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mit 29 abitur nachmachen dann studieren...

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Was denkt ihr darueber wenn Man 29 jahren nich abitur nachmachen will. Es ist so, dass mein freund das vorhat, einen schulplatz hat er schon. Er waere 32 wenn er alles regulaer abschliesst und danach will er psychologie studieren, er meint das waere sein traum und dafuer kaempft er jetzt endlich.
Ich verstehe nicht wie er sich dafuer entscheiden kann weiterhin kei. Geld zu verdienen, er meint bildung waere ihm mehr wert und dass er dafuer aber spaeter einen beruf ausueben kann, der gefuehlt auch Seine berufung sein koennte. Ich befuerchte er baut sich ein teaumschloss, selbst wenn er es schaffen sollte, wer stellt einen frisch studierten psychologen mit Mitre ende dreizig ein. Wie realistisch ist das ? Ich wuerde ihm gern umstimmen, ich weiss nicht ob ich dieses. Abenteuer mittragen kann und will:-/
Bitte um Meinungen, vllt kennt sich hier jmd mit der branche aus??
Vielen dank.
 
Ich kann deine Bedenken verstehen, aber was ist heutzutage denn sicher?
Ich finde es ehrlich gesagt klasse, dass dein Freund ein Ziel vor Augen hat!
Und wenn man bedenkt, dass es viel Leid auf der Welt gibt und wohl immer
geben wird, dem zu Folge viele Therapeuten überlaufen sind und Wartezeiten
bis zu einem Jahr haben, dann denke ich, dass dein Freund als kommender
Psychologe hat eine gute Chance hat, Geld zu verdienen. Es gibt in vielen
Bereichen Psychologen. In der Wirtschaft, im Sport...! Außerdem muss er
nicht unbedingt eingestellt werden, sondern kann sich selbstständig machen,
sprich seine eigene Praxis eröffnen. Es gibt unter anderem viele Therapeuten,
die zunächst in Kliniken arbeiten, sich jedoch dann selbstständig machen.
Mein derzeitger Traumatherapeut hat dies zum Beispiel getan.
 
Also wir haben immer wieder promovierte Berufsanfänger Mitte dreißig. Auf mich traf es auch zu, auch weil ich das Abitur nachholte. Ich fand als Naturwissenschaftler damals relativ schnell eine Stelle, schneller, als so manch meiner jüngeren Kollegen. Ein genereller Ratschlag sollte es aber nicht sein. Gerade bei der Jobsuche brauch man einfach unglaublich viel Glück und ggf. Ausdauer.
 
Traust Du ihm das denn zu? Von seiner Intelligenz, seinem Auffassungs- und Durchhaltevermögen her?
Das Abi zu schaffen ist normalerweise kein Problem, allerdings muss er es ja nicht nur schaffen, sondern auch gleich mit Traumnoten - es soll zwar auf dem zweiten Bildungsweg einfacher sein (einfach schon vom Alter her), aber ich glaube trotzdem nicht, dass er die Einsen geschenkt bekommen wird.

Und dann das Studium. Er wird keine "richtigen" Feierabende und Wochenenden haben, weil er immer was zu Lesen und zu Recherchieren haben wird, und das etliche Jahre lang. Er wird sich nicht nur um gute Noten bemühen müssen, sondern auch um gute Verbindungen, er muss schon während des Studiums seine Füße in so viele Türen wie möglich bekommen...

Ich kenne ja Deinen Freund und seine Vorgeschichte nicht.

Wenn er bisher immer ein fleißiger und intelligenter Arbeitnehmer gewesen ist, der jetzt einfach "mehr" möchte, weil er endlich genug Mut zusammen hat, dann unterstütze ihn, wenn Du mit den Einschränkungen irgendwie leben kannst!

Wenn er aber bisher nur irgendwie rumgewurschtelt, bisschen gejobbt, bisschen rumgehangen hat, dann würde ich davon Abstand nehmen, das mitzutragen... er wäre ja nicht Anfang 30, sondern eher 40, wenn er dann wirklich mit allem durch ist (falls er es überhaupt bis zum Ende durchzieht). Für Kinder z.B. ist es dann fast schon zu spät. Wohnung/Haus kaufen kommt so lange auch nicht in Frage. Oder Urlaubsreisen, oder ein komfortables Auto. Oder sonst irgendein Luxus seinerseits. Bafög reicht zwar gut zum Leben, aber eben auf "Studentenniveau", das muss Dir klar sein. Und dann arbeitet er vielleicht noch 30 Jahre... seine Rente wird auch nicht berauschend ausfallen, wenn er nicht gerade im Eiltempo zum Großverdiener aufsteigt.

