Was würde es nützen, wenn Milliardär XY sich eine Autobahn leistet, die von seiner Haustür zu seinen bevorzugten Destinationen führt
Wenn besagter Milliardär sein Vermögen damit gemacht hat, in dem er Produkte hergestellt hat, die die Menschen freiwillig gekauft haben, und besagten Lohn für so eine Autobahn ausgeben möchte und das Land von den ursprünglichen Eigentümern in freien Stücken verkauft wurde, dann soll er diese Autobahn als Belohnung für seinen Dienst als der Gesellschaft halt bekommen. Wenn sein Herz daran hängt diesen Konsum zu tätigen, dann möge es so sein.
Es ist halt sehr individuell, was einen Menschen glücklich macht. Und ein jeder möge den Lohn für seine erbrachte Leistung selbst wählen und nach seinem persönlichen Glück streben, wie er/sie es für erfüllend hält.
Ich halte dieses Szenario nur für extrem unwahrscheinlich. Eine derartige Investition zum Privatvergnügen würde keine Rendite einbringen, d.h. zur Aufrechterhaltung müsste er auch weiterhin konstant anderweitig Geld durch Dienste an der Gesellschaft verdienen. Aber wenn es ihm das wert ist, meinetwegen. Er bezahlt es ja der Gemeinschaft durch die Bereitstellung von tatsächlich nachgefragten Produkten, Schaffung von Arbeits- und damit Einkommensplätzen usw. zurück.
Und sollte das eines Tages nicht mehr der Fall sein wäre er gezwungen besagte Monstranz wieder zu verkaufen, auf dass sie in die Hände jener fällt, die der Gemeinschaft mit diesen Ressourcen bessere, da freiwillig nachgefragte, Dienste leisten.
Über Finanzierung und Nutzungsgebühren hatte ich ja bereits geschrieben. Da es Wohnungsbaugesellschaften gibt sehe ich keinen Grund, weshalb es nicht auch Straßen- bzw. Autobahnbaugesellschaften geben sollte.
Die bauen und halten dann entweder auf eigenes Risiko instand, oder werden als Dienstleister beauftragt von Interessenten. Wie gesagt, die Kosten bezahlen wir bereits, nur werden sie von allen Menschen per Zwang eingetrieben, unabhängig davon ob das Objekt überhaupt genutzt (oder gebraucht) wird, und mit ganz viel Verschwendung und Versickern von Geldern in der Bürokratie.
Ich würde vermuten dass sich Interessenten in einem Dorf zusammenschließen, beispielsweise dort produzierende Unternehmen, Hotels etc. und überschlagen, ob die zu erwartenden Mehreinnahmen bzw. gesunkenen Transportkosten die Investition in eine Autobahn es wert sind. Und sie werden sich überlegen ob eine Maut diese Einnahmen wieder mindert, weil Touristen wegbleiben, und es dem nach nicht wert ist.
Und wenn man nicht mehr die Staatsverschwendung, sprich Steuern, dazwischen hat, wird die Antwort darauf sehr viel häufiger "ja" sein. So wie es über Jahrhunderte (damals waren es halt keine Autobahnen sondern Landstraßen, die ohne entsprechende Maschinen mit sehr viel mehr Aufwand und Kosten, in Relation zur Wirtschaftskraft, gebaut werden mussten) der Fall war. Schiffe sind vermutlich ein noch bessere Beispiel für privaten Transport.
Der Staat hingegen schaut auf die geplante PKW-Maut ausschließlich als Quelle für weitere Einnahmen, die Nachteile tragen aber die betroffenen Unternehmen, denen die Kunden wegbleiben, bzw. deren Transportkosten steigen usw. Vor- und Nachteile werden nicht abgewogen. Der eine hat den Vorteil und bestimmt auch noch, der andere nur den Nachteil.
So wie der Staat eben häufig Verträge zu Lasten Dritter macht. Politiker verspricht Gruppe A Geld von Gruppe B zu rauben und damit "kostenlos" etwas zur Verfügung zu stellen. Und damit es nicht Raub heißt nennt man es halt soziale Gerechtigkeit oder "Irgendwas"-Schutz.