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Mit 27 ohne Perspektive und depressiv

G

Gast

Gast
Hallo,

ich habe im Moment einen Punkt erreicht wo ich mich Frage wohin meine berufliche Reise und mein Leben gehen wird. Ich versuche mal alles so zu schildern das ihr mich besser versteht:

Ich bin 27 und männlich, aufgrund von familiären Problem in der Vergangenheit lebe ich noch mit meiner Mutter zusammen, die krank ist und meine Hilfe benötigt. Sie ist zwar sehr selbstständig aber wurde vor einigen Monaten am Herzen operiert und braucht daher mehr Unterstützung den je. Mein Vater ist vor knapp 5 Jahren verstorben. Wir unterstützen uns aber gegenseitig, sie ist ebenso auch für mich da.

Ich habe die Hauptschule besucht, die 10. Klasse abgeschlossen (ohne sitzen bleiben) und danach 2 Jahre die Handelsschule besucht, wo ich dann meinen Realabschluss erfolgreich nachholen konnte, das war 2007. Danach hatte ich versucht einen schulische Ausbildung als Informatikassistent (mit Fachhochschulreife) abzuschließen, brach aber nach knapp 7 Monaten ab wegen Mobbing gegen mich und weil meine Kenntnisse in Naturwissenschaften (Physik, Mathe, Elektrotechnik) nicht auf dem Niveau eines Realschülers nach Klasse 10 waren. Deswegen hatte ich 2008 mich entschlossen die höhere Handelsschule zu besuchen, auf der Schule wo ich meinen Realabschluss nachholte. Diese scheiterte 2011 daran, dass ich familiäre Probleme hatte und mein Vater zu der zeit verstarb. Ich wurde zwar zur Abschlussprüfung zugelassen aber hatte die Klausuren allesamt in den Prüfungen verhauen.

Danach wusste ich nicht weiter und wurde aufmerksam auf den Bundesfreiwilligendienst, den ich im Altenheim 1 Jahr lang abgeleistet hatte. Die Arbeit hat mir wirklich Spaß gemacht, ich war zu der Zeit als Hausmeister tätig. Ich fühlte mich auch in der Zeit nützlich und wertvoll für die Gesellschaft. Leider konnte ich dort nicht erwarten länger zu arbeiten und musste wohl oder übel eine Maßnahme vom Arbeitsamt anfangen, da ich mich versuchte als Werkzeugmechaniker (geweckt durch die tätigkeit als Hausmeister) zu bewerben, ich aber nichts fand. Diese lief zwischen 2012 - 2013, etwa 9 Monate lang. Es war eigentlich die sinnloseste Zeit für mich, da ich dort weder neue erkenntnisse erlangte noch meinen Geist irgendwie fordern konnte. Die meisten anderen Maßnahme-Teilnehmer hatten entweder nur einen Hauptschulabschluss oder sogar gar keinen. In dieser Zeit musste ich auch einige Praktika ableisten. Dabei war ich in einer Tischlerei, als Anlagenmechaniker und als Fachlagerist tätig. Hat mich aber beides leider nicht wirklich gefordert. Bitte denkt nicht von mir ich sei arrogant oder hochnäsig, ich fühlte mich nur geistig irgendwie unterfordert und habe schnell gemerkt das es nichts für mich war.

Während der Zeit in der Maßnahme schickte ich auch mehrere Bewerbungen für verschiedene für mich Interessante Berufe weg (Bürokaufmann, Verwaltungsfachangestellter). Leider erfolglos. Zumindest wurde ich aber dabei aufmerksam auf eine schulische Ausbildung im kaufmännischen Bereich (vollständige Bezeichnung: staatl. anerkannter kaufmännischer Assistent mit Schwerpunkt Informationsverarbeitung). Diese fing ich im Jahr 2013 an, wo ich jetzt bald meine Abschlussprüfungen schreibe. Es sind ganze 7 an der Zahl. Dies wird für mich sogut wie die letzte Chance sein das ich meine Fachhochschulreife + Ausbildungsabschluss (wenn auch nur schulisch) erreiche.

Im Moment streite ich mich sehr viel mit meiner Mutter darüber was mit mir nach der Schule im Mai wird (je nach dem wie die Prüfungen laufen werden). Ich fühle mich depressiv, habe angst zu versagen und angst auf der Straße zu landen sodass ich nirgendswo mehr Anschluss finde. Ich hatte mich eigentlich damit abgefunden nicht mehr studieren gehen zu können, weil ich schon so alt bin und Ende des Jahres schon 28 bin. Im Moment nehme ich aber jede Chance war, da ich nicht mit leeren Händen da stehen will.