Den Tipp von Toby finde ich richtig gut:
Versuche doch, ein oder zwei dieser Bücher aufzutreiben, geliehen natürlich, kaufen dürfte teuer sein... und dann beobachte gut, ob und wie intensiv sich dann Dein Freund wirklich mit ihnen beschäftigen mag 🙂
 
Danke für eure Antworten, okay, das klingt gar nicht so negativ.
Mein Freund argumentierte mir gegenüber auch damit das das Alter, vor allem im sozialen Bereich, nicht unbedingt als Nachteil angesehen wird, da man Lebenserfahrung mitbringt.
Also stehen die Chancen wirklich nicht so schlecht ?
Ich befürchte das er schnell an seine Grenzen stoßen wird, denn er hat lange nichts mit Schulfächern zu tun gehabt, lediglich gejobbt und ist durchs Leben geirrt, ich bin irgendwie auch froh, dass er nun endlich eine Entscheidung getroffen hat und nicht nur jobben will bis an sein Lebensende, aber ich denke noch immer das er seine Ziele zu hoch steckt, die Chancen nicht so rosig sind. Auch wenn mich eure positiven Antworten etwas milder stimmen.
Ich traue ihm schon einiges zu, er ist für mich ein besonderer Typ, dafür liebe ich ihn auch.
Aber gibt es nicht eine Ausbildung die ihn ähnlich an sein Ziel führen kann, muss so viel Zeit vergehen Schule- Studium.

Danke Tobi für deine ausführliche informative Antwort.

(entschuldigt die konfuse Rechtschreibung im ersten Text, Handytastatur)

Freue mich über mehr Einschätzungen.
 
Klar gibt es auch Ausbildungen in dem Bereich, aber falls er das werden möchte, was die meisten Menschen meinen, wenn sie von einem "Psychologen" sprechen, dann wird der Weg eben sehr, sehr lang. Und sehr teuer. Vor allem durch Einkommen, das er in der Zeit haben könnte, aber eben nicht haben wird. Das heißt, wenn Du mit ihm das Leben führen willst, dass Eure Altersgenossen führen werden, wirst Du das finanzieren müssen.

Du schreibst jetzt doch von jobben und durchs Leben irren, das klingt nicht so vielversprechend...
Vielleicht sollte er einfach erstmal sein Abi machen und dann weitersehen? Mit Abi stehen ihm dann ja auch viele andere neue Wege offen, die vielleicht überschaubarer sind.

Entschuldige, wenn ich so negativ klinge, ich bin da etwas vorbelastet.

Ich kenne zufällig einen jungen Mann, ein paar Jahre jünger noch als Dein Freund, der genau das Gleiche vorhat - zumindest redet er immer sehr gerne davon, wirklich unternehmen tut er nichts. Allerdings hat der bisher nicht mal die Mittlere Reife auf die Reihe bekommen, und gearbeitet hat er, soweit ich weiß, auch noch nie ernsthaft. Es sei denn, man bezeichnet es als Arbeit, ständig neue Anträge beim Amt zu stellen (er nennt es "Kämpfen").
Derweil hält er sich aber selber für den Helden und quasi ein verkanntes Genie, das nur vom bösen Leben bisher keine Chance bekommen hat, und seine Freundin (unglaublich liebe Person, aber leider ein bisschen naiv) nimmt ihm das unhinterfragt ab... unterstützt ihn seit Jahren in jeder Form, in der Hoffnung, dass sie irgendwann einmal ein schönes Leben zusammen haben werden.

An die beiden musste ich die ganze Zeit denken, als ich Deinen Text gelesen habe.
Ich weiß, dass das unfair ist, Dein Freund ist sicher kein solcher Schlappi und Du bist nicht so unkritisch wie meine Freundin.
Erzähle das nur, damit Du weißt, dass diese Hintergedanken meinen letzten und sicher auch diesen Beitrag beeinflusst haben. Die anderen haben ja tatsächlich alle sehr optimistische Antworten gegeben.

Immerhin arbeitet Dein Freund ja schon eine ganze Weile, und ich glaube, gerade durchs Jobben und Suchen sammelt man tatsächlich eine Menge Lebenserfahrung, die er dann natürlich denen voraushat, die direkt vom Gymnasium auf die Uni wechseln und von da aus ins Berufsleben starten.

Du kennst ihn am besten!
Wenn er durchhält, und gute Noten bekommt und noch den einen oder anderen nützlichen Kontakt knüpft - dann sehe ich Chancen, dass er hinterher wirklich einen guten Job bekommt. Diese Branche ist sicherlich eine der krisensichersten :]
Das sind große Hürden, aber er wäre nicht der Erste, der es schafft.

