, hätte ich Dich achtkantig aus meinem Büro befördert und jede Zusammenarbeit mit Dir abgelehnt.

Burbacher
 
Verkrachte Persönlichkeiten und Mobber gibt es aber eben auch überall. Hatte in der Ausbildung auch mit Mobbing, Bedrohungen und Belästigung zutun und das nicht im sozialen Bereich. ^^
Zitat Ende

Gemobbt wird in allen Bereichen (Kita ...schon die Kleinen mobben sich gegenseitig),Schule,Ausbildung, Uni, Nachbarn, Familie und besonders stark im Arbeitsleben.


Burbacher :

Ich finde auch, dass es Lehrer besonders schwer haben.
Es ist wichtig,dass sich ein Lehrer in einer Gruppe mit schwierigen Kindern / Jugendlichen durchsetzen kann.

Ein zu starkes Engagement (wie z.B. Hausbesuche) auch wenn es positiv gemeint ist,werden oft eher als eine zu grosse Einmischung in das Privatleben empfunden...und führen deshalb häufig zu verstärkten Konflikten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ging es um Mobbing im sozialen Bereich und nicht darum, dass alle, die mit Menschen arbeiten Vollidioten sind.
Ich finde einen Beitrag hier schon sehr krass und unter aller Sau.

Sozialer Bereich ist übrigens ein weites Feld.

Das zieht sich von Lehrern über Sozialarbeiter, Kitaerzieher, Heilerziehungspfleger, Polizisten, Ergotherapeuten usw.
Ich habe auch unter Lehrern schon krasses Mobbing erlebt. Und das obwohl die eigentlich abgesichert waren und nicht Angst haben mussten, dass ihre Befristung nicht verlängert wird (sogar verbeamtet waren).

Es hat wie ich gemerkt habe auch viel mit dem Chef zu tun.
Wenn der Chef ein A**** ist, der Mobbing zulässt und Intrigen spinnt, werden sich auch die Kollegen nicht verstehen.
Ein fairer Chef haut rechtzeitig auf den Tisch und lässt es nicht erst soweit kommen.
 
Ein Kumpel von einem Freund von mir war wirklich ziemlich am Ende. Hat die Wohnung so verranzen lassen, dass seine Eltern mit einem Hochdruckreiniger antanzen mussten für das Bad und seine Bude war so heruntergekommen, dass man nur noch mit den Mülltüten durchgehen konnte und schon die ersten Käfer/Würmer herumgelaufen sind. Hoch verschuldet war er dann auch noch. Eigentlich logische Schlussfolgerung: Sortiere dein Leben neu. Mach eine Therapie. Was hat er getan? Keine Therapie gemacht. Er meinte so, das braucht er nicht. Er ergreift jetzt einen sozialen Beruf. Er hat seine Bestimmung gefunden. Und wenn er anderen Menschen helfen wird, ist das wie eine Therapie für ihn. DAS meine ich. Und solche Geschichten habe ich häufig bei meiner alten Arbeitsstelle gehabt. Leider.

Selbst erlebt: meine frühere Chefin hat einen Kollegen nur darum gebeten, gewisse Unterlagen FRISTGERECHT abzugeben. Und nicht erst 4, 5 oder 6 Wochen später, wie er es sonst immer getan hat. Weil er dadurch der Abteilung einen Haufen Arbeit und Aufwand erspart. Ich stand daneben, sie hat es ganz normal höflich und freundlich gesagt und Bitte und Danke. Direkt danach ist er zum Betriebsrat und hat gesagt, er fühlt sich diskriminiert und gemobbt durch die Unterredung mit meiner Chefin. 🙄

Eine andere Kollegin hat sich, nachdem ihr Vorgesetzter ihr bei einem Feedbackgespräch viel gutes gesagt hat, aber eben auch, dass sie ein paar Punkte verbessern kann, sich stundenlang heulend und schreiend auf dem Klo eingesperrt.