Ich habe für mich festgestellt das nur etwas kaufmännisches oder verwaltendes für mich in Frage kommt, gerne auch mit Informatik da ich dort besonders gut bin. Aber ich bin keine Matheleuchte, es reicht meistens nur zu einer 4. Englisch, Deutsch und Politik hingegen bin ich besonders gut.

Ich habe mich auch schon bei sämtlichen Stadtverwaltungen, Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen beworben aber bekam immer nur absagen. Ebenso als Bürokaufmann. Ich wurde zwar zu Tests eingeladen aber bekam dann später immer eine absage.

Ich verzweifle schon langsam und habe Angst um meine Zukunft. Die Schule hat für mich die höchste Priorität da ich ohne Fachabitur sowieso kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. Ich habe auch keine Kontakte in der Familie die mir weiterhelfen könnten oder die Hoffnung auf Vitamin B, ich muss mir alles selbst erarbeiten. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht ob die Unternehmen über den Bildungsgang bescheid wissen und/oder ob man dadurch eine betriebliche, zweite Ausbildung bspw. als Bürokaufmann verkürzen könnte. Ich bin übrigens in NRW und gehe auch hier zur Schule, falls dies etwas zur Sache tut.

Ich werde in den nächsten Wochen auch nochmal einen Termin beim Arbeitsamt machen, obwohl die mir wohl sowieso nichts weiteres Raten werden als nach Ausbildungsplätzen suchen oder eine Maßnahme anfangen (was ich vermeiden will, da jobbe ich lieber für 400 Euro). Ich habe eigentlich niemanden der mich aus meinem Freundeskreis wirklich versteht und Unterstützung erhalte ich kaum. Ich bin da auf mich alleine gestellt.

Kann mir jemand einen Rat geben?
Kann mich irgendwer verstehen und meine Situation nachvollziehen?
Was für Möglichkeiten habe ich?

Ich danke jedem der sich meiner Geschichte annimmt und mir hilft...
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Manches von deinem Leben ähnelt meinem Leben. Bis zur Oberstufe war ich auch ein normaler Schüler. Ich habe sogar eine Klasse übersprungen gehabt. Jedoch danach gings los steil bergabzugehen. Nach der Mittelschule (Real) bin ich 3x hintereinander sitzen geblieben, weil es einfach die falschen Schulen waren. Dann gings länger gut jedoch blieb ich im Abschlussjahr von der Matura(Abitur) wieder sitzen. Ich schaffte zwar die Matura aber ich bin dafür 4x sitzen geblieben was schon an sich eine Marke ist. Eigentlich bin ich sogar 5x sitzengeblieben, weil ich ein Jahr länger machte wegen den Schulwechsel auf das höhere Bildungsinstitut (musste aber jeder damit leben).

Jedoch habe ich noch dazu drei Studienjahre zusätzlich versaut u.a. wegen einem schweren Krankheitsfall in der Familie. Der Fh war das egal, die nahm darauf keine Rücksicht. Tja 8 Jahre weg für nichts und wieder nichts. Heute bin ich 29 und habe noch nie gearbeitet und noch nichts aufgebaut bzw. aufbauen können und bin nur an Bildungsinstituten verschimmelt.

Das einzig gute an meinem Leben ist, dass ich es zuhause gut habe und mir so nichts abgeht und dass während der Besuche in den verschiedenen Bildungsinstituten mir weiterhin viel Kohle gezahlt wurde sei es Unterhalt von meinem Vater oder die Zuschüsse vom Staat. Ich kann dir leider nicht wirklich helfen lieber TE. Ich bräuchte eigentlich selbst hilfe um aus diesem Sumpf herauszukommen und wieder Sinn in diesem Leben zu finden. Wenn du willst können wir weiter via skype reden. Schick mir einfach eine pn mit deinen Skypedaten.
 

Lost_in_Life_

Neues Mitglied
Hey ihr zwei...
Bin durch Zufall hier auf euren Beitrag gestoßen und hoffe mal, dass ich nach so einer langen Zeit Antworten bekomme ...

Wollte euch beide mal fragen wie es euch mittlerweile geht .. und was sich bei euch getan hat ...

Bin leider selbst in einer ähnlichen Situation... 27, schwerst depressiv, ohne Ausbildung oder jemals richtig gearbeitet zu haben.. dauerstudent, allerdings durch meine depression absolut aussichtslos, damit jemals was anzufangen geschweige denn zu beenden ...

Gibts überhaupt die Chancen, mit 27 und nichts in der Tasche eine Ausbildung oder Arbeit anzufangen?! Seh aktuell keinerlei Zukunft mehr für mich...

Danke für eure Antworten
 
T

tonytomate

Gast
Ich würde es mal bei der Bundeswehr versuchen. Mach einfach einen Termin beim Kreiswehrersatzamt aus und lass dich dort beraten
 

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