Ich finde es schön, wenn man solche Träume hat!
Und wenn es einen Weg gibt, warum nicht versuchen? Er hat auch nur ein Leben 🙂
 
Erst einmal: ja, wenn das sein weg ist, muss er das machen. Und wie Toby schon schrieb, so furchtbar schlecht ist es finanziell nun auch wieder nicht.

Auf welchem Weg will er denn das Abitur machen? Wenn er ein Ganztags-Kolleg besucht, kann er sogar Schüler-Bafög bekommen.

Ich habe mein Abitur mit 28 begonnen und war mit 31 fertig. Danach habe ich studiert. Klar war ich eine der Ältesten im Semester, aber eben auch nicht allein. Manchmal gingen mir die Youngsters auf die Nerven, weil noch nicht zu Ende pubertiert.

Inzwischen sind noch mal zehn Jahre vergangen und ich habe ein Zweitstudium an der Fernuni Hagen aufgenommen. Übrigens gibts dort NC-frei Psychologie.

Was will er denn eigentlich mit dem Abschluss erreichen? Was schwebt ihm beruflich vor? Ich muss Toby Recht geben, ein B.A. in Psychologie ist erstmal nix. Da muss noch mindestens ein Master her. Ich bin grad nicht genau informiert, aber ich glaube, man kann an der Fernuni auch einen Master in Psychologie machen.

Fernstudieren hat den Vorteil, dass man problemlos tagsüber nebenbei arbeiten kann und sich die Zeit wirklich frei einteilen kann. Großer Nachteil: man braucht sehr viel Selbstdisziplin fürs Lernen und muss sich gut strukturieren. Zudem schmort man manchmal mit den Inhalten im eigenen Saft, dann braucht man eine gute Lerngruppe.

Ansonsten kann ich es empfehlen.
 
Ich wuerde ihm gern umstimmen, ich weiss nicht ob ich dieses. Abenteuer mittragen kann und will:-/
Bitte um Meinungen, vllt kennt sich hier jmd mit der branche aus??
Vielen dank.

Inwiefern müsstest du dieses "Abenteuer" mittragen?
Sollte es dir darum gehen, dass du Angst hast, ihn finanziell unterhalten zu müssen, dann läßt sich das sicherlich regeln.
Was gibt es darüber hinaus zum "mittragen"?

Ich habe mit 32 das Abitur nachgemacht mit dem Hintergedanken zu studieren und habe sehr darunter gelitten, dass Gott und alle Welt meinte, darüber urteilen und mir erklären zu müssen, was für eine dumme Idee das in meinem Alter doch wäre.
(Ich war dort übrigens durchaus im durchschnittlichen Alterslevel.)

Und ich bin überglücklich darüber, dass ich mir das damals von niemanden habe ausreden lassen.

Was, wenn du es ihm ausredest, weil DU das nicht MITtragen möchtest? Was, wenn ihr euch in ein paar Jahren trennt? Dann hat er eventuell die letzte umsetzbare Möglichkeit, den von ihm gewünschten Weg einzuschlagen für DICH (oder doch eher für DEINE Vorstellungen von DEINER Zukunft) aufgegeben und du bist dann auch nicht mehr da.

Wenn du ihn auch nur ein bißchen liebst, dann freu dich für ihn, dass er den Mut gefunden hat, endlich das zu tun, was ER möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du Recht, diabolo. Ja, es ist seine Entscheidung!
Mit den Studiengaengen hat er sich soweit ich weiss noch nicht beschaeftigt, da er ersteinmal das Abitur schaffen will, er wird an ein berufliches Gymnasium gehen, also eine Vollzeitschule, an den Wochenenden will er kellnern und Bafoeg ist beantragt.
Er muss ein gutes Abitur schaffen, um ueberhaupt weiterzukommen, ich wuensche ihm das er es schafft und ihm der Stress nicht ueber den Kopf waechst.
Ich frage mich schon, ob das sein muss, weiss aber auch das er das schon lange moechte, aber immer wieder einen Rueckzieher gemacht hat. Als sich beworben hat fuer die Schule habe ich nicht damit gerechnet das er angenommen wird.
Es scheint nicht so einfach zu sein anachliessend den passenden Studiengang rauszufinden. Erstmal ist das Abi dran, ich werde ihm nicht dazwischen reden, kenne selbst niemanden der so spaet nochmal zur Schule gegangen ist, konnte mir das bisher schwer vorstellen, gut von positiven Erfahrungen zu lesen.

Freu mich auch fuer ihn, hab leider auch die Sorge das er kaum mehr Zeit fuer Beziehung haben wird, Kein Geld fuer Urlaub usw.
Das ist egoistisch von mir. ;-/unterstuetze ihn soweit ich kann und hoffe auf realistische Chancen fuer ihn und unsere Beziehung.
Danke fuer Antworten!
 

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