Dann gab es noch die Kollegin, die von ihrem eigenen Team gemobbt wurde. Und die haben sie wie Luft behandelt. Und ich meine das ernst. Sie haben so getan, als würde sie nicht existieren. Selbst bei wichtigen Besprechungen. Und die haben das auch durchgezogen, wenn andere anwesend waren, außerhalb des Teams. Bis der oberste Chef mal versucht hat, dieses Theater und den Kindergarten zu beenden. Die gemobbte Kollegin ist dann in eine tiefe Depression gestürzt und hat woanders eine Stelle gefunden.

Ein weiterer Kollege ist einfach nicht mehr zur Arbeit gekommen. Erreichbar war er auch nicht. Nirgendwo. Seine Freunde aus der Arbeit wussten auch nicht, wo er stecken könnte. Er war wie verschollen. Also hat der Chef die Polizei gerufen, weil er sich berunruhigt gefühlt hat. Da war dann der Typ ganz normal anzutreffen. Er meinte: er hat einfach keine Lust mehr zu arbeiten. Und "irgendwie" ist das zum Selbstläufer geworden. Und "ehe er sich versah" waren mehrere Wochen vorbei.

Und so weiter und so fort. Ehrlich, sowas gibt es doch nur im sozialen Sektor.
 
Ich habe mal ein Praktikum gemacht in einer Einrichtung mit schwerst geistig behinderten Menschen und ich kann nur sagen, dass die Arbeit mit den Kindern nicht leicht war. Aber die eigentliche Hölle waren die Kollegen: Ich habe so etwas weder davor noch danach erlebt. Einen Hass und ein vergiftetes Verhalten untereinander, den man sich, wenn man es nicht selbst erlebt hat, nicht vorstellen kann.
Als ich mich vor ein Kind gestellt habe, das ungerecht behandelt wurde, hatte ich keinen schönen Tag mehr in der Einrichtung.
Viele haben mich gefragt, ob die Arbeit mit den geistig Behinderten nicht furchtbar schwer sei. Ich konnte darauf nur antworten: Die Kollegen sind das Problem - nicht die Kinder!

Ich wurde innerhalb des Praktikums schwer krank. Ich hatte mich mit einer Krankheit die auf die Leber ging und die der Arzt nicht diagnostizieren konnte, infiziert. Ich wäre fast gestorben - hatte fast 42 Grad Fieber und war drei Wochen weg. Als ich zurück kam wurde ich implizit als Simulantin hingestellt, die sich vor den unbequemen Schichten drücken wollte. Es hat zwei Jahre gedauert bis ich wieder ganz gesund war - soviel zur Simulation.

Danach war für mich klar: Alles nur kein sozialer Job!

Schlecht bezahlt, gesellschaftlich nicht honoriert und dann macht man sich noch gegenseitig das Leben schwer. Ich habe allerdings Respekt vor den Menschen, die es trotzdem durchziehen und diese sehr wertvollen Aufgaben übernehmen. Vielleicht würde es mit mehr gesellschaftlicher Anerkennung und einer entsprechenden wertschätzenden Vergütung erst gar nicht zu diesem aufgeladenen Arbeitsklima kommen.
 
Weil hier von KiTas und Erzieher/innen die Rede war: Ich kannte mal eine Erzieherin, die hat gemeint, dass diese untereinander besonders fies wären, weil die durch ihre Arbeit den Blick dafür hätten, wo bei jemand die Schwachstellen liegen, also wo man ihn verletzen kann. Allerdings war diese Frau selber streitlustig und alles andere als unkompliziert, deshalb weiss ich nicht, ob ihre Kolleginnen wirklich so schlimm waren oder sie selbst ihren Anteil daran hatte. Aber das mit dem Blick für Schwachstellen könnte schon stimmen. Eine Fähigkeit, die man im Rahmen sozialer Berufe eher entwickelt als im Rahmen anderer Berufe, und die - wie jede Fähigkeit - so oder so genutzt werden kann.
 

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